Ich hätte bei einem Pinscher nicht das Ziel, dass der es gut finden muss sich anfassen zu lassen. Dafür ist das in meinen Augen die falsche Rasse.
Wenn man wissen möchte, was die eigene Rasse genetisch mitbringt, ist es immer sinnvoll sich mal durch die Beschreibungen einer rassespezifischen Nothilfe zu lesen. Dort scheitern die Menschen in der Regel an rassetypischen Eigenschaften, die sie entweder nicht auf dem Schirm hatten oder sich schön geredet haben:
DPI - Deutsche Pinscher Initiative - DP-Notvermittlung
Was fällt dort auf? Klar: Der Pinscher verwaltet gerne Ressourcen, zeigt Territorialverhalten, findet häufig fremde Menschen kacke und verwendet zum Durchsetzen in erster Linie seine Zähne.
Warum also sollte man bei einem solchen Hund als Trainingsziel haben wollen, dass der sich permanent unter Menschen aufhält und sich dann auch noch klaglos anfassen lassen soll? Das ist gegen das Naturell eines Pinschers. Das ist ja so, als ob man einen Podenco permanent in ein Hasengehege sperrt und verlangt, dass der bloß kein Jagdverhalten zeigt.
Ich würde mir daher hier wünschen, dass erst Mal die Bedürfnisse des Hundes erkannt werden. Und dann ein Umdenken stattfindet.
Ich habe übrigens auch so einen Kandidaten, der sich ganz doll über Menschen "freut". Rassebedingt kippt er dabei niemals in Aggressionsverhalten. Es ist der totale Stress für ihn, wenn ich den Kontakt nicht regele. Und zwar am besten so, dass er wegbleibt von den Menschen. Und ich verwette meinen Arsch drauf, dass 99 % der Forennutzer hier sagen würden, der freut sich wirklich, wenn sie sehen wie das aussieht.