Unsichere Hündin und Zweifel/Unsicherheit wegen Hundeschule/Training

  • Wenn mein Hund meldet wenn da Leute draussen sind, bedanke ich mich, bestätige das mit einem Keks und lobe dass es gemeldet wurde.
    Mit der Zeit sehe ich, wenn der Hund ansetzt zum bellen, dann hole ich sie mit meinem Aufmerksamkeitsgeräusch zu mir und stopfe einen Keks rein. Bestätige und lobe, dass sie melden wollte dass da jemand ist.
    Dankeschön lieber Hund, du machst das gut!


    Wenn Du nur schimpfst, machst Du in den Augen des Hundes Deinen Job nicht - sie weist Dich draufhin dass da etwas ist und Du checkst es nicht, weisst wie ich meine? Natürlich muss sie da weiterfluchen und grummeln weil Du begreifst ja nicht.

  • @flying-paws: Eigentlich bellt sie immer direkt los. Wenn ich merke, dass sie sucht bzw fixiert, spreche ich sie an, aber das interessiert sie dann nicht.


    @CH-Troete: Geschimpft wird nicht, außer du meinst ein "Nein!". Wir gehen eigentlich immer hin zum Fenster und sprechen mit ihr, sagen, dass alles gut ist, lassen sie hinter uns stehen etc. Wenn sie dann nichts mehr sieht oder hört, hört sie schnell mit dem Bellen auf. Dann gibt's ein Leckerlie und ein Lob.
    Wenn aber noch etwas sichtbar ist, hilft meist nur sie aus dem Zimmer ausführen und ein deutliches "Nein". "Gut zusprechen" etc hilft nicht, genauso wie Leckerlies, die würgt sie beim Bellen wieder aus. Ganz selten beruhigt sie sich doch und sie guckt sich still mit mir den Nachbarn an, dann wird sie natürlich super gelobt. Aber das passiert momentan sehr selten, und wenn der Nachbar ein paar Minuten später wieder im Sichtfelf auftaucht, fängt das Spiel wieder von vorne an.
    Sie bellt z.B. auch, wenn meine Schwiegereltern, die über uns wohnen, durchs Treppenhaus gehen. Selbst wenn sie dann die Stimmen erkennt, bellt sie manchmal weiter. Da hilft meist wieder nur, sie aus dem Raum bzw auf ihre Decke zu führen oder zu schicken.
    Ihr seht, den einen Weg haben wir noch nicht. Vielleicht sollten wir uns erstmal auf eine Methode festlegen...


    An den Nachbarn als Person scheint es aber nicht zu hängen, draußen begegnet sie ihnen "normal".

  • Aaaaah okay.
    Dann ist sie schon ziemlich drüber.
    Mein Weg wäre jetzt der grandiose, phänomenale Gutziregen aufbauen.
    Wenn Du das schon kennst, spare ich mir die Erklärung :smile: falls nicht + Interesse sag einfach Bescheid :smile:
    Den Hund aus dem Stresslevel rausbekommen wäre da mein primäres Ziel.
    ....und ja, ich weiss wie nervig dass das ist, wenn man arbeiten möchte :|

  • Mein Weg wäre jetzt der grandiose, phänomenale Gutziregen aufbauen.
    Wenn Du das schon kennst, spare ich mir die Erklärung falls nicht + Interesse sag einfach Bescheid

    Bescheid! ;)


    Ja, das ist einfach Stress für sie, diese dauernde Anspannung. Und sie braucht danach auch meist immer einige Zeit, bis sie wieder soweit ruhig ist, dass sie wieder weiterdösen kann. Auch mal länger mit auf die Terrasse gehen oder im Garten sein, funktioniert für sie nicht gut, da sie einfach nicht Ruhe findet, sondern ständig mit einem Ohr und 1,5 Augen den Garten scannt und "wacht". Ich werde mal probieren auf der Terrasse einen Ruheort zu konditionieren, ähnlich wie ihr Schlafplatz in unserer Küche, wohin ich sie immer schicke, wenn sie aufdreht.

  • Mal abgesehen vom Gegenkonditionieren - da verstehe ich noch nicht, ob du das schon gemacht hast - würde ich sie längerfristig in der Küche lassen, wenn sie dort gut zur Ruhe kommt. Außerdem würde ich die entsprechendes Rollos sehr wohl unten lassen solange du da keinen Trainingsplan hast. Sonst wird es ja nur immer schlimmer. Oder was an die Fenster kleben, wenn du Tageslicht an den Fenstern haben willst.

  • a, das ist einfach Stress für sie, diese dauernde Anspannung. Und sie braucht danach auch meist immer einige Zeit, bis sie wieder soweit ruhig ist, dass sie wieder weiterdösen kann. Auch mal länger mit auf die Terrasse gehen oder im Garten sein, funktioniert für sie nicht gut, da sie einfach nicht Ruhe findet, sondern ständig mit einem Ohr und 1,5 Augen den Garten scannt und "wacht". Ich werde mal probieren auf der Terrasse einen Ruheort zu konditionieren, ähnlich wie ihr Schlafplatz in unserer Küche, wohin ich sie immer schicke, wenn sie aufdreht.

    Mach es andersrum. Gönne dem Hund seine Ruhepausen in der Küche zur Vorsorge, damit es nicht dazu kommt. Wenn der Hund es nicht hinbekommt draußen zur Ruhe zu kommen, dann braucht er da auch nicht zu sein.


    Ich hatte hier jahrelang so eine Stressbeule, der im Garten Stress damit hatte, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Der Kerl fühlte sich wohl, wenn er unter der Kellertreppe - der dunkelste Ort im Haus! - schlafen durfte. Dann konnte er seinen Akku richtig aufladen. Also bekam er dort ein gemütliches Hundebett. Das hatte dann zur Folge, dass wir im Sommer auf der Terrasse saßen, während der Hund im Keller in der dunkelsten Ecke vor sich hinschnarchte. Aber es war gut so, denn er brauchte das!


    Ansonsten würde ich in den kurz gehaltenen Trainingsphasen auch zur Gegenkonditionierung zum Einstieg tendieren. Das heißt, dass der Hund solange z.b. mit tollen Sachen durchgefüttert wird wie der Reiz da ist. Wenn Trockenfutter nicht brauchbar ist, dann mit anderen Sachen. Ich denke da rein praktisch an ganz klein geschnippelte Wurststückchen, die man hinwerfen kann und der Hund sie sich dann zusammensucht. Beim Gegenkonditonieren bzw. Schönfüttern ist es übrigens egal was der Hund an Verhalten zeigt! Es geht nicht darum Verhalten zu formen - der Hund darf auch zwischendurch bellen - sondern darum, die emotionale Einstellung zum Reiz zu ändern.

  • würde ich sie längerfristig in der Küche lassen, wenn sie dort gut zur Ruhe kommt.

    Ich probiere das mal ab heute.


    Auch mal länger mit auf die Terrasse gehen oder im Garten sein, funktioniert für sie nicht gut, da sie einfach nicht Ruhe findet, sondern ständig mit einem Ohr und 1,5 Augen den Garten scannt und "wacht"

    Ich präzisiere mal: das macht sie nicht durchgehend, sondern nur, wenn sie quasi einmal getriggert wurde.
    Ist die Nachbarschaft von Anfang an ruhig, döst sie auch neben mir auf der Terrasse.


    Generell ist sie recht schreckhaft draußen, manchmal habe ich das Gefühl, dass sie viele Dinge einfach noch nie gesehen/gehört hat. Autos waren nie ein Problem, Fahrräder klappen mittlerweile auch und werden weder gejagt noch erschreckt sie sich, wenn jemand mit Abstand vorbeifährt. Aber wehe es knackt mal ein Ast oder eine Taube fliegt aus einem Baum...
    Auf unseren typischen Gassirunden ist sie aber mittlerweile ziemlich entspannt, selbst Vögel ignoriert sie da.

  • Sancho ist auch schon immer sehr reaktiv gewesen. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass er einfach sehr viel Ruhe und Regenerationszeit benötigt, auch wenn er selbst nach dem Motto "Höher-schneller-weiter" leben würde, wenn man ihn ließe. Er muss reguliert werden, ich denke mal durch sein Trauma hat er genau wie ein Mensch eben keine Selbstregulationsfähigkeit. Er muss zu seinem Glück "gezwungen" werden. So einen Hund kann man nicht einfach nebenbei laufen lassen. Er muss Ruhe verordnet bekommen und braucht klare Führung. Dafür ist wichtig, dass er lernt, dort wo man ihn ablegt zu bleiben und zu entspannen und dass er dann auch sonst nix zu tun hat.
    Heute mit seinen 11 Jahren ist er so entspannt wie nie zuvor.
    Solche Sachen wie Nachbarn verbellen wachsen sich auch tws. aus, wenn sie merkt "Iss nix". Das halte ich für normal am Anfang in einer neuen Umgebung, weil sie das noch nicht einschätzen kann.

  • Solche Sachen wie Nachbarn verbellen wachsen sich auch tws. aus, wenn sie merkt "Iss nix". Das halte ich für normal am Anfang in einer neuen Umgebung, weil sie das noch nicht einschätzen kann.

    Das denke ich ja auch, die Zeit dafür hat und bekommt sie von uns. Sobald wir z.B. im Garten merken, sie stresst sich, gehen wir rein und lassen sie ruhen.
    Allerdings möchte ich natürlich nicht, dass ich irgendwas falsch mache und sie ggf. mit meinem Verhalten darin bestärke. Deshalb bin ich natürlich froh um jeden Ratschlag, wie man so etwas besser meistern kann.


    Und ganz vorenthalten kann und möchte ich ihr die Außenwelt auch nicht. Sie jault und fiept, sobald sie nicht zu uns kann, aber weiß, dass wir da sind. Im Haus klappt das mittlerweile (außer nachts, da muss die Schlafzimmertür noch offen bleiben), aber in den Garten gehen, während sie drinnen bleiben muss, stresst sie und sie jault dann viel.
    Wir wohnen am Waldrand, wie gesagt die Gassi-Strecke ist direkt um die Ecke, und dort ist sie mittlerweile entspannt und trottet neben mir, statt jeden Grashalm zu beschnüffeln und jedes Geräusch zu verfolgen und in der Leine zu hängen. Das kam auch mit der Zeit und eben dem normalen Tagesrhythmus. Wir versuchen ihr da viel Struktur zu geben, und es hilft anscheinend auch.

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