Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • @Mokkapi


    Wie ist denn dein Ivo (ich mag den Namen, mein Papa heisst auch so :-D) sonst so auf den Spaziergängen? Wie ist er grundsätzlich an der Leine und im Alltag?

    Auf den Spaziergängen ist er auf der einen Seite sehr reizempfänglich und auf der anderen mangelt es ihm an Geduld/Impulskontrolle. Alles ist spannend, auch wenn kein Hund/Mensch in Sichtweite ist. Bleibe ich auf dem Weg einmal kurz stehen, fängt er aber auch schnell an zu jammern, weil er weiter will. Wir arbeiten daran, indem wir kleine Pausen einbauen. Kurz eine Übung machen. Das Hilft. Und ich erlaube nicht mehr, sich so ins Schnüffeln reinzusteigern. Dass er das Pipilecken ganz lässt, so weit sind wir nicht, aber ich breche halt vorher ab. Er ist ja auch nicht im Dauerpipisuchmodus, aber wenn er was tolles riecht, dann kann er sich da schon reinsteigern.


    Joa.
    @Pueppi.Schlappohr
    Über Gehorsam regeln klingt zwar nett, aber erstens ist der Gehorsam da nicht so gut, dass er das könnte. Ich kann nichts einfordern, was er nicht kann. Und zweites möchte ich, dass er sich mit den Hunden auseinandersetzt. Er soll lernen, da ist ein Hund, das ist okay, ich kann ruhig hinsehen, ich kann auch wegsehen, beides in Ordnung. Im Fuß würde er ja nur mich anschauen, das ist kontraproduktiv. Dann blendet er die Hunde nämlich aus. Er soll aber genau wissen, da ist ein Hund, und ich nehme mich zurück. Das mit Fuß haben wir anfangs probiert, über drei Monate, hat uns aber fast null gebracht. Also es wurde fast? gar nicht? einen Hauch? besser. Mit der neuen Methode sind wir heute auf 5m an den einen Schäferhund ran gekommen. Vorher mussten wir so gehen, dass Ivo ihn nicht/kaum sehen kann.


    Dafür wurde ich heute angemeckert fürs zur Seite ausweichen @_@ Ich sehe Hund, weiß genau, Ivo und der - das ist nichts. Drehe um und laufe in die Pampa. Frauchen bleibt am Rande des Weges stehen. Und steht. Und ruft irgendwas. Ich denke, die wollte, dass wir vorbei gehen? Aber ich laufe doch nicht auf dem Weg an ihr vorbei, die Distanz geht sowas von nicht. Stattdessen eben in die Pampa. Hab sie nicht gut verstanden, rief dann irgendwas von ob ich Ohren hätte. : (

  • @Mokkapi


    Mühsam solche Leute :skeptisch2:


    Also ich kann dein "Dilemma" verstehen.
    So wie ich das verstehe, sind dann auch entspannte Spaziergänge eher selten?
    Ist natürlich für dich genauso anstrengend wie für den Hund!


    Aber wenn du schon eine Verbesserung in seinem Verhalten erkennen kannst, dann bleib doch bei deiner Methode :dafuer:


    Mein Bub hier mag ja auch ganz gerne und am liebsten zu allen Hunden hin. Ich hatt's früher auch mit Clickern versucht, hat aber nicht so geklappt.
    Mit meiner neuen Trainerin haben wir dann was anderes gemacht. Und zwar fordere ich da erstmal ein klares Sitz und füttere den Hund dabei durchgehend. Die anderen Hunde angucken darf er gerne, er muss auch nicht mich angucken dabei, aber mittlerweile macht er das von sich aus. Ich stell mich dabei auch so vor ihn hin, dass er nicht "freie Bahn" auf den Hund hätte. Er hat das Prinzip sehr schnell verstanden und mittlerweile können die Hunde auch sehr nah an uns vorbei und er bleibt im Sitz.
    Die nächste Stufe ist jetzt das Vorbeigehen an den anderen Hunden. Das haben wir auch auf dem Lernspaziergang am Samstag viel geübt unter Anleitung. Ich nehm ihn da auch in die Fussposition, aber da er das nich nicht als Signal kennt, benutzen wir eine Zielschlaufe. Das gibt ihm eine klare Grenze und hilft ihm, in der Position zu bleiben. Dabei lobe ich ihn verbal.


    Ich hätte das Ganze halt ohne meine Trainerin nie so hinbekommen. Und das Problem ist ja oft auch, nen guten Trainer zu finden.
    Die vorherige Trainerin von uns hatte ja das CLickern so sehr empfohlen, und bei manchen Hunden klappt es bestimmt echt gut. Nur bei meinem halt nicht. Ist ein reizoffener, schnell hochdrehender Junghund :D Da muss man halt auch mal mit Körpersprache "gegenhalten". Und der ist sowas von dankbar, da ich jetzt endlich klar kommuniziere und er versteht, was ich eigentlich von ihm will.
    Da nimmt er sich dann gerne und relativ schnell zurück und entspannt sich.

  • @halcyon


    Je nach Hund und Distanz mache ich das ähnlich =) Sitzen / in stationärer Position fällt ihm leichter, als weiterzugehen. Weitergehen mache ich nur, wenn das eine Situation ist, wo er ganz gut dabei ist. Im Sitzen marker/clicker ich dann, und wenn er ruhig zum Hund schaut, bekommt er Futter, auch wenn er nach dem markern nicht zu mir schaut, biete ich es ihm an. Manchmal nimmt ers nicht, dann weiß ich, die Distanz ist noch heikel. Aber dann lobe ich trotzdem ausgiebig, dann nicht mit click/marker sondern einfach lobend mit ihm reden.


    Wenn er Futter nimmt, merke ich dran, dass er ansprechbarer wird, wenn er nach dem markern/clickern zu mir schaut oder sogar von sich aus hin und her schaut (dann weiß ich, es läuft sehr gut). Wenn er nur noch mich anschaut weiß ich, okay, Distanz verkleinern. Bisschen vor ihn stellen mach ich möglichst auch.


    Ich versuche meine Körpersprache auch einzubringen, ich sehe da kein entweder oder. Habe nur noch keinen Trainer, daher lerne ich immer so dazu. Und sich selbst beobachten geht ja etwas schwerer. Wenn er gerade neben mir läuft geht mit Körpersprache natürlich mehr. Wenn er an der Schlepp ist und da ist eine Wegbiegung ist das erst mal blöder. Was meine Körpersprache angeht würde ich definitiv gerne noch mehr lernen. Wenn du eine Literaturempfehlung oder so hast, nehme ich die gerne =)

  • Warten kann Lola, das ist sie gewöhnt vom Trailen und privat und von zwei Stunden auf vier zu gewöhnen, sollte gehen.

    Das war nur beispielhaft, wenn der Hund irgendwo in der Mitte dran ist. Kann auch sein, dass er 8 Stunden warten muss (zum Pinkeln kann man ihn natürlich zwischendurch mal rausholen) - alles, je nachdem wie lang das Training dauert. Können auch 9-10 oder auch mal nur 5 Stunden sein.



    Zitat von Pueppi.Schlappohr

    Haha, wenn ich weggehe und alle anderen spielen anbieten, bleibt Lola je nach Tagesform auch da, befürchte ich.


    Missverständnis ;) Zuerst gibt es normalerweise diesen Spielkreis, um den Hund einzuschätzen.
    Bei einem anderen Training gehst du weg (das ist der erste Schritt beim Aufbau) und sie soll dir folgen.
    Dazwischen liegen u.U. mehrere Termine.
    edit: wenn sie dir folgen soll, lockt und bespielt sie niemand. Sie wird nur festgehalten, bis du ein paar Meter weg und bereit bist.

  • @Mokkapi
    Na siehst du, das klingt doch schon ganz gut!


    Ich glaub, solchen reizoffenen Hunden wie unseren hilft einfach jede klare Grenze enorm viel weiter. Dann hat er ein sicheres Setting, in dem er sich bewegen kann/darf und muss nicht dauernd selber herausfinden, was darf ich jetzt und was nicht. Das bedeutet ja auch Stress und mehr Hibbeln.
    Leider hab ich da keine Literaturempfehlung, hab wirklich alles nur von meiner Trainerin gelernt. Ich kann sie mal fragen, ob sie was hätte. :smile:

  • @halcyon
    Das wäre sehr nett von dir =) Würde mich sehr freuen.


    Ja ich habe erst den Fehler gemacht, Ivo bei Sicht von etwas einfach machen zu lassen (...also wusste er nicht, was er tun soll, wusste aber, dass ich ihm keine Orientierung gebe). Dann habe ich den Fehler gemacht, Ivo bei Hundesicht einfach nur kurzzunehmen, nicht auszuweichen oder so, wodurch er dann immer in der Leine hing. Dadurch hat er sich immer mehr aufgeregt.


    D.h. es kam zusammen: Etwas kommt - ich muss schauen, wie ich damit klar komme + etwas kommt - immer größere Erregung/Frust/Einengung ohne Lösung..


    Tja doof. Ersthundehalter. Aber ich habe das Gefühl, zumindest einen Weg gefunden zu haben, der es besser zu machen scheint. Bei Ivo ist Hund halt nicht Hund. Es ist seeeehr individuell. Bei den einen kann er vorbei laufen, bei den anderen ganz nah sitzen, bei anderen braucht er eine sehr große Distanz. Alle haben aber gemeinsam, das Hund immer bedeutet, dass die Ansprechbarkeit gering und die Anspannung/Erregung hoch ist.


    Am Grenzen setzen arbeite ich noch. es fällt mir etwas schwer, weil man da glaub ich viel Anleitung in Person braucht. Bücher sind da immer so vage.

  • Das war nur beispielhaft, wenn der Hund irgendwo in der Mitte dran ist. Kann auch sein, dass er 8 Stunden warten muss (zum Pinkeln kann man ihn natürlich zwischendurch mal rausholen) - alles, je nachdem wie lang das Training dauert. Können auch 9-10 oder auch mal nur 5 Stunden sein.


    Missverständnis ;) Zuerst gibt es normalerweise diesen Spielkreis, um den Hund einzuschätzen.
    Bei einem anderen Training gehst du weg (das ist der erste Schritt beim Aufbau) und sie soll dir folgen.
    Dazwischen liegen u.U. mehrere Termine.
    edit: wenn sie dir folgen soll, lockt und bespielt sie niemand. Sie wird nur festgehalten, bis du ein paar Meter weg und bereit bist.

    Aaaahhhh, ja. Das klappt dann super. Kennt sie beim Trailen ja auch anfangs auf Sicht, haben wir genau ein Mal gemacht. Sehr motiviert mein Hund.


    @Mokkapi
    Ich nutze ein Alltagsfuß. Recht eng am Bein, aber sie muss mich nicht anhimmeln. Also geht gucken. Letztlich ist jeder Hund verschieden, jeder Halter und man kann das ja nicht pauschalisieren. Aber Möglichkeiten aufzählen. xD

  • Naja das mit der Schleppleine an Wegbiegungen ist ja einfach ein Fehler von dir. Die tauchen ja genauso wie kreuzende Wege etc nicht aus dem Nichts auf. Schleppleine einholen und auf normale Leinenführigkeit bestehen und gemeinsam um die Kurve...


    Du schriebst, dass er als Junghund im Freilauf vor dir an den Hunden vorbeidurfte? Ist er dann auch dahin oder hat er die links liegen gelassen?


    Wir hatten das zwischenzeitlich als Junghund auch, dass sie unbedingt zu anderen Hunden hinwollte (aber „nur“ gezogen ohne bellen). Absitzen lassen hat da auch sehr gut geholfen, bis sie soweit war auch in Bewegung bei mir zu bleiben. Ich hab da auch wieder „Topfschlagen“ gespielt (gut - gut - gut - äh Fehler - gut - gut - etc).
    Bei Joggern, Radfahrern etc hat sich da schon eine schöne Verhaltenskette gebildet, dass sie die sieht, zu mir kommt und neben mir läuft und natürlich auch nen Keks oder ihr Zergel oder auch einfach nur ein paar nette Worte inkl fixer Freigabe bekommt. Bei Hunden muss ich es noch einfordern, aber obwohl sie da neben mir läuft und mich anschaut hat sie den Hund ja vorher gesehen und ist sich auch beim vorbeigehen bewusst, dass er da ist. Die Elfe ist zwar nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber sooo doof dann trotzdem nicht ;)

  • @Mokkapi


    Ich geb dir Bescheid wenn ich was gehört hab :gut:


    Ja Bücher sind da vage und vor allem passt nicht jedes Schema auf jeden Hund... finde es extrem wichtig dass die Art und Weise wie trainiert wird auch auf den jeweiligen Hund passt und auf die Ursachen für sein Verhalten. Da ist ein (erfahrener!) Trainer goldwert.
    Vielleicht am Besten auch einer, der Ahnung von der jeweiligen Rasse hat.


    Beim Lernspaziergang war übrigens genau so ein Grosspudel wie Ivo mit dabei. Er war sehr süss aber ich muss sagen, man hat schon gemerkt dass der nen eignen Kopf hat. Die Besitzerin kam mehrmals ziemlich ins Schwitzen. Ich glaube die Rasse kann es echt auch in sich haben :D

  • @Pueppi.Schlappohr motiviert ist Pascow auch und für einen weißen Schäferhund auch sehr triebig. Er ist also beim Entfernen auch hinterhergesprintet und man meinte nach einem Mal: super, schon verstanden was er tun soll. Überhaupt lernt er sehr schnell und hat richtig Bock.
    Aber dennoch wurde dieses einfache HF-geht-paar-Meter,-Hund-rennt,-wird-gefeiert wochenlang (!) gemacht. Das meine ich halt, wenn ich sage, man denkt vorher, man wüsste wie zeitaufwändig es ist, weiß es aber nicht. :lol: Quasi jeder Hund kann seine Nase einsetzen und suchen - aber es muss absolut bombenfest sitzen, was der Hund beim Opfer tut. Deshalb muss das Finden so extrem geübt werden. Obwohl Pascow von außen betrachtet super motiviert und schnell im Kopf ist, fangen wir jetzt, nach einem halben Jahr, mit den ersten Suchen (ca 5 Sekunden) an. Man muss sich vor Augen halten, dass er im schlimmsten Fall eine echte Person überläuft, die dann evtl erfriert o.ä., falls er ein Problem am Opfer hat (durch zu schnellen Aufbau z.B.).
    Den meisten geht es irgendwie nicht schnell genug. :lol:

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