Schlechte Sozialisierung dann alles vergebens?

  • Hallo
    hab mal wieder ne Frage.
    Mein Spike wurde nie sozialisiert von den leuten wo er aufwuchs.
    Er saß wohl sein ganzes erstes lebensjahr mit seiner Mutter in einem großen Zwinger mit Auslauf und niemand hat sich mit ihm beschäftigt.
    Er konnte als ich ihn geholt hatte nichts, nochnicht mal seinen Namen.
    kann man diese Phase irgendwie annähernd nach holen und wenn ja wie?
    Da ich ihn nicht allein lassen konnte (er bekommt dann Panikanfälle) war er 4 Monate lang in einer Tagesbetreung was ihm auch gut bekam. Er ist zu den meißten hunden freundlich außer manchmal zu Rüden. wie bekommt man das hin das er dann zumindest die Rüden meidet. Traue mich gar nicht mit ihm auf ne Hundwiese zu fahren weil ich Angst hab das es da zu einer beißerei kommen kann.


    LG Chrissi

  • Was genau meinst Du mit nachholen? Also wie intensiv?


    Lee war 4 Wochen bei der Mutter/Geschwistern und bis zum 11 Lebensmonat ohne Kontakt zu Menschen, Hunden und ohne Erziehung :kopfwand:


    Das erste was wir gemacht haben, war Grundgehorsam und die Bindung aufgebaut! Erst als die Bindung zu mir da war, würde sie gezielt in unbekannte Situationen reingebracht! Hunde wurden geduldet, bis es 3x zu ner Beißerei kam (meine an der Leine)... Danach war Ende. Menschen durften sich mir nähern, aber nur bis auf 2 Meter...


    Es war unglaublich viel Arbeit! Ich habe eine private Trainerin, sonst hätte ich es nie hinbekommen (da bin ich ehrlich!!)! Mittlerweile ist sie fast ein normaler Hund. Einige Dinge müssen noch verbessert werden und manchmal fällt sie in alte Verhaltensweisen zurück. Aber im großen und ganzen ist sie ein Hund wie jeder anderer! Und keiner der sie im freien Umgang mit fremden Hunden sieht, würde merken das sie die ersten 11 Monate nie einen anderen Hund gesehen hat!


    Ich rate Dir zu einem Trainer, der nur mit Dir und Spike trainiert (Gruppentraining kann man später immer noch machen!) und erstmal zu euch nach hause kommt und sich das ganze anschaut! Der kann dann auch mit euch auf ne Hundewiese gehen und dann im richtigen Momant eingreiffen, sollte was vorfallen!!

  • Sicherlich kann man es annähernd nachholen - wobei es sehr schwierig sein wird.


    Bei Welpen hat man den "Vorteil" das sie relativ unvoreingenommen an irgendwelche neuen Dinge herangehen.


    Persönlich würde ich dir in diesem Falle zu Spielstunden in einer Hundeschule raten - da dort der Trainer falls es nötig werden sollte - einschreiten wird.


    Die Gefahr bei Selbstexperimenten ist das man entweder zu unvorsichtig oder zu übersensibel ist. Ein guter Trainer wird da neutraler entscheiden und sehe wann es für deinen Hund zuviel wird.

  • Nein, Du bekommst es nicht hin.
    Was in der Prägephase bzw. schon im Mutterleib versaut wurde, prägt das ganze Leben. Das ist wie beim Menschen auch.
    Scheinbar normale Verhaltensweisen sind nur über Umwege erreichbar.
    Dein Beispiel mit dem Umgang mit anderen Rüden. Wenn er nicht gelernt hat, Konflikte mit Art- oder Geschlechtsgenossen zu managen, dann lernt er es auch nicht mehr. Du kannst nur versuchen, ein grundsätzliches Verhalten zu etablieren. Zum Beispiel, das er Rüden generell ignoriert und zu Dir kommt.

  • Wenn es bei euch Spielstunden gibt ist das ne gute Idee von Steffen! Sowas hab ich auch erst gesucht! Leider hab ich nichts gefunden! Deswegen eben Privat-Training (die Hunde der Trainerin kommen mit oder wir treffen uns gezielt mit fremden Hunden etc.) und das Gassigehen mit ner privaten Hundegruppe!

  • Also ich würde mal sagen das er eine gute bindung zu mir hat, der grundgehorsam wird auch immer besser. ich hab ihn jetzt 1 Jahr
    Wir waren auch in der HuSchu da wo er in der Tagesbetreuung war.
    Da gab es auch nie Probleme mit ihm. Andre Hunde zb sind nur ein Problem wenn ich dabei bin was ja auf einer Hundewiese sein wird. Deswegen weiß ich nicht wie ich das machen soll macht er das nur weil er vielleicht die andern als Gefahr für mich sieht und denkt ich kann das nicht regeln?

  • Zitat

    Nein, Du bekommst es nicht hin.
    Was in der Prägephase bzw. schon im Mutterleib versaut wurde, prägt das ganze Leben. Das ist wie beim Menschen auch.
    Scheinbar normale Verhaltensweisen sind nur über Umwege erreichbar.
    Dein Beispiel mit dem Umgang mit anderen Rüden. Wenn er nicht gelernt hat, Konflikte mit Art- oder Geschlechtsgenossen zu managen, dann lernt er es auch nicht mehr. Du kannst nur versuchen, ein grundsätzliches Verhalten zu etablieren. Zum Beispiel, das er Rüden generell ignoriert und zu Dir kommt.


    Das kann ich nur bestätigen.
    Unser Rüde hat auch nie wirklich gelernt Konflikte mit anderen Rüden zu lösen. Mittlerweile kommt er zwar mit ihnen klar, ist aber sehr unsicher und weiß nicht wirklich wie er sich verhalten soll.

  • Hallo
    sind die Panikanfälle denn weg und das einzige ist das er mit machen Rüden nicht kann? Das wäre doch schon sehr gut!


    So wirklich nachholen ist schwierig und indivuell ganz verschieden. Lucy hat eine ganz ähnlich Vergangenheit und hatte ganz andere Probleme. Auch heute ist sie nur bedingt verträglich, aber kontrollierbar. Das ist glaube ich auch der Punkt, richtig sozialisert wird sie nie sein deshalb lege ich großen Wert auf einen sicheren Grundgehrosam.
    Beispiel; wenn ich sehe, da kommt eine Hündin und die hat ein Spielzeug im Fang dann weiß ich, das geht nicht gut. Lucy wird das Spielzeug ignorieren (sie verteidigt so was nicht) aber wenn die Hündin dann knurrt als warnung weil sie das Spielzeug hat...dann wird Lucy dies als Angriff auffassen. Ist bei ihr zwar viel Theater und sie beisst nicht alles in allem eine stressige situation. Ich kann sie aber abrufen, ablegen und so weiter und somit dem Konflikt aus dem Weg gehen. Das meine ich mit dem Gehorsam, die Situation an sich vermeiden können.


    LG
    Sandra

  • Er kann schon eine Stunde allein bleiben aber er muß es auch nicht er kommt fast überall mit hin bleibt dann ab und zu im Auto da fühlt er sich anscheinend pudelwohl und das auch stundenlang- warum er das kann weiß ich auch nicht.
    Wenn er nicht mit kann geht er zu meinen eltern
    Ich möchte ja auch nur das er wenn Rüden kommen das er sie ignoriert oder zu mir kommt.
    werde mich nochmal bei ner HuSchu erkundigen die hatten Spiele Stunden für Racker und Raufer



    LG Chrissi

  • Mal für unsere Negativ Denker:


    Zitat

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren!


    Pauschal schon zu behaupten - nein das ist nicht machbar - ist wohl der Falsche Weg.


    Ich wage zu bezweifeln das ChrissiB den liebsten Therapiehund haben wird - nach dem Üben - aber zumindest sollte das Zusammenleben dann wesentlich entspanter werden - und das dürfte wohl das eigentlich Ziel sein.

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