Zeitgeist - Zunehmende Hundefeindlichkeit

  • Wien ist hundefeindlicher geworden seit es im Herbst die zwei Vorfälle gab, bei denen ein Kleinkind tot gebissen und eines schwer verletzt wurde.
    Seit dem wurden die Gesetze für Listenhunde, sowie die Kontrollen auf Leinen- und MK Pflicht (angeblich) weiter verschärft und Hunde, die auffällig werden, kommen auch nicht mehr so leicht mit einem blauen Auge davon.


    Ich wohne am Stadtrand und hier ist die Hundepopulation alleine seit Finyas Einzug quasi explodiert, weil immer neue Wohnungen gebaut werden und immer mehr Leute mehr als einen Hund halten.
    Die Halter teilen sich dann in die, die immer auf die Hundewiese gehen und die, die lieber durchs Gewerbegebiet gehen. Je nachdem wo ich gehe, sehe ich also völlig andere Hund-Mensch-Teams.
    Wer ein Problem mit Hunden hat, hat hier wirklich ein Problem, denn nur sehr wenige nehmen Rücksicht und leinen ihre Hunde an, wenn ihnen jemand entgegen kommt oder rufen den Hund zumindest zu sich/legen ihn ab.


    Das ging früher so weit, dass die Wiese zwischen den Siedlungen inoffizielle Hundefreilaufzone war und jeder, der dort lang gegangen ist, musste halt damit rechnen von 10 Hunden angesprungen zu werden.
    Seit vorletztem Jahr gibt es dort eine große neue Hundezone mit Zaun und mehr Kontrollen und seit dem ist das quasi Vergangenheit, was mich persönlich sehr freut. Es war nämlich immer ein Horror, wenn wir dort vorbei mussten.




    WAAS? Strafe? Warum den das?

    Ich hätte mal getippt, dass es an der verstärkten Erosion von unbebauten Flächen liegt.

  • Wollte gerade das selbe schreiben wie @oregano :-)


    Ich persönlich habe es bisher nicht erlebt. Aber in den Medien war es was anderes, seit der eben erwähnten Rottweiler Geschichte, der den einjährigen getötet hat, und man wochenlang öffentlich strengere Gesetzte diskutiert hat (die in Wien dann auch kamen).


    Ich wohne ja eher ländlich, hier gibt es viele Hunde, es halten sich nicht alle an die Leinenpflicht, aber bisher hatte ich keine Probleme.


    Ich muss aber sagen, dass wir - nicht nur aber auch - wegen der ganzen Stimmung und Geschichten, einen Beagle gewählt haben. Und das war eine gute Entscheidung, über die ich schon oft froh war :-)

  • @oregano


    Was den Wiener Hundebesitzern ohne gelisteten Hund leider allesamt nicht klar ist, wie umfassend die Novelle der Novelle ist und welche weitreichende Befugnis die Polizei nun zur Abnahme vob Hunden, allen Hunden, hat.
    Ganz ungustiöse Sache. "Leider" war nur seit dem tragischen Vorfall vor...9 Jahren glaub ich, wo dann der verpflichtende HFS anlassgesetzumgesetzt wurde, kein so schwerer Vorfall mehr, dass sich die Schubladenpläne hätten durchsetzen lassen.
    Aber Wien hat unglücklicherweise eine Tierschutzstadträtin, die keine Hunde mag und gerne wirtschaftlich arbeitende Tierquartiere im inoffiziellen Kill Shelter Stil einrichtet.


    Die "Kampfhundestimmung" war jeweils rund um die mediale und politische Aufbauschung sehr unangenehm, ein paar Jahre lang aber okay, bevor sie nun wieder aufbrandete. Fun Fact: der böse Bube von heute hat längst keinen öden AllerweltsAmStaffPitMischling aus Serbien oder Meidling mehr. Etliche Familien haben welche und auffällig viele Frauen, der kleine Park Gangster hält ganz andere Hunde. Der Zuhälter auch.
    Die Boxclub Tschetschenen im Umkreis haben zb Chihuahua oder Papillon. Mit Strasshalsband.

  • Schon seltsam, dass Pferde kein Problem sind, aber Hunde ein Problem sind

    Ich werde immer nur mit Pferd angemotzt.


    Am besten sind HH, die gerne auf (pauschal auf alle) Reiter schimpfen. Wenn ich dann erwähne, dass ich ein Pferd habe, guckt man betreten. Viele Hundehalter hassen Pferde regelrecht.


    Als Reiter erlebe ich heute mehr Probleme mit Hunden und Hundehaltern, aber vor allem, weil ich wohl mehr in einem beliebten Gassigebiet unterwegs bin als früher.


  • Als Reiter erlebe ich heute mehr Probleme mit Hunden und Hundehaltern, aber vor allem, weil ich wohl mehr in einem beliebten Gassigebiet unterwegs bin als früher.

    Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, wie viele Hunde versuchen, Pferde zu hetzen oder anzugehen. Als ich noch Pferde hatte, waren meine Pferde Hunde gewohnt und ließen sich zum Glück nicht in die Flucht schlagen, sonst hätte es zahlreiche lebensgefährliche Situationen geben können.


    Interessant war immer, wie viele Hundehalter ihren Hund plötzlich im Eiltempo einsammeln konnten, wenn sie bemerkten, dass das Pferd Anstalten macht, auszuschlagen.


    Wo ich jetzt wohne, sind fast überall Reitwege und ich treffe tief im Wald gelegentlich Reiter. Wenn ich dann meine Hunde sofort anleine und neben mir ins Sitz bringe (statt mich entweder in die Büsche zu schlagen oder die Hunde hin zu lassen - beides Mist), kommt fast immer ein absolut freundliches "Dankeschön, das ist aber nett!" Daraus schließe ich einfach mal, dass da sonst andere Erfahrungen gemacht wurden.


    Was ich überhaupt nicht verstehe: Ein Pferde angehender oder hetzender Hund kann ja wirklich lebensgefährliche Folgen haben (Pferd geht durch auf die nächste Straße, Reiter stürzt schwer, Hund wird tödlich getroffen usw.). WIESO lassen so viele Hundehalter das zu und leinen nicht-abrufbare Hunde nicht an, wenn da Reitwege am Spazierweg entlang laufen??

  • Eine vermehrte Hundeabneigung erlebe ich nicht.


    Sobald wir jemanden begegnen, wird angeleint. Spaziergeher, Sportler, HH, egal wer.


    Es kommt sogar öfter vor, dass Radfahrer stehenbleiben um sich zu bedanken, weil Takeo erzogen ist und brav an der Leine geht, bis die Radfahrer vorbei sind.


    Erst ein einziges mal hatte sich eine Radfahrerin beschwert, weil Takeo zwar angeleint war, aber nicht zusätzlich noch einen Maulkotb trug. Sie wurde aber sofort von ihrer Begleitung zurechtgewiesen, mit der Frage, was ich denn noch alles tun sollte, der Hund sei doch super. Er fuhr dann noch kopfschüttelnd mit ihr davon und ich ging mit einem Grinsen hinterher. :applaus:


    Wenn ich meinen Hund mal in die Stadt mitnehme, bekommt er einen Maulkorb drauf,obwohl ich ihn an der Leine habe, weil sich viele Menschen sicherer fühlen.


    Und weil ich bemerkte, dass ihn einfach alle in Ruhe lassen und er sich sowieso nicht wohlfühlt, wenn fremde etwas von ihm wollen. :dafuer:


    Einen Hund mit Maulkorb greift man nicht an. :D



    Pferdebegegnungen hatten wir auch schon und da haben sich alle höflich bedankt, weil Takeo bei mir sitzen musste.

  • Auch wenn es nicht so ganz zum Thema passt, wollte ich den Punkt "Feld" noch einmal zum Abschluss bringen.
    So, wie ich vorhin kurz erfahren habe, bekommen die Landwirte nur dann Subventionen von der EU, wenn sie Felder auf irgendeine Art und Weise über den Winter bepflanzen (da gibt es einen Prozentsatz). Wer das nicht macht, bekommt keine Subventionen. Also im Umkehrschluss könnte man sagt, "man zahlt Strafe". Vielleicht hat das der Landwirt damals so gemeint. Ich frage bei der nächsten Gelegenheit nach.


    Und an alle, die ihre Hunde aufs Feld lassen, weil da eh gerade im Winter nur so n bissel Gras wächst... Im Zweifel erkennt man das als Laie gar nicht. Anbei mal ein aktuelles Foto von heute. Sieht aus wie Gras, ist aber Winterweizen.




  • Bei uns gibt's einfach weniger Subventionen wenn ein Feld nicht eingesät wird.
    Die Bauern nennen das zwar gern Busse, ist es aber nicht.

  • @Querida


    Bzgl. Hund trifft Pferd: Vermute, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass ihr Hund ungut auf ein Pferd reagieren könnte.
    Ähnlich wie bei Wanderern auf Almen, die ihre Hunde unangeleint durch Kuhherden lassen und das dann womöglich die allerereste Großtierbegegnung ist.


    Ist mir streng genommen selbst passiert. Der Hund mit dem ich aufwuchs kannte Pferde, weil ich manchmal welche mit hatte und da DER Reitweg der Region verlief. Die Reiterhofhunde verhielten sich alle neutral gegenüber Pferden. Erster eigener Hund hatte mal eines gesehen und war ruhig geblieben und dann war da der treudoofste TutNix und ich dachte gar nimmer drüber nach, weil wir ohnedies nie Pferde trafen. Bis wir überraschend doch eines trafen. Tja, dann wusste ich, wie der harmloseste Hund auf dem Planeten auf Pferde reagiert. Scheiße! Mit sich fast überschlagen, umrunden und schnappen versuchen, wild springen und schrill keifen. Gottlob, er war an der Leine. Hat mich eiskalt erwischt, dass der so auszuckt.

  • Was ich überhaupt nicht verstehe: Ein Pferde angehender oder hetzender Hund kann ja wirklich lebensgefährliche Folgen haben (Pferd geht durch auf die nächste Straße, Reiter stürzt schwer, Hund wird tödlich getroffen usw.). WIESO lassen so viele Hundehalter das zu und leinen nicht-abrufbare Hunde nicht an, wenn da Reitwege am Spazierweg entlang laufen??

    Unter anderem, weil der liebe Hund (der ja immer ein Tutnix ist) sich ja frei entfalten muss und somit nicht angeleint werden darf, nur weil da evtl. mal ein Pferd kommen könnte :roll:
    Ersetzte Pferd durch Wild, dann ist es häufig das Gleiche, wobei, wenn man solche Leute anspricht, man auch noch zu hören bekommt : "der kriegt das Reh je sowieso nicht" :headbash:


    Ich habe (mit unverträglichem Hund) hier im Feld mit 3 Reiterhöfen im Umkreis ab und an Probleme mit Reitern, die ihre Hunde freilaufend dabei haben, und wo der Rückruf auch nicht so funktioniert, wie ich mir das wünschen würde, weshalb ich da inzwischen sehr weiträumig auszuweichen versuche


    Es ist halt wie immer, wenn alle etwas Rücksicht nehmen würden, wäre es auch für alle einfacher :dafuer:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!