Kann man zuviel Gassi gehen?

  • Ich bin tatsaechlich auch gegen das krampfhafte ruhig halten von Hunden.


    Aendert nur nix an Hunden, die Ruhe brauchen und es lernen muessen. Und Hunden die mit Laecherlichkeiten bzgl. Reizen ueberfordert sind. Wenn der Ruede meines Bruders einen Menschen beisst, weil das Programm zuviel war, kann ich micj dann darauf berufen, dass er dieses Programm aber haben muss...weil das sagt ein User im DF. Dessen Hunde koennen das ab, also muss Sam das auch koennen.


    Es ist ja schoen, wenn deine Hunde so sind. Sind meine Malis auch. Aber evtl. kommst du mal von deinem hohen Ross runter und akzeptierst, dass deine Hunde nicht das Mass aller Dinge sind!
    Btw. keiner meiner Hunde springt auf nur weil sich irgendwo was bewegt. Die machen die Augen auf, heben den Kopf und checken erstmal, ob Aktion von ihnen angebracht oder ob es Energieverschwendung ist. Und nu?

  • "Hilfe, mein Hund atmet........könnte er Stress haben?"


    Sorry, aber ich konnte gerade nicht anders. Heutzutage wird anscheinend jede Verhaltensweise eines Hundes zu Tode analysiert und therapiert.
    Für manche Hunde wäre es m.E. besser wenn sich der Besitzer nicht über jeden Pups Gedanken machen würde. Ich denke, viele Hundebesitzer stressen sich und den Hund dadurch umso mehr, je mehr sie "richtig" machen wollen.


    Und genau das macht es so schwieirg, über das Thema vernünfitg zu reden, weil es für viele Menschen keinen Mittelweg mehr gibt.


    Entweder ist bei allen Hunden alles Stress oder es existiert kein Stress... bei keinem Hund.


    Die einen packen ihren Fiffi in Watte, weil er könnte ja Schaden nehmen, wenn die Fliege zu laut summt und die anderen fangen vielleicht mal an an Stress zu denken, wenn der Hund die fünfte Wohnungseinrichtung zerlegt und sich auch das letzte Haar vom Körper gerupft hat.


    Das ist leider ein großer Schaden, den die Hundehalterwelt hat...
    Man springt zwischen den Extremen hin und her und übersieht die abertausenden Schattierungen dazwischen, die alle betrachtet werden sollten.
    Nur weil man selbst ein Problem noch nicht hatte (und ich unterstelle hier noch nicht einmal, dass man schlicht zu verbohrt und kurzsichtig ist, um es erkannt zu haben), bedeutet es nicht, dass dort draußen nicht hunderte Leute rumlaufen, für die dieses Problem im Alltag ein großes Thema ist.


    Es gibt so viel zwischen hysterischer Helikopter Mami und ignorantem Pfuscher.

  • Mir ist der Umgang mit Hunden, wie er hier im Forum empfohlen wird, einfach fremd.
    Ich selbst habe seit 35 Jahren mit Hunden zu tun, damals habe ich täglich über zwei Jahre lang zwei große Hunde ausgeführt. Wohnungshunde in der Stadt, der Besitzer ging morgens, mittags und abends mit denen ausgiebig raus, ich kam am Nachmittag und hatte Order, mindestens eine Stunde mit den beiden zu laufen, gerne auch länger.
    Ein paar Jahre später zog ich mit meinem Mann auf unseren Hof und seitdem leben immer zwei bis drei Hunde bei uns.
    Wir sind viel draußen, die Hunde auch.
    Hier war jahrelange Baustelle und auch sonst viel los durch ein Gewerbe auf dem Hof.
    Wir hatten zwei Kinder, die Besuch bekamen, Kundenverkehr, viele Tiere.
    Die Hunde immer dabei oder in der Nähe.
    Die Hunde wurden mitgenommen ins Restaurant oder auf Veranstaltungen wie Turniere.
    Da war keiner überfordert oder reizüberflutet, egal, was passiert ist.
    Und da waren Schäferhunde aus Leistungszucht und ein Jack Russell dabei, also keine Schlafmützen von Hause aus.
    Deshalb, sorry, aus dieser langen Erfahrung heraus, verstehe ich hier oft nicht, was für ein Theater um Überforderung gemacht wird.


    Btw. keiner meiner Hunde springt auf nur weil sich irgendwo was bewegt. Die machen die Augen auf, heben den Kopf und checken erstmal, ob Aktion von ihnen angebracht oder ob es Energieverschwendung ist. Und nu?

    Ok, wir haben ein großes Grundstück, wenn die Hunde irgendwo liegen, können sie nicht alles übersehen, dann wird mal eben durchgestartet und am anderen Ende des Grundstücks ein Vorbeikommender angebellt oder ein Stück begleitet.

  • Hier leben die Hunde nicht grossartig anders. So wurden bei uns schon immer Hunde gehalten (Ausnahme die Hunde in Afrika). Mein Mix musste es zwar lernen, aber der hat seit vielen Jahren keine Probleme mehr damit.
    Es gibt sie aber. Die Hunde, die Probleme haben. Sei es, dass sie Reize ueberfordern oder sie sich durch rumrennen wegschiessen oder sonst was.
    Ich persoenlich empfinde diese Entwicklumg auch als sehr kritisch. Es werden mAn immer mehr Hunde die da echte Probleme haben. Reizoffen ist kein Thema (teilweise gewuenscht), aber wirkliche Probleme z.B. mit Reizen umzugehen. Und damit meine ich keine eingebildeten Probleme oder Reize wie Samstag abends mit dem Hund auf der Wiesen im Bierzelt sitzen ;)
    Und auch wenn ich das kritisch sehe, muss man diese Hunde so nehmen wie sie sind und das heisst halt es laeuft anders als bei vielen anderen ;)

  • Deshalb, sorry, aus dieser langen Erfahrung heraus, verstehe ich hier oft nicht, was für ein Theater um Überforderung gemacht wird.

    Ist doch nicht schlimm, wenn man etwas nicht versteht/nachvollziehen kann, weil man's selbst noch nicht erlebt hat. :smile:


    Schade finde ich's nur, wenn man anderen dann ihre Erfahrungen abspricht oder ihnen 'unterstellt', dass sie pauschal nicht recht haben können/was falsch machen/was-auch-immer, weil man davon ausgeht, dass das auf gar keinen Fall so sein kann, weil man selbst die Erfahrung eben nicht gemacht hat.


    Mein Hund ist z.B. auch so einer, der gerne und viel dabei ist und der sowohl 'Sparprogramm' mitmacht, wenn's nötig ist, als auch richtig ausgedehnte Spaziergänge klasse findet. Der ist auch ein toller Begleiter im mehrwöchigen Wanderurlaub oder auf mehrtägigen Streckenwanderungen mit Gepäck. Die Hündin einer Freundin – gleiche Rasse, gleiches Alter – würde sich dagegen bei solchen Sachen völlig hirnlos wegschießen. Die packt das mental einfach nicht. Das hat sicher mehrere Ursachen, aber sicher nicht alle 'Halter-gemacht'. So jemandem dann zu sagen, dass er "ein Theater veranstaltet", wenn er auf das Bewegungspensum seines Hundes achtet, hilft null.

  • Letzteres würde mir permanent auf den Zeiger gehen, Diana M.


    Jette lernte auch erstmal Ruhe bevor alles andere losging und schaut mittlerweile auch erst ob sich der Aufwand lohnt oder nicht.


    Sie lebt allerdings mit der Familie und ist in dieser integriert. Besuch hier kennt sie ebenso wie einen Restaurantbesuch oder Besuch bei jemanden der auch einen Hund hat. Kennenlernen wird sie jetzt Urlaub mit jemanden, der nicht immer in der Familie ist und nächstes Jahr kommt sie mit zum Camp.


    Sprich sie ist bei den Familienaktivitäten dabei und hat dabei einen Platz in der ersten Reihe.

  • Hier im Forum liest man sehr oft:,,Der Welpe sollte den ganzen Tag schlafen, Power so wenig wie möglich, er muss ruhen lernen“ etc.


    Wann soll sich der Welpe/Hund denn mal ordentlich auspowern? Dann wenn der Besitzer es für richtig hält?


    Kein Wunder, dass manche Leute auf einen falschen Dampfer fahren und alles was darüber hinaus läuft als gestresst und überfordert wahrnehmen. Früher/Hier wurde/werden sich über irgendwelche Ruhezeiten gar keine großen Gedanken gemacht. Wenn der Welpe/Hund spielen oder powern möchte, dann soll er das tun.


    Bloß weil ich als Besitzer gerade keinen Bewegungsdrang habe, heißt das noch lange nicht, dass man Hund neben mir sitzen muss wie Schaf.

  • Für manche Hunde wäre es m.E. besser wenn sich der Besitzer nicht über jeden Pups Gedanken machen würde.

    Wenn Du als Hundehalter merkst, dass Dein Hund durch Stress blöd wird, kommst Du ja nicht umhin, Dir Gedanken zu machen.
    Insbesondere hier im Forum tauchen doch immer wieder Punkte auf, die Ausläufer von zu viel Stress sind (Zerstören von Gegenständen, fehlende Stubenreinheit, fehlende Impulskontrolle, nachlassende Konzentration oder mit Blick auf diesen Strang das Fressen von allem, was Hund vor die Nase kommt). Ganz häufig wird dann an den Symptomen rumtrainiert, ohne die Ursache zu erkennen.


    Mit meiner Hündin kann ich problemlos 2 Stunden im belebter Umgebung laufen. Meinem Rüden würde die Schädeldecke wegfliegen. Dem hilft es nicht, dass andere Hunde das können. Er ist eben nicht "andere Hunde", wird blöd, wenn ich zu viel von ihm fordere und fühlt sich sichtlich unwohl.


    Unser Alltag fordert Hunden extrem viel ab und ich habe das Gefühl, dass das sehr oft vergessen wird.

  • Zitat

    Unser Alltag fordert Hunden extrem viel ab und ich habe das Gefühl, dass das sehr oft vergessen wird.

    Was meinst du damit?
    Dass viele Leute einen Hund halten, obwohl ihre Lebensumstände für einen Hund gar keinen Platz bieten?

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