Jagd, Hege, Naturschutz und mehr - allgemeine Diskussion

  • Und du bist trotzdem kein Vegetarier?

    Ich denke die unterschiedliche Weltanschauung führt da oft zu Problemen im gegenseitigen Verständnis.

    Bis letztes Jahr habe ich überwiegend vegan gelebt, im Moment ist das irgendwie nicht drinnen aber richtig finde ich das nicht.

    Es ist auch nicht so, dass ich Jäger total unnötig finde. Selbst, wenn es nicht erlaubt wäre, Wildfleisch zu essen und Tiere zu töten, um mehr Holz zu gewinnen oder seine Nutztiere effizient zu töten,brauchen wir fachkundige Leute, die verunfallte Tiere erschießen, zum Beispiel.

    Aber bei Haustiere töten und betrunken jagen gehen hört es für mich auf.

  • Natürlich macht Jagen auch inklusive des Tötens Spaß.

    Problem ist wohl, wie man das sieht. Dieser Vorwurf "Jäger haben Spaß am töten" unterstellt häufig, dass wir uns an dem Moment des Tötens ergötzen und uns freuen, dass da was stirbt.

    Das ist aber nicht so.

    Natürlich ist man froh und natürlich macht es Spaß, wenn man Beute machen kann. Dabei geht es aber nicht darum etwas zu töten und sich nur daran zu erfreuen.

    Wenn man einfach mal aufschlüsselt, was im Körper während einer Jagd so passiert an chemischen abläufen, ist klar, dass eine erfolgreiche Jagd Freude bringt. Die Vorbereitung, das Warten, die extreme Anspannung und Konzentration, vor allem kurz vorm Schuss. Und wenn dann alles gepasst hat und man erfolgreich getötet (als Jäger sagt man etwas erlegt, eben weil man es nicht nur auf den tot reduzieren will) hat, ist man natürlich froh und erleichtert. Und bei Erfolg werden natürlich auch Glückshormone usw ausgeschüttet.

    Warum wird das immer als verwerflich dargestellt? Ist das nicht ein natürlicher Vorgang? (Für diejenigen die eben Fleisch und das Töten von Tieren nicht prinzipiell ablehnen. Denen gestehe ich gern zu, dass sie das nicht nachvollziehen können.)

  • Die ganzen Glückshormone kriegt man doch aber auch anders, wozu so Steinzeitlich? Joggen gehen würde das gleiche bringen.

  • Weil es nicht mehr in die Gesellschaft passt. Ganz wertfrei, aber das ist der Grund dafür.

  • Danke für diese Beschreibung. Ich finde das immer schwer so in Worte zu fassen, dass es (richtig) verstanden wird.

  • Merci.

    Wenn es mir nur um das Gewinnen von Wildfleisch ginge (Töten als notwendiges Übel) könnte ich mein Fleisch einfach beim Jäger kaufen und das Töten jemand anderem überlassen

    Ich freue mich immer wenn jemand das so klar sagen kann. Danke dafür.

    Mich kotzen die Leute die so tun als wären sie gezwungen das zu tun und würden es ganz schlimm finden (gibts ein paar, aber die Mehrzahl ist das nicht) ehrlich gesagt hart an|)

  • Und genau das ist es, was nervt. Was gibt dir das Recht, das Ganze so zu bewerten.

    Ja, vielleicht bin ich steinzeitlich, weil mir die Jagd und damit vor allem das eigene beschaffen von Lebensmitteln etwas gibt.

    Vielleicht bist du aber einfach schon so entfremdet von der Natur, dass du es einfach überhaupt nicht nachvollziehen kannst und willst.

    Mich nervt diese eigene moralische Erhöhung dahinter. Ob eine Seite wirklich besser oder schlechter ist bezweifle ich.

    Iluri

    Danke! Ja, genau.


    Ich denke man muss das wertfrei sehen. Ein Großteil der Bevölkerung kann damit einfach nichts mehr anfangen. Vielleicht sind die einfach schon weiter entwickelt als ich.

    Aber ist weiter entwickeln immer besser? Wäre nicht etwas mehr Naturnähe besser? Schwer zu sagen, das meine ich ernst. Einerseits sind wir als Mensch zu solchen Überlegungen fähig und sollten sie unbedingt auch tätigen und hinterfragen. Andererseits... Irgendwann ist auch eine Grenze erreicht. Leben heißt nunmal, dass mein Handeln sich auf andere und die Umwelt auswirkt.

    Pirschelbär

    Genau. Aber: Das gekaufte schmeckt halt nicht so wie das selbst erlegte. Ich würde sogar bei Wildfleisch nur noch ausnahmsweise etwas kaufen, dass ich nicht erlegt habe.


    Es ist einfach toll, vom Anfang bis Ende dahinter zu stehen. Und ja, mir macht jeder Moment der Fleischgewinnung durch Jagd Spaß. Vom Kirren, Kameras auslesen, Fährten lesen über den Ansitz, das Erlegen, Aufbrechen zwerwirken und Kochen. Ich möchte das nicht mehr missen.

    Nein, das heißt aber nicht, dass ich mich explizit über den Tod oder am Tötungsvorgang erfreue. Als Teil des Ganzen macht er mich nicht traurig oder übermäßig betroffen. Er ist aber eben auch nur ein Teil des Gesamten, nicht mehr oder weniger als die anderen Schritte.

  • Puh,hm. Entfremdet von der Natur - sicherlich. Ich nutze Ärzte, Häuser, Bahn.... Medikamente.

    Klar. Du nicht? Warum ist das ein Argument? Natur spielt doch bei Menschen kaum eine Rolle und ich bin sicher, dass du in anderem Bereichen auch dafür bist, von ihr abzuweichen, wenn dadurch Leben erhalten werden kann?

    Zum Beispiel bei medizinischer Versorgung? Oder bei kultiviertem Nahrungsmittelanbau?

    Ist das für dich auch eine moralische Erhöhung?

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