Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Meine Freundin wohnt direkt am Wald. Es war noch nicht dämmrig, sie lief mit ihren angeleinten Hunden auf dem Weg zwischen Feld und Wald entlang, ein Teil dieses Weges gehört noch zu ihrem Grundstück. Es ist also mitnichten so, dass sie da in der Dämmerung mitten im Wald "langflötet".

    Ich meinte doch garnicht deine Freundin....


    Mein Beitrag war allgemeiner Natur.


    Ich hab doch gesagt, so darf man sich nicht benehmen.

  • und nicht wirklich wildernde Hunde erschossen - nein, das gibt es eigentlich richtig selten.

    Stimmt ..


    @Sunti, kenne sie zwar auch schon mal misstrauisch, aber grundsätzlich hilfreich. Manchmal auch verständnisvoll und viel lernen kann man. Hatte ja schon angedeutet, dass ich mal zwischen so eine Wilderer Situation gekommen bin.


    Hier eine ganz andere Seite:
    Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hatte mein JRT seinen 1. Alzheimer-Schub (zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal wieso dieser verlässliche Hund gemacht hat, was er tat), von 1 Minute auf die andere. Hatte mich nur kurz umgedreht um Hund Nr. 2 ein Guddi zu geben, dreh mich um, Hund weg (16 Jahre lang, niemals hätte er das getan). Im Dunklen, im Winter im Schnee, ein uralter JRT, zwar mit Mantel aber ...


    Offensichtlich hat er nicht mehr gewusst, warum er überhaupt war wo er war. Und ist den Weg wieder in den Wald rein gelaufen, den wir gekommen waren (geht so natürlich auch wieder nach Hause). Draussen voraus war er nicht, hätte man gut im Schnee sehen können, also bin ich zurück gelaufen (meinen Mann direkt informiert, dass er von der anderen Seite kommt). Und dabei bin ich dem Jäger in die Arme gelaufen, kenne ihn vom sehen und hin und wieder ein paar Worten ... regelmässig grüssen ...


    Klar, hab ihn sofort gefragt. Er hatte ihn nicht gesehen (aber er war auch nicht die ganze Zeit auf dem Hauptweg unterwegs). Er fragte dann seinerseits ob ich wen, so und so aussehend begegnet sei (nö, heute nicht, aber gestern in der früh ... und nicht zum ersten Male und nicht nur dort). Er rief aber sofort seinen Kollegen (den Revierinhaber) an, der auf der anderen Seite vom Wald war. Und GsD hatte er meinen JRT schon gegriffen und in sein Auto gepackt ... puuhh ... und er hat ihn mir sogar gebracht, meinen Mann auch, der fast zeitgleich während des Telefonats auftauchte.... Und nix mit Drohung oder Schimpfe ...


    So ein Stinker wie Deiner hätte sicherlich die Gelegenheit genutzt und sich neben der Sorge um den Wilderer nicht auch noch die Rettung meines JRT aufgehalst ...

  • Ich lern ja immer gerne über die Natur. Der Vater einer Jugendfreundin war Jäger und hat immer schön über die Wildschweine geflucht. Die wussten immer ganz genau, wo er ansaß, und trieben sich entsprechend am anderen Ende des Waldes herum. Von dem hab ich gelernt, dass Schweine durchtriebene, schlaue Kerlchen sind. :D

  • Die wussten immer ganz genau, wo er ansaß, und trieben sich entsprechend am anderen Ende des Waldes herum.

    :lachtot: Auch eine Form der Harmlosigkeit xD

  • Ich finde es total Schade, wenn ich von solchen Reviersheriffs höre wie in @Sunti s Fall.
    Wem nützt es denn was, wenn so ein Missmut entsteht?


    Ich "kenne" inzwischen beide Seiten. Die des HH, der erstmal vorsorglich eine Standpauke bekommt und die des Jägers, der zum gefühlt einhundertunddrölften mal den gleichen Besitzer bittet die wildernden Hunde an die Leine zu nehmen.
    Beides ist total Schade für die normalen Jäger und HH, weil durch wenige ein schlechtes Licht auf alle gerückt wird.


    Und es soll sich jetzt bitte keiner von hier angesprochen fühlen. =)

  • Bin total erstaunt, wie anders die Jagd in DE und in Südtirol ist.
    Habe letzten Frühling selbst versucht die Jagdprüfung zu machen und hab seitdem viel mit Jägern zu tun und solche Dinge:

    Bin mal dazwischen geraten, als Jäger und der Revierinhaber den jagenden Wilderer jagten ...

    finde ich schon erschreckend. Von wildernden Jägern, selbst in anderen Revieren hört man hier so gut wie nie.
    Bei uns ist das mit den Revieren aber auch anders geregelt. Es gibt nur wenige Eigenjagden, also Reviere die Privatpersonen gehören. Die Reviere sind laut Katasteramt unterteilt und werden von den Jägern gemeinsam verwaltet. Wenn ich jetzt genau in ein Revier hineinfalle, wo es nur Füchse und Murmeltiere gibt, dann hab ich eben Pech, der eine schöne Zwölfer Hirsch nach dem anderen herum rennt. Man kann sich dann zwar Abschüsse in anderen Revieren kaufen usw. aber die müssen auch von den Jägern des Reviers bestätigt werden und das kann dauern.
    Wenn ich dann in meinem Ort Jäger bin, hab ich zum Beispiel, wenn ich die Jahreskarte gekauft habe und die Jagdzeit eröffnet ist, das erste Jahr 2 Rehgeiß und einen Rehbock zu schießen. Und so erhält jeder Jäger eben eine gewisse Anzahl an Tieren die er schießen MUSS. Festgelegt wird das vom Land und wird glaub ich bei der Jährlichen Rotwildzählung ermessen, wo eben auch der Reh, Hasen und Fuchsbestand erhoben wird. Da wir bei uns so wenig Rotwild haben, darf nur eine gewisse Anzahl an Rotwild geschossen werden und die auch nur unter strengen Aufsichten.
    Für Niederwild haben wir einen Kontrollkalender, wo eingetragen werden muss, wann man auf die Jagd nach zum Beispiel einem Fuchs ging. Niederwild darf ich nur 3x die Woche jagen und wenn ich jetzt von Montag bis Mittwoch auf die Jagd gehe und den Fuchs erst am Donnerstag beim Spazieren gehen sehe, hab ich eben Pech gehabt.
    Finde es bei uns schon gut geregelt, aber durch die Tatsache, dass manchmal nur ein Hirsch offen ist, wird nur der schönste geschossen und die Jäger werden direkt Wahnsinnig um den Hirsch und vielleicht auch die Anerkennung zu erhalten. Hat nichts mehr mit Hege zu tun, sondern nur um sich selbst besser da zu stellen. Niemand möchte ein räudiges Wild schießen und das überlässt man dann lieber dem Jagdaufseher.

  • Ich finde den Thread richtig interessant!
    Danke auch an @Sventje , dass du dir die Zeit nimmst und die Fragen hier beantwortest! :)

  • Auch hier bei uns kenne ich solche Probleme mit den Jägern nicht.


    Allerdings war ich mal bei einem Disput eines anderen Hundehalters mit einem Jäger dabei.


    Dessen alte Hündin, ein kleiner Terriermix, hatte die Angewohnheit, grundsätzlich IMMER mit deutlichem Abstand hinter ihrem Menschen zu bleiben.


    Der Jäger fuhr mit seinem Auto langsam, auf den Hund achtend an diesem vorbei und hielt dann auf unserer Höhe und sagte durchs geöffnete Fenster, dass der Hund angeleint werden soll. Dieser dürfe nicht so weit außerhalb des Einflussbereiches seines Halters rumstromern.


    Das "Gespräch" ist ziemlich laut und unerqicklich verlaufen :( : Dieser Gesprächsverlauf lag allerdings vornehmlich am Hundehalter, der schon eine negative Haltung gegenüber dem Jäger hatte, noch bevor dieser überhaupt ein Wort gesagt hat - und dementsprechend fiel auch dessen Antwort auf den allerersten Kommentar des Jägers aus...


    "Es ist meine Sache wie ich meinen Hund führe, und SIE!!!! haben mir gar nix vorzuschreiben!"


    Joaaaah...... is auch ne Möglichkeit, einen Gesprächsverlauf festzulegen, ne?


    :roll: :hust:


    Mit jedem Jäger, und jedem Förster, mit dem ich mich bisher unterhalten habe, kam ich im freundlichen Gespräch immer auf den gemeinsamen Nenner, dass es uns BEIDE ärgert, wenn Hundehalter ihre Hunde unkontrolliert auch im Unterholz laufen oder sogar JAGEN :shocked: lassen.

  • Ich würde mal sagen, dass ich beide Seiten kennengelernt habe. Sehr vernünftige, auch auskunftswillige Jäger, die ich als sehr verantwortungsvoll erlebt habe (einen treffe ich häufig und freue mich sogar jedesmal auf das Schwätzchen). Dann die, die Hundehalter bedrohen, ihre Waffen nicht ordnungsgemäß gesichert transportieren, im Auto durch die Gegend bzw Wälder fahren und dort Hundehalter anschnauzen (deren Hunde sich ca 5 m entfernt befinden). Der Klassiker ist der ältere Herr um die 70 im Jeep, der einen belehren will, wo man langgehen darf und wo nicht (nur zur Sicherheit: ich und meine Freundin befanden uns in nächster Nähe zu bebautem Gebiet, auf einem Weg, der zu privatem landwirtschftlichem Grund gehört, von vielen Hundehaltern genutzt wird seit Jahren. Und die jagdlich schwer unambitionierten Hunde waren um uns herum).


    Dass Füchse und Wildschweine bei hohem Jagddruck mit mehr Nachkommen reagieren, ist, soweit ich weiß, inzwischen durch wissenschaftliche Studien bestätigt.
    Dass sich Rotwild in Schutzgebieten eben nicht überwiegend im Wald aufhält, weil es nicht scheu geworden ist durch Bejagung, auch.


    Die Jägerin im SWR-Bericht, die vom erhebenden Gefühl der Macht über Leben und Tod spricht, wenn sie auf dem Hochsitz ist - nun ja, was soll man dazu sagen. Ihr geghört - m.E. - der Jagdschein entzogen, die Waffebesitzkarte ebenso.


    Ich habe im engeren Bekanntenkreis zwei Förster. Der eine direkt hier im Schwarzwald, der andere deutlich weiter nördlich. Beide sind auf Jäger nur sehr bedingt gut zu sprechen. Ist für mich schon auch interessant.


    Dass Seuchen, Hunger und Krankheit keine schönen Tode für Wildtiere bedeuten, das ist mir auch klar. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass das Abschießen in aller Regel soviel weniger Qual bedeutet. Oft sitzt der erste Schuss eben nicht. Und die getroffenen Tiere schleppen sich schwer verwundet noch kilometerweit.


    Zuguterletzt: in der Gegend, in der ich wohne, gab es in den letzten zehn Jahren zwei bekannt gewordene Jagdunfälle mit Toten. Verwechlsung, hieß es. Tja....

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!