Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Ich bin schon oft in eine Drückjagd geraten, allerdings hatte ich da nie Angst. Mit Hund ist mir das erst einmal passiert, die Jagd ist ja auch nicht zu überhören, hab halt den Hund an die kurze Leine und bin dann auf dem Weg wohl am Rand dran langgelaufen, auf jedem Hochsitz war ein Jäger, die haben nett gegrüßt und die Wege die wohl richtig in den Bereich reingeführt gaben waren mit Flatterband gekennzeichnet. Der Hund ist schussfest, da gab es keine Probleme. Lustig war da aber am nächsten Tag, das war dann auf der Gassirunde wohl extrem spannend für den Hund was die ganzen Gerüche angeht.

  • So, wie hier die Jagdhunde (nicht) erzogen und verträglich sind, habe ich vor einer Begegnung mit denen noch mehr Angst als vor fliegenden Kugeln. Mit den teilweise unverträglichen Tierhofhunden, aber auch mit Spuk, der sich nicht kommentarlos angehen lässt, wäre das ganz sicher keine tolle Begegnung. Wie gesagt, die sammeln sich manchmal am Hof meiner Freundin und die Jagdhunde würden gern aus deren - dann angeleinten - Hunden Gehacktes machen. Mitten im Wald und unter Adrenalin brauche ich das echt nicht, zumal selbst bei Anwesenheit der Jäger diese Hunde (bei uns!!!) nicht abruf- oder stoppbar wären. Sind sie ja auch nicht, wenn sie bei meiner Freundin hinters Haus rennen und versuchen, in die Kaninchenställe zu kommen. :pfeif:

    Flatterband wäre hier kein Problem, laminierte Schilder an die Bäume tackern dürfte auch gehen. Oder halt Posten aufstellen.

  • Wir stellen hier die Schilder meistens früh morgens vor der Jagd auf.

    Vorher geben wir nichts mehr bekannt. Das führt nur zu Ärger. Zerkratzte Autos, umgeschmissene Sitze und geklaute Schilder brauchen wir nicht mehr...

    Bei uns laufen auch regelmäßig Passanten durch die Drückjagden. Die aller meisten allerdings wissentlich "Ja ich wollte mal gucken was hier so los ist" "Ja ich dachte um die Uhrzeit ist das schon vorbei" :woman_shrugging:

    Wenn man wirklich wissen will, wann die Jagden stattfinden sollte man bei der Kreisjägerschaft nachhöre, di

    Warum ist das denn verboten? :ugly: Das ist doch unlogisch!

    Ja, dafür können die Jäger dann freilich überhaupt nichts. Ein "Zettelchen" an einem Baum am Wegrand ist halt leider auch versehentlich schnell mal übersehen...

    Steht im Forstgesetz.

    Ich bin mal so frei und zitiere aus dem für NRW:

    §2 Betreten des Waldes (Zu § 14 Bundeswaldgesetz)

    (1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist auf eigene Gefahr gestattet, soweit sich nicht aus den Bestimmungen dieses Gesetzes oder aus anderen Rechtsvorschriften Abweichungen ergeben. Das Betreten des Waldes geschieht insbesondere im Hinblick auf natur- und waldtypische Gefahren auf eigene Gefahr. Zu den natur- und waldtypischen Gefahren zählen vornehmlich solche, die von lebenden und toten Bäumen, sonstigem Aufwuchs oder natürlichem Bodenzustand ausgehen oder aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Waldes entstehen.

    §4 Sperren von Waldflächen (Zu § 14 Bundeswaldgesetz)

    (1) Der Waldbesitzer kann den Zutritt zu bestimmten Waldflächen tatsächlich ausschließen, untersagen oder zeitlich beschränken (Sperren von Waldflächen). Er bedarf hierzu der vorherigen Genehmigung durch die Forstbehörde.

    Und diese Genehmigung wird bei uns nur selten erteilt. Zu großer Eingriff in das allgemeine Betretungsrecht der freien Natur...

  • also von hier (Bayern, Nürnberger Land) kenne ich, dass für Baufällarbeiten manchmal Wege gesperrt sind. Eben mit Flatterband quer über den Weg und entsprechendem Schild. Daher ging ich davon aus, dass das für Jagden genauso "einfach" möglich ist.

    Ich hab keine Ahnung, ob dafür auch hier Genehmigungen eingeholt werden müssen oder nicht. Aber ich finde die Maßnahme einfach sinnvoll. Natürlich ist's ärgerlich, wenn man beim Spaziergang/Wandern plötzlich vor einem gesperrten Weg steht. Aber besser als vom Baum getroffen zu werden ist es allemal :ka:

  • Die Forstbehörde hat halt meistens wenige Probleme, sich selbst ne Genehmigung zum absperren fürs Baumfällen zu erteilen. ;)

    Jäger sind aber nicht der Forst, und manchmal gibt's da auch ein nettes Spannungsfeld zwischen den zwei Instanzen.

  • Ich interpretiere die oben zitierten Paragraphen des Waldgesetzes eher so, dass nicht einfach grundlos betimmte Waldflächen für die Bevölkerung gesperrt werden dürfen. Was ja auch sinnvoll ist.

    Jagd oder auch Baumfällarbeiten gehen ja wohl über die normalen Gefahren der Waldnutzung hinaus und da erwarte ich schon, dass ich in irgendeiner Weise gewarnt werde, z.b. durch Flatterband und/oder Hinweisschilder.

  • Ich interpretiere die oben zitierten Paragraphen des Waldgesetzes eher so, dass nicht einfach grundlos betimmte Waldflächen für die Bevölkerung gesperrt werden dürfen. Was ja auch sinnvoll ist.

    Jagd oder auch Baumfällarbeiten gehen ja wohl über die normalen Gefahren der Waldnutzung hinaus und da erwarte ich schon, dass ich in irgendeiner Weise gewarnt werde, z.b. durch Flatterband und/oder Hinweisschilder.

    Theoretisch ja, sehen viele Jäger sich so.

    Praktisch erteilt das Forstamt die Genehmigung nur sehr selten.

    Hinweisschilder darf man ja aufstellen. Macht man eigentlich auch. Aber eben auch nicht auf jedem Trampelpfad.

  • Also bei uns werden die Jagden im Mittteilungsblättchen/Amtsblättchen angekündigt.

    Und auch auf der Seite unserer Wanderwege findet man immer wieder den Hinweis wann dort Jagden stattfinden.

    Und vor den Jagdhunden hätte ich jetzt nicht so viel Sorge? Die haben eigentlich keine Zeit für andere Hunde, weil Jagen macht denen viel mehr Freude. Und wenn die so extrem unerträglich wären könnten die auch schlecht mit x anderen Hunden auf der Jagd frei laufen. Und ein Stöberhund hat eben auch einen gewissen Ungehorsam/Selbstständigkeit und Arbeit außerhalb des Einwirkungsbereiches des Führers. Da mal eben 10 Hunde vom Stöbern abrufen und anleinen weil da Spaziergänger kommen ist nicht.

  • Und vor den Jagdhunden hätte ich jetzt nicht so viel Sorge? Die haben eigentlich keine Zeit für andere Hunde, weil Jagen macht denen viel mehr Freude. Und wenn die so extrem unerträglich wären könnten die auch schlecht mit x anderen Hunden auf der Jagd frei laufen. Und ein Stöberhund hat eben auch einen gewissen Ungehorsam/Selbstständigkeit und Arbeit außerhalb des Einwirkungsbereiches des Führers. Da mal eben 10 Hunde vom Stöbern abrufen und anleinen weil da Spaziergänger kommen ist nicht.

    Sollte davon mal einer an uns geraten, hat er richtig Pech gehabt.

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