Hütet er Wasser?

  • Ich habe einen wahrscheinlichen Border-Mix aus einem Tierschutzverein übernommen. Mit ca. 10 Monaten kam er zu mir und er ist jetzt 2 Jahre alt. Er ist ein toller lernbegieriger Hund, der mit großem Eifer Kunststücke erlernt, mich zu Pferd, beim Joggen oder beim Spazierengehen begleitet. Ich beschäftige mich sehr viel mit ihm und versuche ihn sowohl Kopfmäßig als auch körperlich auszulasten. Er ist ein toller Begleiter und er hört im allgemeinen sehr gut und will auch gefallen.
    ABER: er ist total Wasserverrückt. Wenn er die Möglichkeit hat, nutzt er jede Gelegenheit ins Wasser zu gehen. Je großer dass Gewässer um so verrückter ist er. Im Wasser schwimmend, fixiert er die Oberfläche, wobei er total insich gekehrt wirkt, dann fängt er aufeinmal an mit seinen Vorderfoten zu planschen um Wellen zu erzeugen, nach denen er dann schnappt. Dabei verschluckt er sich häufig so, dass es sich nicht mehr schön anhört. Dass scheint ihn aber nicht zu stören und er fängt wieder an die Oberfläche zu fixieren und das Spiel geht wieder von vorn los. Mein Hund vergisst dabei seine Umwelt und Rückruf ist kaum möglich, es sei denn dass Gewässer ist nicht so groß, so dass ich recht nah an ihn herankomme um ihm aus seinem tranceähnlichen Zustand herauszuholen. Wenn er dann hört und aus dem Wasser kommt, dreht er sich gleich wieder zu diesem hin und lässt die Wasseroberfläche nicht aus den Augen. Letztes Jahr im Aprill ist er bei Scheeregen in einen großen Fischteich und ließ sich nicht abrufen. Ich bin dann rein ins Wasser und erst als ich ihm entgegenschwamm schien er mich wieder wahrzunehmen und ich konnte ihn rausholen. Größere Gewässer werden seitdem gemieden. bzw. herrscht dann Leinenpflicht. Im letzten Sommer habe ich fleißig abruf an Bächen und kleineren Tümpeln geübt, allerdings hat sich seine Besessenheit nicht wirklich gebessert. Er wird nachwievor sehr unruhig, wenn er Wasser sieht oder wittert, fängt an zu fiepsen und ist tolal aufgedreht. Man könnte jetzt annehmen, wenn er lange genug die Möglichkeit hatte ausgiebig zu planschen, dass er dann ruhiger und zufriedener würde, aber nein, er scheint dann so viel Adrenalin zu bekommen, dass er weiter Aufdreht.
    Hat jemand ne idee wie ich das in den Griff bekomme, er haut mir machmal auch schon ab um zielstrebig dass nächste Gewässer anzusteuern und hat er erst mal Gas gegeben, brauch ich erst gar nicht mehr rufen.
    Er ist so nen Hund bei dem Genie und Wahsinn anscheinend nah beieinandeliegen. Jetzt könnte man sagen, da er wohl nen Border-Mix ist, dass er sich nen Ersatz zum Hüten sucht, allerdings hütet er weder meine Pferde, noch zeigt er typische Körperhlatung von Hütehunden und ich kann ihn ohne Bedenken an Schafweiden vorbeigehen lassen, da scheint nicht mehr oder weniger Interesse zu haben wie Hunde anderer Rassen.
    Über Hinweise für seine Wasserfixiertheit oder gar Tipps wie wir das in gute Bahnen lenken können würde ich mich freuen.

    • Neu

    Hi


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    • dann verbiete das wasser doch völlig, er darf ran gehen aber nicht rein gehen! das sollte sich ohne weiteres antrainieren lassen. erst nach einem kommando darf er dann sein genie zum wahnsinn werden lassen!


      dann werden deine trainingsstunden demnächst in der nähe des see sein mit dem ziel ihn abzurufen. wenn das dann klappt, immer näher zum see trainieren.

    • Meinen Gonso bekommt man ja in keinen See rein, aber wehe man trifft einen Bach oder flachen Fluß. ^^ Er plantscht dann auch mit den Vorderpfoten, beisst permanent ins Wasser und irgentwann pusht er sich auch hoch und bellt dann permanent das Wasser an. Nur habe ich bis jetzt nicht rausgefunden warum er das tut. Wenn es ein Spiel wäre, dann wäre es wirklich das einzigste Spiel was er von sich aus spielt. Meiner ist da auch immer ganz weg, aber bei uns sind die Flüsse meist im oder am Wald und da ist er eh an der langen Leine und im Sommer kann man da auch selbst mit drin rumlaufen, damit er mehr Raum hat um sein Wasser anzubellen.


      Kann dir also auch nicht so richtig helfen. kann dir nur versichern das es auch andere bekloppte hunde gibt. ^^

    • Kann es auch sein, daß es gar nicht mit dem Wasser direkt zu tun
      hat, sondern vielmehr mit den Lichtreflexen, die auf dem Wasser tanzen ?
      Dass Dein Hund versucht diese zu "fangen" ?


      Schöne Grüße
      von
      Christine -
      auch mit Bordermix, mit ähnlich gelagertem Problem.

    • Also ich habe natürlich versucht meinen Hund im Wasser zu beschäftigen, und versucht, dass er Stöckchen o.ä. apportiert, da er sonst sehr gern mit Stöcken oder Bällen spielt und auch diese auch auf Kommando bringt, damit ich wieder werfen kann. Im Wasser ist ihm dass völlig egal.


      Wenn ich weiß, wo dass nächste Gewässer ist und ich ihn dann bei Fußgehen lasse, gelingt es mir schon dass er bei mir bleibt. Aber er ist dann wie gesagt sehr gestresst, mit fiepsen und so. Ich versuche den Streß abzubauen, indem ich dann z.B. ihn durch Beine Salom laufen lasse , halt verschiedene Übungen abfrage, die ihm Spaß machen. Das Problem ist, dass er ja in bekannten Gebieten weiß, wo sich der nächste Tümpel befindet und er auch schon mal, ( z.B.als wir auf ner Wiese gespielt haben) plötzlich Gas gibt und wenn ich dass nicht sofort im Ansatz unterbinde isser weg. Mir ist schon klar, dass ich sehr konsequent mit ihm Rückruf üben muß und es klappt ja sonst auch sehr zuverlässig.
      Hab schon gedacht, ob ich mit ihm als lebende Wünschelrute Geld verdienen kann ;) .



      [quote="ChristineR."]Kann es auch sein, daß es gar nicht mit dem Wasser direkt zu tun
      hat, sondern vielmehr mit den Lichtreflexen, die auf dem Wasser tanzen ?
      Dass Dein Hund versucht diese zu "fangen" ?


      Ja Christine, möglich ist das. Aber er liebt es auch mit Wasserschläuchen zu spielen und springt und schnappt nach den Wasserstrahl, was ich aber nicht mehr fördere. Wie alt ist den Mix und wann geboren, ich bin nämlich noch auf der Suche nach seiner Herkunft.


      Danke für eure Antworten
      Gruß Silly

    • Hallo!
      Ich denke auch, der einzige Weg wird sein, sein Grundgehorsam zu festigen, ihm das Baden in Gewässern konsequent zu verbieten, und, ganz wichtig, ihm einen Ausgleich schaffen.
      Ich bin jetzt zwar nicht so der BC-Experte, da gibt es Andere hier ;) , aber grundsätzlich ist es doch ähnlich wie bei einem jagdmotiviertem Hund, davon hab ich nämlich Ahnung ;): Gehorsam am Wild festigen, keinerlei Alleingänge dulden und ihm einen Ausgleich für den entzogenen "Jagdspaß" bieten.
      Das was du hier geschildert hast, hab ich übrigens letzten Sommer an einem Badesee live miterlebt. Ich fand das absolut erschreckend, und wenn ich es nicht gesehen hätte, dann hätte ich es auch nicht geglaubt.
      Ein Bordercollie-Rüde schwamm mindestens eine halbe Stunde in diesem See, auf den ersten Blick absolut plan- und ziellos, auf dem zweiten Blick konnte man aber erkennen, dass er versucht hat, kleine Wellen, die durch schwimmende Menschen, oder Windböen entstanden sind, zusammenzuhalten.
      Ganz ehrlich, das war ein absolut erbärmlicher, trauriger Anblick und du solltest da schnellstmöglich etwas unternehmen!

    • Hallo Björn, meiner wars nicht den du gesehen hast (auch wenn ich in eurer Nähe wohne), da ich wie gesagt größere Gewässer seit 04.06 meide, bzw. nur an der Leine mit meinem Hund passiere. Auch wenns nicht hilft, ist es doch ein wenig tröstlich, dass es auch noch andere Hunde mit so nem Splien gibt.
      Ich nehme diese Macke äußerst ernst und werde weiterhin daran arbeiten und den Abruf in gewässernähe weiter trainieren. Ist halt sehr anstrendend, mitunter auch nervenstrapazierend und ich werde wahrscheinlich sein ganzes Hundelebenlang in Wassernähe sehr wachsam seien müssen.
      Gruß Silly

    • Wo bleiben denn die ganzen BC-Experten: flying-paws, redborder & Co
      Hier wäre euer Rat doch mit Sicherheit von Nöten und vor allem kompetenter als meinereiner, der mit einem Jagdhundmischling und einer spanischen Straßenhündin durch die Lande zieht, und sich solche Probleme kaum vorstellen kann!

    • Mein Mix ist geboren
      am 9.11.2002
      und "liebt" es Spiegelreflexe zu fangen oder Schatten zu hüten.


      Ich verbiete ihr diese Arbeitsbeschaffung.
      Es hat lange gedauert bis ich sie soweit hatte, daß sie auf mich dabei
      hört - aber inzwischen reicht ein scharfes Nein oder ein "FERTIG".


      Schöne Grüße von
      Christine

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