Zum Thema "Rudelführer und Rudel"
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Ich bilde mit meinen Hunden ein Team, daher bin ich der Teamleiter wenn man es so will.
Und warum muss ich das Team leiten? Weil wir nun mal in einer vom Menschen gemachten Umwelt leben. Wir müssen unseren Hunden zeigen wie man hier lebt ohne in Gefahr oder dauernde Konflikte zu geraten.
Mit Druck, Unterwerfung und anderem was oft zu diesem Rudelführergedöns gehört brauche ich bei meinen beiden Hunden nicht ankommen. Mein Rüde würde das schlicht und ergreifend mental nicht gut wegstecken und mein Terrier würde ebenso mit Druck gegen halten.
Ich versuche meinen Hunden so nett wie möglich zu erklären wie unser Alltag läuft, wie man sich im menschlichen Umfeld bewegt und benimmt und das klappt sehr gut. Hier gibts auch mal einen Knuff oder ein strenges Wort, aber ich biete dann (außer es war eine Extremsituation und es ist nicht möglich) ein Alternativverhalten an. Mir sagte mal jemand ich "schubse" sie in die richtige Richtung, das fand ich passend.
Ich brauche nicht den Chef raus hängen zu lassen, das würden sie mir eh nicht abkaufen.
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@Das Rosilein, @HerrinDesFeuers
Es lässst sich nunmal über nix so trefflich streiten wie über Sprache
Und das ganz ohne Saussure, Lacan, Bataille, Benjamin etc. zu bemühen.
Warum ich (bin ich eigentlich der mit dem erhobenen Zeigefinger? Habs immer noch nicht so ganz verstanden, wo der gesehen wird) also nur ich, für mich, für keinen sonst, bestimmte determinierte Begriffe wirklich gerne vermeide und auch nicht mag? Weil mein Zusammenleben mit meinen Hunden wortlos funktioniert. Und fließt. Und genau so gefällts mir.
Wo ich auch für andere einfach plädiere: Ich halte es für ne schlechte Idee, mit einer starren Theorie in eine Situation zu gehen, in der der Widerpart unter Umständen 42 strahlende Argumente ernsthaft einsetzt. Denn mit ner fixen Theorie im Kopf neigt Mensch dazu, mehr die Theorie als die feinen kommunikativen Nuancen in der Situation zu sehen.
Und wenn ich den besagten 42 Argumenten gegenüberstehe, dann WILL ich jede Nuance mitkriegen
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Desto älter ich werde desto häufiger sage ich:
"die Mutti oder Hundebaby"
Da hätte ich früher geschrien.Hintergrund ist im Grunde, dass das eben Ganz viel mit Liebe, Sorge und Verantwortung zu tun hat und dem Wissen, dass die Zeit begrenzt ist.
Dazu gehört dann eben auch:
Halt
Stopp
Nein
Schluss jetztund die Spritze beim Tierarzt
und keine Igel fressen und und undWenn das alles klappt, ist mir egal warum und wie andere Leute das nennen.
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Warum ich (bin ich eigentlich der mit dem erhobenen Zeigefinger? Habs immer noch nicht so ganz verstanden, wo der gesehen wird)
Nein.
Du hast es nicht verstanden, weil Du nicht persönlich gemeint bist mit dem Heben des Zeigefingers. Das ist ziemlich allgemein gehalten, mein Text, mit verschiedenen Aufhängern.
Wo ich auch für andere einfach plädiere: Ich halte es für ne schlechte Idee, mit einer starren Theorie in eine Situation zu gehen, in der der Widerpart unter Umständen 42 strahlende Argumente ernsthaft einsetzt. Denn mit ner fixen Theorie im Kopf neigt Mensch dazu, mehr die Theorie als die feinen kommunikativen Nuancen in der Situation zu sehen.
Ja eben!
Halte eine solche Idee auch für nicht anzuraten. Die TE empfindet ihren Hund schon als bedrohlich genug, ohne dass sie dem Hund auch noch so richtig einen Grund liefert. Plädiere für einen Trainer.
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Danke fürs Erklären
Hab aber auch bei anderen keinen gesehen?
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Danke fürs Erklären Hab aber auch bei anderen keinen gesehen?
Und warum schreibst Du dann drüber:
Für mich ist Sprache ein Alltagsthema. Und Begriffe und Definitionen schaffen geistige „Realitäten“. Und wenn ich mir die ganzen Definitionen um Rang, Rudel, Hierarchie, Ordnungen anschaue, spiegeln die - jetzt nur aus meiner Sicht - nicht meine täglichen Erfahrungen mit meinen Hunden wieder. Also benutze ich sie auch nicht. Stelle aber gerne jedem frei, es für sich zu tun. Ist das ein erhobener Zeigefinger?
Also ohne Dir jetzt den Zeigefinger zu unterstellen, warum erwähnen, wenn es nicht auch gleich ein Thema wäre?
Und dieser Thread stützt sich nicht nur auf sich selbst, sondern ist auch anderen Threads geschuldet.
Für mich erschaffen z.B. Begriffe und Definitionen keine Realitäten, sondern sie resultieren aus solchen, beschreiben Realitäten. Wenn wir nicht Sprache benutzen würden, griffen wir zu einer anderen Kommunikationsform.
Wie gesagt ("Alphagedönse, wie wir das verstehen), ist für mich eine Lebenseinstellung/-Gefühl, Sprache nur eine Ausdrucksform.
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Man nennt so jemanden sicher NICHT Rudelführer. Denn ein tatsächliches Rudel funktioniert nicht so.
Du wirst es nicht glauben, aber ich sehe mich als Rudelführer.
Wenn man Rudel sagt, dann assoziiert man Wolfsrudel. und das passt eben nicht.
Es gibt eben nicht nur Wolfsrudel, sonder auch Hunderudel und Mensch-Hundrudel.
Nur weil ich mich als solches sehe, heißt es aber nicht, daß ich meinen Hund auf den Rücken schmeiße, ihm den Futternapf wegnehme oder als erster durch die Türe gehen muß.
Es heißt für mich ganz einfach, daß ich meinen Hund so führe, daß er niemanden belästigt, daß er hört wenn ich ihn rufe oder ihm ein Kommando gebe, daß ich mich einfach auf ihn verlassen kann.Bis dahin ist es aber ein langer Weg, den manche HH nie erreichen, weil sie keine Anforderungen an den Hund stellen und ihn walten und schalten lassen. Weil, Hund darf ja nicht unterdrückt oder dominiert werden.
Ja, man dominiert seinen Hund, wenn man ihn nicht machen läßt, wie er will. Und ein Vergleich mit der Kindererziehung, hinkt da aber ordentlich.
Ich würde niemals mit einem Kind so reden, wie ich es mit einem Hund tue.
Dem Hund gebe ich kurze Anweisungen; wenn ich dasselbe von einem Kind einfordere, sage ich bitte oder danke und erkläre dem Kind, warum ich Dieses oder Jenes möchte.
Obwohl ich auch schon gehört habe, daß manche HH so mit ihren Hunden sprechen: "Bello, kommst du mal bitte?" -
Naja, wenn man sich nicht auf Bedeutung einigt, ist Sprache sinnlos.
Wenn ich Tisch sage, aber einen Stuhl meine, dann sabotiere ich die Kommunikation.
Begriffe sind nun mal definiert. Niemand zwingt irgendwen dazu, sich an Definitionen zu halten, aber man sollte es ja nun nicht übel nehmen, wenn man darauf hingewiesen wird, dass das worüber man redet, nun mal ein Stuhl ist und kein Tisch.
Ich habe im Studium gelernt, dass die Einigung auf die Begrifflichkeit immer an erster Stelle jeglicher sinnvoller Auseinandersetzung stehen muss. Sonst redet man halt aneinander vorbei. Kann man tun, aber wozu?
Beim Rudel gibt es zwei Probleme:
1. Wird der Begriff gern falsch verwendet. Das tatsächliche Rudel ist nun mal nicht das, was manche damit zu bezeichnen glauben. Dann kommt eben der Einwand: ein Rudel ist nicht Alpha, Beta, Omega; in einem Rudel gibt es keine Verteilungskämpfe etc. Der Einwand ist berechtigt, weil nun mal faktisch richtig. Ein Rudel ist sozusagen ein Tisch und kein Stuhl. Ist halt so.
2. Steckt ein Subtext dahinter, wird eine Ideologie damit transportiert (Dominanz, "Rudelgedöns"). Wenn der Begriff in dem Sinne benutzt wird, finde ich den Einwand auch durchaus angebracht, dass es eben nicht fundiertes Wissen ist, was da mit dem Gebrauch des Wortes impliziert wird.
Das ist sehr wichtig, denn sonst ist eine Auseinandersetzung mit der ideolgischen Grundlage, dem Gedankengebäude dahinter doch gar nicht möglich.Um meinen Hund alltagstauglich zu erziehen, muss ich keine komplizierten Rudeltheorien und Wolfsverhalten bemühen. Wenn "Rudel" nun aber jegliches Zusammenleben bezeichnen soll - Wolf, Hund, Hund und Mensch etc - dann ist der Begriff völlig überflüssig.
Entweder redet man über Rudel - oder man redet über was völlig anderes. Und warum soll ich etwas, was überhaupt kein Rudel ist, so nennen?
Vielleicht nenne ich ab morgen meine Redaktion "Rudel". Oder den wöchentlichen Stammtisch. Oder meine Meerschweinchengruppe. Oder mich und mein Pferd. Ist ja egal. Kann ja alles sein... oder??
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war von mir als Frage - und auch ein Stück als Erklärung - gemeint mit dem Bezug auf den Beitrag von @HerrinDesFeuers, wo angemerkt wurde, dass der erhobene Zeigefinger nervt. Und ist gar nicht böse gemeint gewesen, ich wills wirklich gerne verstehen. Und natürlich wissen, ob ich gemeint bin
Zur Frage des „Erschaffens von geistigen Realitäten“. Das genau auseinanderzubasteln würde jetzt wahrscheinlich doch zu weit führen. Ich meinte hier damit das, was ich etwas später versucht habe konkreter zu beschreiben: Wenn ich mit ner Theorie, festen Definitionen und einem fixen Bild im Kopf in eine kommunikative Situation gehe, dann entgeht mir unter Umständen, was neben meiner Theorie kommunikativ gerade noch passiert, wenns zu dieser Theorie nicht passt.
Mir jetzt nur für mich persönlich gefällts daher nicht. Und es kann allgemein gefährlich werden, wenn ich einem Hund gegenüberstehe, der schon zugelangt hat.
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