Wenns kommt, dann kommts dicke...

  • Jetzt ist halt die Frage: ist das Blut noch ok weil die Niere noch nicht soooo auffällig dass es sich um Blut zeigt oder ist wirklich nix? Bzw wenn der Urin wieder zu dünn ist, woran liegt es dann?


    Ich betone nochmal, dass ich mich ausdrücklich nur bei Katzen auskenne. Ich möchte dir nichts falsches erzählen, falls es bei Hunden anders ist.


    Es ist (bei Katzen) so, dass der Körper eine schwache Nierenfunktion sehr, sehr lange ausgesprochen gut ausgleichen kann.
    Das ist bei CNI auch irgendwo das tückische. BIS es sich mal im Blut äußert (= wenn Kreatinin ganz minimal über der Referenz ist und Urea meist im oberen Bereich innerhalb der Referenz) vergeht viel Zeit.
    Also bis sich die CNI im Blutbild (also bzgl Kreatinin und nicht SDMA) bemerkbar macht, sind die Nieren eigentlich schon stark geschädigt. Man sagt bei minimal erhöhtem Kreatinin haben die Nieren schon 30-50% ihrer Funktion verloren. Dh bis man überhaupt mal erkennt, dass eine CNI vorliegt, sind die Nieren schon sehr kaputt.

    Allerdings: die 30-50% Funktionsverlust klingen erstmal furchtbar schlimm und schockierend, sind es aber nicht. Auch mit 50% kommt der Körper auch noch absolut erstklassig klar und es gibt körperlich eigentlich keine Einschränkungen. (Also mal davon abgesehen, dass man das voranschreiten mit Medikamenten verlangsamen sollte).

    Katzen können auch mit 90-95% Verlust der Nierenfunktion leben, meist wird erst ab ungefähr diesem Bereich die Einschläferung nötig.

    Also es kann schon durchaus sein, dass die Nieren schwach sind und deutlichen Schaden genommen haben. Leider erkennt man das absolut gar nicht im Blutbild, auch der SDMA Wert ist erst bei recht großem Verlust der Nierenfunktion erhöht. Einfach weil der Körper so super damit klarkommt und ein gewisser Verlust der Nierenfunktion nicht wirklich schlimm ist und vom Körper sehr gut ausgeglichen werden kann und sich sehr spät im Blutbild bemerkbar macht.

    Man kann also die CNI leider erst nachweisen wenn sie recht weit vorangeschritten ist. Allerdings ist der Verlauf der CNI glücklicherweise so langsam, dass "weit vorangeschritten" auch nicht wirklich schlimm ist.
    Wie gesagt, die meisten Katzen haben nach der Diagnose (sofern die Diagnose früh erfolgt) noch gute 5 Jahre, teilweise mehr. Und davon wirklich einen sehr guten Anteil noch mit sehr sehr guter Lebensqualität in völlig normalem und guten Zustand. Wirklich blöd wird eigentlich erst das letzte Jahr.


    Eine CNI ist wirklich doof, aber absolut kein Grund zu akuter Sorge. Ich habe bisher drei Haustiere verloren, einmal an CNI, einmal (wahrscheinlich) an Krebs und einmal an einer für Katzen unheilbaren Virusinfektion.
    Wenn ich wählen könnte/müsste, würde ich sofort wieder die CNI wählen. Der Verlauf, der Zustand und der Zeitabstand von der Diagnose bis zum schlechten Zustand bzw bis zum Tod ist einfach im Vergleich zu vielen anderen Krankheiten um sehr, sehr, sehr viel erträglicher und besser.


    Bzgl der Ernährung: das wichtigste ist Phosphat. Das würde ich so niedrig halten, dass es gerade Bedarfsdeckend ist. Sobald es wirklich feststeht, dass es CNI ist, versucht man Phosphat so niedrig wie möglich zu halten und das funktioniert auch über Jahre hinweg sehr gut ohne dass es zu Phosphatmangel-bedingten Problemen im Körper kommt. Evtl macht es also auch einen Sinn direkt eine leichte Unterversorgung mit Phosphat anzupeilen.
    Ansonsten werden bei CNI mehr Omega Fettsäuren, mehr B-Vitamine und weniger Salz empfohlen.

    Die von deiner TÄ angesprochene SUC Therapie könntest du theoretisch auch ohne Diagnise geben. Viele haben bei CNI damit gute Erfahrungen gemacht und es dürfte nicht Schaden.
    Gerade das Coennzym Q10 (ein Bestandteil der Suc Therapie, das U in SUC steht fürs Q10, Q10 nennt sich auch Ubiquinol) sorgt angeblich bei vielen Krankheiten für eine Verbesserung und tut dem Körper gut.
    Eventuell magst du dich dazu mal einlesen, wirklich fundiertes Wissen habe ich in dem Bereich nicht.
    Ich bin nur schon sehr oft darüber gestolpert, dass insbesondere Q10 eine wirklich tolle Sache ist und bei vielen Krankheiten unterstützend wirkt, ich glaube sogar auch im Bezug aufs Herz.

  • @BlueDreams
    Das war ja auch mein Gedanken warum der Urin auffällig ist und das Blut noch nicht. Die TÄ hat meine Vermutungen auch bestätigt dass da was "im Busch" sein kann.

    Ich hab mich schon mit der EB in Verbindung gesetzt, Pepper bekommt jetzt einen "Seniorenplan" mit reduziertem Phosphatanteil.
    Selbst wenn die nächsten Urinproben ok sein sollten (was ich nicht glaube) kann so ein Plan ja nicht schaden. =)

    Q10 gab es hier nach der Herzdiagnose mal. Aber seit es noch haufen Zusätze für die Arthrose gibt, hab ich das Q10 weggelassen. Werde aber die TÄ nochmal fragen ob die SUC-Therapie vielleicht jetzt trotzdem schon helfen kann. Vielleicht kann man das ganze noch weiter verzögern.

    Welche Medikamente kann man denn für/gegen CNI geben? :ka: Oder meinst du Phosphatbinder?

  • Vinis Ernährung sieht momentan so aus:
    Eiweißarm, Phosphatarm, salzarm, dafür mehr Kohlehydrate, grob gesagt. Einen Phosphatbinder bekommt sie aktuell nicht. Nur das SUC und Pronefra, welches die Nieren unterstützen soll.
    Bei ihr waren das Kreatinin, die Harnsäure und der Phosphatspiegel leicht erhöht, der SDMA aber eben ok. Daher war unser doc nicht so besorgt und wir beobachten nun, wie sich die Werte so verändern.
    Zur Info, Vini geht es trotz recht schlechter Leberwerte und den Problemen mit den Nieren, Herz und allem anderen, richtig gut.
    Das ist doch das wichtigste. Und wenn Pepper doch keine Symptome zeigt, ist es doch erstmal ok so.
    Versteh es bitte nicht falsch. Jeder macht sich sorgen und möchte, dass es seinem Tier gut geht. Aber gerade, wenn man eine recht enge Bindung hat, können unsere Sorgen das Tier mitbelasten. Daher, versuch doch, alles auf euch zukommen zu lassen und sorge nicht nicht Zuviel... :bussi:

  • Was diesen Hund betrifft....da habe ich einen Hang zur Hysterie :lol: :hust: Fütterst du Fertigfutter?

    Ich kenne das... habe ja auch so ein Montagsmodell... :lol:

    Ja, Vini bekommt Trockenfutter von PET BALANCE RENAL und Nassfutter von auch von PET BALANCE bzw. von Rinti Renal...
    Ob das alles etwas bringt, wird sich in den nächsten wochem zeigen. Da ist Kontrolle der Werte. Aber aufgrund ihres guten Allgemeinzustandes, bin ich recht optimistisch, dass die Werte sich gebessert haben könnten.
    An den Leberwerten hat sich ja jetzt nach über einem Jahr, auch eine Besserung, nur durch die Ernährung, eingestellt...!

  • Katzen mit gesundem Herz bekommen üblicherweise ACE Hemmer und Phosphatbinder oder statt phosphatbindern Spezialfutter. Das Spezialfutter ist dann stark Phosphatreduziert und enthält in etwa 50-70% weniger Phosphat als normales Tierfutter.
    Phosphatbinder und Spezialfutter muss/soll man insbesondere am Anfang nicht kombinieren, in fortgeschrittenen Stadium soll/muss man dann aber beides kombinieren.

    Kurz zum Phosphat: irgendwann im Lauf der Krankheit (nicht am Anfang) wird der Phosphatspiegel stiegen.
    Das versucht der Körper durch das Parathormon auszugleichen. Dh eine gewisse Zeit ist im Blut der Phosphatwert noch nicht erhöht, der Parathormon-wert aber schon.
    Sobald der Parathormon-Wert erhöht ist, sollte man darauf achten, dass Phosphat in der Nahrung zu mindern. Entweder durch noch Phosphatärmeres Futter (hier stößt man aber bei Barf/selbst Kochen aber recht bald an die Grenzen) oder über mehr/stärkere Phosphatbinder.
    Aber nicht falsch verstehen: auch wenn der Parathormonwert noch nicht erhöht ist, sollte man auf wenig Phosphat achten. Nur wenn der erhöht ist, muss man den phosphatgehalt nochmal stark reduzieren.

    Das ganze ist insofern wichtig/erwähnenswert als dass bei "Standard CNI - Tests" (also nicht zur Erkennung, sondern eher zum aktuellen Zustand/Verlauf) oft nur Phosphat gemessen wird, aber nicht das Parathormon. Das Parathormon muss man oft extra in Auftrag geben. Im Anfangsstadium reicht mMn eine Kontrolle alle 6 Monate.

    Es gibt mehrere Phosphathemmer, die meisten haben allerdings genau denselben Wirkmechanismus. Das Standartprodukt das üblicherweise gegeben wird ist Ipaktine. Das würde ich grundsätzlich auch am ehesten empfehlen. Ist ein Pulver das unters Futter gemischt wird. Gibt aber glaube ich auch Studien, dass es etwa 2 Stunden nach der Mahlzeit besser/stärker wirkt. Da müsstest du nochmal recherchieren wenn es soweit ist.

    Dann nochtmal kurz zu den ACE Hemmern. Die sind wie gesagt das Standardmedikament bei herzgesunden Tieren. Hauptziel der ACE Hemmer ist allerdings die Blutdrucksenkende Wirkung.
    Zum einen erhöht sich der Blutdruck im Lauf der Krankheit oft und zum anderen führt ein hoher/normaler Blutdruck zu mehr Druck im nierengewebe. Wenn der Blutdruck gesenkt wird, ist auch in den Nieren weniger Druck. Zu hoher Druck führt dort dazu, dass das Gewebe schneller zerstört wird.
    Mein einer Kater mit CNI hatte Herzrhythmusstörungen und bekam dafür Beta Blocker. Da die auch Blutdrucksenkend sind, waren die ausreichend und es gab keine ACE Hemmer. Wird bei euch wahrscheinlich ähnlich sein, da kann dich deine TÄ sicher passend beraten.

    Mehr Medikamente werden nicht gegeben, außer eben ergänzend die SUC Therapie. Mehr b Vitamine und mehr Omega Fettsäuren werden auch empfohlen, aber sowas fällt ja nicht unter "Medikamente" im üblichen Sinn.


    Da du ja definitiv eher zu den übervorsichtigen Menschen gehörst, die alles genau wissen wollen und sichergehen wollen (was ich super finde, ich bin auch so), würde ich dir noch einen Ultraschall der Nieren und der Blase nahelegen. Da könnte man auch noch evtl Probleme erkennen die zu dem verdünnten Urin führen.
    Kann man ja super mit dem Herzultraschall kombinieren falls ihr da regelmäßige Überprüfungen habt.

  • Da du ja definitiv eher zu den übervorsichtigen Menschen gehörst, die alles genau wissen wollen und sichergehen wollen (was ich super finde, ich bin auch so), würde ich dir noch einen Ultraschall der Nieren und der Blase nahelegen. Da könnte man auch noch evtl Probleme erkennen die zu dem verdünnten Urin führen.

    Kann man ja super mit dem Herzultraschall kombinieren falls ihr da regelmäßige Überprüfungen habt.

    US hatte ich auch schon im Kopf. Kann ja auch was in der Blase sein :pfeif:
    Herz wird erst im Oktober wieder geschnallt, das wäre bisschen lange. Ich weiß auch gar nicht ob unsere Kardiologin das macht :ka:
    Ich sprech das beim Haus-TA nochmal an wenn ich nächste Woche wegen dem Urin anrufe.

  • Ich kenne das... habe ja auch so ein Montagsmodell... :lol:
    Ja, Vini bekommt Trockenfutter von PET BALANCE RENAL und Nassfutter von auch von PET BALANCE bzw. von Rinti Renal...
    Ob das alles etwas bringt, wird sich in den nächsten wochem zeigen. Da ist Kontrolle der Werte. Aber aufgrund ihres guten Allgemeinzustandes, bin ich recht optimistisch, dass die Werte sich gebessert haben könnten.
    An den Leberwerten hat sich ja jetzt nach über einem Jahr, auch eine Besserung, nur durch die Ernährung, eingestellt...!

    Erstaunlich was Futter alles bewirken kann =)

    im Urlaub bekommt Pepper ja immer Fertigfutter. Da muss ich mich mal schlau machen was er da für eine Sorte bekommen kann :ka:

  • Die 2. Urinproben sind auch zu niedrig :/

    Hatte heut auch endlich mal den Chef am Telefon. Er meinte irgendein Wert im Urin würde ggf für Cushing sprechen. (Hatte die eine angestellte Ärztin auf meine Frage verneint...super :roll: )

    Das müsste man jetzt weiter diagnostizieren. Problem: Pepper stirbt bei jedem Besuch dort vor Angst. Wenn ich ihn jetzt 3x hintereinander an einem Tag zum Blut abnehmen und spritzen schleife :ka: + ggf lebenslang Kontrolle. An Symptomen hat er nur das tröpfeln, mehr nicht.
    Cushing ist doch Mist!
    Hab schon überlegt ob ich den selber Blut abnehme und spritze :ugly:

    Was mach ich jetzt? :hilfe: |) :dagegen:

    Nierenwerte werden in 3 Monaten nochmal gemacht.

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