Bemerkenswerte Sätze - Teil VII

Zitat

Zitat von catsanddog

Hunde dürfen nur erzogen werden wenn keiner dabei ist.

Gilt das auch bei Kindern? Würde erklären, warum so viele Eltern ihren Nachwuchs in der Öffentlichkeit erst maßregeln, wenn man sie mal darauf hinweist, dass das Kind gerade Scheiße baut und den Restaurantbetrieb stört...

Es gilt einfach wie immer und überall: Alle anderen wissen es besser als du selbst und machen es perfekt - nur du nicht.

Übrigens vollkommen unabhängig davon, wie du irgendwas machst. Immer falsch.

Während eines Feiertags waren Verwandte von mir da und haben sich lang und breit darüber ausgelassen, wie schlecht ihr Sohn doch alles macht. Die (übrigens extrem liebe, ruhige und brave) Enkelin wird vollkommen falsch von ihm erzogen. Der (übrigens extrem gut erzogene) Hund sowieso. Alles falsch.

Meine Sprösslinge und ich saßen da und es ist ein Wunder, dass wir uns die Augen beim permanenten Verdrehen nicht verrenkt haben.

Dann meinte die Verwandte: "Ich versteh das gar nicht. Also so haben wir den aber nicht erzogen!"

(Der betreffende Sohn war als Kind eine Arschkrampe, die bei allem und jedem einen Wutanfall bekam und damit er wieder schön lieb ist haben die Eltern ihm ein Stofftier geschenkt. Jedes Mal.)

Ich: "Tja, offensichtlich fand er eure Erziehung nicht so gut und will es besser machen. Scheint auch zu funktionieren. Tschühüüss"

Kam nicht so gut an....

Naja, erziehen hat aber nicht unbedingt was mit bloßstellen zu tun. Kommt drauf an wie man mit dem Kind umgeht.

Die geschilderte Situation klingt für mich aber eher nach „Was sollen denn die Leute denken?“. Gerne in Kombi mit wir müssen uns möglichst angepasst und unauffällig verhalten.

Zitat

Man sollte versuchen Kinder wenn möglich zuhause zu erziehen, ohne sie vor den Augen fremder bloß zu stellen.

Nicht bloßstellen unterschreib ich sofort. Aber man kann auch erziehen vor anderen, ohne bloß zu stellen. Beispielsweise durch Erklären. Oder ab dem passenden Alter durch "Geheimsprache".

Mein ältester hat ADHS. Also laut, hibbelig, unkonzentriert. Immer wieder überall angeeckt. Und das hat ihn enorm belastet. Wir haben dann unauffällige Zeichen entwickelt, damit er weiß, er ist gerade zu laut/hibbelig/muss mal kurz runterfahren oder sich austoben gehen. Einfach sowas wie Räuspern und ein Blick oder eine dezente Fingerbewegung.

Für ihn war das Feedback wertvoll und weil es so dezent war für andere gar nicht erkennbar.

Machen wir heute noch so. Bekommt nie jemand mit.

Mir hat mal jemand gesagt, das sei herabwürdigend und ich hätte ihn abgerichtet, wie einen Hund der auf Handzeichen reagiert. Sehe ich nicht so. Ich hab ihn einfach nicht überall losrennen und rumschreien lassen. Zur Not sind wir eben erstmal eine Runde aus dem Restaurant oder Supermarkt gegangen und um die Wette gerannt, damit er Energie los wird. Und ich hab viel erklärt. Die Zeichen sind eben unsere Lösung. Eben weil ich ihn respektiere.

straalster

Ich denke, du hast deinem Sohn mit den Geheimzeichen eine große Hilfestellung gegeben - das hat nix mit Abrichten...zu tun! Find ich klasse!!!

Wichtig ist Ernstnehmen, das Kind achten und helfend, liebevoll begleiten.

Und was andere sagen ist nebensächlich.

Zitat von seline

straalster

Ich denke, du hast deinem Sohn mit den Geheimzeichen eine große Hilfestellung gegeben - das hat nix mit Abrichten...zu tun! Find ich klasse!!!

Wichtig ist Ernstnehmen, das Kind achten und helfend, liebevoll begleiten.

Und was andere sagen ist nebensächlich.

Naja, ist ja nun keine Superhelden-Leistung. Für mich heißt Liebe vor allem auch Respekt vor dem anderen. Egal wie alt. Und er ist nicht mein leiblicher Sohn, aber ich könnte ihn nicht mehr lieben.

Er fand die Geheimsprache vor allem als Kind übrigens lustig und cool. Unser geheimer Club original echt mit Codewörtern und Zeichen, die wir zusammen erfunden haben.

Wir haben zusammen gesucht, was okay für ihn ist und wir unauffällig machen können.

Wie Recht du hast!!!!

Heute wieder mal bemerkenswert.

Bin im Auslaufgebiet unterwegs, kommt mir eine dreiköpfige Familie entgegen, die Mutter hat schon von weitem Herzchen in den Augen beim Anblick meiner Hunde und ich dachte schon hoooooffentlich schickt die nicht ihre kleine Tochter zu uns, das kann Emil nämlich echt nicht besonders gut ab, aber nein. Sie halten brav Coronaabstand und die Mutter ruft mir verzückt zu: "Oh, jetzt muss ich Sie doch fragen. Was haben Sie da für Colliesorten? Lassie erkenne ich, aber was sind die anderen beiden für Collies?"

Ich war kurz verdattert und wußte nicht recht wie ich das entheddern soll.

Habe geantwortet: "Also nur Lassie ist ein Collie, der mittlere ist ein Sheltie und die Kleine ein Mischling"

Sie: "Ach interessant. Gibt ja so viele verschiedene Colliesorten. Letztens habe ich einen ohne Haare gesehen."

Ich: "Sie meinen einen Kurzhaarcollie?"

Sie: "Ach, Kurzhaarcollies gibt es auch noch?"

Das wurde mir dann zu anstrengend. Habe es freundlich bejaht und bin dann weiter.