Zeitgeist - Zunehmende Hundefeindlichkeit

  • So plakative Generationsvorwürfe sind Mist, mal abgesehen davon, das Ältere wie jüngere gleichermassen von gesellschaftlichen Tendenzen betroffen sind.

    In der Tat.
    Deine Antwort hat aber so gar nichts mit meinen Aussagen zu tun. Nicht ich habe einen "Schwund von Empathie" dieser Gesellschaft plakativ beklagt und davon gesprochen, Geschichte könne sich wiederholen. Du hast Recht, das ist Mist. Andere haben das völlig unreflektiert getan. Und daran kann man gleich erkennen, dass man sich nicht tiefer mit gesellschaftlicher Entwicklung auseinander gesetzt hat.


    Wenn Du persönlich das ernst meinst, was Du in Deinem Satz formuliertest, dann solltest Du es selbst nicht tun und auch nicht befürworten. Und ich verstehe nicht, warum wir dann hierüber - gegeneinander - diskutieren. Denn genau das ist mein Problem mit solchen Aussagen.


    Persönlich habe ich nur gegen diese Art der (heutigen Generation)-Vorwürfe (die Du gerade beklagst) festgehalten, dass die Vor-Generationen die Grundsteine für die Entwicklung der nachfolgenden Generationen (Gesellschaft) legen, auf die aufgebaut wird (hast Du daran ernsthafte Zweifel?). Menschen gestalten sich ihre Menschenwelt, sie fällt nicht mit einer Generation vom Himmel und plötzlich ist sie da. Das ist eine langfristige, höchst komplexe Entwicklung und es ist eine Gemeinschaftsproduktion.


    Man kann Gesellschaft nicht erklären, ohne auf diese Entwicklung, auf die Historie und das Schaffen bis zum heutigen Zeitpunkt zu verweisen.

    Dann wurde es kommerzialisiert- wer ist daran wie schuld?

    Schuld ... hhhm. Das ist nicht die richtige Fragestellung bei dem Thema Gesellschaft.


    Ja, die sozialen Medien wurden (auch) mit viel Idealismus initiiert. Nur selten jedoch langfristig für einen Selbstzweck/Idealismus oder aufgrund von Langeweile. Weitab die meisten, die es entwickelten, haben es auch ("selbst") vermarktet, die Gesellschaft hat es so angenommen und die nachfolgenden Generationen führen es fort. :ka:


    Bestimmt keine Generation- Leute eben

    Gesellschaft ist kein Einzel-Leut (e). Sondern ein komplexes System, Masse, gegründet auf seine Vergangenheit und Gegenwart, die wieder für die Nächsten zur Vergangenheit wird. Leute agieren innerhalb dieses Systems und das Agieren vieler Leute führt zur weiteren gesellschaftlichen Ausformung. Und daran hat - mehr oder weniger - "jeder" seinen Anteil (nicht als einzelnes Leut). Und es spielt keine Rolle, ob das einzelnen Individuen missfällt.

    ich habe nicht die Residents-Hörer*innen im Verdacht . :winken:

    Warum kommst Du mir mit solch einem polemischen Dummfug? Wg. dem D.B.-Format Beispiel?
    Das war dazu gedacht, um an einem Beispiel aufzuzeigen, wie die (Vor-)Generation "hopp" sagen, die nachfolgende springt und ihrerseits die Grundsteine für die nächsten legen (wie immer das aussehen wird). Keine Generation fängt bei 0 an und wäre völlig frei in der Gestaltung. Das Wirken der Vorgenerationen ist doch nicht weg, bloss weil eine neue Generation gerade erwachsen wird.


    Das war auch keine Schuldzuweisung an eine einzelne Person oder die Produzenten. Sie sind ebenfalls das "Produkt" der Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Sie tun als Individuum das, womit sie in dieser Gesellschaft "Punkte" machen können. Gesellschaft ist keine Ergebnis Einzelner, sondern eines der Masse. Unabhängig davon, ob Einzelnen eine gewichtigere/geschichtsträchtigere Rolle zukommt.


    mal abgesehen davon, das Ältere wie jüngere gleichermassen von gesellschaftlichen Tendenzen betroffen sind.

    Ja eben. Und jeder davon gehört zur Gesellschaft, bildet Gesellschaft.


    Deswegen, ich verstehe Dich nicht :ka:

  • Das sehe ich auch so.


    Jeder hat heutzutage perfekt zu funktionieren.
    Hunde sind da keine Ausnahme.

  • mal was von früher

    Je weiter man in der Geschichte der Menschheit zurückblättert, desto kälter und grausamer wird das.


    Bloss weil man heute durch die Medien mehr von der Welt, verschiedenen Einzelschicksalen mitbekommt, heisst das eben nicht, die Welt sei früher netter, weniger empathielos gewesen. Mir hat auch noch niemals jemand die Frage beantworten können, wann diese Epoche der Wärme und gegenseitigen Empathie in der Vergangenheit gewesen sein soll. :ka:


    Persönlich finde ich keine einzige Epoche. Und eigentlich bin ich froh, heute und hier zu leben. Hätte es doch weit schlimmer antreffen können.


    Vll. kann mir ja jemand eine Epoche nennen, in die er lieber hinein geboren worden wäre, die ihn mit mehr Wärme und Empathie empfangen hätte.
    (Es scheint, als hätten viele vergessen, wie sicher diese Welt heute doch eigentlich ist).

  • hat wohl was mit dem Bedürfnis nach Transzendenz zu tun
    Und dem Mangel an Fähigkeiten dazu


    Irgendwie so zwischen Sehnsucht nach dem Paradies
    Und dem gefühlten wissen daraus vertrieben worden zu :ka: sein

  • je weiter man in der Geschichte der Menschheit zurückblättert, desto kälter und grausamer wird das.

    Das ist doch heute auch nicht weniger grausam...


    für die Abgründe der menschheit und Menschlichkeit empfehle ich Live Leak.com .... wie youtube, nur nicht zensiert

  • Csef_IZPP_2_2015.pdf
    Das ist schon eine ernstzunehmende und ich finde auch spürbare Entwicklung.

    Das habe ich jetzt einmal kurz überflogen, den Aufsatz aus der IZPP.
    Der Artikel bezieht sich zusammenfassend in der Hauptsache auf Werke, wie das von Christopher Lasch, der bereits 1980 seine Gesellschaftskritik niedergeschrieben hat (von der soziologischen Seite her). Eine Analyse, wie sich die Gesellschaft (in der Gegenwart 1980) darstellt und wohin sich das voraussichtlich entwickeln wird. Hans-Joachim Maaz hat eine Neuauflage (2012) dieses Titels verfasst und dies - mehr oder weniger - auf seine Art und Weise bestätigt, bzw. darauf herunter gebrochen, wie das auf das einzelne Individuum wirken kann (unter psychologischen Aspekten). Dort steht nicht, dass Entwicklungen in der Vergangenheit günstiger gewesen wären oder zu einem günstigeren Gesellschaftspsychogramm geführt hatten (dann lies auch mal jene über die Vergangenheit. Das sollte man m.E. schon tun, wenn man Vergleiche wagen möchte).


    Das sind keine Werke, die sich mit einer geschichtlichen Rückschau vergleichend beschäftigen oder gar in der Tiefe darauf eingehen, wie und warum diese Gesellschaft diesen Weg ihrer Entwicklung eingeschlagen hat. Und aus diesen gesellschaftlichen Psychogrammen lässt sich auch nicht zurückschliessen oder sie rechtfertigen keinen Kehrschluss, dass es früher besser gewesen sei. Dazu sind diese Analysen auch nicht gedacht. Sie kritisieren das Hier und Jetzt, warnen vor der Zukunft.


    Und gehören zu den Gesellschaftskritiken, von denen ich schon ziemlich zu Beginn unserer Diskussion gesprochen hatte:

    ... meisten wird das nicht 1 zu 1 mit dem Ist der Vergangenheit in Relation gesetzt, sondern eben mit wünschenswerten Zielen.

    ... oder was hätte sein können, wenn Gesellschaft bestimmte Ziele weiter verfolgt hätte, statt ihren Weg so weiter zu gehen, wie sie ihn gegangen ist (und das war mitnichten zufällig oder fremdgesteuert ... immer mit Blick auf die Gesellschaft als Gemeinschaft).
    Und das kann man vergleichen und das wird auch verglichen (völlig statthaft, m.E.).

  • Das ist doch heute auch nicht weniger grausam...

    Logisch, weil wir heute eine andere Perspektive darauf haben. Und es wirklich so ist, wie @frauchen07 schon geschrieben hat. Wir schauen (und kritisieren) aus der Perspektive unserer heutigen Empathie, unser heutigen Kultur. Und wir empfinden heute ganz andere Dinge schneller als grausam.


    Aber ziemlich sicher sind wir heute weniger grausam. Du stehst doch ganz sicher nicht mehr auf einem Marktplatz und bejohlst Hinrichtungen oder beteiligst Dich gar daran (nur ein Beispiel). Und Du kämst auch nicht auf die Idee, Deinen Nachbarn derart zu denunzieren, dass er sein Leben verliert (auch nur ein Beispiel).
    Oder anders: HarzIV ist ganz sicherlich kein Ausbund an wünschenswerter Empathie (rein als Aspekt für sich betrachtet). Aber heutzutage kommt wenigsten niemand mehr in eine Besserungsanstalt, wird körperlich dafür gezüchtigt oder gar erwarte ihn das Arbeitslager (und das schon in jungen Jahren).


    Wie ich schon sagte, unerreichte Wunschbilder mischen sich mit der Rückschau. Heraus kommt eine nicht existente Vergangenheit und so beklagen wir für Heute Verluste. Daei haben wir nicht verloren. Wir sind nur noch nicht so weit gekommen, wie einige (oder viele) sich das wünschen würden.

  • hat wohl was mit dem Bedürfnis nach Transzendenz zu tun
    Und dem Mangel an Fähigkeiten dazu


    Irgendwie so zwischen Sehnsucht nach dem Paradies
    Und dem gefühlten wissen daraus vertrieben worden zu sein

    Ein treffender Vergleich ... finde ich.

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