Hund wird plötzlich oft angeknurrt

  • Guten Tag,

    mit unserem 9 Monate alten Beauceron Rüden sind wir bis jetzt immer regelmäßig auf einen Hundspielplatz gegangen, wo er immer super mit allen Hunden gespielt hat, egal ob Rüde, Mädchen, groß, klein, alt oder jung.
    Vor ein paar Wochen wurde er auf einmal von einem anderen Hund angeknurrt, verfolgt und zum Schluss leicht gebissen, bis die Besitzerin endlich auch eingegriffen hat.

    Seit dem ist das jetzt noch 3 mal vorgekommen. Jedes Mal das Selbe: Unser Hund geht vorsichtig auf den Platz, guckt die Hunde an, riecht ein bisschen und auf einmal kommt ein Hunf angerannt, knurrt ihn an, er geht ängstlich weg oder legt sich unterwürfig auf den Boden, und der andere Hund verfolgt ihn bis jemand dazwischen geht.

    Alle Hundebesitzer behaupten, dass sie so ein Verhalten noch nie bei ihrem Hund gesehen hätten.

    Mittlerweile trauen wir uns fast gar nicht mehr auf die Spielwiese , da es vermutlich wieder so ablaufen würde.

    Mich interessiert, ob das normal ist, und wie wir reagieren sollten? Oder ob unser Hund irgendwas ausstrahlen könnte? Liegt es vielleicht daran dass er Potent wird?

    Ansonsten ist es super sozialisiert, hört super und ist noch nie böse geworden.

  • Kann daran liegen, dass er jetzt potent wird, kann aber auch daran liegen, dass dein Hund irgendwie komisch riecht. Gesundheitlich ist er o.k.?

  • er geht ängstlich weg oder legt sich unterwürfig auf den Boden, und der andere Hund verfolgt ihn bis jemand dazwischen geht.

    Solche Hunde ziehen "Mobber" förmlich an!

    Ich hatte auch mal einen unsicheren Schäferhund, der hätte sich mit Vorliebe auf noch unsichere Hunde gestürzt, wenn ich ihn gelassen hätte.

  • Alle Hundebesitzer behaupten, dass sie so ein Verhalten noch nie bei ihrem Hund gesehen hätten.

    :D Die typische Ausrede des gemeinen Hundehalters.
    Generell halte ich nichts von den Spielwiesen, die ich kenne, und hoffe, dass dein Hund da bisher nicht zu viel schlechtes gelernt hat. Ich würde jetzt einfach auf Spaziergänge mit Hunden umstellen, die ihn nicht grundlos angreifen.

  • Ich würde die Spielwiese auch meiden, dort kannst Du kaum steuern wer Kontakt mit deinem Hund aufnimmt. Wenn er jetzt noch einige unschöne Begegnungen hat, könnte das für
    Probleme in Zukunft sorgen. Er ist gerade in der Pubertät, er riecht vielleicht schon wie ein Großer, verhält sich aber nicht entsprechend erwachsen/selbstbewusst/souverän.
    Das könnte andere Hunde zu diesem Mobbing reizen.
    Würde auch auf Spaziergänge mit passenden Kontakten wechseln, hat er mehr von.

  • Beaucis sind in der Regel sog. "Spätzünder"/Spätentwickler, bei denen mit zunehmendem Alter damit zu rechnen ist, dass sie nur noch bedingt artgenossenverträglich bleiben (entscheidend hier sicherlich auch die Erfahrungen, insbesondere die Unguten, mit Artgenossen bis sie eben wirklich erwachsen sind).

    D.h., mit 9 Monate neigen sie noch eher zur Unterwerfung und zum Rückzug, wollen lieber Spielen, so richtig junghundlich. Erst wenn sie ca. 2 jährig sind, ändert sich das langsam (bei dem einem geht es schneller, beim anderen dauert es länger). Bis dahin kann man sie beinahe uneingeschränkt als artgenossenverträglich einschätzen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Aber grundsätzlich kann man sagen, so ab 2 baut er sich häufiger mal auf, probiert an seiner Wirkung auf Artgenossen herum und spätestens mit 3 legt er einen kommenden Mobber blitzschnell auf den Rücken (ohne Tamtam, d.h. ohne langes und lautes Vorspiel, damit hält er sich nicht auf). Dicke Hose Van Anderen, so etwas lässt sich ein erwachsener Bauci nicht mehr bieten.

    Was heute noch ängstlich und/oder zurückhaltend wirkt, ist ausnahmslos seiner Jugend und damit seinem kindlichen Gemüt zuzuschreiben (viele Junghunde gehen lieber den Konfrontationen aus dem Weg). Auch wenn er mit 9 Monaten schon wie ein Grosser wirkt, im Kopf ist er noch ganz Kind. Das ändert sich, rassetypisch, nahezu immer mit zunehmendem Alter (kenne keine Ausnahme dieser Regel persönlich; habe auch noch von keinem solchen Exemplar gehört ... wird sie sicherlich geben).

    Deswegen solltest Du DAS hier:

    Seit dem ist das jetzt noch 3 mal vorgekommen. Jedes Mal das Selbe: Unser Hund geht vorsichtig auf den Platz, guckt die Hunde an, riecht ein bisschen und auf einmal kommt ein Hunf angerannt, knurrt ihn an, er geht ängstlich weg oder legt sich unterwürfig auf den Boden, und der andere Hund verfolgt ihn bis jemand dazwischen geht

    unbedingt vermeiden!!! Es ist zu erwarten, dass er den Spiess eines Tages umdrehen wird. Hinzu kommt, er vergisst auch nicht, wer ihm wiederholt krumm gekommen ist.

    Kann Dir nur den Rat geben, sofort dazwischen gehen, Deinen zu Dir zu rufen (sofort!!), den Mobber bloggen. Wenn Du das nicht machst, wird er das eines Tages tun und dabei nicht mehr auf Dich warten, weil Du Dich nicht als souveräne Instanz erwiesen hast. Und wenn ein Beauci auspackt, es gibt nicht so viele in dieser Gewichtsklasse, wird das in der Regel ziemlich ... hhm ... knackig... lass man, das willst Du nicht.

    Ansonsten ist es super sozialisiert, hört super und ist noch nie böse geworden.

    Der Sozialisierungsprozess ist noch nicht abgeschlossen und super trifft es gerade nicht so ganz. Denn super sozialisiert wäre, es ist in dieser für ihn wichtigen Entwicklungsphase nicht schon 3 mal vorgekommen, sondern Du wärst 3 mal erfolgreich dazwischen gegangen bzw. hättest das verhindert. Schon zu dem Zeitpunkt, an dem der andere mit der entsprechenden Gestik angerannt kommt. Den anderen Hund sofort blocken, nicht lange fackeln (egal, wie unbeliebt Du Dich damit auch machen würdest). Was niemals, auf gar keinen Fall passieren sollte ist, dass ein anderer Hund den Deinigen jagt.

    Wenn Deiner gut hört, steht einem Rückruf Deinerseits doch nichts im Wege. Weiterhin lernt er dann blitzschnell, bei Dir ist es sicher, Du machst das schon (das wirst Du noch brauchen, glaub mir das).

    Wie gesagt, er ist noch sehr jung, gerade für einen Beauci und das Bösewerden kommt noch. Je mehr Fehler Du heute machst, desto heftiger kann das werden. Du musst so etwas für ihn regeln, heute und in aller Zukunft. Wenn Du das nicht tust, nimmt er Dich später auch nicht bei solchen Vorkommnissen als entscheidende Komponente wahr.

    Und wenn ein Beauci, die rassebedingt zu selbständigen Entscheidungen neigen (das merkt man erst richtig, wenn sie erwachsen sind, so mit 3) Dir in solchen Fällen aus (schlechter) Erfahrung nicht mehr vertraut (so wie Du schreibst, schaust Du offensichtlich nur zu und lässt andere machen, wenn sie denn machen), dann wird er nach dem Motto agieren: "Helf mir selbt, dann ...".

    Und nein, es liegt nicht wirklich an Deinem Hund, wenn andere Hunde sich entscheiden, ihn zu mobben. Das resultiert in der Regel aus deren eigener Art oder Unsicherheit und was weiss ich. Deiner wirkt (was heisst wirkt, wird wohl auch so sein) halt gross, also erst einmal bedrohlich und dann stellen sie fest, ist ein Baby, mit dem man es noch machen kann. Nicht alle Hunde sind so drauf, aber es gibt sie halt, denen solltest Du aus dem Weg gehen. Sonst gibt es in ca. 2 Jahren Mobbergeschnetzeltes.

  • Aus meiner Sicht und Erfahrung sind Hundewiesen ein sicherer Weg, den eigenen Hund zu versauen....

    Was der unerfahrene Hundehalter dort als "Spiel" und "Toben" wahrnimmt, ist für Hunde i.d.R. Stress und Konflikt.

    Wenn man das Spiel von Hunden, die miteinander leben und sich vertrauen mit dem "Spiel" auf Hundewiesen vergleicht, sollten einem ganze Kronleuchter aufgehen.... das hat wenig gemein...

    Eigentlich müsste man auf "Hundewiesen" jeden heran stürmenden Fremdhund abwehren - damit macht man sich aber natürlich keine Freunde - also gleich woanders laufen!

    Meine eigenen 3 Hunde sind sehr sozial miteinander und spielen sehr harmonisch sogar zu dritt. Käme ein Fremdhund frontal angerast, würden sie das als Angriff und Provokation werten und den zu dritt shreddern. Weil das eben nicht "normales" hündisches Verhalten ist. Zumindest nicht für Hunde, die in einer harmonischen Hundegruppe mit souveränen Althunden aufgewachsen sind.

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