Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9
- Hummel
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Hi
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Sehr, sehr, sehr viel Geduld haben und sich immer wieder vorsagen, dass der Hund nicht dumm ist.
Mailo ist auch so. Dem hilft es wenn er einen Gegenstand hat an dem er sich ausprobieren kann. Einfach ohne Equipment sowas wie Rückwärtsgehen zu shapen - unmöglich.
Der bekommt von mir so viel Hilfe, dass er nicht den Spaß verliert aber ich versuche die zu reduzieren.
Ich bin ehrlich, ich knicke öfter ein und gebe Hilfestellung weil es anders für uns beide in Frust endet. Und lieber darf er mit Hilfe was machen als gar nichts weil nur Shapen nicht geht.
Der hat im ersten Jahr nicht gelernt zu lernen und ich beiße mir an ihm jetzt schon ewig die Zähne aus. Es ist schon deutlich besser geworden, aber ich glaube nicht, dass ich dem jemals irgendwas rein über Shapen beibringen werde.
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Was macht man eigentlich wenn Hund schlicht 0 Tendenz zum selbst denken zeigt? Also wirklich gar nicht.
Ich hab die Wahl zwischen:
a) Hund sieht irgendwo Leckerli und Hirn ist erstmal aus und er glotzt die Leckerli an.
b) Hund glotzt mich an wie ein UBoot und wenn nichts passiert geht er halt.
Hunde, die nie gelernt haben, dass sie denken können und dürfen und dass Eigeninitiative nicht nur gefragt sondern auch belohnt wird, sind schon in dem Sinne 'dumm' als dass sie sehr geringe Kreativität, nur wenige Lösungsansätze und kaum mentale Flexibilität an den Tag legen. Wir neigen gerne dazu, Hunde auf eine möglichst totale erlente Hilflosigkeit hin zu trainieren. Deswegen zeigen sich angeblich 'dumme' Hunde manchmal plötzlich erstaunlich 'clever', wenn sich keine Menschen im gleichen Raum aufhalten.
Die gute Nachricht ist tatsächlich, dass sich das Lernen lernen lässt - und zwar (fast) unabhängig davon, wie alt der Hund ist. Ich hab in den 90ern meinem damals 11-jährigen Flat noch ins Clickern eingeführt. @Brizo hat also völlig Recht, wenn sie sagt, dass man dem Hund erst beibringen muss, selbstständig und kreativ zu denken.
Bevor man allerdings an irgendwelche komplexen Übungen und Tricks denkt, sollte man sich eine solide Basis erarbeiten. Solange der Hund nicht gelernt hat, wie man damit umgeht, wenn da plötzlich Kekse sind und dass er selbst mit seinem Verhalten den Click auslösen kann, bringt alles nichts.
Anfänger machen erfahrungsgemäss zwei grosse Fehler:
1) Sie belohnen nicht häufig genug. Man will - gerade als Neuling - zu schnell zu viel. Ich hab mal gelernt, dass alle 3 Sekunden ein Click möglich sein und auch passieren sollte. Gestalte Deine Übung also so, dass Du auch wirklich alle 3 Sekunden clicken kannst. Denk daran: Dein Tier gibt Dir ein sehr ehrliches Feedback: ist das, was Du anbietest, nicht belohnend genug, läuft Dir Dein Trainingspartner eben weg. Was gegen diese 'Geiz ist geil'-Mentalität beim Trainer hilft: sich mit einem anderen Menschen zusammen zu tun, sich clickern zu lassen und selber mal das Tierchen spielen. Du wirst sehen, wie unwahrscheinlich schnell Du selbst frustriert und gehemmt wirst, wenn Dein Partner nicht häufig genug clickt... Ist das Training belohnend genug, wirst Du kaum Scham oder Frust verspüren.
2) Die Trainingssequenzen sind zu lang. Eine Trainingssequenz sollte - gerade am Anfang - 1 Minute nicht überschreiten. Bei totalen Lernanfängern sind meine Sequenzen speziesübergreifend maximal 30 Sekunden lang. Befolgst Du die 3-Sekundenregel, hast du innerhalb dieser 30 Sekunden Zeit, ungefähr 5 Mal zu belohnen . (Vergiss nicht, dass der Belohnungsvorgang selbst auch Zeit braucht - und trainiert werden muss!). Stell Dir einen Wecker. Ich tu das heute noch. Das Schöne daran: Du kannst mehrmals am Tag trainieren.
Viel Spass!
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Also ich hab hier ja auch so einen Kandidat der schnell gefrustet ist wenn es nicht so geht wie sie es möchte bzw die dann einfach anfängt irgendwas abzuspulen wenn es nicht schnell genug geht - sie also die Geduld verliert ODER aber zu aufgeregt ist.
Wie bring ich ihr denn bei das sie eben ruhig bleibt bzw... eben "Lernen" lernt? Handtuch zb haben wir grad angefangen, klappt schon sehr gut. Wenn sie einfach geschnallt hat worum es geht hat sie es super fix drauf aber manchmal ist sie zb so aufs Leckeren konzentriert das sie vergisst was sie eig soll. Vlt lieber clickern statt direkt mit Leckerchen belohnen?
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Also ich hab hier ja auch so einen Kandidat der schnell gefrustet ist wenn es nicht so geht wie sie es möchte bzw die dann einfach anfängt irgendwas abzuspulen wenn es nicht schnell genug geht - sie also die Geduld verliert ODER aber zu aufgeregt ist.
Wie bring ich ihr denn bei das sie eben ruhig bleibt bzw... eben "Lernen" lernt? Handtuch zb haben wir grad angefangen, klappt schon sehr gut. Wenn sie einfach geschnallt hat worum es geht hat sie es super fix drauf aber manchmal ist sie zb so aufs Leckeren konzentriert das sie vergisst was sie eig soll. Vlt lieber clickern statt direkt mit Leckerchen belohnen?
Die Antwort ist dieselbe: das Problem ist nicht der Hund, das Problem bist Du als Trainer. Ist der Hund gefrustet, bist Du zu langsam. Das mag eine sehr unangenehme Botschaft sein, aber genau deswegen mag ich diese Art von Training so sehr: in dieser Trainingsphilosophie ist das Tier, der Lernende, grundsätzlich nie 'schuld' und muss somit auch nicht bestraft werden. Das war - zumindest für mich - am Anfang furchtbar schwierig und hat mich mehr als einmal sehr frustriert, weil wir bei herkömmlichen Trainingsmethoden stets den 'Fehler' suchen, welcher der Lernende macht und diesen dann korrigieren. Das ist aber sehr frustrierend für den Lernenden und wir als Trainer müssen so den Lernenden dauernd davon abhalten, sich dem Training zu entziehen. Beim Clickern ist die Grundvoraussetzung aber eben, dass das Tier aktiv mit mir zusammenarbeiten will und mir nicht davonläuft. Seit ich allerdings verinnerlicht hab, dass ich als Trainer es bin, der versagt hat, wenn meine Tiere nicht mit mir zusammenarbeiten, bin ich ein viel besserer Trainer geworden. Das, weil ich mich stets selber kritisch hinterfragen muss und die Schuld fürs Nichtgelingen nicht einfach dem Hund in die Schuhe schieben darf.
Das hilft Dir jetzt im Training mit Deinem Hund vielleicht noch nicht, aber seit ich begonnen habe, auch Tiere zu trainieren, welche man nicht eben mal kurz an die Leine nehmen kann, wenn das Tier nicht 'funktioniert', wie es soll, sondern auf dessen Kooperation angewiesen ist, habe ich verstanden, wie wichtig es ist, dass das Tier mitarbeiten will. Einen Hamster, eine Vogel oder einen Fisch kannst Du nicht eben mal in die richtige Position schieben, wenn Du nicht zufrieden bist, wie das Training läuft.
So zeigt also schon die häufig gehörte Aussage 'mein Hund kann das nicht', dass der Mensch noch nicht verstanden hat, worum es bei dieser Trainingsart geht. Richtig wäre: 'ich bin als Trainer noch nicht gut genug, meinem Hund die Übung so zu erklären, dass er sie versteht und ausführt'.
Im Prinzip hast Du in Deinem Satz das Problem bereits selber richtig erkannt und beschrieben, wenn Du sagst, dass Dein Tier gefrustet ist, 'wenn es nicht so geht wie sie es möchte'. Das Tier bestimmt, wie schnell es lernt und wie oft es belohnt werden möchte, damit es das Training noch als belohnend empfindet - nicht Du! Mit zunehmender Erfahrung wird die Frustrationstoleranz (auf beiden Seiten!) steigen und ihr werdet eine gemeinsame Kommunikation entwickeln.
Dass Dein Hund beginnt, 'irgendetwas abzuspulen' ist eigentlich ein grossartiges Zeichen und zeigt, dass der Hund eigentlich mehr als bereit ist, mit Dir zusammen zu arbeiten und bereits eine Menge an Frustration aushält, bevor er aufgibt. Dein Hund will offensichtlich mit Dir arbeiten, aber Du belohnst ihn offensichtlich nicht häufig und schnell genug. Auch hier gilt: ist der Hund zu schnell, bist Du zu langsam.
Wenn der Hund sich um Futter herum noch nicht konzentrieren kann, sitzen die Basics noch nicht. In diesem Fall wäre es die Lektion 'wie verhalte ich mich in Gegenwart von Futter'. Verstehst Du Englisch? Dieses Video diskutiert genau das und verweist auf weitere Videos, die den Prozess in einzelne Schritte aufdröselt: Klick! Öffne die Beschreibung des Videos und schau Dir dann unbedingt auch die dort verlinkten Videos an.
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@Syrus
Jup, so ähnlich ist es hier auch. Cashew ist jetzt 2, inzwischen kann ich über sehr viel rumgetrickse von meiner Seite Herrn Hund dazu bewegen auch mal mit mir zu kooperieren und ein bisschen aktiv zu werden. Aber komplett von alleine macht der einfach nichts. Ich fürchte in diesem Falle wird er es auch nicht mehr so richtig lernen. Das scheint einfach auch überhaupt nicht sein Ding zu sein.
Es bleibt aber auch überhaupt nichts hängen. Er kann bis heute grad so Sitz und kaum Platz. Pfötchen gibt er noch, das hat mich ca 2 Wochen gekostet glaube ich.
Wenn ich mehr fordere sind wir am Ende sonst beide frustriert
Das ist es eher nicht.
Ich habe Cashew seit er 9 Wochen alt ist. Der hat dieses Verhalten gezeigt seit ich ihn habe. Ich hab mir damals schon Tipps geholt, weil ich dachte, das kann es doch nicht sein.
Es ist mit dem Älterwerden ja sogar ein bisschen besser geworden, nicht schlechter, weil er sich inzwischen wenigstens ein bisschen konzentrieren kann. Als Welpe hat er sobald er Futter nur erahnt hat gar nichts anderes mehr mitbekommen. Inzwischen nimmt er mich wenigstens war.
Ich kann auch so groß- oder kleinschrittig vorgehen wie ich will, wie belohne ich denn mich anstarren, wenn ich eigentlich irgendeine Interaktion oder Bewegung erarbeiten will
Ich hab ihm zB schon mehrfach einen Gegenstand hingelegt. Ich hätte wirklich ALLES gemarkert was irgendwie mit diesem Gegenstand zu tun hat. Wenn ich Glück habe schnüffelt er einmal hin. Dann beschließt er das ist uninteressant und starrt stattdessen mich ne Weile an, weil es könnte ja Futter geben, jeder Versuch das Ding wieder interessant zu machen scheitert, und dann geht er weil ja nichts mehr passiert.
Das war schon immer so.
Ich bin schier verzweifelt mit dem Hund
Bei Ari war das so leicht, den musste man eher bremsen und ruhige Konzentration fördern. Aber der hat sich immer ausprobiert. Cashew ist völlig desinteressiert außer es ist fressbar
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Wandelroeschen Ich hab doch gar nicht gesagt das es ihre Schuld ist
Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst das es an mir liegt.
Cali arbeitet sehr gern mit mir und sie ist sehr enthusiastisch beim Training, darum geht es ebenfalls nicht.
Ich werde mir das Video mal anschauen, danke ?Ich bin grad ganz stolz auf meinen kleinen Wirbelwind. Seit ca 4:49 heute Morgen ist sie lieb und ruhig, hat mit im Bett geschlafen trotz Katze im Raum. Wenn ich mal aufstehen musste ist sie zwar manchmal mitgekommen, hat sich aber gleich wieder mit hingelegt und hat weiter geruht. Kein zappeln oder rumdallern. ❤️
Während ich schreibe... 2a6ae8c2b3afdca.jpg
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Für mich hat das Klickern wenig mit einem "Der Hund ist niemals schuld"-Dogma zu tun. Ich bin da ganz egoistisch und mache es mir nur gern leicht. Und egal ob in Alltag oder Sport, ein Hund der mit- und vorausdenkt, unbedingt kooperieren möchte, rausfinden will was richtig ist, sich traut eigene, kreative, neue Ideen mit ins Spiel zu bringen und in der Lage ist auch komplexe Aufgaben zu verstehen und umzusetzen macht es einem einfach deutlich leichter.
Ich zweifel ehrlich gesagt auch an, dass man da jeden Hund "umgepolt" bekommt, auch wenn dieser das Lernprinzip nicht von Anfang an kennt. Das ist auch der Grund warum das hier Welpen direkt von Anfang an lernen, weil ich einfach denke, dass es - umso länger sie gelernt haben andere Lernstrategien anzuwenden, umso schwieriger wird sie dahingehend umzuerziehen.
Ein bisschen was ausgleichen, wie bei Mailo von Syrus, bestimmt. Aber das Level erreichen, was Hunde haben die dieses Lernen von Anfang an kennen? Ich denke nicht. Dafür muss man eifnach bei Welpen oder jungen Junghunden ansetzen, die da noch weitestgehend "roh" sind.
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Genau. Ich will ans Ziel kommen. Schnell. Geduld ist nicht meine Stärke. Deswegen nutze ich diese Methode. Das Prinzip des 'Das Tier ist niemals Schuld' hat bei mir damals das grosse Umdenken gebracht, deswegen erwähne ich es - eben weil ich Training vorher aus einer komplett anderen Perspektive kennengelernt hatte.
Und bezüglich 'umpolen' - ich kann jedem nur noch einmal empfehlen, auch andere, weniger oder nicht kooperative Tiere zu clicken. Man lernt viel und realisiert, dass es etwas kooperativeres und frustrationstoleranteres als Hunde kaum gibt. Trotzdem wird das Lernen einem Hund, der sorgfältig gezüchtet, aufgezogen, sozialisiert und früh ins Clickern eingeführt wurde, viel, viel leichter fallen, als einem, der dabei noch mit anderen Baustellen zu kämpfen hat und schon viele andere (Lern-)Erfahrungen gemacht hat. Das Schöne am Lernen ist ja, dass wir es dauernd tun und es bis ins hohe Alter - physische und psychische Gesundheit vorausgesetzt - noch lernen können.
Und: freies Shapen ist die Königsdisziplin. Meist dauert mir die Methode aber viel zu lange, weshalb ich sie gerade bei Anfängern eigentlich nie und auch später nicht besonders oft nutze. Es gibt - wenn man arbeitet wie ich und möglichst schnell nachhaltige Erfolge sehen möchte - keinen Grund, dem Tier gerade zu Beginn keine Hilfestellung zu geben und ihm so das Lernen so einfach und so belohnend wie möglich zu machen.
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Ich zweifel ehrlich gesagt auch an, dass man da jeden Hund "umgepolt" bekommt, auch wenn dieser das Lernprinzip nicht von Anfang an kennt. Das ist auch der Grund warum das hier Welpen direkt von Anfang an lernen, weil ich einfach denke, dass es - umso länger sie gelernt haben andere Lernstrategien anzuwenden, umso schwieriger wird sie dahingehend umzuerziehen.
Ein bisschen was ausgleichen, wie bei Mailo von Syrus, bestimmt. Aber das Level erreichen, was Hunde haben die dieses Lernen von Anfang an kennen? Ich denke nicht. Dafür muss man eifnach bei Welpen oder jungen Junghunden ansetzen, die da noch weitestgehend "roh" sind.
Genau das! Ich bin der festen Überzeugung, wer nicht als Welpe gelernt hat so zu lernen, der holt dieses Defizit nie mehr auf.
Bei Mailo konnte ich nichts dafür, den habe ich mit 13 Monaten übernommen und der hatte nie auch nur im Ansatz gelernt zu lernen, dass der inzwischen so ist und arbeitet wie er es tut ist ein großer Erfolg obwohl es objektiv betrachtet nicht sooo prall ist. Für ihn aber schon.
Bei Ares hätte ich viel früher anfangen können und müssen, da beiße ich mir inzwischen in den Hintern. Der durfte schon immer ein bisschen tricksen und Physiokram machen, aber ich hätte das viel, viel effektiver gestalten können. Der ist viel kreativer und shaping-erfahrener als 95% der Hunde die so rumlaufen, aber an @Brizo Hunde wird der auch nie mehr rankommen.
Ich habe durch die beiden viel gelernt, gerade in Bezug auf den Sportaufbau. Der nächste Welpe wird von Anfang an viel effizienter aufgebaut werden.
Dass die beiden in Sachen Sport meine Versuchskaninchen sind war von Anfang an klar, deshalb ist es auch nicht schlimm und bei Ares bin ich eh sehr zufrieden wie es aktuell läuft und was er kann, das passt schon so.
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