Unser Straßenhund aus Südamerika

  • Ich möchte hier nochmal meinen Senf dazugeben, da ich ja sowohl direkt gelobt als auch als unverschämt bezeichnet wurde.


    Es geht mir in keinster Weise darum, @mayfield das inzwischen verständlicherweise dünne Nervenkostüm abzusprechen. Auch nicht darum, die Möglichkeit einer Euthanasie abzuwiegeln. Oder weiterer Tierarzt- oder besser Klinikbesuche. Dass der Hund, mit den ganzen genannten Symptomen, momentan wahrscheinlich weit von lebensfroh entfernt ist, steht für mich persönlich außer Frage. Dass @mayfield bereits sehr viel geleistet hat für diesen Hund, finanziell, Zeit, Engagement, ist klar und sehr lobenswert. Ganz ehrlich.


    Es geht mir ausschließlich darum, dass einem Tier generell, aber speziell in solch einer Situation, nicht noch mehr Leid zugefügt werden darf. Wasserentzug, gerade wenn quälender, unstillbarer Durst vorhanden ist, ist für mich einfach genauso das. Weiteres Leid. Und da springe ich laut auf, schreie 'Halt' und dazu stehe ich. Dass es keine Dauerlösung sein kann, als Hund und Mensch so zu leben, ist klar. Aber bis eine wie auch immer geartete Lösung gefunden wird, und das sollte möglichst schnell passieren, muss eine andere Lösung her als Wasserentzug. Hier wurde schon vieles gute genannt. Raum mit PVC auslegen, wasserdichtes Körbchen, Flächen schützen usw. Und damit leben. Kurzzeitig. Lösung finden, die für alle, aber vor allem für die Fellnase, gut, human und würdevoll ist.

  • Aber bis eine wie auch immer geartete Lösung gefunden wird, und das sollte möglichst schnell passieren

    Was glaubst Du, warum der TE bereits bei 20 Tierärzten war und nun in diesem Forum um Rat sucht?
    Ich wünsche wirklich niemandem, in diese Situation zu kommen. Gerade weil ich sie selbst durch habe. Auf die naheliegenden Ideen, schnell eine Lösung zu finden, die Wohnung "pinkelsicher" zu machen und dem Hund zu helfen, weil man das Elend selbst nicht ertragen kann, kommt jeder Hundehalter, der sein Tier liebt.


    Blöd ist eben, dass die Diagnosen im richtigen Leben nicht einfach vom Himmel fallen, dass neue Ansätze der Ärzte Zeit brauchen und dass "alles abdichten" keine Lösung ist, weil Du trotzdem nachts mehrfach raus musst und Flächen wischen, Folien und Einlagen auswechseln, den Hund waschen und alles vom strengen Geruch befreien musst. Tagsüber rennst Du nach jedem Fressen, Spielen und Schlafen wie mit einem Welpen raus und bist in der restlichen Zeit trotzdem mit putzen beschäftigt. Und nein, diese Situation ist absolut nicht mit der Phase zu vergleichen, in der ein Welpe noch nicht stubenrein ist.


    Ich habe bei meinem Hund nie das Wasser rationiert. Das konnte ich mir schlicht und ergreifend leisten, weil ich flexibel Arbeite. Aber gerade weil ich die Erfahrung durch habe und weiß, wie übel die Situation auf einen langen Zeitraum ist, lasse ich den erhobenen Zeigefinger in der Tasche, werte mich selbst nicht als überlegene moralische Instanz auf und würde es mir auch von anderen wünschen. Gerade, wenn sie selbst keine Ahnung haben, wovon sie reden. Ich finde solche Antworten nicht besonders hilfreich und konstruktiv, zumal jeder, der in der Situation steckt, von ganz alleine darauf kommt und in erster Linie deshalb hier landet, weil genau diese Ansätze nicht funktionieren.

  • und wie oft muss man hier eigentlich noch klar stellen, dass es nicht um willkürlichen Wasserentzug geht sondern darum vielleicht mal gemeinsam mit dem TA zu überlegen (!!!!!) ob das alles so gesund ist in Massen?


    Die Pinkelei verändert sich dadurch ja vielleicht auch gar nicht und die TE hat den Thread hier auch nicht als "wie bekomme ich das pinkeln weg" Hilfeschrei formuliert.

  • die Wohnung "pinkelsicher" zu machen und dem Hund zu helfen, weil man das Elend selbst nicht ertragen kann, kommt jeder Hundehalter, der sein Tier liebt.

    Davon gehe ich nicht aus, weil es auch wenig mit der Liebe zum Tier zu tun hat.
    Manchmal reicht schon ein kleiner Tipp (hey, nimm doch die Einlagen statt der jetzigen - oder versiegel doch mal das Laminat, weil das kostengünstiger ist als ein neuer Boden oder Bodenbelag), um zumindest etwas Erleichterung für die Halter zu schaffen.
    Auf manche Sachen kommt man in dem Moment eben nicht oder kennt sie nicht.


    Was mich jetzt bei dem rationierten Wasser interessieren würde: Wie sehen denn die Nierenwerte aus?


    Wenn der Hund extreme Mengen trinkt, ist das ja vielleicht auch nicht gerade günstig und das Rationieren somit gesundheitlich notwendig.

  • @Katrinsche glaubst du denn wirklich, der TE hält dem Hund nachts (!!!) das Wasser vor, weil er das witzig findet? Ich habe mir die betreffenden Kommentare nochmal durchgelesen und finde sie immer noch nicht okay und zielführend. Dem Hund eine Stimme geben, gut und schön. Aber dem TE, der seit 5 (F Ü N F !!!) Jahren alles tut, durch die Blume vorzuwerfen, dass er das Vorgehen aus Bequemlichkeit wählt, das Tier quält und darüber nachdenkt den Hund einzuschläfern, weil er "kein Bock" mehr hat ein paar Pfützchen zu wischen ist absolut unter aller Kanone.
    Er tut ja nicht nichts. Er war bei etlichen Tierärzten, hat viel unternommen, probiert. Managt so gut er kann. ER sieht das Leiden des Hundes, aber was soll er tun, wenn die Partnerin das anders sieht und die Tierärzte keinen Weg sehen.


    Außerdem gibt es doch auch Hunde, die, wenn man sie ließe, rund um die Uhr fressen würden, weil sie schier immer Hunger haben. Und nu? Ist das nicht auch tierschutzrelevant, dass man das Futter da einteilt? Der Hund leidet immerhin Hunger und Futter zählt zu den Grundbedürfnissen.
    Ich sagte ja auch nicht, dass er ihm weiterhin gar nichts geben soll, aber ich halte es durchaus für möglich, dass viel zu viel Wasser auch schädlich für Hundenieren ist. Und das soll er mit dem Tierarzt abklären.
    Um wieder zur Humanmedizin zu blicken: Nein, wie @asterix99 sagt, gibt es etliche Patienten, die keine complience haben um zu verstehen, wieso sie jetzt nur noch 1000ml trinken dürfen. Das setzt man aber trotzdem durch, weil man weiß, dass es medizinisch gesehen aktuell das Beste für den Mensch ist.


    Aber weiterhin glaube ich, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Von dem was ich lese, halte ich den Zustand des Hundes für nicht lebenswert, aber ich sehe ihn nicht.


    Ich für mich ziehe den Hut, dass die beiden Besitzer das ganze so lange gestemmt haben.

  • @'mayfield


    Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber ihr habt meinen vollen Respekt für das was ihr schon seit 5 Jahren mitmacht.


    Hast du denn das Gefühl der Hund hat noch Lebensfreude? Geht er noch Gassi, erfreut er sich an Spielchen, schmust er mit euch usw.? Oder "vegetiert" er nur noch vor sich hin, zwischen Trinken und Blase entleeren?
    Ist es noch ein lebenswertes Leben für den Hund in dem Zustand? Oder sagt er euch schon seit langem, dass er gehen will?


    Heute hast du ja noch einmal einen TA Termin. Da bin ich gespannt was der Arzt sagt.

  • Vielleicht hilft dir das ja noch @mayfield:


    1. Habt ihr schon mal versucht, nicht nur die Zutaten des Futters zu kontrollieren, sondern auch den Proteinanteil variiert?
    2. Habt ihr alle Krankenakten des Hundes? Da ihr ja schon bei sehr vielen Tierärzten gewesen seid, ist es bestimmt schwer bis fast unmöglich, den Überblick zu behalten über Untersuchungen und Ergebnisse. Von einigen Ärzten könntet ihr euch die Akten vielleicht zusenden lassen. (und damit unter anderem Zeit, Geld und Aufwand sparen)
    3. Da euer Hund haarlos ist, zieht ihr ihm etwas an? Nicht, dass das Pinkeln noch zusätzlich verstärkt wird, weil er friert und so oft raus muss.
    4. Habt ihr schon mal was zur Stärkung der Blase versucht? Löst das ursächliche Problem nicht, könnte aber vielleicht zu eurer Lebensqualität beitragen.


  • Gerade wenn man so lange ein krankes Tier betreut ist man oft auf externen Rat angewiesen, viele Dinge nehmen wir als "normal" hin und dann ist es gut Bekannte oder Verwandte zu haben die einen wachrütteln.


    Er geht noch Gassi aber möchte am liebsten direkt nach dem Geschäft sofort wieder zurück, er spielt schon lange nicht mehr und schmusen ist meistens darauf begrenzt das er sich an uns oder Möbelstücken kratzen möchte, er möchte am liebsten schlafen und bewegt sich freiwillig nur wenn er futter vermutet, damals war er nicht so.


    Früher hatte er auch mal Tage an denen er aktiver wirkte diese wurden aber immer weniger, ich würde Ihn gerne erlösen und werde berichten wenn ich vom Tierarzt zurück komme.

  • Also, wenn es dem Hund grundsätzlich so schlecht geht, wenn nicht einmal mehr ein Fünkchen Lebensfreude vorhanden ist, kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wieso er überhaupt noch lebt. Da sollte man doch zum wohle des Hundes entscheiden... und damit beziehe ich mich jetzt auf deine Frau, denn du wolltest ihn ja schon vor einem halben Jahr gehen lassen, richtig?


    Es liest sich irgendwie auch so, als hättest nur Du Probleme mit der Situation, inwieweit beteiligt sich deine Frau denn daran, die Wohnung zu schrubben bzw. wie viel hat sie generell so mit dem Hund zu tun?
    Da verstehe ich wirklich nicht, wie man als Frauchen darüber hinweg sehen kann, wie sehr der eigene Hund doch leidet.

  • Also, wenn es dem Hund grundsätzlich so schlecht geht, wenn nicht einmal mehr ein Fünkchen Lebensfreude vorhanden ist, kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wieso er überhaupt noch lebt. Da sollte man doch zum wohle des Hundes entscheiden... und damit beziehe ich mich jetzt auf deine Frau, denn du wolltest ihn ja schon vor einem halben Jahr gehen lassen, richtig?


    Es liest sich irgendwie auch so, als hättest nur Du Probleme mit der Situation, inwieweit beteiligt sich deine Frau denn daran, die Wohnung zu schrubben bzw. wie viel hat sie generell so mit dem Hund zu tun?
    Da verstehe ich wirklich nicht, wie man als Frauchen darüber hinweg sehen kann, wie sehr der eigene Hund doch leidet.


    Naja er freut sich wenn ich nachhause komme und wenn es Futter gibt, wenn man das als Lebensfreude bezeichnen kann.


    Wir teilen uns die Arbeit auf da ich Berufstätig bin aber ich würde sagen das die meiste Arbeit und vorallem das Putzen bei Ihr liegt, es gab Zeiten da hat Sie im Schnitt 2 Stunden pro Tag geschlafen und ich musste den Schlafplatz verlegen sonst wäre mein Job nicht möglich gewesen, meine Frau sah in der Zeit auch immer schlechter aus auch Gesundheitlich.


    Es gibt bei Ihr auch eine kleine Historie dazu, Sie hatte in der Vergangenheit schon einmal einen Hund von der Straße gerettet dieser hatte dann eine Magenverdrehung und Sie ließ den Hund operieren obwohl vom Arzt darauf hingewiesen wurde das die Chancen der OP sehr gering sind und man den Hund besser erlösen sollte, der Hund starb dann einige Tage nach der OP.

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