Lukas hat Angst zu verhungern und fällt manchmal um

    Epileptische Anfälle können durchaus durch Stress und Aufregung ausgelöst werden, daher würde ich die Möglichkeit einer Epilepsie neben anderen neurologischen Erkrankungen nicht ausschließen.
    Das Video sieht deutlich nach einem Krampfanfall aus, ein Wegrutschen aufgrund glatten Bodens wäre anders.


    Ich rate Dir ebenfalls, schnellstmöglich einen Tierarzt zur weiteren Abklärung aufzusuchen, denn Krampfanfälle können tödlich enden und es sterben jedes Mal Gehirnzellen ab.


    Die "Fress-Sucht" kann natürlich an der Vergangenheit des Hundes liegen, kann aber auch eine Art neurologisch begründeter Tick sein - auch das solltest Du dringend abklären lassen.
    Dazu solltest Du in eine Klinik mit neurologischer Abteilung gehen und ein MRT machen lassen - das ist leider teuer und ich würde daher mit der TS-Orga klären, ob die die Kosten tragen.
    Du schreibst, der Hund ist zur Probe bei Dir - wenn Du ihn also noch nicht offiziell übernommen hast (Vertrag), müssten die Kosten von der Orga getragen werden, wenn sie seriös ist.

    puh...ich mag da gar nicht viel zu sagen, ehrlich gesagt...
    stell den hund in einer tierklinik vor, such dir einen kompetenten trainer vor ort (ich wünsche euch, dass der den ihr habt euch schnell helfen kann). ansonsten, sieh wirklich zu, dass du schleunigst den stress bei deinem hund reduzierst...ich könnte da jetzt tipps zu geben, aber in so einem fall wie eurem, möchte ich das nur aufgrund von beschreibungen nicht...ferndiagnose und so...
    aber ein guter trainer sollte dir da auch was zu sagen können =)

    Jetzt mal abgesehen von notwendigen medizinischen Untersuchungen, nur mal ein Gedankengang.


    Könnte es vllt. auch an negativer/falscher Konditionierung aus seinem früheren Leben liegen? Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, im Video kurz vorher ein Knacken gehört zu haben. Du, ma.thilda hattest auch irgendwo erwähnt, er habe so einen Anfall gehabt, als deine Knie geknackt haben. Vielleicht gibt es auch ein bestimmtes Geräusch, das diesen Anfall auslöst.


    In dem polnischen Tierheim ist er arg runtergehungert und ja auch sehr schlecht versorgt worden. Ohne irgendwem etwas unterstellen zu wollen, aber (und da kommt mein Autorenkopfkino zum Tragen) theoretisch wäre es ja möglich, dass man sich dort, um in die Boxen/Zwinger zu gelangen, den Hund vom Hals halten musste, vllt. mit Stromschlägen.
    Vielleicht hat das Gerät so ein Geräusch erzeugt. Wer weiß, wie lange er dort war, bevor er rausgeholt wurde. Vielleicht lange genug, dass sich dieses Verhalten so gefestigt hat, dass er quasi die Reaktion schon zeigt, bevor der Stromschlag kommt. Aufregung ist dabei ja auch nachvollziehbar, denn es kam ja jemand an seinen Zwinger, idealerweise mit Futter.


    Wie gesagt, medizinische Abklärung halte ich auch für absolut notwendig, aber vielleicht behält man auch im Hinterkopf, dass es etwas Psychisches sein kann (und ja, ich weiß, dass das mein Szenario durchaus weit hergeholt klingen mag, aber manchmal auch wieder nicht). Ist nur ein Gedankengang.


    Ich hoffe für euch, dass ihr die Ursache findet und behandeln könnt. So oder so finde ich es toll, dass du dich so für das Kerlchen engagierst. Er ist wirklich sehr süß :)

    Ich danke euch so sehr für all eure Antworten und Bemühungen! Habe mir all eure Ideen, was es mit den Anfällen auf sich haben könnte, notiert und werde alle mit dem Arzt besprechen. Und eure lieben Worte tun mir sehr gut. Ich hab den Kleinen schon so lieb gewonnen und will ihn natürlich behalten und ihm en schönes Leben bieten. Hoffe nun sehr, dass wir bei der Trainerin gute Umgangstipps bekommen und dass sich seine Krämpfe schnell aufklären und hoffentlich einfach zu behandeln sind.


    Der Tierschutzverein hat jetzt ein Auto für uns organisiert, sodass wir mit ihm zur Ärztin fahren können, die ihn schon kennt. Sie hat das Video bereits gesehen und will auf jeden Fall Blut abnehmen und sich das Herz angucken, alles weitere wird dann vor Ort entschieden. Dies wird auch alles auf Kosten des Vereines geschehen. Ich habe ihn nur mit einem Schutzvertrag bekommen, in dem allerdings eine Probezeit festgelegt ist. Innerhalb der 10 Tage kann ich ihn zurückgeben und würde mein Geld wiederbekommen, aber das ist ja absolut zweitrangig. Der Verein würde ihn auch in 6 Monaten oder 2 Jahren wieder zurücknehmen, wenn es aus irgendeinem Grund dann doch nicht klappt.


    Heute gab es bisher nur einen ganz kurzen Anfall. Beim Gassigehen kam uns eine Frau mit einer Tüte entgegen - mega spannend, könnte ja Futter drin sein! Sie hat ihn in die Tüte gucken lassen, und da hat er ganz kurz gezuckt und gezittert und die Hinterbeine waren kurz wabbelig, aber er konnte sich auf den Beinen halten.


    Heut morgen ist uns ein kleines Unglück passiert. Wir waren gegen Mitternacht ein letztes Mal pullern. Mein Freund ist heut um 6 Uhr aufgestanden und losgegangen. Ich bin anscheinend so kaputt von den letzen Tagen, dass ich das erst mitbekommen habe, als die Tür ins Schloss fiel. Und dann hörte ich es auf einmal plätschern.... 6 Stunden ist wohl das Maximum, was er aushalten kann ohne in die Wohnung zu pullern bei der vielen Flüssigkeit, die er zu sich nimmt. Er hat seit gestern auch ein bisschen Durchfall und trinkt daher auch zusätzlich zum Futter noch sehr viel. Den Durchfall schiebe ich auf den Stress, den Futterwechsel und die Tablette vom Arzt.


    @Ixabel: Nein, beim Kennenlernen ist mir gar nichts aufgefallen, aber ich war auch nur so eine Stunde bei ihm. Draußen sieht man die Anfälle schon, wenn man ihn ständig im Auge behält und darauf achtet. Er zittert dann kurz und die Hinterbeine sacken weg, aber er rappelt sich sofort wieder auf und fällt nicht komplett um. Er hat diese Anfälle auch bisher noch nie, wenn er völlig aufgedreht durch die Wohnung gesprungen ist, weil ich seinen vollen Napf in der Hand hatte. Das sollte für ihn ja eigentlich der Moment der größten Aufregung sein.


    @corrier: Das mit dem Hunger nach den Anfällen ist interessant. Ich beobachte das mal. Er hat ja eigentlich gefühlt immer Hunger. Er knabbert hier in der Wohnung aber nichts an. Alles, was nicht nach Futter riecht, ist vollkommen uninteressant für ihn. Ich habe den Eindruck, dass er nach den Anfällen sehr geschafft und müde ist. Wobei ihn zur Zeit ja bestimmt noch alles furchtbar stresst und anstrengt.


    Bezüglich der Möhren... Gekocht oder roh? Was ist da besser?


    @Baileyhund: Das letzte Spot on gab es irgendwann letzte Woche. Und ja, das war Bravecto, die hat er am Dienstag bekommen. Die Tierarzthelferin hatte mich vorher aber ausgefragt, wann er was bekommen hat und ich hab ihr die Aufzeichnungen des Tierschutzvereins gegeben. Das sollte der Arzt doch eigentlich berücksichtigt haben. Bravecto hat er bekommen, um auch die Milben im Ohr zu beseitigen.


    @straalster: Ja, so könnte man das auch machen. Problematisch wird es eben nur, wenn man wie ich jetzt eben noch kein großes Polster hat. Aber die Untersuchungen werden jetzt zum Glück erst einmal eh vom Tierschutzverein übernommen.


    @Kady81: Das haben wir auch schon überlegt. Aber wir hatten mehr so die Idee, ob ihm gewisse Geräusche vielleicht einfach wehtun, seine Ohren sind ja entzündet wegen den Milben. Das könnte zumindest die Anfälle bei Knistern, Knacken und Kauen von harten Pellets erklären. Wobei er ja auch schon ein paar Mal umgefallen ist, als er aufgeregt einfach nur irgendwo herumlief oder stand.

    Und ja, er ist einfach zuckersüß. Den Blick vom Profilfoto hat er immer! Wenn er mal mitbekommt, wie herzerweichend dieser Blick ist, haben wir ein Problem :D


    [IMG: https://66.media.tumblr.com/39b1cd643795ab96bd1e93a96f987e70/tumblr_phgm9ssBab1rknzd0o1_1280.jpg]


    [IMG: https://66.media.tumblr.com/49ae8dbc7a7a0001a464cd81000abfdb/tumblr_phgm9ssBab1rknzd0o3_1280.jpg]


    Gestern beim Schlafen auf der Couch. Er scheint sich wohl zu fühlen. Und hier sieht man auch noch mal ganz gut, wie zerrupft er noch aussieht. Er kratzt sich auch immer noch ständig. Hoffentlich wirken die Milbenmittel schnell, das macht ihn ja auch ganz unruhig. Wir bürsten ihn immer, wenn er das will und wollen ihn am Wochenende mal baden, falls er das zulässt. Vielleicht lindert das den Juckreiz ja etwas.

    Da ich gerade was von Bravecto lese, hatte er diese Anfälle schon vor der Gabe?
    Es gibt Hunde, die vertragen Bravecto nicht und haben dann soweit ich weiß epileptische Anfälle. Meine Hündin verträgt es sehr gut.

    Die ersten Anfälle sind mir Sonntag Abend beim Gassigehen aufgefallen. Da hat er immer gezuckt und die Beine sind wackelig geworden, wenn er Pellets als Leckerlie bekommen hat. Montag war ich dann beim Tierarzt. Also ja, die Anfälle gab es wohl schon vorher. In der Wohnung sind sie mir aber erst nach der Gabe von Bravecto aufgefallen.


    Wir hatten gerade wieder ein ganz tolles Erfolgserlebnis :cuinlove: Ich musste dringend abwaschen und meine Küche aufräumen, hab mich in den letzten Tagen ja kaum da rein getraut. Er war gerade beim Abwaschen, Putzen und sogar Müllbeutel wechseln die ganze Zeit bei mir in der Küche und ist nicht ausgeflippt oder gesprungen. Klar, schnüffeln und gucken, ist ja alles auch sehr interessant. Aber kein Ausrasten. Bin so frooooh :) Er hat einen Kaustick als Belohnung bekommen und viel Lob.

    Zitat von ma.thilda

    Bin so frooooh :) Er hat einen Kaustick als Belohnung bekommen und viel Lob.

    :bussi:


    Schön zu lesen ... so viel Herz klingt zwischen Deinen Zeilen durch ... :herzen1:

    Oje, das ist ja gleich mal ein Start bei Euch. Zum Futter hast du ja schon viele Ratschläge bekommen. Ich würde auch erst mal "überfüttern", also erst Mal ruhig über den Bedarf gehen. Man kann, wenn er anfängt anzusetzen und das Gewicht nicht weiter steigen soll, auch mit weniger nahrhaften Dingen das Futter strecken. Gerapselte Möhren oder ähnlichem.


    Die Anfälle sind natürlich gar nicht schön. Da muss man sich jetzt systematisch vorarbeiten. Blutbild mit Fokus auf alles, was das beeinflussen kann, Herz, Bewegungsapparat ... ein Schritt nach dem anderen. Das kann übrigens sehr schnell sehr teuer werden. Nur mal als Anmerkung am Rande.


    Was mich aber auch sofort aufhorchen lässt: Die Menge an Mitteln gegen Parasiten. Nur mal als Hinweis: Mein Spitz hat auf einen der handelsüblichen Wirkstoff unter Stress mit neurologischen Ausfällen des Bewegungsapparats reagiert. Er hat dabei völlig die Kontrolle über seine Beine verloren, war aber vom Kopf her klar da ... Mir kommt so ein Zeug daher nicht mehr auf den Hund, in ihn schon gar nicht.

    Zitat von ma.thilda

    Er hat bereits beim Tierschutz zwei Spot ons gegen Milben bekommen und gestern beim Tierarzt noch eine Tablette, die innerhalb von 3 Monaten wohl alle Milben beseitigen soll. Laut der Tierschutz-Ärztin hat er wohl Demodex-Milben, laut dem Tierarzt zusätzlich auch Räude-Milben,

    Meine Vermutung geht ebenfalls in Richtung "Überdosierung" der verabreichten neurotoxisch wirkenden Substanzen. Dazu gehören z.B. die Wirkstoffe Deltathrin und Permethrin. Einzeln verabreicht beim Hund in der Regel ohne Nebenwirkung, aber eben nicht bei allen Hunden. Symptome sind neben Unruhe eben auch Bewegungsstörungen bzw. das typische Wegknicken der Hinterläufe.
    Einer meiner Hunde war zeitweise nach dem Anlegen eines Zeckenhalsbandes mit dem Wirkstoff Deltathrin gelähmt.


    Die Behandlung von Demodex bzw. Räudemilben erfordert in der Regel eine nicht unerhebliche Dosis an Nervengiften. Vielleicht war das einfach zu viel für deinen Hund. Ich würde wohl zukünftig sehr genau darauf achten, was und wieviel an speziellen Spot ons, Tabletten, Spritzen usw. dem Hund verabreicht werden.



    Zitat von flying-paws

    Mir kommt so ein Zeug daher nicht mehr auf den Hund, in ihn schon gar nicht.

    Bei mir auch nicht.
    Ich weiß aber, dass viele Auslandhunde diese Prozedur über sich ergehen lassen müssen, um ihre "Plagegeister" loszuwerden. Das macht auch Sinn. Allerdings ist meistens wenig über die Dosierungen, die im Ausland stattgefunden haben, bekannt. Viele TÄ behandeln dann hier noch mal gerne nach.

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