Der Jagdhunde - Talk Thread

  • Ich habe mich auch etwas gewundert. Sie begründete es u.a. damit, dass auch heute noch die meisten klm überwiegend im Zwinger gehalten werden und somit unterm Strich nicht viel über Alltags- bzw. Familientauglichkeit gesagt werden könnte.
    Kann ich nicht beurteilen, ehrlich gesagt, also inwiefern das zutrifft. Ich habe nix gegen Zwingerhaltung, wenn denn gut gemacht. (das mal am Rande xD )
    Kann mir das für mich nicht vorstellen, also keine klassische Zwingerhaltung, zum "zwischenparken", werden wir aber sicher irgendwann noch mal eine kleine Zwingeranlage bauen. Aktuell steht noch andere, wichtigeres an.


    Und etwas "kryptisch", dass die klm nicht ohne Grund nur an Jäger abgegeben werden. Ich vermute sie schätzt, dass ein klm bei mir zu wenig zu tun hätte.
    Und sollen allg. hibbelig, nervös, anstrengend sein. Hat mich durchaus etwas verunsichert, weil ich mit dem klm zwar alles mögliche verbinde, aber Hibbeligkeit und Nervosität? :???: Ich habe sie als coole Socken im Hirn "abgespeichert" und eben als "die" Allrounder schlechthin, die durchaus auch einfach nix tun können, ohne durchzudrehen.


    Tja, und eine der großen Fragen, wie viel ist genug? Und wie viel ist zu wenig? Das versuche ich u.a. ja gerade raus zu finden.


    Die Gänsejagdzeit in unserer Truppe sind "nur" drei Monate im Jahr, die aber relativ intensiv.


    In allg. Jägerkreisen scheint der Toller -was ich bisher so rausgefunden habe- nicht gerade einen guten Ruf zu haben, sofern sie denn welche kennen. Und das scheint auch ein Knackpunkt: wären sie so gut nutzbar, müsste man sie da nicht öfter finden? Oder Denkfehler?


    Da ich die Jagd aufs Raubwild (und durch meinen Fallenjagd-Schein auf weitere Einsatzgebiete hoffe) spannend und wichtig finde, sollte mein zukünftiger Hund dementsprechend Raubwildschärfe mitbringen, ob das ein Toller leisten kann?


    Vielleicht fällt ja jemandem noch ein, wie die User mit Toller heißen. Die können ggf. "aufklären" und erzählen.


    Montag treffe ich noch "meinen" Berufsjäger, den werde ich auch noch löchern. Er kennt ja vor allem die Region hier sehr gut, was sinnvoll ist oder auch nicht. Ist allerdings eher der traditionelle Typ, was ich nicht negativ meine. xD Färbt aber sicher seine Empfehlungen, schätze ich.


    Ist jedenfalls schon spannend und ein bissel ist es wie eine Info-Flut, die erst mal verarbeitet werden will.


    Ha, ha...und wer weiß, bei welcher Rasse ich am Ende lande. :lol:

  • wir haben als 2. hund eine münsti hündin.änni hat heute ihren 2. geburtstag.
    sie wird nicht jagdlich geführt.
    änni ist eine bezaubernde ,ganz charmante kleine münstidame ,ein absolut super toller familienhund.
    sie löst oft begeisterung bei anderen menschen aus wenn wir unterwegs sind.. besonders bei älteren herrschaften , jägern und förstern,die diese rasse kennen.


    wir waren pfingsten auf einem internationalen klm treffen und würden uns immer wieder für einen münsti entscheiden.


    beide haben wir keinen jagdschein.einfach weil es unsere witschaftliche situation nicht zuläßt.
    aber wir sind jagdlich sehr interssiert ,naturliebhaber und sind viel in wald und flur unterwegs.



    lg kirsten

  • Ich bin mal so frei und klinke mich hier ein.


    Murphy (kleiner Münsterländer) ist aus jagdlicher Leistungszucht und steckt gerade mitten in der Ausbildung. Er darf hier im Revier meines Mannes auch schon Übungseinsätze übernehmen. Die Ausbildung übernehme zum Großteil ich, weil ich mehr Erfahrung mitbringe und sowieso bei fast allen Einsätzen dabei bin.
    Hier im Revier werde ich auch bearbeitet, den Jagdschein zu machen um im Notfall auch alleine mit Murphy kommen zu können. Oder auch nur als "Beobachtungsposten" mit anzusitzen.
    Momentan ist mir das allerdings neben Arbeit, Hochzeitsvorbereitungen und Hundeausbildung zu stressig.


    Zum kleinen Münsterländer kann ich folgendes beitragen.
    Wir haben uns nach wirklich langer Rassensuche für den kleinen Münsterländer entschieden, weil er ein Allrounder und Familienhund ist. Außerdem ist er kein Kälbchen und in unserem Fall pflegeleicht. Zwei kleine Münsterländer kannten wir bereits näher und konnten sie jagdlich und im Alltag beobachten.
    In Murphys Wurf gibt es total unterschiedliche Charaktere. Es gibt Hunde die gemäßigte jagdliche Ambitionen haben (nicht "schlecht" sind, sonder eher einfacher im Handling), dass Mittelfeld und auch stärker ambitionierte Hunde. Vieles hängt natürlich auch mit der Ausbildung durch die HH zusammen.
    Alle Hunde unseres Züchters leben im Haus in der Familie und auch der gesamte Wurf lebt so.
    Auch wenn für Murphy Arbeiten das Größte ist, ist er im Haus ein Traum. Er ist zu Hause sehr entspannt und auch (Klein-)Kinder sind kein Problem, solang er gehen kann wenn es ihm reicht.
    Murphy schlägt an, wenn Menschen/Hunde am Zaun sind oder zur Tür kommen. Sein Bruder macht das z.B. gar nicht.
    Er kommt mit jagdarmen Zeiten genauso zu recht, wie wenn mehr los ist (auch wenn es im Moment noch Übungseinsätze und Training sind).


    Wir haben auf unserer Rassesuche oft gelesen, dass der kleine Münsterländer einfach zu erziehen ist usw.. Jaein, Murphy hat manche Dinge sehr schnell gelernt, andere - in seinen Augen doofe Sachen - fordern Ausdauer :lol:


    Murphy wird einmal für Nachsuchen, Feldsuche und das Apportieren eingesetzt werden, wenn er fertig ausgebildet ist. Als Stöberhund würde er zwar auch einen guten Job machen, ist für uns aber raus. Hier im Revier gibt es kaum entsprechende Arbeit.


    Murphy hat auch seine "Probleme", aber nichts an dem man nicht Arbeiten kann.
    Er findet z.B. fremde Hunde überflüssig und an der Leine will er Abstand. Auch hier ist sein Bruder wieder anders, eher Marke Labrador.
    Ich würde ihn gegen nichts in der Welt eintauschen und bin froh ihn hier zu haben.


    Ich will nicht behaupten "so und nicht anders ist das" oder dass der kleine Münsterländer der Ideale Hund ist, dass sind nur meine/unsere derzeitigen Erfahrungen.


    Ich kann wirklich empfehlen, sich nach Möglichkeit die ausgewählte Rasse live anzusehen.

  • @Waldliebe


    wie schön das hier noch jemand mit einem klm ist.


    ich hätte änni gerne eine jagdliche ausbildung machen lassen.einmal weil wir wirklich jagdlich interessiert sind,auch wenn ein jagdschein für uns finanziell beim besten willen nicht machbar ist,und auch um sie ihren anlagen entsprechend zu zu beschäftigen.leider wollte das die hier ansässige jagdhundeschule nicht weil änni eben nicht jagdlich geführt wird.


    sie ist auch garnicht jagdtauglich...
    das ist eine lange geschichte.......nur kurz... änni hatte einen ektopischen ureter und ist im mai daran operiert worden.dazu hat sie angst vor lauten geräuschen und panik vor fliegenden insekten... bei regen mag sie kaum raus... liebt aber trotzdem wasser... solange es nicht in form von regen ist... pfützen werden umgangen :-)


    dabei hat sie solange sie bei uns ist keine schlechten erfahrungen damit gemacht.wir haben sie mit 11 wochen bekommen.sie kommt aus einer jägerfamilie,hat 9 geschwister,beide eltern lebten im haus.
    leider war der wurf ein unfall unter geschwistern wie später heraus kam. wir haben uns an den verband für klm gewandt.... hätten gerne die anderen welpenkäufer über die mißbildung informiert... keine chance,die anderen 7(einer ist in der familie geblieben) sind wie vom erdboden verschwunden.
    zu den welpenverkäufern haben wir keinen kontakt mehr.....
    man hatte änni ,nachdem die diagnose stand zurückgefordert.... sie sollte eingeschläfert werden... da die tierärztin dies nicht gemacht hätte(sie hatte den leuten geraten die welpen nicht auf die welt kommen zu lassen) hätte sie dann in der letzten jagdsaison einen jagdunfall gehabt,wäre halt vor die flinte gelaufen.......


    nie im leben hätten wir sie zurückgegeben.
    trotz allem ist änni ein fröhliches hundemädchen die mit jedem anderen hund klar kommt.in der hundeschule haben wir von französicher bulldogge ,über pudel,ridgeback bis bernhadiner alles vetreten.


    wir gehn mit beiden hunden longieren.für änni schwerste kopfarbeit .... vor allem wenn man immer die nase am boden hat :-)


    kinder sind kein problem,wir haben 2 enkelinnen von 10 u. 12.... nur das 6 mon. alte baby unserer tochter ist ihr noch nicht so ganz geheuer...da kommen so merkwürdige quietschgeräusche raus.... :-)


    sie ist sehr wachsam ,bellt und heult dann als wäre sie ein großer böser hund ..... sie wiegt 17 kg und ist eher eine zarte klm vertreterin.


    sie lernt super schnell,aber ich kann bestätigen das dinge die sie für nicht wichtig hält auch mal etwas länger brauchen.
    im haus ist sie einfach traumhaft... diese ruhe, das kennen wir von unserem althund(hütehund) so garnicht....


    gerne würde ich sie im apportieren fördern,aber da tut sie sich schwer.. oder ich habe den falschen ansatz.
    vorstehen fördere ich wenn sie es macht.dazu habe ich eine lehr dvd von sabine middelhauffe


    ich möchte dahin das sie auf unseren gängen was zu tun hat.... nur laufen ist langweilig für uns beide.

  • @mogambi
    Tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen mit der Jägerfamilie gemacht habt.
    Aber schön noch einen kleinen Münsterländer hier zu treffen, der so geliebt wird :smile:


    Der ektopischen ureter gehört übrigens mittlerweile zu den Kriterien zur Zuchtzulassung, laut unserem Züchter.


    Das Vorstehen erfordert viel Ruhe vom Hund und ich finde toll, dass ihr änni hier fordert und fördert. :bindafür: Dazu gibt es viele verschiedene Wege. Man muss einfach ausprobieren, was beim eigenen Hund funktioniert. Mit alten Filmdosen kann man auch ganz gut "Anzeigen" üben. (Kann ich gerne per PN erklären, nicht dass das hier den Rahmen sprengt.)


    Trägt änni denn gerne Sachen von sich aus?
    Wir haben am Anfang jedes spielerische Tragen gelobt und ohne Kommando ein Leckerli zum Tausch angeboten. Später dann das Apportel vor seiner Nase interessant gemacht und wenn er es gepackt hat "Apport" gesagt. Das hat er ziemlich fix verstanden.


    Murphy ist auch ein schlanker, aber hoher kleiner Münsterländer. (56cm Stockmaß, 21kg)


    Ich finde es super, wenn man sich mit dem beschäftigt was der Hund so "mitbringt", auch ohne Jagdschein. :)

  • Schön das ihr hier über den Kleinen Münsterländer berichtet @Waldliebe und @mogambi


    Genau aus den Gründen (Allrounder bei der Jagd, handliche Größe und als immerzu guter und unkomplizierter Familienhund beschrieben) ist diese Rasse bei mir im Moment ganz weit vorne.
    Mein Mann hätte gerne einen DD oder Weimaraner |)
    Den DD finde ich ja auch unheimlich toll, ein Weimaraner würde mir nicht ins Haus kommen.
    Zum Glück hat er bei der Rassewahl nur wenig Mitspracherecht, schließlich ist er nur zum "Blödsinn beibringen" verantwortlich :D

  • Gerne @Antoni :)


    Der DD war bei uns zu Beginn auch im Gespräch, allerdings war er mir zu groß |) bin selber ja nicht sehr groß. Dadurch ist er ziemlich früh aus unserer Auswahl gefallen.


    Der Weimaraner war auch schon alleine wegen der Größe raus und mir waren die, die ich kennen gelernt habe zu "griffig".


    Zum Thema "Blödsinn beibringen"
    Mit Murphy mach ich das nicht so intensiv, der kann bis jetzt "nur" Pfote geben und "Hoch" da stellt er sich mit den Pfoten auf Brusthöhe als "Blödsinn" Kommandos.
    Aaaaber meine alte Terrierdame Cindy liebte "Blödsinn" :herzen1: Die konnte sich schlafen stellen, Rolle, beide Pfoten geben/unterscheiden, "wie macht der Tiger" (zähne fletschen und in die Luft schnappen) und noch zig andere Sachen.
    Cindy war aber nicht aus jagdlicher Zucht und auch nicht ausgebildet (obwohl sie dafür super geeignet gewesen wäre).
    Bei Murphys ersten Schleppen hab ich sie auch immer mitgenommen, da hat sie teilweise sauberer gearbeitet wie er obwohl sie das ja nie "gelernt" hat.


    Cindy war ein JRT-Mischling :ops: und einfach Klasse.
    Die konnte auch super mit Kindern und war ein toller Familienhund. Allerdings hat sie Auslastung für Kopf und Körper gebraucht, viel das mal ein/zwei Tage flach hatte sie Hummeln im Hintern.


    Als Jagdhund wollte ich allerdings keinen Terrier, da die meisten Bauhunde und rechte Draufgänger sind und mir das zu gefährlich ist.

  • Ich würde als Jäger die Rassenwahl ja immer auf die Jagdmöglichkeiten abstimmen.

    Genau aus den Gründen (Allrounder bei der Jagd, handliche Größe und als immerzu guter und unkomplizierter Familienhund beschrieben) ist diese Rasse bei mir im Moment ganz weit vorne.

    Noch unkomplizierter als Familienhund wäre der English Springer, und der kann ausser Vorstehen alles, was der KLM auch kann, und hat dieselbe handliche Grösse. Nur mal so, weil es eben nicht nur Vorsteher und Terrier gibt....


    Noch kurz zu mir, da ich hier nicht nur interessiert mitlese, sondern ab und an mitsenfe: meine Welsh Springer Spaniels werden nicht jagdlich geführt, aber schon recht jadgnah. Als seltene Dual Purpose Rasse sind sie im jagdlichen Einsatz primär für den ursprünglchen Verwendungszweck der Spaniels geeignet, die Niederwildjagd unter der Flinte. Solche Möglichkeiten sind hier praktisch inexistent, sonst hätte ich ernstlich in Betracht gezogen, den Jagdschein zu machen.


    Rhian, aus reiner Familienhundezucht, ist ein klassisch-britischer Spaniel: kurzjagend, ohne Spurlaut (aber sichtlaut), kooperativ. Beeindruckend war, wie sie auf die bei uns nicht vorkommenden spanieltypischen Beutetiere reagiert hat: Kaninchen, Fasan und anderes Flugwild - Rebhuhn war der Oberhammer! Sie wusste in Sekundenbruchteilen, dass genau das Wild ihr Job war.


    Splash ist aus jagdlicher Zucht,allerdings ein Mix aus unterschiedlicher jagdlicher Verwendung und Prüfung. Mutter aus einem gemässigten "B-Land", Vater aus einem "A-Land", in dem Spaniels gemäss ursprünglichem Zuchtziel kurzjagend und ohne Spurlaut gewünscht sind. Resultat war in seinem Fall ein absoluter und hochpassionierter Jagdgeier, dem Reglemente egal sind. Ich habe Grund zur Annahme, dass er spurlaut ist (beim Welsh eher selten), und er löst sich gut vom Führer. Geht aber zu weit, und zeigt sehr ausgeprägt den rassetypischen Eigensinn. Sprich, er ertaubt temporär und nimmt kein Telefon mehr ab. Wir arbeiten dran, denn eigentlich ist er sehr kooperativ.


    Er hat mich soviel gelehrt, dass ich mir nicht nur jeden Spaniel zutrauen würde (inklusive der Worker, die rein auf den ursrünglichen Verwendungszweck gezüchtet werden, ist in D/CH/A wegen des Körzwangs nicht möglich). Und auch die eher weichen Vorsteher. Die soften Gundogs halt, mit den harten Modellen wie DD würde ich eher nicht harmonieren. Theoretisch auch einen der Schweizer Laufhunde, aber da springt irgendwie der Funke nicht über. Mir tun die immer nur leid, wenn ich einen im moderat urbanen Hundewald treffen, die gehören nicht da hin......

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