Lukas hat Angst zu verhungern und fällt manchmal um

  • Hab mich jetzt mal durch alle Seiten durchgelesen und ich find die Entwicklung wahnsinnig interessant.
    Lukas und auch du, ihr seid an euch gewachsen.


    Diese Anfälle, die er da hat.... mal abgesehen davon dass er wohl neurologische Beschwerden hat die posttraumatisch sind:
    Unser JackRussel Lucky ist irgendwann auch in Aufregungsmomente plötzlich umgekippt, jetzt nicht so wie Luki, aber bei ihm wars dass in der Aufregung sogenannte Synapsen im Kopf zugegangen sind und da ist er einfach zusammen gebrochen.
    Bei ihm war sein Ball der Auslöser, deshalb durfte man da nur noch sehr dosiert mit ihm spielen weil er einfach extrem drauf reagiert hat.


    Wenn Luki so zurecht kommt ist das doch super.


    Habt ihr euch mal nach einer Physio umgesehen zur Unterstützung?
    Zur Schmerzlinderung und Unterstützung könnte dies doch eigentlich nicht schaden, falls es finanziell denn überhaupt passt.

  • Danke. :herzen1:


    War dein Lucky denn bei den Anfällen bei Bewusstsein? Oder wie sahen die genau aus?


    Bzgl. Physio: Ein Bekannter ist Tier-Physiologe und empfiehlt, dass wir erst die Ursache der Anfälle abklären lassen, ehe wir eine Physiotherapie beginnen.

  • Neues Update von uns...


    Wir behandeln jetzt die nächsten 4 Wochen auf Toxoplasmose. Ob eine akute Infektion des Gehirnes vorliegt, kann man nur durch Hirnwasser-Entnahme feststellen, aber das ersparen wir Luki. Die Toxoplasmose-Antikörper sind astronomisch hoch, also ist er aktuell (noch) infiziert oder hatte vor kurzem damit zu tun. :| Die Vermutung liegt nahe, dass er sich das in dem polnischen Tierheim geholt hat. Aus dem wurde er ja in einem verwahrlosten Zustand rausgeholt. Die Anfälle könnten also doch als Folge einer Infektion entstanden sein. Die Tabletten gegen die Nervenschmerzen haben in den letzten Wochen keine deutliche Besserung gebracht, also können wir diese Theorie eigentlich auch schon wieder verwerfen.


    Da die Anfälle ja aber unterm Strich seit Oktober besser bzw. seltener und weniger intensiv geworden sind, lassen wir vorerst kein MRT + Hirnwasseruntersuchung machen. Wir behandeln jetzt die Toxoplasmose. Falls die Anfälle dann immer noch da sind, versuchen wir anschließend ein Antiepileptikum und Kortison. Sollte das alles keine Besserung bringen oder sollte sich Lukis Zustand wieder verschlechtern, dann muss er wohl doch ins MRT. Wobei die Ärztin auch meinte, dass dann so oder so fast alle Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind. Sollten die Anfälle posttraumatisch bedingt sein (also z. B. Hirnblutung durch Verletzungen) oder aufgrund einer alten Staupe-Infektion entstanden sein (lässt sich auch nur durch Hirnwasseruntersuchug feststellen), dann kann man jetzt eh gar nichts mehr dagegen machen.


    So. Ich hoffe, dass die Toxoplasmose-Behandlung des Rätsels Lösung ist. Kann natürlich aber auch sein, dass die Infektion schon zu starke/dauerhafte Schäden verursacht hat. Dagegen kann man dann Kortison geben. Wer weiß, ob wir überhaupt jemals eine konkrete Diagnose bekommen. Ist aber an sich auch egal - Hauptsache ist, dass wir Wege und Mittel finden, damit Luki mit den Anfällen gut leben kann.

  • Hat hier eigentlich jemand den ultimativen Tipp gegen Kotfressen? Fremde Hundekacke ist nach wie vor Lukis Lieblingsspeise :lepra: Man wird das wohl nicht mehr ganz aus ihm heraus bekommen, er hat sich ja höchstwahrscheinlich jahrelang hauptsächlich von Kacke und Reis ernähren müssen. Aber in Hinblick auf die Toxoplasmosebehandlung und dem generellen Infektionsrisiko muss und will ich da merklich etwas an der Situation ändern, aber ich weiß nicht so recht, wie ich das anstellen soll...


    Ich versuche, das Problem bestmöglich zu managen. Wir haben ein Abbruchsignal, was an sich super funktioniert - es sei denn, Luki findet draußen leckere Kacke oder Speisereste, dann ist er einfach nicht mehr ansprechbar (siehe Hungertrauma..). Er ist draußen eigentlich ununterbrochen am schnüffeln und läuft mit bereits geöffneter Schnauze in Richtung der Häufchen - jederzeit bereit, um blitzschnell etwas zu ergattern. Derzeit scanne ich also unsere Wege ununterbrochen ab und ziehe ihn weg bzw. gehe weiter, wenn er an einem Haufen Interesse hat. Gerade im Dunkeln übersehe ich aber leider doch mal etwas, sodass er eigentlich fast täglich ein fremdes Häufchen frisst. Hier liegt aber leider auch super viel Kacke rum...


    Unser Abbruchsignal funktioniert wie gesagt leider nicht, sobald leckere Hundekacke ins Spiel kommt. Auf Tauschgeschäfte lässt er sich nicht ein. Er hat auch nicht an allen Haufen Interesse, eher so an jeden vierten oder fünften. Also er möchte gern jeden Haufen beschnüffeln, aber fressen möchte er dann doch nur einige. Das Schnüffeln an Häufchen unterbinde ich derzeit auch, weil ich ja nicht wissen kann, welches er nun futtern will und welches nicht. Ich überlege, ihm übergangsweise einen Maulkorb anzuziehen, aber auf Dauer ist das ja auch nur eine Vermeidungsstrategie. Wir machen ja Clicker-Training - könnte ich das Beschnüffeln und anschließendes Nicht-Fressen von Häufchen klickern und belohnen? Oder mach ich seine Sucherei dadurch nur noch schlimmer? Andere Ideen, wie man einen vom Hunger traumatisierten Hund beibringen kann, dass man keine Hundekacke fressen muss, weil es zu Hause genügend Futter gibt? Mangelerscheinungen o. Ä. ist glaube nicht die Ursache - ich denke, es wird wirklich der jahrelange Hunger sein, der dieses extreme Verhalten bei Luki auslöst.

  • Hat hier eigentlich jemand den ultimativen Tipp gegen Kotfressen?

    Vorab: Nein, den ultimativen Tipp kenne ich leider nicht. :(

    Auf Tauschgeschäfte lässt er sich nicht ein.

    Auch bei uninteressanten Haufen nicht? Generell bei gar nichts? Habt ihr dafür ein Signal trainiert?

    Ich überlege, ihm übergangsweise einen Maulkorb anzuziehen, aber auf Dauer ist das ja auch nur eine Vermeidungsstrategie.

    Nein, das ist wichtiger Bestandteil des Trainings.
    (Allerdings braucht man, wenn man das machen will, einen sehr sehr geschlossenen Maulkorb, siehe Link unten.)


    Wir machen ja Clicker-Training - könnte ich das Beschnüffeln und anschließendes Nicht-Fressen von Häufchen klickern und belohnen?

    Ja, aber ->

    Oder mach ich seine Sucherei dadurch nur noch schlimmer?

    So war es bei mir.

    Andere Ideen, wie man einen vom Hunger traumatisierten Hund beibringen kann, dass man keine Hundekacke fressen muss, weil es zu Hause genügend Futter gibt?

    Zuhause ist nicht draußen, deshalb wäre es einen Versuch wert, auch draußen immer viel Futter zu geben.


    _________


    So, also es gibt mehrere Möglichkeiten, ich kenne nur die Wattebauschansätze näher:
    1) Hundekot anzeigen lassen: Alternative zum Kot fressen - Dalmi-Blog


    2) Antigiftködertraining Archive - MarkertrainingMarkertraining


    3) Anti-Giftköder-Training: "Nix da" - Hey-Fiffi.com
    Davon habe ich das Buch hier, falls du es leihen möchtest. Für mich war das aber alles nichts, weil hier einfach zu viel überall rumliegt und ich mit dem Maulkorbtraining nicht fertig wurde. Man kommt ja keinen Meter weit von der Haustür weg ohne eine Verlockung. Ich hab aufgegeben.

  • Probier gegen die Kotfresserei mal 1 Woche lang täglich eine Rolle Harzer Käse und füttere mindestens 2 Monate 1x die Woche grünen (frischen) Pansen. Ich kenne einige Hunde, bei denen das geholfen hat.

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