Probleme mit dem Zerstören

  • Hallo ihr lieben,

    ich habe wieder einmal ein Problem mit Elli.
    Nachdem unser Start vor 4 1/2 Monaten schon recht schwierig war, hat sich nun ein neues Problem ergeben, welches ich in diesem Ausmaß nicht kannte.
    Ich muss ein wenig ausholen, damit ihr mein Dilemma besser versteht und mir hoffentlich helfen könnt.

    Elli kam mit 11 Wochen zu uns und hat mir die ersten 3 Wochen jede(!) Nacht in die Wohnung gemacht (nur große Geschäfte) mindestens 3- 5 Haufen. Trotz das ich jede Nacht alle 2 Stunden aufgestanden bin. Tagsüber hat sie nur hin und wieder gepieselt. Nach 3 Wochen und dann Schonkost, war sie Stubenrein und das ist bis heute auch so geblieben.

    Dann erwischte mich die schlimmste Tragödie in meinem Leben, mein Mann ist plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben (mit nur 41).
    Ich hatte viel zu erledigen in den Wochen danach und Elli musste oft für ein paar Stunden (2-5) alleine bleiben. Das war gar kein Problem. Nun ist es so, daß ich mit 2 kleinen Kindern (2und 5 Jahre alt) wieder arbeiten gehen muss (vorher war ich Hausfrau) ab Oktober, dann endet meine Elternzeit.
    Seit etwa 4 Wochen fängt Elli an, viel kaputt zu machen, wenn sie mal kurz alleine ist. Sie kratzt und frisst die Wände an, zerstört die Garderobe der Kinder, Mützen,Schuhe,Schränke... Der Grund dafür ist mir völlig schleierhaft. Ich bin nicht unerfahren, das ist mein 4.Hund, den ich groß ziehe, aber bei ihr ist es echt rätselhaft.
    Sie ist körperlich, wie auch geistig völlig ausgelastet. Ich gehe mit ihr schwimmen, treffe mich mit Freunden, die ebenfalls Hunde haben, um sie toben und spielen zu lassen, ich spiele mit der Frisbee, Apportieren, Suchspiele,verstecke Futter in großen Kartons, die sie dann "befreien" muss... der Hund ist danach platt wie ne Flunder und trotzdem.... wenn ich heimkomme (nach max.3 Stunden) ist wieder was kaputt....
    Ich bin echt verzweifelt!!!!! Die Abstände werden auch immer kürzer, gestern war ich mit den Kinder nur kurz auf dem Friedhof gießen (das dauert keine 10 Minuten) da hatte sie wieder was kaputt gemacht.... obwohl ich vorher mit ihr draußen war und Frisbee, und Suchspiele gespielt habe bis SIE nicht mehr wollte...
    Je mehr ich mich mit ihr beschäftige, desto schlimmer wird das.....
    Wie soll das gehen, wenn ich wieder arbeiten gehe????? da muß sie 5 Stunden alleine bleiben. Bitte sagt mir nicht, daß wäre in dem Alter normal, das ist es in dem Ausmaß, mit der Auslastung nämlich nicht... mein Letzter Hund, auch Labbi, hat das (in der Form) nicht gemacht.
    Ich bekomme schon Magengeschwüre, wenn ich daran denke, daß ich nachher mit meinen Kindern zum Arzt muss, und sie eine Stunde alleine ist....wer weiß, was sie dann zerstört.
    Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, sie wegzugeben, aber meine Kinder hängen sehr an ihr (ich auch) das ich Angst habe, sie verkraften einen weiteren Verlust in ihrem leben, nach so kurzer Zeit nicht....
    Habt ihr vielleicht noch eine Idee, was ich noch probieren könnte????

    Vielen lieben Dank...

  • Dann erwischte mich die schlimmste Tragödie in meinem Leben, mein Mann ist plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben (mit nur 41).

    Erstmal- mein herzlichstes Beileid zu diesem großen Verlust.
    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Seit etwa 4 Wochen fängt Elli an, viel kaputt zu machen, wenn sie mal kurz alleine ist. Sie kratzt und frisst die Wände an, zerstört die Garderobe der Kinder, Mützen,Schuhe,Schränke... Der Grund dafür ist mir völlig schleierhaft.

    Ich kann mir vorstellen, dass Dein Hund Deinen inneren Stress auch merkt. Du stehst unter Druck, weil es in absehbarer Zeit funktionieren muss.
    Sowas bekommen Hunde mit. Ein Hundesitter wäre eventuell möglich? Oder gibt es jemanden (Familie, Bekannte,..), der den Hund in dieser Zeit nehmen würde? Eine Betreuung?

    Je mehr ich mich mit ihr beschäftige, desto schlimmer wird das.....

    Es könnte auch sein, dass Du schon zu viel machst.

    Meinen Hund beschäftige ich vorm Alleinebleiben nicht.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nach "Action" für sie viel schwerer ist, alleine zuhause zu bleiben.

    Vielleicht ist Dein Hund auch so.
    Er dürfte ja dann ziemlich hochgedreht sein.

  • Ich glaube, dass Du momentan sehr überfordert bist und der Hund Deine Angespanntheit spürt.

    Mein Beileid zum Verlust Deines Mannes. Dadurch ändert sich gerade Deine eigene Welt. Mama von 2 kleinen Kindern, die bald arbeiten gehen muss und dann noch einen jungen Hund der erzogen werden will. Ich befürchte, das ist einfach zu viel!

    Wenn Du keine familiäre Unterstützung hast, wäre die Abgabe des Hundes sicherlich richtig. Vielleicht könnte da der Züchter helfen!
    Anderseits werden Deine Kinder einen weiteren Verlust hinnehmen müssen.

    Letztendlich musst Du wirklich selbst entscheiden, was der richtige Weg ist. Eins sollte Dir klar sein: Ohne Hilfe wird das alles nicht funktionieren, da machst Du Dich auf Dauer kaputt!

  • Der Verlust deines Mannes tut mir sehr leid und ich kann mir vorstellen wie schwer das alles momentan ist.

    Sofern weggeben nicht in Frage kommt könnte ein großer Laufstall vielleicht helfen in dem Sie die zeit alleine verbringt. Das habe ich auch für meine wenn sie alleine ist, da sie auch viel kaputt macht. Darin hat sie dann ihr Körbchen und was zu kauen/spielzeug und kann sich frei bewegen ohne sachen kaputt zu machen. Ich hab einen aus Holz (ja der wird angeknabbert, aber das finde ich nicht dramatisch) eig. für Kinder, aber solang er Stand hält wäre das ja egal.

    Ich wünsche dir und deinen Kindern viel Kraft

  • Sofern weggeben nicht in Frage kommt könnte ein großer Laufstall vielleicht helfen in dem Sie die zeit alleine verbringt. Das habe ich auch für meine wenn sie alleine ist, da sie auch viel kaputt macht. Darin hat sie dann ihr Körbchen und was zu kauen/spielzeug und kann sich frei bewegen ohne sachen kaputt zu machen. Ich hab einen aus Holz (ja der wird angeknabbert, aber das finde ich nicht dramatisch) eig. für Kinder, aber solang er Stand hält wäre das ja egal.

    Das eigentliche Problem ist dadurch aber nicht gelöst, nämlich, dass der Hund offensichtlich Stress beim Alleinebleiben hat :smile:

  • Das eigentliche Problem ist dadurch aber nicht gelöst, nämlich, dass der Hund offensichtlich Stress beim Alleinebleiben hat

    Dauerlösung vermutlich nicht, aber für eine gestresste Mama die keine Kraft mehr hat vielleicht mittelfristig eine Lösung um nicht alles zerstört zu bekommen :ka:

  • Dauerlösung vermutlich nicht, aber für eine gestresste Mama die keine Kraft mehr hat vielleicht mittelfristig eine Lösung um nicht alles zerstört zu bekommen :ka:

    Besser wäre es aber (meiner Meinung nach), von Anfang an am Problem selbst zu arbeiten.
    Bedeutet zu schauen, woran es liegen kann, wie man es verbessern kann. Entweder an der Auslastung davor, oder am Stress von @ElliDog,...
    Sie hat ja auch nichts davon, wenn der Hund zwar nichts mehr zerstören kann, dann aber rund um die Uhr jault und bellt, sodass Beschwerden ins Haus flattern. Es wäre ja nur eine "Verschiebung".

  • Das eine schließt das andere nicht aus. Natürlich muss die ursache gefunden und gelöst werden. Ursachensuche und Problemlösung geschehen nicht von heute auf morgen, das wird dauern dieses Verhalten wieder "abzustellen". Jedoch wird es sich nicht vermeiden lassen den Hund alleine zu lassen und eine lösung muss her damit nicht ein komplettes mobeliär ersetzt werden muss. Ich denke schon das Hunde den stress/trauer der besitzer spüren und darauf reagieren, vll solltest du versuchen hier anzusetzen aber das ist wohl einfacher gesagt als getan.

  • Ne, aber um das (wieder) richtig aufbauen zu können, würde ich bei der Zeit ansetzen, wo der Hund alleine bleiben kann ohne Dinge zu zerstören. Ich würde ihm die Möglichkeit gar nicht geben.
    Ob das allerdings machbar ist, weiß ich nicht.

  • Mein Beileid zum Verlust deines Mannes.


    Je mehr ich mich mit ihr beschäftige, desto schlimmer wird das.....

    Ich denke, ihr seid da in einen Kreislauf geraten. Dadurch, dass du nach dem Tod deines Mannes "gestresst" warst, hat sich das auf den Hund übertragen und er bekam deshalb Probleme beim Alleinebleiben.
    Du hast dann gedacht, dass der Hund unausgelastet ist und hast angefangen ihn immer mehr und mehr zu beschäftigen.
    Wie du schon selbst gemerkt hast, hat das eher das Gegenteil bewirkt.
    Das liegt daran, dass dein Hund jetzt total überfordert ist und seinen Stress dann durch Zerstörung abzubauen versucht.

    Fahre mal das Programm welches du mit dem Hund machst enorm herunter, sieh zu, dass sie zuhause viel ruht, du nur 2 ruhige kurze (30min) Spaziergänge machst, bei denen nichts passiert, also kein Hochpushen.
    Mach mit ihr nur das Nötigste, keine unnötigen Übungen, Befehle usw..
    Spielen darfst du natürlich mal mit ihr, aber das würde ich nicht täglich machen und auch nur draußen 2-3x die Woche für je 1-2 Minuten. Ruhige Suchspiele wären da gut geeignet.
    Wenn du dann noch 1-2x die Woche einen Hundekumpel triffst mit dem sie 10min ein bisschen toben kann, dann wäre das toll.
    Aber hauptsächlich sollte jeder Tag relativ ruhig ablaufen damit der Hund wieder von selbst zur Ruhe findet und seinen Stress nicht mehr abbauen muss.

    Für die Übergangszeit in der der Hund immer noch alles zerstört, das ändert sich nicht von heute auf morgen, würde ich einen kleinen Bereich in der Wohnung abtrennen in dem er nichts zerstören kann und da würde ich den Hund beim Alleinebleiben die nächste Zeit einsperren.

    Wenn du dir zutraust, das zu schaffen, würde ich den Hund in dieser Situation nicht abgeben, das wäre m.E. für die Kinder sehr schlimm jetzt auch noch den Hund zu verlieren. Deinen Kindern tut der Hund sicherlich sehr gut.

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