Rüde reitet auf

  • Zitat von Hundundmehr

    Also DAS finde ich persönlich überhaupt nicht "zu früh" - sondern "gutes Kennen" und "gute Kommunikation"!Es ist doch besser, jemandem VOR einer geplanten Aktion zu sagen, was man davon hält - denn DANN kann derjenige entscheiden, ob er die Aktion dennoch durchführt, auch wenn sie dem anderen missfällt, oder es eben lässt.

    Man hat mir immer gesagt "der Hund muss ja erst mal den Fehler machen, damit man ihn korrigieren kann". Vielleicht hätte er sich auch selbst korrigiert (nein, eher nicht) oder hatte ganz was anderes vor.


    Solche Tage, die ich ja auch noch selbst provoziere, senken meinen Optimismus jedes Mal und ich bin da wie der Hund: ich brauche dann wieder ein Erfolgserlebnis. :lol:


    Achso zum Lob: das mache ich schon, aber wenn ich so rückblicke, dann lobe ich v.a., wenn er nach meinem Naaa wie gewünscht abdreht.
    Es gab ja auch schöne Aktionen mit der Hündin, und Momente, in denen er sich gar nicht gross für sie interessiert hat. Das sollte ich vielleicht auch positiv bestärken.



    Zitat von Hundundmehr

    Diese Erfahrungen helfen ihm nämlich zu LERNEN, seine Hormone gar nicht erst entgleisen zu lassen.

    Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen. Ich glaube, dass er lernen kann, sich mir zuliebe (du weisst schon, wie ich meine) zu beherrschen, aber dass der Trieb und die Hormone und der Umgang damit sich jemals einpendeln, ist für mich aktuell kaum vorstellbar.




    Noch eine kleine Sache zu unserem Leinenproblem:
    Wenn ich so in die Anfänge zurückblicke, habe ich Rocky auch da schon an der Leine nie zu anderen Hunden hingelassen, so wie ich das bei anderen Welpen und Junghunden gesehen habe. Weil ich das doch teilweise schon unhöflich (bzw auch gefährlich...wer weiss, wie der andere Hund tickt) fand. "Welpenschutz", wie immer propagiert wurde, war mir immer zu unsicher.
    Ich hab ihn damals schon beim kleinsten Anzeichen von Aufregung oder Hinwollen an den Wegesrand ins Sitz befördert, ihn mit Leckerchen vollgestopft oder mit einem Spieli vor ihm rumgewedelt und ihm - fürchte ich - manchmal ganze Berge Text ins Öhrchen geflüstert. Trotzdem war seine Aufmerksamkeit nie ganz bei mir.
    Ich hab ihm das also wahrscheinlich alles selbst beigebracht und das Verhalten zunehmend verstärkt, weil ich ihn ja im Prinzip immer bestätigt habe. |)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Rüde reitet auf* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Eine Frage an die Mods: könnte man diesen Thread, der ja inzwischen sowas wie unser Tagebuch ist, in den Pfotobereich verschieben? Dann könnte ich das ganze auch mal mit Bildern oder Videos untermalen. =)

    • Man hat mir immer gesagt "der Hund muss ja erst mal den Fehler machen, damit man ihn korrigieren kann".

      Was für ein krudes Konzept - mal ganz platt gefragt: MAGST du Menschen, bei denen du weißt dass die dich immer erst ins offene Messer laufen lassen, um dir dann anscchließend zu sagen/zeigen, wie es richtig/erwünscht ist?


      Also ICH finde es deutlich angenehmer, wenn jemand nicht so mit mir umgeht....


      Es ist doch schon ein ganz deutlicher Vorteil, wenn du deinen Hund KENNST und schon im Vorfeld präventiv arbeiten kannst. Das heißt ja nicht, dass du ihm immer alles überall aufdiktieren musst.


      Dein Hund LERNT, mit dir gemeinsam - und wird damit immer umweltsicherer.


      Ist doch toll!

      Es gab ja auch schöne Aktionen mit der Hündin, und Momente, in denen er sich gar nicht gross für sie interessiert hat. Das sollte ich vielleicht auch positiv bestärken.

      Nicht nur vielleicht ... :bindafür:

      Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen. Ich glaube, dass er lernen kann, sich mir zuliebe (du weisst schon, wie ich meine) zu beherrschen, aber dass der Trieb und die Hormone und der Umgang damit sich jemals einpendeln, ist für mich aktuell kaum vorstellbar.

      Buchempfehlung hierzu: "Die Neuropsychologie des Hundes" von James O'Heare. Erklärt den Zusammenhang zwischen Hormonen und Verhalten.


      Das ist KEINE Einbahnstraße.


      1. Trieb ist nur EIN Bestandteil der Motivation für ein Handeln. Über LERNEN lässt sich aber modifizieren, wie groß dieser Anteil bei der Gesamtmotivation ist.
      2. Komischerweise (und das geht jetzt nicht persönlich gegen die TE) ist es für viele Halter von z. B. Angsthunden selbstverständlich, dass über gezieltes Lernen sehr wohl Angst und die daraus resultierenden Verhaltensweisen beeinflusst werden können. Angst ich aber auch nur ein TRIEB.
      Was hier irgendwie selbstverständlich ist, wird aber für andere Triebe gerne auch verneint.


      Natürlich hat das seine Grenzen - aber ist nicht jeder Schritt, der dazu beiträgt, diese Hormone nicht mehr so unkontrolliert walten zu lassen, ein Erfolg in die richtige Richtung?

      "Welpenschutz", wie immer propagiert wurde, war mir immer zu unsicher.

      Zu Recht - es ist mir ein Rätsel, wieso diese Mär vom Welpenschutz trotz aller Aufklärung immer noch so weit verbreitet zu sein scheint.

      Trotzdem war seine Aufmerksamkeit nie ganz bei mir.

      Auch hier ist es situationsabhängig, ob dies von Vorteil oder Nachteil ist.


      Es ist auch für den Hund manchmal wichtig, einen Teil seiner Aufmerksamkeit für die restliche Umwelt zu haben. Nur so (über das eigene Wahrnehmen) kann er auch lernen, dass "sein Mensch" z. B. Recht hat, wenn er sagt: "Du -der Hund ist mir auch suspekt, deshalb bleiben wir auf Abstand, ist besser so."


      Es ist ein Fehler, immer und überall zu meinen, der Hund müsse seine Aufmerksamkeit immer wenn gewünscht komplett bei seinem Menschen haben.


      Mir reicht es, dass meine Hunde mich wahrnehmen - und im Laufe des Zusammenlebens haben sie gelernt, dass meine Meinung es durchaus wert ist, bei ihrem Handeln berücksichtigt zu werden.
      So wie ich die Meinung meiner Hunde bei meinem Handeln berücksichtige.


      Wir sind eine Gemeinschaft.

    • Man hat mir immer gesagt "der Hund muss ja erst mal den Fehler machen, damit man ihn korrigieren kann". Vielleicht hätte er sich auch selbst korrigiert (nein, eher nicht) oder hatte ganz was anderes vor.

      So ein Quatsch.


      du sollst ihm rechtzeitig das richtige Verhalten zeigen und dieses belohnen. Dauernd korrigieren müssen ist frustrierend für beide.

      Ich hab ihn damals schon beim kleinsten Anzeichen von Aufregung oder Hinwollen an den Wegesrand ins Sitz befördert, ihn mit Leckerchen vollgestopft oder mit einem Spieli vor ihm rumgewedelt und ihm - fürchte ich - manchmal ganze Berge Text ins Öhrchen geflüstert. Trotzdem war seine Aufmerksamkeit nie ganz bei mir.

      Hätte ich auch nicht so gemacht, aber es war jetzt so und ich bin sicher, dass du dadurch jetzt auch nichts kaputt gemacht hast.


      Es ist halt einfach immer viel zu viel Theater und eine ganz selbstverständliche Sache.

      Es ist ein Fehler, immer und überall zu meinen, der Hund müsse seine Aufmerksamkeit immer wenn gewünscht komplett bei seinem Menschen haben.

      Sehe ich auch so.
      Hinschauen ist bei mir grundsätzlich erlaubt. Nur hinzerren, drängeln (oder mein "Stop" ignorieren wenn ohne Leine) - das ist nicht erlaubt. Blick abwenden ist wirklich sauschwer.
      Ich finde nicht mal fiepen oder bellen so ein Drama. Nur mit mir mitkommen, und außen bleiben, das MUSS.

    • Das Training am Wochenende ist genauso abgelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe: er ist völlig problemlos an allen anderen Hunden auch zentimeterweise vorbei.
      Und dabei waren wir an einem Ort, den er noch gar nicht kannte. Aber eben die anderen Hunde. Tja.

    • Hast du denn ordentlich gelobt? Evtl. sogar ein ganz bestimmtes Wort für dieses enge Passieren genutzt?


      Dann geht es jetzt im Außenbereich weiter:


      Genauso freudig und motivierend wie beim zentimeternahen Vorbeigehen an diesen bekannten Hunden, gehst du jetzt an Hunden auf euren Spaziergängen vorbei.


      Aber nicht zentimeternah, sondern im Abstand von 20m. Jede Woche wird der Abstand um 0,5m verkürzt, so lange bis


      - dein Hund verinnerlicht, dass du die Situation im Griff hast und ihm NICHTS passiert
      - du selber erkennst, ob der Abstand zum anderen Hund wirklich ausreicht, oder DIESER vielleicht Probleme beim Überschreiten seiner Wohlfühldistanz hat


      .... du weißt hoffentlich, dass ich jetzt bewusst übertreibe, nicht wahr? :bussi:


      Dieser Erfolg in den gestellten Situationen muss jetzt Schrittchen für Schrittchen im Alltag etabliert werden.


      Das geht aber nur mit großem Abstand zu Beginn, weil du


      1. keine kooperierenden Hundehalter im Alltag hast, mit kooperierenden Hunden
      2. Jeder Misserfolg das bisher antrainierte Fehlverhalten an der Leine wieder füttert, und dich somit von deinem eigentlichen Ziel weiter entfernt, statt ihm näher zu kommen.


      Die einzigen Hunde die du JEDERZEIT und IMMER zentimeternah an anderen Hunden vorbeiführen kannst, ungeachtet dessen was die anderen Hunde kommunizieren .... sind die Hunde, die sich lieber ein Loch in den Pelz tackern lassen als ihrem Menschen zuwider zu handeln.


      Jetzt braucht ihr erstmal gemeinsame POSITIVE Erlebnisse für diese Situationen. Gestalte sie so, dass sie auch für euch beide positiv werden KÖNNEN!


      Viel Erfolg!

    • Das Training am Wochenende ist genauso abgelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe: er ist völlig problemlos an allen anderen Hunden auch zentimeterweise vorbei.
      Und dabei waren wir an einem Ort, den er noch gar nicht kannte. Aber eben die anderen Hunde. Tja.

      Was hast du dir denn erhofft? Das ist doch genau das, was du von deinem Hund willst. Oder ist es dir lieber, wenn er sich falsch verhält, damit du was korrigieren kannst?

    • @Ixabel
      Ich hab mir, wenn du dich zurückerinnern magst, davon nicht sehr viel erhofft, weil ich schon vorhergesehen habe, dass die gestellten Situationen mit ihm bekannten Hunden sehr unproblematisch verlaufen würden.

    • Ich versteh nicht recht, dein Hund zeigt das erwünschte/richtige Verhalten, das du dir dann aber doch nicht erhofft hattest? Klingt, als sollte der Hund Fehler machen?!

    • Ich verstehe das einfach nicht. Da hast du perfekte Bedingungen, Leute mit Hunden, die dir kostenlos beim Training helfen, einen tollen, mitarbeitenden Hund und möchtest das alles nicht nutzen sondern findest es blöd.
      Dabei könnte dir das so viel bringen.

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