Menschen essen, Hunde fressen, ...

  • In “freier Wildbahn“ kommt es häufig dazu, dass eine Hündin während einer Standhitze von mehreren Rüden gedeckt wird und der Wurf Welpen tatsächlich mehrere Väter hat.
    Der Deckakt hat hier nix mit “Liebe“ zu tun, sondern mit Arterhaltung. Auch (und gerade) wenn die Hündin durchaus selektiert, wen sie ranlässt.
    Sicherlich gibt es dieses Verhalten bei Menschen auch, das ist aber alles andere als akzeptiert.
    Mein Hund frisst. Warum auch nicht - er ist ja ein Hund, er darf das. Er frisst gerne mal Karnickelscheisse, oder turnt auf dem Misthaufen im Stall rum und frisst da irgendwas. Gebe ich ihm ein grosses Stück frisches Rindfleisch, wird dies gerne erst verbuddelt und erst dann verspeist, wenn es kurz davor ist, von alleine wieder rauszukrabbeln. Ja, das ist ein Hund, der darf das.
    Bei meinem Lebensgefährten fände ich dies Verhalten nicht akzeptabel.

  • wie bei so viele dingen auch ist es einfach menschen gemachter unsinn in fast allem eine abwertung zu sehen...


    Der hund frisst, der hase mümmelt. Mümmeln ist demnach respektvoller als fressen? Weil es so niedlich ist? Weil der "sst" laut hart ausgesprochen wird?
    Ich sehe für meinen teil darin keine negative wertung, es kommt darauf an was ich aus dem wort mache und welche tiefere bedeutung ich dem zugestehe.


    Sprache ist formbar und seit jeher im wandel.


    Nur weil gewisse worte härter klingen oder früher anders genutzt wurden heisst es nicht unbedingt das man einem tier respektlos oä gegenüber steht.


    Im RL sage ich zu 90% zu meinem pferd oder wenn ich drüber spreche gaul. Ist dies nun respektlos? Für mich nicht, er wird respektiert, gehegt und gepflegt, deshalb hat dieses wort für mich keine größere bedeutung.

  • Ich finde es irgendwie witzig, wie immer wieder daraufhin gewiesen wird, das bei der Sprache etwas "für mich" gar nicht "so" gemeint ist.
    Wenn ich mich also entscheide, ab sofort zum Tisch "Habrstaiuf" zu sagen, dann müssen das alle verstehen und akzeptieren? Das wird spannend... :D


    Dieses denken schließt aus, das es sowohl eine inhaltliche Ebene gibt (irgendwann wurde der Tisch nun mal allgemeingültig zum Tisch) als auch "Empfänger Ebene" (wie so ein Tisch in Gedanken aussieht, ist bei jeder Person anders).
    Beim "Tisch" ist das noch relativ einfach, da vermutlich relativ wenige Menschen, eine emotionale Bindung zu Tischen haben.


    Aber schon beim Haustier ist das anders. Ich sag zu meinen Hunden auch Tölchen, Viecher oder Köter... Wenn ich gleichzeitig klar ausdrücken kann, dass ich die negative Konnotation der Worte kenne und sie durch Überspitzung neu definiere. Beispiel: ich poste ein Bild meines sich in Kuh-scheiße gewältzten Hundes und schreibe drunter "Hübsches Tölchen in Tarnfarben abzugeben. Jemand Interesse?"
    Und ja, es gibt Worte, die ich nicht verwende, da sie andere verletzen können - auch wenn es gar nicht abwertend gemeint ist. Klassiker ist das dabei das rassistische N-Wort. Auch wenn dunkelhäutige Menschen dieses Wort benutzen, gibt es mir nicht das Recht dazu, dies auch zu tun. Das wiederum hat etwas mit Aneignung zu tun.
    Wenn ich am "Slut Walk" teilnehme, um auszudrücken, das ich "victim blaming" bei sexualisierter Übergriffe/Gewalt scheiße finde, gibt es niemand anderem das Recht, mich "Schlampe" zu nennen! Auch wenn diese Person das gar nicht böse meint.



    Sprache ist nun mal nix individuelles.... Sonst gäbe es auch nicht so viele Menschen, die bei jedem Rechtschreibfehler den Untergang des Abendlandes befürchten. Gibt ja hier auch nen eigenen, zum Teil lustigen Thread mit "Stilblüten" dafür.


    Also ist die Erklärung "für mich bedeutet xy was total positives" irgendwie lustig. =)

  • Ich habe den Eindruck man muss heute aus jeder Mücke einen Elefanten machen.


    Natürlich gibt es Worte man heute nicht mehr benutzt bei denen es einen guten Grund hat, meine Oma sagt z.b. immer noch Neger, das war zu ihrer Zeit so, sie meint das nicht böse. Wir sagen es heute nicht mehr und das ist richtig und gut so. Trotzdem verfalle ich ins Fremdschämen wenn Sie das sagt. Aber gut, mit 91 gewöhne ich ihr das auch nicht mehr ab.


    Aber z.b. diesen Genderwahnsinn finde ich einfach nervig.
    Und ob mein Tier nun ist, frisst oder mümmelt, ist doch völlig Wurst. Lieb habe ich es egal wie man es nennt.

  • Franky - Genderwahnsinn an sich ist schon Diskriminierung und ich verstehe nicht, dass du dich dafür schämst, das deine Oma "Neher sagt,gleichzeitig aber anderen Menschen mit körperlichen Unterschieden die sprachliche Gleichberechtigung verwährst.


    Wenn ein Mensch mit dunkler Hautfarbe darauf bestehen darf, nicht Neger gebannt zu werden, darf ein LGBT* Zugehöriger sein Recht wahrnehmen und so bezeichnet werden, wie er wünscht und empfindet?

  • Wollen wir wirklich rassistische Schimpfworte mit fressen und saufen vergleichen?


    Es gibt einfach einen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Wenn ich einem Menschen beleidigende Worte an den Kopf knalle ist dieser verletzt.
    Wenn ich aber zu meinem Hund sage dass er ein Trottel, Idiot usw. ist wird er je nach Tonlage freudig mit dem Schwanz wedeln oder mich einfach nur ignorieren.

  • Nein, das war nur meine Antwort auf den unnötigen Genderwahnsinn.


    Ich glaube, dass sprachliche Gleichstellung von Tieren und Menschen dazu führen würde, dass sich für Tiere viel verbessern würde, weil der Mensch sich nicht mehr so stark distanzierten kann.

  • Franky - Genderwahnsinn an sich ist schon Diskriminierung und ich verstehe nicht, dass du dich dafür schämst, das deine Oma "Neher sagt,gleichzeitig aber anderen Menschen mit körperlichen Unterschieden die sprachliche Gleichberechtigung verwährst.


    Wenn ein Mensch mit dunkler Hautfarbe darauf bestehen darf, nicht Neger gebannt zu werden, darf ein LGBT* Zugehöriger sein Recht wahrnehmen und so bezeichnet werden, wie er wünscht und empfindet?

    Naja Frankyfan ist halt ein stellvertretendes Beispiel für das in Hinblick auf geschlechtergerechte Sprache, was seine oder ihre Oma in Bezug auf rassistische Äußerungen ist. Schade aber schwer vermeidbar

  • ok. Ich überlege gerade was es praktisch im Alltag für einen Unterschied macht ob man liebe oder Bindung sagt. Ist liebe nicht einfach eine starke Bindung zu einem anderen?

    Liebe wird als Konzept der Dimensionen Leidenschaft/Intimität und Verbindlichkeit definiert, Bindung als lang andauernd sozio-emotionale Beziehung zu Eltern oder anderen nahen Bezugspersonen. Ich sehe da schon einen Unterschied im Alltag

  • Aber z.b. diesen Genderwahnsinn finde ich einfach nervig.

    Einen dunkelhäutigen Menschen verletzen ist also schlecht - sehr gut :smile:
    Das gilt aber nur für die männlichen dunkelhäutigen Menschen? Heterosexuelle dunkelhäutige Männer, sorry.


    Ich weiss Du meinst das nicht so :smile:
    Ich hatte auch lange Mühe damit und bin gern in Whataboutism geflüchtet - aber mit ein bissel einem offenen Herzen für Dinge, die man eigentlich nicht mag, tun sich Welten auf.
    Da fühle ich mich immer wie Willi Schmitd als er die Tür öffnet am Ende von Men in Black :gott:
    Ich weiss dass ich nichts weiss und es fühlt sich spannend an :mrgreen-dance:


    Es gibt einfach einen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Wenn ich einem Menschen beleidigende Worte an den Kopf knalle ist dieser verletzt.
    Wenn ich aber zu meinem Hund sage dass er ein Trottel, Idiot usw. ist wird er je nach Tonlage freudig mit dem Schwanz wedeln oder mich einfach nur ignorieren.

    Es geht nicht darum, was Du dem Hund tust damit.
    Wenn Du abschätzig über jemanden redest, wirst Du Mühe haben damit, den gleichen Respekt zu empfinden wie vor jemanden, den Du nicht mit abschätzigen Worten beschreibst.
    Steht schon in der Thora - achte auf Deine Gedanken und so weiter :smile:


    Deine Meinung drückst Du gleich als allgemeingültig allen andern auch auf?
    Wie kommt's?
    Es gibt nicht nur Unterschiede zwischen Mensch und Tier - den gibt's auch von Mensch zu Mensch. Und nun?

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