Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Und ja, auch hier im Forum stößt mir einiges auf, wenn von Müll, (oder mal in einem anderen Thread) von Tierschutz-Uschis geredet wird.

    Klar, nicht nett, so etwas muss nicht sein (aber andere können nichts für solche Aussagen, die mit Sicherheit welche von Einzelnen sind. Manches davon ist sicherlich der "Hitze des Gefechts geschuldet".

    Es lohnt sich m.E. nicht, sich so etwas zu Herzen zu nehmen, denn die Schuhe passen Dir doch sicherlich nicht.

  • Klar, nicht nett, so etwas muss nicht sein (aber andere können nichts für solche Aussagen, die mit Sicherheit welche von Einzelnen sind. Manches davon ist sicherlich der "Hitze des Gefechts geschuldet".
    Es lohnt sich m.E. nicht, sich so etwas zu Herzen zu nehmen, denn die Schuhe passen Dir doch sicherlich nicht.

    Ja es war im Hitze des Gefechts. Zumal ich das immer noch verdauen muss, das Leute diese Praktiken gerade zu begrüßen. Ich finde "stalken" auf Facebook echt daneben und mindestens genauso schlimm wie schlechter Umgang mit den Tieren.

  • Ja es war im Hitze des Gefechts.

    Aha, Du warst das also :stock1: ;) ... Aber das passiert halt.

    Zumal ich das immer noch verdauen muss, das Leute diese Praktiken gerade zu begrüßen.

    Jupp, vernünftig ist das m.E. nicht; es schadet dem gesamten TS mehr als es nutzt. bzw. hat über die Jahre bereits ganz real geschadet. Zumal, wenn ich das rückwirkend betrachte, die Anforderungen stetig gestiegen sind, statt die Kirche im Dorf zu lassen.

    Aber ich gewinne immer wieder den Eindruck, dass man das nicht glauben will (Dafür sind eben auch jene mitverantwortlich, die es begrüssen und somit unterstützen, bzw. per Bestätigung forcieren ... kann nur formulieren: "Denn sie wissen nicht was sie tun", aber eher: "sie wissen nicht was sie anrichten").

    Das gilt natürlich nicht für den gesamten TS, auch dort gibt es solche, die das mit Sorge sehen (und selbstverständlich spüren). Denn ausbaden müssen es alle, eben auch diese Tiere. aber selbst darauf richtet man sich vermehrt ein, also sie eher zu verwahren ... Das ist aus meiner Perspektive keine Lösung, klingt mir eher nach "mehr von weiter so" (ist aber nicht untypisch menschlich ;) ).

    Das Problem nur, es wollen immer weniger Menschen (das sind die Interessenten, die werden gebraucht um vermitteln zu können) mitmachen; manche schwören dem TS gleich ganz ab. Im gleichen Masse wird die Institution als solches vermehrt infrage gestellt, nicht mehr ernst genommen, der Ruf ist längst ruiniert.

    Im DF ist das noch harmlos, im Real Life dagegen ... so unter vier Augen ... sind solche Äusserungen wie Dir rausgeflutscht sind noch unter die harmlosesten zu sortieren.

    (Das sind die Menschen, die wissen, dass man so etwas nicht ins www stellt; deswegen befindet sich der Realitätgehalt solcher Plattformen auch im Wandel, mutiert mehr und mehr zur Individualselbstbewerbeplattform ... und das ist dann genau so authentisch, wie die sonstige Werbung auch ;) ... die Eltern sorgen schon dafür, die Basis für später, wenns ins Berufsleben geht ... =) ).

    Um sie nicht ganz für den TS zu verlieren oder vom Gegenteil zu überzeugen, kann ich nur auf einen längeren Atem verweisen, z.B. auf meine Süsse zeigen, dass es sich doch lohnen kann. Oder wenn ich schon sehe und höre: "das tue ich mir nicht mehr an, kommt überhaupt nicht mehr infrage" nur dorthin verweisen, wo ich mir sicher bin, dass die Kirche auf jeden Fall im Dorf bleibt, man sich keine Sorgen machen muss, dass es zu übergriffig wird, alles im notwendigen Rahmen bleibt.

    Ob man sich dann noch mal überwindet, steht auf einem anderen Blatt. Und durch die Bank, alles erfahrene Hundeleute, gut Hundehalter, die wissen auf was sie sich einlassen. Das sind aber eben auch die kritischeren Interessenten.

    Ersthundeinteressenten wissen oft (natürlich nicht alle) weder worauf sie sich mit einem Hund, erst recht nicht mit einem vom TS wirklich einlassen, noch, womit sie bei TS-Orgas konfrontiert werden könnten.

    Und hier zieht dann ausgerechnet zusätzlich die Komponente der sich selbst erfüllenden Prophezeiung (was ganz sicherlich nicht heissen soll, dass jeder Ersthundeinteressent völlig ahnungslos oder ungeeignet wäre); eben, weil so viele im TH aufschlagen, mit völlig unkundigen Vorstellungen, aber so wenige darunter, mit konkreten und realistischen Vorstellungen (die sind in der Masse längst vergrätzt und vergrault). Und so zementieren sich all die Begründungen zu den überbordeten Anspruchsverfahren weiter, denn die Realität scheint ihnen auch recht zu geben. Eine Katze, die sich in den Schwanz beisst, hausgemacht.

    Jupp, so sehe ich das.

    Mag sein, viele halten das alles für Blödsinn, aber immerhin kann man mir nicht nachsagen, ich hätte nicht gründlich und intensiv darüber nachgedacht. Und eigentlich weiss ich nicht einmal, warum man darüber diskutieren muss. Es gibt nur eine einzige verantwortliche Seite. Dort liegt der Ball und dort hat man es in der Hand. Man kann sich die Menschen nicht so formen, wie man sie gerne hätte. Man kann nur an sich selbst und in diesem Falle als Institution arbeiten.

    Worte, wie Kontrolle, die würde ich schon gar nicht benutzen. Nachkontrolle, furchtbares Wort, Vorkontrolle nicht besser, FB-Recherche :kotz: lassen wir das. Wir werden schon vermarktet und durchleuchtet genug ...

    Kennenlernen, Interesse zeigen, gerne auch geleitende Bereitschaft zur Hilfe anbieten, Kontakt halten, im Sinne vom Kontakt mit Interesse am Tierindividuum, von Mensch zu Mensch, nicht von Kontrolleur zu Mensch. Der Ton macht die Musik. So kalt sich das anhört, letztlich ist es ein Markt und zu einem Markt gehört immer ein gutes Marketing.

    Interessenten sind keine Jobbewerber, die sich den Abhängigkeiten des Existentiellen systemisch unterwerfen müssen, das sind erwachsene Kunden, voll geschäftsfähig und sie dürfen sogar alle wählen, also sich an den politischen Geschicken des Landes beteiligen. Das sollte man sich vor Augen halten und so sollte man sie auch behandeln. Das erlittene Leid eines Tieres kann das nicht aufheben, auch nicht seine Zukunft.

  • Hi @Das Rosilein

    Auch zum Thema „Marketing“ stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Selbstherrliches Auftreten z. B. geht gar nicht. Und mir tut jeder leid, der das mal erleben musste (ich selbst noch nicht).

    Aber das sehe ich als gegenseitige Notwendigkeit. Ich möchte sicher nicht für ehrenamtliches Engagement als frech, anmaßend, willkürlich, ahnungslos oder inkompetent oder gar als Müll bezeichnet werden (wobei mir bei Letzterem am meisten wehtut, dass ja auch der Hund davon erfasst ist). Und das alles habe ich - nicht auf mich persönlich bezogen, aber auf Tierschutz gesamt - hier nur in diesem Thread gelesen. Und:

    Ich wünsche mir Verständnis dafür, dass bei diesen Situationen (auch ich mag sie nicht, und auch hier kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen reden) - jemand nachfragt, der erstmal ein Stück weit die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen hat. Sowas nehme ich nicht leid.

    Und da sehe ich ein Problem auch auf der Interessentenseite. Denn mit der Haltung: „Jetzt können doch alle froh und dankbar sein, dass ich dieses arme Wesen da rette“ kommt auch ein Interessent spätestens dann nicht weit, wenns ans Eingemachte im Verhältnis zum Tier geht. Denn so eine Grundhaltung spiegelt ja auch die Erwartung ans Tier (so von wegen Dankbarkeit und so). Und da habe ich ganz oft gesehen, wie schief das gehen kann.

    Armut z. B. wäre für mich kein Grund, die Vermittlung eines Tiers grundsätzlich zu verweigern. Aber fragen würde ich halt schon, ne. Ich will ja - auch für Hund UND Menschen - dass der Hund im neuen Daheim bleiben kann. Ohne dass der Mensch sich ggf. das Hundefutter vom eigenen Mund absparen muss. Und dann würd ich dafür, wenn da mal ein Notfall eintritt, auch Tipps Richtung Tiertafel und Hilfe Suchen beim Tierschutzverein geben (Tiertafeln springen i. d. R. aber nicht bei beu adoptierten Hunden ein. Was ja auch begründbar ist).

    Und ich habs auch schon erlebt, dass in genau solchen Situationen der Verein eingesprungen ist. Solange - und sorry, das ist und bleibt im gegenwärtigem System wichtig - die Satzung des Vereins es zulässt. Auch Ausgaben sind nämlich an den Satzungszweck gebunden.

    Genauso habe ich schon erlebt, dass da, wos nicht geht, bei den Vereinsleuten privat gesammelt wird.

    @Das Rosilein Ich denke, ich hab ne Ahnung, was Du meinst, bin aber nicht ganz sicher. Überzogene Anforderungen habe ich selbst wie gesagt noch nicht erlebt.

    Aber genau da sind wir doch dabei, worum es in diesem Thrwad eigentlich geht - was sind die NoGos? Kann ja auch durchaus beidseitig gelesen wären. Damit sind wir auch wieder beim Eingangspost, nämlich der Frage: Was könnten denn wirkliche Ausschlusskriterien sein.

    Um hier endgültig den Bogen zum Eingangspost von @Marmelade-on-Toast zurück zu schlagen - dieser Thread ist ja vor einem bestimmten Hintergrund entstanden: Ich finde es richtig gut, dass es hier eine Vorkontrolle gab - und die Empfehlung gegen die Vermittlung ausgefallen ist.

    Denn hier hätte aus besten Absichten ein böses Erwachen folgen können. Und ich bin ziemlich sicher: Wäre bei der geschilderten Konstellation das Kind dann irgendwann vom Hund verletzt worden, wäre genau die Frage gekommen: „Wie konnte der Tierschutz nur unter DIESEN Umständen DIESEN Hund vermitteln.

  • Hund 1 kam über ein paar Umwege und Vitamin b zu uns. Im tierheim hatten wir keinen bekommen (interessiert hatten wir uns als erst Hundehalter für einen 9 jährigen chihuahua Mischling der als sehr kinderlieb, familientauglich und ruhig beschrieben wurde) weil ich vor 3-5 Monaten ein Kind bekommen hatte, mein Mann grade mit der Ausbildung fertig war, wir in einer 70m2 mit 3 Zimmer nahe eines endlosen Auslauf Gebietes aber kein Garten vorhanden und wir 21 und 22 Jahre alt waren. Okay :ugly:
    Fozzy war 11, dick und keiner wusste wie er mit Kindern WAR. Aber er kam über eine Freundin und wir waren uns einig, wir gucken mal. Er war die perfekte Nanny :bindafür:
    Hund 2: Kira kam von privat. Ohne VK oder NK
    Hund 3: Stella stammt aus Ungarn und kam über eine deutsche orga mit Sitz in München (Kapp 1,5 Autostunden von uns weg). Wir haben 3x mindestens 1h telefoniert. Ich habe ihr Bilder geschickt, wir haben viel über persönliche Ansichten gesprochen. 3 Wochen später hab ich sie abgeholt. Ich schicke heute noch regelmäßig Bilder nach Ungarn bzw an die deutsche Orga. Alle freuen sich dass es ihr so gut geht.
    Ich hatte auch etliche Kaninchen aus dem tierschutz. 1 tierheim meide ich da mittlerweile. 2-3x kamen die unangemeldet vorbei. War ich nicht zu Hause hatte ich bitterböse Nachrichten auf dem ab inkl. Androhung der rückholung und neuem Termin. Einzig eine einstweilige Verfügung hat mir geholfen. (dem tierheim hatte ich selbst mehrfach Bilder zu kommen lassen. Im Abstand von 2 Jahren.)
    Ich bin somit nicht per Se gegen VK oder NK. Wobei mir die Telefonate sehr zu gesagt haben. Du wirst nicht aufgrund von Optik / Einrichtungsgeschmack oder sonstigen sichtbaren Punkten verurteilt oder in eine Schublade gesteckt.

  • Ich muss sagen, ich habe auch ein Problem damit, dass es oft so darestellt wird, als wäre JEDES neue zu Hause grundsätzlich eine Verbesserung für den Hund und deshalb sollte man bei den Vermittlungskriterien doch mal "Fünfe gerade sein lassen". Den Satz "Die sollen doch froh sein, dass ich überhaupt einen Hund rette" liest man hier wirklich oft, es wird der Realität aber nicht gerecht.

    Klar, es gibt TH mit völlig überzogenen Vorstellungen. Und ich bin auch absolut dafür, den Hund lieber in ein weniger perfektes zu Hause zu geben, als gar nicht zu vermitteln. Aber halt alles im Rahmen, und nicht diese 'Hauptsache weg" Einstellung.

    Wenn z.B. ein Hund aus einem ausländischen TH geholt wird, wo er den ganzen Tag zusammen mit anderen Hunden in einem kleinen Zwinger hockt... um dann hier in Deutschland den ganzen Tag in einer Wohnung zu hocken (weil die neuen Besitzer Vollzeit arbeiten) nur diesmal völlig allein ohne Artgenossen, in einer unbekannten Umgebung, die ihm Angst macht, der Situation hilflos ausgeliefert... Damit ist dem Hund einfach kein Gefallen getan :ka:

  • Ich habe selber nur Second Hand- Hunde (gehabt), auch Spuk kommt vom Tierschutz. Eine wirkliche VK gab es dennoch nicht, denn die Hündin, die ich übernahm, war schon fast anderthalb Jahre mein Pflegehund, d.h., ich ging mit ihr Gassi und habe sie trainiert. Es war sehr absehbar, dass diesen Hund niemand wollte, also war es ein Glücksfall, dass ich sie übernehmen konnte. Weil ich seit einigen Jahren in eben diesem Tierheim als Gassigängerin und Trainerin unterwegs war und noch bin, mit der Leiterin befreundet und somit gut bekannt bin, gab es keine VK in dem Sinne. Was wir gemacht haben, war ein Besuch einer Mitarbeiterin, mit der ich auch befreundet bin, die mit mir zusammen und der Hündin zu mir gefahren ist, damit wir schauen können, ob Madame sich überhaupt in einer Wohnung wohl fühlt. Das war wichtig, weil wir sonst die Übernahme in Etappen hätten vornehmen und sie langsam an die Wohnung gewöhnen müssen (Ex-Straßenhund mit Tierheim- aber keiner Wohnungserfahrung und einer Angst-Vorgeschichte). Madame Senta schnupperte sich einmal quer durch die Bude, pennte dann auf meiner Badematte ein und schmollte übelst, als wir sie zwei Stunden später weckten, da sie zurück zum Tierheim musste. Ich hatte nämlich zu dem Zeitpunkt noch nichts Hündisches im Haus, also ging's nicht anders, und zur Eingewöhnung wollte ich gern die Weihnachtstage nutzen, da ich frei hatte.

    Später beim Spuk kam nicht mal jemand vorbei, denn ich hatte ja vorher Senta bis zu ihrem Tod und war, wie gesagt, lange Teil des Inventars im Tierheim. Außerdem bin ich ein- bis zweimal die Woche auf dem Hof und hab meinen Hund immer dabei, es ist also offensichtlich, dass es ihm gut geht.

    Auf der anderen Seite habe ich schon VK durchgeführt, wenn mich ein Verein übers Zergportal angeschrieben und gebeten hat, auszuhelfen.
    Diese Besuche (Kontrollen nenn ich sie nicht, weil es für mich nicht den Sinn der Sache trifft) waren immer sehr entspannt; ich wurde von der Orga instruiert, welche Eigenschaften des Hundes bekannt sind, habe gefragt, wenn mir was unklar war, bekam den Fragebogen, den ich beim Besuch abarbeiten sollte, per Mail zugeschickt und habe mir den Internetauftritt der Organisation vorher genau zu Gemüte geführt. So weit es ging, war ich also informiert, und gerade wenn es im Hunde aus dem Ausland ging, hab ich ja ein gewisses Vorwissen durch meine eigene Tierschutzarbeit mit den Pfleglingen.
    Dann bekam ich nach Einverständnis des Interessenten von der Orga die Kontaktdaten, habe mich gemeldet und einen für alle passenden Termin vereinbart. Eine Dame hat mich sogar abgeholt, weil sie weit ab vom Schuss der Bahn lebte, dabei hatte ich das nicht mal erwartet, ich wär da auch anders hingekommen. Meistens gab es Tee, wir haben uns über Hunde unterhalten und sobald rauskam, dass ich im Tierheim Hunde trainiere, wurden mir alle möglichen Fragen gestellt. Die Kontaktdaten zweier empfehlenswerter Hundeschulen hab ich bei den Besuchen auch im Gepäck, für den Fall, dass jemand sich dafür interessiert, und in meinem Einzugsbereich kann ich Neu- Haltern auch die besten Gassiecken verraten. Nie bin ich auf die Idee gekommen, jemanden vorher in den sozialen Netzwerken zu stalken; das wäre mir viel zu übergriffig. Die ganze Wohnung hab ich mir auch nicht zeigen lassen, Küche und Wohnbereich hatte man durchs gemeinsame Teetrinken eh gesehen und der Garten wurde mir immer gleich vorgeführt, ohne dass ich was gesagt habe. Wenn möglich, hab ich meinen Hund mitgenommen und geschaut, wie mit ihm umgegangen wurde; Spuk ist da auch total umgänglich und entspannt. Klar hab ich dann die Fragen abgehakt, die der Orga wichtig waren, aber Gehalt etc. war nie dabei. Das ist auch eine Frage, die ich nicht gestellt und das der Orga auch klar kommuniziert hätte.
    Nach den paar VKs, die ich gemacht habe, gab es immer ne positive Rückmeldung an die Orga und der Hund durfte einziehen. Eine Neu-Halterin grüßt mich immer noch freudig auf der Straße, wenn sie mich sieht, so schlimm wird's also nicht gewesen sein.

    Meine persönlichen No-Gos wären ungepflegte und vernachlässigt wirkende andere Haustiere, die Aussage, dass der Hund im Haus nur in den Flur darf und sonst bitte draußen zu bleiben hat oder ein unpassend rauer Umgangston mit Kindern und vorhandenen Tieren.
    Bis jetzt gab es das aber nicht bei mir, und ich hoffe, dass mir das erspart bleibt. Das System der VK, gern unter einem weniger von oben herab klingenden Namen, finde ich sehr wichtig, wenn es dann richtig gemacht wird.
    Die meisten Tierschutzhunde haben eine Vorgeschichte und z.B. wir in unserem kleinen Tierheimchen kennen die Eigenschaften unserer Tiere sehr genau und müssen einschätzen, ob die Lebensumstände, zu denen auch der Lebensraum gehört, zum Tier passen. Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir erst einen Fall, bei dem die Wohnumstände so gravierend von dem abwichen, was der Hund brauchte, dass es einfach nicht ging und wir absagen mussten. Ohne Besuch hätten wir das nicht erfahren.

  • Und da sehe ich ein Problem auch auf der Interessentenseite. Denn mit der Haltung: „Jetzt können doch alle froh und dankbar sein, dass ich dieses arme Wesen da rette“

    Also man sollte auch dort differenzieren, finde ich. Das kann auch einfach nur eine bockige Antwort sein (nur nebenbei jetzt erwähnt).
    Aber jene, die das wirklich so simpel sehen/fühlen und sich weiter keinen Kopf ums Tier machen, die gab es schon immer und das kann man nicht auflösen, nichts daran ändern. Denn erreichen und ändern kann man sie nicht.

    Sie stellen für mich quasi die "Gegenseite" bzw. die Spiegelung, im Grunde genommen ist man sich sehr ähnlich. Sagt die eine Seite nun: "Die können doch froh sein, wenn sie von uns überhaupt ein Tier bekommen dürfen", wie die andere Seite: "Können alle froh und dankbar ...".

    Oder kurz, es nutzt Dir nichts, dort das Problem zu verorten, denn es sind jene, die es rauszufiltern gilt, wie man sie schon immer raus gefiltert hat. Denn das ist und bleibt die falsche Einstellung (auch hier auf beiden Seiten), um ein Tier zu adoptieren. Aber meistens ist es m.E.n. doch häufiger eine verbale Reaktion (wie der Fuchs mit den Trauben, und keine Überzeugung).

    Aber genau da sind wir doch dabei, worum es in diesem Thrwad eigentlich geht - was sind die NoGos?

    Hhm. Wenn man die Threads alle noch mal durchliest, das Emotionale herausfiltert und dann einen Querschnitt macht, müsste eigentlich alles schon gesagt sein.
    Denn alle diese Threads sind voller Erzählungen von Erfahrungen. Dabei darf man nicht vergessen, so viele Hunde kann 1 Mensch in seinem Leben in der Regel doch gar nicht adoptieren. Die meisten haben immer noch Einzelhunde, wenn es ins Leben passt. Quoten, von bis zu 4 oder mehr Tieren sind selten.

    Wenn man das berücksichtigt, dann liegt die Quote m.E. (mehr geschätzt, aber realistisch, finde ich) bei 50 %. (Also es hält sich die Waage ob gute oder schlechte Erfahrungen). Nimmt man auch noch die hinzu, bei denen es über ein einziges Telefonat schon nicht mehr hinausging ... dann ....

    Man darf m.E. nur nicht den Fehler machen, das alles immer für Hören-Sagen zu halten oder für so abstrus (wie es manchmal tatsächlich ist, erinnere Dich an die Couch für draussen bei Chris und solche Geschichten), dass man sie wieder nicht ernst nimmt, drüber kurz lacht und nicht mit einbezieht, welche Wirkung so etwas auf Interessenten hat.

    Aber es ändert m.E. nichts daran, es sollte schon so laufen, wie Du das machst, das würde ich als eine vernünftige Basis und einen vernünftigen Umgang mit Menschen betrachten. Man darf sich den Blick nicht verstellen lassen (durch die schlechten Erfahrungen mit anderen Menschen), muss immer wieder aufs Neue auf jeden einzelnen neuen Menschen zugehen. Begriffe, wie Bewerbungsformulare, Kontrolle, Selbstauskunft ... darauf würde ich verzichten.

    Aber wirklich so lösen kann man es m.E. nicht. Denn ich kann doch auch die Reaktionen der Menschen aus dem TS verstehen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, dann kann man das einfach nicht mehr. Wird bissig und verbittert, angesichts des Tierleids, mit dem man konfrontiert wird. Aber es nutzt auch nichts, die Gesellschaft dazu anzuregen, mehr Verständnis dazu aufzubringen, sie laufen doch nicht in diesen Schuhen. Nur wer das hinter sich hat, kann sich eine Vorstellung davon machen. Aber das kann man weder einfordern, noch darauf bauen, geschweige denn ändern.

    Wir waren schon an dem Punkt, in andere Berufsgruppen gibt es für (und das dürfte auch für den TS gelten) traumatische Erlebnisse Hilfe, Korrekturmechanismen (z.B. Unfallhelfer/Feuerwehr/Polizisten ...). Das wäre, neben einer Ausbildung, die einigem schon vorbauen soll, dringend notwendig. Geht aber nicht, weil die Finanzierung nicht auf einem stabilen Gerüst steht.

    Das kann ich drehen und wenden wie ich will, komme immer wieder zu dem Schluss, will man das wirklich nachhaltig in vernünftige Bahnen lenken, das Problem lösen, also gleichzeitig auch die Kriterien bei den VKNKs in realistischen Bahnen zu halten, dann muss auf politischer Ebene etwas passieren.

    Alles andere ... egal wie oft man auch drüber schreibt und redet, kann nicht nachhaltig funktionieren, wird nicht nachhaltig funktionieren. Denn würde es funktionieren, brauchten wir nicht zu diskutieren. Denn es läuft wie es läuft, die eine Orga so, die andere anders.

  • Die Fraktion "mit ein bisschen Liebe ist das alles ganz einfach!" hatten wir sogar schon als Interessenten für die blonde Katastrophe. Er ist halt viel zu hübsch für seinen Charakter. :hust:
    Wenn's denn wahr wäre, hab ich offenbar alles falsch gemacht, denn ich hab den blonden Deppen wahnsinnig lieb, aber er ist immer noch ein Knallkopp. :roll:
    Diesen Leuten haben wir am Ende, als sie sich wirklich durch nichts überzeugen lassen wollten, knallhart gesagt, dass dieser Hund für den Rest seines Lebens in belebteren Gegenden als der tiefsten Pampa einen Maulkorb wird tragen müssen, damit nichts vorfällt. Zack, kein Interesse mehr, denn mit Hund mit Maulkorb kann man sich ja nicht bei den Nachbarn blicken lassen. Thema erledigt, ganz ohne Vorkontrolle. :flucht:

  • Thema erledigt, ganz ohne Vorkontrolle

    Ist doch ok, finde ich. Und sie wurden damit höchstwahrscheinlich nicht einmal vor den Kopf gestossen und gelogen war es doch auch nicht ... denn in einer solchen Konstellation wäre es doch sicherlich wahr geworden ;)

    (Selbst wenn es ein bisserl Flunkern gewesen wäre ... auch das finde ich in Ordnung, solange es nicht so plump rüber kommt bzw. mehr als Spitze angesetzt ... hatten wir hier übrigens auch schon so, TS-Leute, die dachten, ihre Gegenüber würden das niemals nicht bemerken ... Irrtum vom Amt, nicht immer bewusst gemerkt, aber der bittere Geschmack, den haben die meisten doch schon, wenn sie verarscht werden ...)

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