Ich sehe mich als Manager, in allen Facetten.
Ganz eigentlich ist das nämlich eine basispolitische Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.
Der Hund wird immer abhängig vom Menschen sein.
Sofern der Hund im Haushalt lebt, bin ich als Mensch für seine Ressourcen zuständig. Futter, Wasser, Lösemöglichkeit. Und das weiß der Hund sehr genau.
Die Grundsatzfrage ist hier dann nämlich, ob der Mensch diese Abhängigkeit ausnutzen soll/kann/darf/will, oder nicht.
Schlagt mich, aber ich bin der Meinung, dass das in gewissem Rahmen durchaus ok ist, weil das die Grundlage positiver Erziehung bildet.
Ich muss meinen Hund erziehen, damit er tauglich für den Alltag, für das Leben in einer Gemeinschaft, in meiner Familie ist. Für einen Opportunisten, der etwas tut, wenn es sich für ihn lohnt, muss ich eben etwas finden, dass sich aus seiner Sicht lohnt.
Weit bevor der Hund etwas aus Gefälligkeit oder Will to please tut, greift Futter, also setze ich da an. Und da kann es je nach Modell durchaus sein, dass für den Napf schlichtweg nichts übrig bleibt.
Mit Mailo trainiere ich täglich Unterordnung. Auf 15 Minuten Weg haut er manchmal seine gesamte Tagesmahlzeit weg. Ja und nun? Weniger belohnen? Trotzdem aus dem Napf füttern? Training einstellen?
Ich vergleiche die starren Rudelrangordnungsregeln gerne mit der Arbeit von Behörden.
Sie sind irgendwann mal aus gutem Grund entstanden, aber man vergisst, wozu und hängt sich am Wortlaut auf.
Ja, der Mensch soll zuerst durch Türen - Um die Situation draußen abzuschätzen.
Ja, zuerst isst der Mensch - damit der Hund die Reste haben kann.
So lässt sich das eigentlich alles aufdröseln.
Was mich gruselt, ist der Gedanke dahinter.
Auf meiner erfolglosen Suche nach einem Hundeplatz würde mir hier in einem Verein gesagt, ich solle sofort vergessen, dass der Hund eine emotionale Bindung zu mir hätte oder mich gar lieben würde. Das könnten diese Tiere gar nicht. Pure Abhängigkeit und das ist auch gut so.
Unnötig zu sagen, dass ich mit einem Blick auf mein Tier gegangen bin.
Natürlich liebt er mich nicht wie ein Mensch. Seine Liebe ist eine andere. Aber wenn er sich eng an mich anschmiegt und meine Nähe aktiv sucht, ohne dass Hunger/Gassi/Trinken ihn dazu bringen, dann muss das wohl eine emotionale Komponente sein
Sorry für den Roman