Demodex UND hoher Staupetiter

  • Hallo, ihr Lieben,
    Ich hoffe, ich finde hier Hilfe.

    Also...es geht um unseren Louis, den wir seit einer Woche haben. Er ist ein Tierschutzhund aus Rumänien, 7 Monate alt, sehr früh kastriert worden, voll durchgeimpft. Mit Demodex und Staupegebiss. Seine Wurfgeschwister haben das alles nicht !

    Jetzt hat meine Tierärztin angerufen, dass die Blutwerte nicht gut sind. Es würde auf eine Darmentzündung hindeuten und der Staupetiter wäre stark erhöht.
    Das mit der Darmentzündung, okay, das verstehe ich... Aber (soweit ich das aus der Humanmedizin kenne) deutet ein hoher Titer doch auf entsprechende Antikörper hin. Davon ausgehend das er sowohl eine Infektion mit Staupe wohl durchgemacht hat UND dagegen geimpft wurde... Kann er echt eine Infektion haben ? Ist Staupe nicht mit Masern verwandt und führt zur Immunisierung ?
    Er hustet nicht, hat keine laufende Nase... Er hat Durchfall und eine leichte Verhornung der Ballen und der Nase. Aber wirklich minimal. Wäre mir nicht mal aufgefallen an den Ballen. Unser alter Hund (16 Jahre alt geworden) hatte deutlich verhorntere Ballen und war gesund. Er wird leicht müde, was aber auch der Demodikose anzulasten wäre. Wenn er aber wach ist, dann ist er aufmerksam, spielt, zerkaut unsere Schuhe, hat einen sehr guten Appetit, trinkt ordentlich, versucht unsere Katzen zu fangen... Er wirkt nicht krank, sieht man von der Haut ab.

    Wir haben Donnerstag Tierarzttermin... Und ich mache mir echt Sorgen um unseren Chaoten.
    Vielleicht weiß jemand Rat

    Kathrin

  • Gerade hinsichtlich der Darmentzünding würde ich mir da nicht allzu sicher sein.
    Nicht nur Parvo auch Staupe kann mit Entzündungen des Magen-darm-Trakts, Erbrechen und Durchfall einhergehen.

    Die Impfungen die dein Hund erhalten hat, werden vielleicht das Papier nicht wert sein, auf dem sie geschrieben sind. Demodex-Hunde dürften eigentlich gar nicht geimpft werden und das hat seinen guten Grund. Von schweren Schüben bis hin zu, dass die Impfungen nicht wirken auf Grund des extrem angegriffenen Immunsystems ist da alles möglich.

    Wie gesichert ist denn die Aussage, dass der Hund bereits Staupe hatte?
    Ja, nach durchstandener Infektion ist der Hund immun, bei den ganzen Anzeichen die er aktuell aber hat, würden bei mir alle Alarmglocken klingeln und ich würde den Hund isolieren, bis das ganze abgeklärt ist.

  • Naja, das mit der Darmentzündung meinte meine TÄ aufgrund der Blutwerte. Das er Staupe durch hat ist nicht gesichert, nur anhand des Gebisses vermutet. Ich hatte meine Kontaktperson gefragt und sie meinte, dass der Shelter Staupefrei sei. Ich hatte dann schon überlegt, ob er sich dann nicht vielleicht auf dem Transport angesteckt hat, denn das war ein Sammeltransport mehrerer Organisationen. Nur...dann wäre das Gebiss ja nicht VOR Abfahrt schon so gewesen.

    Gibt es denn eine andere Erkrankung, die beim Gebiss die gleiche Symptomatik aufweist ?

    Darüber daß er geimpft ist, habe ich mich aufgrund der Demodikose auch gewundert. Auch die extrem frühe Kastration finde ich nicht gut.

    Ausser zu unseren Katzen ist er erstmal isoliert. Junghundegruppe habe ich direkt nach dem Telefonat gecancelt, da hätten wir Freitag das erste Treffen gehabt. Ich kann nur hoffen, dass er keinen Hund angesteckt hat, den wir getroffen haben, bevor ich Bescheid wusste.

    Ich habe aber eben mit meiner Tierärztin nochmal gesprochen (eigentlich ging es um unsere scheinschwangere Kaninchendame)... Was sie irritiert: aufgrund seines schwachen Immunsystems müsste die Staupe ihn eigentlich voll erwischen. Er hat aber weder Fieber, noch Erbrechen, kein Husten, kein Nasenausfluss, keine entzündeten Augen. Er schläft etwa 19 Stunden, was laut ihr vollkommen normal ist. Die restlichen 5 Stunden ist er ein normaler Chaot, der mir die Bude umräumt. Gestern ist er nach dem Baden (wegen Demodex ) erstmal wie ein wilder durch die Wohnung gewetzt, über die Couch, unterm Tisch durch. Er findet es ungeheuer witzig, wenn ich mit dem Handtuch hinter ihm herrenne. Ich war danach fertig...er nicht !

    Naja, wir müssen es abklären, aber ich bin nicht mehr so fertig wie gestern. Louis ist mein Herzenshund. Ich habe sein Bild gesehen (und da war die Haut noch schlimmer) und wusste, der gehört zu uns.

  • So... Staupeverdacht ist vom Tisch. Er zeigt keine Symptome die auf eine akute Infektion schließen. Meine TÄ geht davon aus, dass es aufgrund der Impfung zu dem hohen Titer kommt, die ist ja erst 5 Wochen her.

    Louis MUSSTE geimpft werden, sonst hätte er nicht einreisen dürfen.

    Er hat Antibiotika in Rumänien bekommen aufgrund dessen hat er massive Darmprobleme. Er verträgt wahrscheinlich auch keinerlei Getreide. Vorerst bekommt er Nassfutter, das entsprechend ist. Damit habe ich gestern schon angefangen und heute Abend hatten wir tatsächlich das erste richtige Häufchen.

    Hoffen wir das Beste. Danke !

  • ich würde noch was probiotischen geben um den Darm nach zu helfen.
    Ich würde auch mit Hunde Gruppe warten bis wirklich alles wieder 1a gut ist, auch wenn er nicht ansteckend ist ist das alles anstrengend und belastend und Hunde Gruppe ist nicht nur Spaß sondern auch viel Stress.

    Und wenn er die Krankheit durch hat, ist n hoher titer dann nicht auch ohne Impfung normal?
    Das was du von deiner ta wieder gibst wirkt auf mich nicht sehr kompetent.... Aber ist nur so n Gefühl...

    Ich Wünsch euch alles gute und eine schnelle und anhaltende Genesung

  • Nee, auf meine TÄ lass ich nix kommen, die haben wir seit 20 Jahren. Das Problem da war, dass sie die erste Untersuchung nicht gemacht hat, sondern ihre Kollegin, da meine TÄ auf Fortbildung war. Und der anderen fehlt einfach Praxis.

    Meine TÄ wusste ja nichts von der Impfung, da in der Akte das nicht drin stand...ebenso stand der Durchfall nicht drin. Sie kann ja erstmal nur aufgrund dessen was sie vorliegen hat, eine Vermutung anstellen und wenn das nicht vollständig ist...

    Der Titer ist so hoch da Louis die Krankheit durch hat UND nochmal dagegen geimpft wurde. In den Sheltern mit Hunderten von Hunden achtet man darauf nicht...man impft und kastriert.

    Er bekommt morgens Kefir mit ins Essen und mittags ein bisschen pürierten Apfel (bindet Giftstoffe). Außerdem Propolis zur Immunstärkung.

    Wir warten ab, bis alles etwas ruhiger ist und sich eingespielt hat. Dann muss er aber in die Hundeschule. Er hat eine gehörige Portion Border Collie in sich und das merkt man. Hochintelligent, jede Inkonsequenz ausnutzend und mit Hütehundambitionen.

  • Ich würde mir noch zusätzlich vom TA was zum Darmfloraaufbau geben lassen.
    Gut möglich, daß mit stabilisiertem Darm auch das Immunsystem wieder funktioniert und nach ssymptomatischer Behandlung die Milben auf Normalmaß reduziert werden. Ich wünsche euch schnelle Besserung!

  • handelt es sich um eine lokalisierte oder um eine generalisierte Demodikose? Und wie wird das aktuell behandelt?

    Meine Hündin (ebenfalls aus Rumänien) hatte auch eine Demodikose, als wir sie bekommen haben. Erst nur lokalisiert, dann aber leider sehr schnell generalisiert. :(
    Bei ihr hat dann nur noch ein Medikament geholfen, das eigentlich gar keine Zulassung für Hunde hat.

    Unterstützend gabs für sie auch Kefir. Obs was gebracht hat? Keine Ahnung.. :ka:

    Sie ist die Demodikose jedenfalls seit 5 Jahren los. Es kam nie wieder was nach, zum Glück.

  • WOW... Meine TÄ meinte, wir sollen es erstmal nur mit den Tabletten gegen Durchfall, Kefir und der hochwertigen Nahrung versuchen, bevor wir noch mehr rumdoktern. 5 Tage und dann sehen wir weiter. Wer weiß, was er an Nahrung vor Ort bekommen hat... Sie kriegen Spenden, da ist ein häufiger Wechsel recht oft und es ist nicht immer gutes Futter.

    miamaus... Es ist eine generalisierte Demodex, war es schon vorher. Er bekommt Simparica und wird mit einem antiseptischen Bad alle zwei Tage gewaschen.
    Da er ein Border Collie Mix ist, darf er Avermectinpräparate nicht erhalten. (Ja, ich weiß, um das sicher zu sagen müsste ich genetisch abklären lassen, ob ein MDR1-Defekt vorliegt... Aber solange das andere wirkt...)Und dazu gehört Ivermectin, was eigentlich ein Entwurmungsmittel für Wiederkäuer und Pferde ist.
    Zoetis (Hersteller von Simparica) gibt auch nicht an, dass es gegen Demodexmilben wirkt, eine Schweizer Studie hat das aber bestätigt. Ich kenne das aus der Humanmedizin...es gibt bspw. ein Medikament gegen Spastiken und bei MS, dass als Substitution bei Alkoholikern gegeben werden kann. Ist nur in D dafür nicht zugelassen, in Frankreich schon. Pharmaindustrie....

    Kefir schadet jedenfalls nicht und Louis liebt ihn. :gott:

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