Hund knurrt plötzlich andere Hunde an

  • Ich finde Dich so total sympathisch :herzen1:


    Du beschreibst das so herrlich erfrischend und von der Leber weg, wie man so schön sagt.
    Ja Dein Bub wird erwachsen, Körper wird männlicher und im Kopf noch ganz viel bunte Knete - viel Spass :applaus: das ist anstrengend und mühsam und Du wirst bestimmt das eine oder andere Mal weinen und verzweifelt sein - aaaaaber wenn Ihr DAS durch habt, seid Ihr wie Pech und Schwefel.
    Nicht aufgeben!

  • @CH-Troete Sympathisch? Ich? Mir würden da gerade eher andere Adjektive einfallen...


    Vielen Dank für deine lieben Worte!
    Ich bin halt ein Hundeanfänger und bin mit neuen Situationen schnell überfordert... Ich erwarte ja gar nicht, dass Fiete perfekt funktioniert. Darum geht es mir wirklich nicht. Ich mache mir nur Sorgen, dass irgendetwas passiert. Zu allem Übel wohne ich auch noch in einer Wohnung und da lief heute Abend gleich ein Film in meinem Kopf ab: Hund bellt, Nachbarn beschweren sich. Wenn ich das Problem nicht in den Griff bekomme, muss der Hund weg, weil ICH unfähig bin. Ich weiß, dass das alles sehr pessimistisch ist, aber ich kann leider nichts dagegen machen...
    Fiete liegt immer noch ziemlich aufgeregt neben mir in seiner Kudde. Mal sehen, wie viel Schlaf wir bekommen. Zu allem Überfluss geht die Schule morgen wieder los...

  • Kommen gerade von der letzten Runde. Wir haben zwei Hündinnen getroffen. Fiete war kaum noch zu halten, hat total gewinselt und war kaum noch vorwärts zu bekommen. Jetzt sind wir wieder zu Hause. Ich musste ihm alles wegnehmen, weil er sich total hochgefahren hat. Er bellt und wimmert. Er hechelt wie wild und ist kaum zu beruhigen. Ich bin vollkommen verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll... :no:

    Casper ist 1,5 Jahre alt und laut TA auch im besten Testosteron Alter. Bei uns beruhigt es sich zur Zeit etwas.


    Bei manchen Hündinnen zeigt Casper ein tolles Verhalten und bei anderen glaubt er die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Wird er da zu aufdringlich, breche ich es mit einem Nein ab. Hört er nicht darauf, greife ich ins Geschirr und ziehe ihn da weg, sollte er dann direkt nochmal hingehen und permanent am Hintern hängen oder permanent die Schnauze von ihr lecken, kommt erstmal die Leine dran. Das musste ich aber erst einmal machen, dass wirklich die Leine dran musste.


    Außerdem darf er auch kein Pipi mehr lecken und sich beim Schnüffeln nicht mehr in Hündinnen Düfte reinsteigern.


    Als das anfing hat Casper mal Pipi geleckt und dann fiepsend nach der Hündin gesucht. :roll: Das kam ein einziges Mal vor und Zuhause fährt er dann auch wieder runter.


    Ist er sehr aufgeregt, wenn wir nach Hause kommen (kam auch nur einmal vor) und er fährt nicht runter, hilft es bei ihm nicht, wenn man kuschelt. Er wechselt dann lieber in den Spielmodus. Ich habe ihn dann einfach im Wohnzimmer gelassen, die Tür geschlossen und bin in die Küche. Da war dann niemand mehr, der was mit ihm machen könnte, wo er schauen könnte etc. und er ist ziemlich schnell runtergefahren.


    Da ist aber natürlich auch jeder Hund anders. Vielleicht hilft es dir ja etwas.
    Ich bin da auch schon etwas verzweifelt und habe über Kastration oder den Chip nachgedacht, um ihm zu „helfen“. Ich glaube mittlerweile, dass ich ihm mehr helfe, wenn wir diesen Teil der Entwicklung zusammen durchmachen auch wenn es teils anstrengend ist.


    Du bist damit auf jeden Fall nicht alleine und mit viel Arbeit wird das auch wieder besser werden. Fiete wird langsam erwachsen. :smile:

  • Jeder Rüde macht diese Phasen durch, dass ist nun mal das normale Leben :nicken:


    Du musst Dir das so vorstellen, wie die Jungs damals in der Schule, als sie gemerkt haben, dass der Schnuddel nicht nur zum Pinkeln da ist, sondern auch ganz interessante Sachen macht. |)


    Er ist sozusagen im Ausnahmezustand, für ihn ist es das erste Mal, dass er diese Gefühle hat und kann damit bisher noch nicht umgehen, wie die meisten Menschenjungs auch :hust: :hust:


    Er braucht jetzt Zeit, um zu lernen, dass dies normaler Alltag ist.
    Gib ihm die Zeit, such Kontakt zu HH mit souveränen Hündinnen, schau Dir an, wie er da reagiert.
    Er wird lernen, dass nicht alle Mädels immer gut riechen, sondern nur manche Mädels. Und das Mädels oftmals wehrhaft sein können, wenn man sie nicht als Diva behandelt, sondern wie ein leichtes Mädchen, dann gibt es nämlich ne Schelle.


    Er wird viel Pippistellen lecken wollen, fängt an zu sabbern und zu fiepen.
    Ich mache es mit Speedy so, er darf mal kosten, aber wenn ich weiter will, dann gehen wir weiter.
    Er darf sich nicht hochspulen und alle 30cm rumschlabbern, sondern nur ab und an. Dafür gibt es das Kommando "weiter", zur Not auch mit der Leine durch gesetzt.


    Solange er aktuell draußen out of order ist, würde ich ihn an der Schleppleine lassen.
    Wenn er zwischendurch entspannt ist, ruf ein Kommando ab, was er sehr gut kennt und dafür wird er dolle gelobt.


    Die Phase "verwächst" sich, aber sie ist natürlich erstmal anstrengend.
    Aber man wächst mit seinen Aufgaben :ugly:

  • Außerdem ist es doch super, dass du Dinge so früh bemerkst und Fiete helfen willst.


    Viele Hundebesitzer (einschließlich mir selbst), haben gesendeten Zeichen des Hundes zu lange ignoriert oder einfach "laufen lassen". Daraus erwickelt sich u.U. eine ausgewachsene Leinenaggression (das ist gerade meine Baustelle), weil der Doggy beispielsweise meint sich selbst kümmern zu müssen, da er von uns erst in solche Situationen gebracht wird. Und Verhalten, dass sich erst einmal gefestigt und eingebrannt hat,ist viel schwerer wieder auszumerzen als solches, das noch in den Kinderschuhen steckt.


    Du hast also noch alle Möglichkeiten mit Alternativverhalten, Distanz, Sicherheit etc etc alles im Keim zu ersticken, wenn du verstehst wie ich meine :smile:

  • Versuch einfach mal ruhig zu bleiben und deinen Weg zu gehen ohne dauernd deinen Hund krampfhaft zu beobachten.


    Ja, das ist ein junger Rüde, der bisher leider - meiner persönlichen Meinung nach - zu wenig klare Anleitung bekommen hat und der jetzt auch noch mit Frühlingsgefühlen klar kommen muss.


    Da jetzt sonstwie ein Drama draus zu machen, ist wirklich kontraproduktiv. Versuch es mal mit etwas stoischer Ruhe und gibt deinem Hund eine klare Linie vor.


    Dein Ziel muss sein, dich geregelt in gerader Linie und gleichmässigem Tempo fortzubewegen und der Hund kommt mit, und zwar immer schön auf der abgewandten Seite. Ob der dabei mal bellt oder jault, kann dir erst mal egal sein.


    Idealerweise gehst du irgendwo spazieren, wo die Hundedichte nicht so groß ist, lässt ihn nicht festschnüffeln und bietest ihm Kontakt zu älteren, coolen Hunden. Und vor allem (das meine ich nicht böse) - Stell dich nicht so an. ;) Du bist nicht der erste und nicht der letzte HH, dessen Hund halt erwachsen wird.

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