Oberschenkelknochenfraktur bei Galgo Espanol

  • Hallo,
    wir haben ein paar Fragen, vorab aber erstmal der Hintergrund.(Bilder sind angehangen)
    Wen die ganze Story nicht interessiert, kann auch gerne (bitte) direkt am Schluss auf die Fragen eingehen.
    Unser Yuri (Galgo Espanol, Rüde, 10 Jahre jung) hat sich am 10.01.2019 den rechten Oberschenkelknochen selber gebrochen, als er morgens im dunklen voll gegen einen Schrankenpoller gerannt ist. Wir hörten nur ein ziemlich lautes: "DONG" und dann stand er da und winselte, belastete das Bein nicht mehr. Wir sind erst gar nicht von einem Bruch ausgegangen. Ich habe ihn dann nach hause getragen und erstmal hingelegt. Als der Oberschenkel aber sehr schnell sehr anschwoll, habe ich ihn gleich ins Auto gepackt und bin zum nächsten TA gefahren der auf hatte. Das Röntgenbild zeigte den heftigen Bruch, ich war geschockt. Die TA Helferin hat sofort herumtelefoniert, wer das direkt chirurgisch behandeln könnte. Nach einigen Absagen hieß es: Kleintierklinik Tegel hat zugesagt, wir sollen sofort vorbeikommen (das war gegen 9:30 Uhr). Also Yuri, der mittlerweile ein Schmerzmittel über einen gelegten Port intus hatte, wieder ins Auto und auf nach Tegel. Dort angekommen war man superfreundlich und hat uns geholfen den Hund behutsam in den Behandlungsraum zu bekommen. Es dauerte eine ganze Weile, dann kam eine sehr junge TÄ die dann erstmal ein zweites Röntgenbild vom Brustkorb anfertigen liess, dies sei nötig um zu klären ob der Hund bereits einen Pneumothorax hat. Anschließend kam er an einen Tropf zu weiteren Versorgung. Nach wieder einer ganzen Weile die uns wie eine Ewigkeit vorkam, kam sie wieder und offenbarte uns, das der Hund heute nicht mehr operiert werden könne, da das Schmerzmittel welches er in der ersten TA-Praxis bekam (Buprenovet) kontraindikativ mit der dort benutzten Sedierung sei. Man bot uns an den Hund dort zu lassen und morgen zu operieren. Das hätte man wirklich bereits am Telefon mit dem ersten TA klären können, das erwarte ich von einer professionellen Tierklinik. Ist ja nicht das erste mal für die, das ein Tier mit einem starken Opioid als Schmerzmittel dort angeliefert wird, nehme ich an. Als wir verneinten (zum einen weil wir Yuri gar nicht alleine seinem Schicksal überlassen können, er ist ein stark traumatisiertes ängstliches Wesen welches eine ganze Menge schreckliches erlebt haben muss bei der Jagd in Spanien, er wäre vor Angst vielleicht...) und fragten ob man es in der Tierklinik Düppel versuchen könne schlug die Stimmung um und man war unfreundlich zu uns. Muss man sich mal vorstellen, man sorgt sich um sein Tier und die locken einen dorthin nur um einen Patienten mehr abrechnen zu können. Auf der Rechnung stand lustigerweise ein Posten über (ich glaube) 35 Euro für den gelegten Zugang. Den hatte aber die erste TA Praxis gemacht. Als wir das bemängelten wurden wir auch noch patzig abgefertigt. Nun war es bereits 11:30 Uhr. In Düppel fragte eine freundliche TA Helferin im Hintergrund nach, ob eine OP für den Bruch heute möglich sei. Es hieß, ja, wir können sofort vorbeikommen, eine Notärztin die Chirurgin ist wäre im Notdienst vor Ort und könnte sich darum kümmern. Wir waren kurz darauf da, weil ich auf Verdacht schon in die Richtung gefahren bin um Zeit zu sparen weil niemand ans Telefon ging. Ist auch wieder eine halbe Stunde Reise vom Berliner Norden ganz in den Süden. Dort angekommen (Yuri haben wir natürlich erstmal im Auto liegen gelassen, Ladefläche Volvo V70 mit Riesenmatratze) hieß es plötzlich: Ätschbätsch, können wir erst morgen machen, das Röntgengerät geht heute nicht. Ich wies darauf hin, dass die bisher gemachten Röntgenbilder doch bereits vom ersten TA und der Tierklinik Tegel dorthin gemailt worden seien. Half nichts, es müsse ja nach der OP ein Kontrollbild gemacht werden ob alles richtig sitzt. Stimmt ja auch, aber das hätten wir uns also auch sparen können dort hin zu fahren. Ich dachte ich dreh bald durch, fahre den ganzen Tag in der Stadt hin und her mit einem gebrochenen Hundebein hinten drin. Wir haben dann wieder alle heiß gemacht und rumtelefoniert und die nette TA Praxis vom morgen (übrigens Dr. Rosin an der Heerstr) fand erneut eine große TA Praxis die zwei Chirurgen dort hat und wir sollten sofort kommen, damit das heute noch klappt. Dort um 13:00 Uhr angekommen (vorab: wir sind sehr zufrieden mit der TA Praxis, ich nenne den Namen hier aber trotzdem noch nicht aus Fairness, da ich ja einige Fragen habe) dauerte es nicht all zulange und die Vorbereitungen wurden getroffen. Endlich wurde Yuri operiert, das gesamte Team war sehr nett, ging auf alle Fragen freundlich ein und war insgesamt sehr bemüht.
    Da das ganze Prozedere von morgens an sehr lange gedauert hat, ist der Knochen komplett ausgeblutet samt Knochenmark. Das hat auch das enorme Hämatom begünstigt.
    Wie man auf den Röntgenbildern sieht, ist die Platte von der Seite aus perfekt aufgesetzt, das ging in der anderen Richtung durch die starke Schwellung leider nicht genauso passend, dadurch ist ein Versatz entstanden.
    Die ersten beiden Bilder sind jeweils vom 10.01., also vor und direkt nach der Op.
    Das jeweils dritte Bild ist vom 06.02., also vier Wochen nach dem Eingriff zur Nachkontrolle.
    Im roten Kreis sieht man eine Ablagerung auf dem Knochen, eine Knochenhautentzündung. Im grünen Kreis an den Bruchstellen sieht man kaum eine Veränderung, dem Chirurgen fehlt hier die Bildung von Kallus.
    Yuri belastet das Bein immer noch nicht und der Muskel hat natürlich stark abgebaut. Er ist auch nicht der Typ der gleich wieder aufs ganze geht, wenn etwas nicht stimmt, hält er sich von Natur aus total zurück.
    Der TA meinte man sollte nach weiteren zwei Wochen ein weiteres Kontrollbild anfertigen und dann entscheiden, ob eine OP in Form von Spongiosa-Knochentransplantation nötig wird.
    Da Yuri nach der Kontrolluntersuchung fünf Tage wieder mit Schmerzen zu tun hatte und wieder gar nichts essen und gar nicht rausgehen wollte (es war wie ein Rückfall um zwei Wochen) möchten wir ihm jede unnötige Strapaze ersparen.
    Auch eine zweite OP würden wir gerne vermeiden, nicht des Geldes wegen, sondern weil er aus der letzten Narkose kaum wach werden wollte, sie mussten ihm eine Aufwachspritze geben und auch damit hat es lange gedauert.
    Yuri ist wirklich ein Sensibelchen.


    Deshalb folgende Fragen:
    Wie sind eure Erfahrungen mit der Kallusbildung? Hat das auch schonmal länger gedauert bis da was entstanden ist?
    Wie ist das mit dem Versatz? Habt ihr auch einen solch großen Abstand bei einer Knochen OP erlebt und ist das gut verheilt?


    Übrigens: Homöopathisch ist er mit allem bereits versorgt, was er benötigt. Und Grünlippmuschel gibt es sowieso seit Monaten als Kur ins Futter. Traubenkernpulver ist nun auch ab und zu im Futter.



    Danke für eure Geduld und Meinungen.


    Tom

  • Es tut mir sehr leid was Yuri passiert ist. Unsere Hündin hat sich im August das Vorderbein (Elle und Speiche und bei weitem nicht so dramatisch wie bei Yuri) gebrochen und es hat auch recht lange gedauert bis sich Kallus gebildet hat .
    Das lag bei uns daran das wir sie zu sehr geschont haben. Die Ärztin hat uns dringend angeraten sie zum laufen zu animieren da dadurch die Bildung des Kallus angeregt wird .
    Wir haben auch Grünlipp zum Futter gegeben.
    Sie hat erst am 30 Januar ihr Platte entfernt bekommen.

  • Ich rufe dir mal @Yanie . Ihre eine kleine Hündin bekam auch eine Platte wegen eines Bruchs (der teuerste Schlüsselanhänger der Welt) und es kam zu Heilungsproblemen.
    Vielleicht kann sie dir weiterhelfen.
    Ich wünsche Yuri alles Gute und hoffe, dass er bald wieder fit und schmerzfrei ist.


    Edit : Yanie war schneller- zwei Doofe, ein Gedanke. ;)

  • Hi!


    Da habt ihr ja eine Odyssee hinter euch!


    Ich kann euch nicht viel Fachliches zu den Bildern sagen, aber berichten:


    Die hündin meiner Freundin (mittelgroße Rasse) hat sich ähnlich den Oberschenkel gebrochen (ebenfalls quasi "selbst durchgeschlagen"). War ein heftiger Bruch.


    Die Hündin hat mehrere Tage (glaube 3 Tage) auf ihren OP- Termin in der Klinik gewartet, weil am WE kein Chirurg da war, der es operieren konnte. Das ist auch nicht unnormal. So lange hat sie gut weggebeamt von den Schmerzmitteln dort in einer Box verbracht und nicht viel mitbekommen.
    Einen extrem geschwollenen Oberschenkel hatte sie auch, das kann vorkommen und ist normal. Von "Knochen ausbluten" habe ich noch nichts gehört, aber das heißt nichts.


    Die OP verlief sehr gut, die Callus- Bildung ließ auch hier zu wünschen übrig. Eine weitere OP stand im Raum, aber erst mal immer weiter schonen und warten.


    Geduldig sein, schonen und warten ist sowieso das A und O. Wobei man mWn mittlerweile dazu übergegangen ist, sehr sehr früh mit Physio Therapie anzufangen, weil es wohl Studien gibt, die belegen, dass ein kontrolliert und vorsichtig belasteter Knochen besser heilt, als ein unbelasteter.


    Bei der hündin meiner Freundin hat sich irgendwann doch Callus gebildet, ohne nach-OP oder ähnlichem, und mittlerweile ist sie wieder fidel und fit und gut drauf und voll belastbar.


    Ich drücke die daumen, dass das röbi gut aussieht. Gute Besserung!

  • okay ich habe nicht mal richtig auf die Bilder geschaut.


    Der Bruch sieht ziemlich genau so aus wie der bei dem Hund meiner Freundin.


    Aber den haben sie ganz gerade zusammen bekommen. Irgendwie verstehe ich nicht, wieso bei Yuri so ein riesiger Abstand ist.
    Wenn es okay ist, frage ich mal in meinem Bekanntenkreis herum, ob sie sowas schon mal gesehen haben.


    Ich ehrlich gesagt nicht, deshalb erlaube ich mir darüber kein Urteil. Ich hab schon ganz andere Brüche heilen sehen, das wird bestimmt wieder.

  • Sehe ich ja jetzt erst?


    Was heißt "homöopathisch ist er mit allem versorgt"? Bekommt er auch wirksame Medikamente, ggf Schmerzmedikation etc?

  • Hallo Ann-Kathrin,
    klar hat er auch Medikamente bekommen, Antibiotikum zu Anfang, und Schmerzmittel in Form von Novaminsulfon. Höchste Dosierung, die wir mittlerweile um die Hälfte reduzieren konnten. Homöopathisch wird die Knochenentzündung und der Schock im Gewebe behandelt.
    Ihr, Ann-Kathrin und Yanie, schreibt beide davon, dass eine Kallusbildung länger auf sich warten ließ. Wisst ihr denn ungefähr wie lange das in Wochen ist?
    Allein durch eure beiden Aussagen fühlen wir uns momentan in unserem Zweifel bestätigt, gleich eine OP nachlegen zu müssen.
    Vielleicht sollten wir wirklich nun mit einer Physiotherapie beginnen, um dem Kallus eine Chance zu geben.
    Das Einzige was dem Wiedersprechen könnte, wäre der große Abstand der Knochen an der Bruchstelle.
    Dazu würden wir gerne noch Meinungen lesen.
    Und Ann-Kathrin, natürlich kannst du gerne im Bekanntenkreis nochmal rumfragen, was sollten wir denn dagegen haben?




    Vielen Dank euch schonmal!



    Tom


    PS: Zucchini, deine Avatare können ja fliegen!

  • Hi Tom :)


    Danke für Deine Antwort!


    Ich hab jetzt zuerst Mal bei einer Freundin nachgefragt. Sie ist Tierärztin.


    Sie hat geschrieben, dass man eigentlich deutlich länger Antibiotikum gibt. Außerdem, dass die Knochen nicht lege artis verbunden wurden (also nicht nach aktuellem Stand der Wissenschaft), zb 3 bikortikale Schrauben pro Frakturende, und auf dem einen Bild sieht man evtl eine Aufhellung um die distalen Schrauben (also die Schrauben, die weiter weg vom Körper sind), dh da scheint sich der Knochen zu verändern.


    Perfekt ist wohl keine Osteosynthese, ich könnte mir aber vorstellen, dass die Knochen besser adaptieren würden, wenn sie anständig aufeinander stünden.


    Dass auch nach über 4 Wochen Yuri das Beinchen nicht belastet ist kein gutes Zeichen.


    Aktueller Stand von "uns" ist, dass Ihr Euch wohl mental wirklich auf eine weitere OP einstellen solltet.


    Ich persönlich würde schnellstmöglich eine zweite Meinung einholen, dh bei einem Spezialisten bzw in einer spezialisierten Klinik anfragen und ihnen die Bilder schicken und um eine Einschätzung bitten.
    MWn hat die Klinik Ahlen einen sehr guten Ruf (sie sind aber auch sehr teuer) und das wäre meine erste Wahl, von dem, was ich bisher mitbekommen habe.
    Auch bzgl Physio oder nicht würde ich dann dort nachfragen.



    Es tut mir Leid, dass ich nichts besseres berichten kann. Der arme Yuri-Knopf. Ich habe hier auch einen sehr, sehr sensiblen TA-Paniker und kann mir ansatzweise vorstellen, wie es Euch geht bei den Gedanken.
    Fühl Dich Mal gedrückt und an Yuri einen sanften Kopfstreichler.

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