"Das muss man erlebt haben, um es zu verstehen!"- stark ausgeprägte Rasseeigenschaften, die ihresgleichen suchen
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Ja, doch. Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Man liest/hört, denkt sich, aha, ja, und dann ist es in der Praxis doch noch ganz, ganz anders.
Bordercollies werden häufig ja als sensibel beschrieben. Dee ist das auch. Und es vereint sich bei ihr durch die anderen typischen Eigenschaften (Auffassungsgabe, Arbeitsbereitschaft) zu einem Extrem. Sie nimmt so viel von mir auf, dass es mir schon fast zuviel ist. Vor allem, wenn sie merkt, dass mein Tagesablauf gerade nicht so ist wie sonst immer. Es wird sofort noch besser aufgepasst, noch mehr mein Verhalten beobachtet...
Momentan mache ich mir gerade sehr Gedanken darum, weil es möglich ist, dass mein privater Ärger bei ihr zu blutigem (!!) Durchfall geführt hat. Zeitlich würde es passen... macht mich sehr traurig. (Zweite Möglichkeit ist ein Infekt - unwahrscheinlich, da die Jungs quitschfidel sind, oder was Falsches gefressen - unwahrscheinlich, weil es sich dann nicht so lange halten würde.) DASS mich das traurig macht, macht sie jetzt auch wieder besorgt....!Nicht, dass ihr meint, der Hund wäre unruhig oder würde rumhibbeln. Sie tappt mir auch nicht hinterher. Sie legt sich schon auf ihre Lieblingsplätze und ruht/döst/schläft, wenn nix los ist. Aber der Rest reicht, um sich bei ihr so auszuwirken. Das ist auch noch so eine Eigenschaft, typisch Arbeitshund, die mir zu schaffen macht: sie macht alles mit sich alleine aus. Blooooß kein Drama machen. Niemals zeigen, dass es ihr gerade nicht gut geht (außer, um mich aufmerksam zu machen, damit ich sie nachts rauslasse). Ich denke, durch den Durchfall hatte sie wirklich Bauchschmerzen, hat auch die TA vermutet. Aber zeigen würde sie das nie. Legt sich halt hin, fertig. Auch bei den vielen Geschichten an ihren Pfoten - häufig kaputtes Horn an den Ballen, immer bis aufs Fleisch offen - musste ich genau hinsehen. Da wird 2-3 Schritte lang das Bein etws mehr hochgezogen, mehr nicht. Dann ist das gegessen. Wo andere tagelang rumschleichen, Halter mit Verband und Schuh und xyz kommt... Dee knabbert da nicht mal mehr dran. (Natürlich versorge ich das. Dees Ansicht nach ist das aber unnötig.)
Auf gewisse Weise bewundere ich sie ja. Und mir geht wirklich das Herz über, wenn ich sie mir ansehe. Ich habe schon ganz oft zu ihrer Züchterin gesagt, ob sie sie mir nicht kurz klonen kann...
Grüßle
Silvia -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Das ist auch noch so eine Eigenschaft, typisch Arbeitshund, die mir zu schaffen macht: sie macht alles mit sich alleine aus. Blooooß kein Drama machen. Niemals zeigen, dass es ihr gerade nicht gut gehtDaaas Problem hab ich nicht.
Sobald was weh tut, stehen sie da und erwarten, dass ich es richte.
Allerdings jammern sie tatsächlich auch nicht, lassen mich wurschteln und sind dann auch nicht wehleidig.
Aber aufmerksam gemacht werd ich schon.
"Kannst du mal kucken?" -
Das, was ein "normaler" Hundehalter von seinem Hund erwartet ist hier nicht machbar.
Hhhm ... Also der normale Hundehalter, der mir so in meinem Leben begegnet, hat seinen Hund an der Flexileine (früher wars was anderes langes), schaut auf sein I-Phone (früher kam er häufiger im Schnack-Rudel), in der Steigerung wird dabei ein Kinderwagen geschoben (den gabs früher auch). Hund hört nicht die Bohne und Beide (also Halter und Hund) wissen nur, wie es auf dem Trainingsplatz aussieht, weil sie hin und wieder mal am Zaun stehen bleiben und zuschauen oder jemanden kennen, der schon mal da war.
Erwartungshaltung an den Hund, für Sitz, Platz ... watt eeever ... keine.
Rückruf, 0, wofür auch, regelt der unhandliche Apparat mit Selbsteinzug-Vorrichtung.
Surr ... und zopp, ruck ist das Hundchen eingefahren. Gott sei Dank nur bis zum Endstück (wenn ich Cartoons zeichnen könnte, würde der natürlich fehlen).
Oder die andere, etwas laute Rückrufvariante: "Der tut nix!!!".
Eigentlich erwartet man nur von dem Hund, dass er das alles überlebt, ohne "gross" auffällig zu werden (das meine ich jetzt nicht in unserem Sinne ...).
Denn nach meiner Erfahrung läuft es doch eher so:
Für einen Platz in einer guten Welpengruppe braucht man besser Vitamin-B.
Wenn die Hunde ins Flegeli-Alter rutschen, lichten sich schon die Reihen.
Die Junghundegruppen sind dann recht übersichtlich, nur noch ein Bruchteil derer, die mit Welpi gestartet sind. Nur noch wenige trainieren regelmässig oder später gar langfristig (und ernsthaft) etwas sportlich.Dann kommt der "Echt jetzt? Wie albern."-Blick
Haha ... den kenne ich auch gut
Bei meinen sollte auch (zumeist) alles einen realen Bezug/Sinn haben. Dann habe ich es sogar richtig einfach, das führt sich nahezu spielerisch und es wird schnell zum Selbstläufer, ohne dass ich was sagen müsste. Hat allerdings den Nachteil, wenn z.B. ein kommendes Rad noch nicht im Sichtfeld des Hundes ist, Hund sich erst mal umschaut und wenn Hund nix sieht, kommt auch ein Blick: "Biste verwirrt oder was" und ich muss noch mal bestätigen. Und man kann deutlich dem Hund anmerken (bisserl so, als würde Mensch die Wangen aufpumpen), so richtig glauben will man mir gerade nicht, aber da ich ja ansonsten recht zuverlässig funktioniere ... in Zeitlupe ... und wenig überzeugt, mir zuliebe ausnahmsweise.Man kann zwar auch mal Spökes machen, solange es die Neugierde weckt, interessant wirkt ... das geht aber alles nur ziemlich kurz. Sobald man es kapiert hat, Frauchen sich ein Loch in den Bauch freute, Hund sich freute, weil Frauchen Loch im Bauch hatte, wird es uninteressant. Würde ich noch einen drauf setzen wollen, dann kommt haargenau dieser Blick: "Echt jetzt?" und dann geht er und ich stehe da wie ein Depp. Aber genau das ist es, was ich so mag (also nicht der Depp sein), bekomme immer deutlich mitgeteilt, wann man keine Lust mehr drauf hat.
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Mich fasziniert an meinen Ridgebacks der Unterschied, den sie zwischen Familie und "Draußen" machen.
In unserer Familie sind sie Traumhunde, die sich selber als vollwertige Familienmitglieder verstehen.
Sie sind unglaublich geduldig und liebevoll, nehmen es allerdings auch als selbstverständlich, dass sie nicht gegängelt werden, sondern Teil der Familie sind.
Sie folgen so, wie es auch unser Sohn oft macht - bei Dingen, die ihnen einleuchten, sind sie einsichtig.
Kommandos, die ihnen willkürlich vorkommen, werden erstmal ignoriert und wenn sie damit nicht durchkommen, verziehen sie sich, wenn die Situation es zulässt, in ihr Zimmer und sind beleidigt.
Sie kämen im Leben nicht auf die Idee, dass wir ihnen weh tun könnten, und sie kämen nie auf die Idee, uns (absichtlich) wehzutun. Wenn man versucht, ein bisschen grober mit ihnen zu spielen, kommt man sich wie ein kleines Kind vor, das mit Erwachsenen rangelt - so bemüht sind sie, uns mitspielen zu lassen, ohne uns zu verletzen.
Zumindest kurz. Dann kommt der "Echt jetzt? Wie albern."-Blick. Den ernte ich auch, wenn ich mit Spielzeug ankomme.
Spielen heißt rennen, raufen, jagen, schnüffeln, suchen.
Spielzeug kannst du dir an den Hut stecken. Wie peinlich so was.
Sie lassen sich alles gefallen (mein Mann trägt sie gerne rücklings in der Gegend herum oder wirft sich auf der Couch über die Hunde) und haben einen ausgeprägten Sinn für Humor. Sie lassen sich gerne necken, machen das aber auch bei uns.
Wir liegen immer mit Körperkontakt, werden aber daheim nicht verfolgt. Das haben sie nicht nötig.
Begrüßungsszenen nach längerer Abwesenheit laufen - wenn sie es denn für nötig halten, aufzustehen und uns zu begrüßen - so ab: Sie kommen zur Tür, lecken einmal an die Hand und verschwinden wieder.
Das Zusammenleben mit ihnen erinnert mich sehr an das Zusammenleben mit unserem 17-jährigen Sohn, nur dass sie NIE aufbrausen oder aufbegehren. Im Zweifel gehen sie einfach und lassen dich stehen.
Der Aussie meines Bruders ist wie ein Sechsjähriger. Immer bemüht, zu gefallen, hoch erfreut, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Er könnte stundenlang spielen. Er versteht sehr viel, wirkt aber trotzdem sehr kindlich dabei.
Dieses Kindische fehlt unseren Hunden fast vollkommen. Sie erwarten, ernst genommen zu werden. Lustige Spielchen in Babysprache finden sie unsäglich peinlich und albern. Sie vermitteln einem dann auch sehr glaubhaft, was sie davon halten. Wenn man Späßchen machen will: bitte - aber dann von Erwachsenem zu Erwachsenem.
Sie verhälten sich sehr verständig und irgendwie vernünftig.
Sie erweisen uns Respekt - erwarten aber auch, dass wir ihnen Respekt entgegenbringen. Bei ihnen funktioniert vieles auf Augenhöhe. Von oben herab (oder mit Druck) erreicht man wenig.
Einige wenige Sachen (seeeehr wenige) müssen aus dem Effeff sitzen, alles "Überflüssige" basiert (zumindest sehen sie das so) eher auf Freiwilligkeit.
Das muss man natürlich mögen.
Wenn ich ihnen sage, sie sollen sich hinlegen, kann es gut sein, dass sie dann eben derweil nach oben ins Schlafzimmer gehen.Sie können durchaus "Platz", aber dann z.B. weil die Situation es grade erfordert.
Ihnen vorschreiben, wo sie ihren Vormittagsschlaf verbringen sollen, könnte ich schwerlich.
Sie würden in Habacht abwarten, bis das Kommando endlich aufgelöst wird, bzw. irgendwann selber entscheiden.
Diese eigenständige Abwägen von Situationen empfinde ich daheim eigentlich tatsächlich als recht angenehm.
Ich muss halt wirklich nicht viel anleiten. Sie kucken, was grad sinnvoll ist, und machen das in der Regel auch.
Allerdings kann ich da sehr leicht abbrechen, wenn ich nicht einverstanden bin.
Dass sie VOR jedem Pups fragen, ob das auch ok so ist (wie der Bruder-Aussie das machen würde), fällt meinen Hunden daheim eher nicht ein.
"Ich mach mal, wenn's nicht passt, sag Bescheid."
So erleben wir unsere Hunde daheim. Enge Freunde und enge Verwandte kennen sie auch so.Ja, und dann gibt es da die Hunde, die Fremde erleben.
Todernst, immer bereit, Hab und Gut und Heim und uns zu verteidigen. "Hier kommst du ned rein - und deine Bestechungswürstchen kannst du dir sonstwohin schieben! Bieder dich woanders an!"
Abweisend, desinteressiert. Bei "Fehlverhalten" wird subtil gedroht. Auch wenn ich das regle. Dann ziehen sie halt hinter meinem Bein die Lefzen an. "Besser du hörst drauf, was sie sagt..." Dazu die Körperspannung... Unter dem kurzen Fell kann man das Muskelspiel gut sehen.
Leute, die sie nicht innerhalb der Familie kennen, können oft nicht verstehen, dass die Hunde im Haus gehalten werden. Wenn man dann sagt, dass sie nicht nur im Haus leben, sondern auch mit uns im Bett schlafen, ist das Entsetzen groß. Wir haben tatsächlich mehrere Bekannte, die sich ständig sorgen, dass wir nachts totgebissen werden könnten.Diese Diskrepanz ist unglaublich faszinierend.
Die "Draußen"-Hunde stellen uns oft vor Herausforderungen, schränken uns auch ein.
Die "Drinnen"-Hunde sind einfach komplett anders.
Terrritoriales Verhalten, Schutz- und Wachtrieb, die Ernsthaftigkeit, die Neigung, eigenständige Entscheidungen zu treffen,.. das ist ja alles auch irgendwo rassetypisch.
Dass sie daheim so anders sind, ist das, was uns immer wieder wundert.
Ich muss dann immer daran denken, wie Rudolph Kainer in seinem Boerboel-Buch das südafrikanische Verständnis vom "Familienhund" beschreibt: In der Familie absolut liebevoll und loyal - und bereit, die Familie nach außen bis aufs Blut zu verteidigen.
In unserer Gesellschaft zum Teil echt schwierig. Ich bin froh, dass wir am Rande unserer Kleinstadt in unserem Haus mit dem großen Grundstück leben. Man muss allerdings dazu sagen, dass jeder Hund alleine für sich auch draußen wesentlich einfacher zu händeln ist.Das ist sehr sehr schön ge/beschrieben :-) Man liest aus jeder Zeile heraus, wie sehr Euch die Hunde am Herzen liegen
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Die Anhänglichkeit des BBS in Kombination mit dem Arbeitswillen und will to please. Ich habe noch keine Rasse erlebt wo wirklich jeder Vertreter den ich kennen lernen durfte so sehr auf den eigenen Menschen fixiert war, nicht aus Unsicherheit oder Unterwürfigkeit heraus, und dabei kein reiner Schoßhund war.
Führt natürlich durchaus zu Problemen wenn man das super findet, aber nicht mitbekommt, dass der eigene Hund Stress hat durch Trennung / alleine bleiben.
Wir haben diese Probleme zum Glück nicht. Die Anhänglichkeit zeigt sich bei uns in so kleinen Dingen, wenn z.B. der Hund zwischen 2 tollen Sachen entscheiden kann und sich immer für die mit seinem Menschen entscheidetKann ich so bestätigen. Die Weißen Schweizer haben da irgendwie einen Knack weg und es ist unglaublich schwierig, gegen diesen Stress zu arbeiten. Sie sind Familienhunde, ja, aber suchen sich eine Person als Hauptbezugspunkt aus. Wenn Monster könnte, würde der überall mit mir hinkommen. Er würde mir nicht von der Seite weichen. Jagen? Geht nicht, weil Frauchen nicht mitkommt. Alleine? Geht nicht. Ist schrecklich für diesen Hund. Andere Hunde sind kurzzeitig interessant, aber sobald ich weg bin, ist Monster hinterher. Das klingt natürlich supertoll, wenn man das so hört, aber im realen Leben ist es sehr schwierig zu handhaben. Der Hund ist schon "abgelehnt", wenn man ohne ihn auf die Toilette geht. Läuft in Räume hinterher, möchte "dabei sein".
Grenzen und Alleine-Sein haben sehr lange im Aufbau gedauert. Und Alleine-Sein funktioniert auch nur mit minimalen Stress, wenn es in Regeln und Rahmen passiert. Komme ich z.B. später (mehr als 30 Minuten) von der Arbeit, als es gewöhnlich ist, hat Monster sichtbaren Stress. Muss ich ihn für längere Zeit (mehr als 5 Stunden) ohne entsprechende Ansage ("Ich komme gleich wieder" was ich für kurze Erledigungen wir Feuerwehr, Rotes Kreuz, Einkaufen, Freunde reserviere, weil sonst die Wirkung flöten geht) zu meinem Vater geben, hat der Hund erheblichen Stress.
Und das ist leider kein Einzelfall, der Rüde einer Freundin und die Hündin von Bekannten sind genau so. Seine Eltern waren so. Zwischen Ben (geboren 1998) und Monster (geboren 2016) liegen 18 Jahre und ein erheblicher Unterschied innerhalb der Rasse.
Und in Büchern wird es mit "Möchte immer dabei sein" beschrieben.
Jule hingegen ist so rein gar kein Spezialist. Ein Hund der tatsächlich in die Familie könnte. "Heel mack" halt.
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kommt mit ein bisschen bekannt vor ^^
Bin nicht ganz sicher, ob das passt, also ob das meinige auch das richtige Zitat ist (oder die gewählte Textpassage), denn:
das mit dem fordern kenne ich auch. werde von meiner hündin auch gefordert. allerdings kein rasse-hund und in dem sinne auch nicht bewusst so angeschafft.
Werde eher wenig gefordert. Mir wäre DSH & Co. eben zu fordernd, BC und Mali, für mich undenkbar. Solche Hunde in meinen Händen fiele schon unter Tierquälerei und ich würde auch nicht glücklich damit. Geniesse lange, ruhige Spaziergänge, Hund im steten Freilauf, riesiger Radius und die einzige Kommunikation zwischen uns ist ein Blick: "Alles ok bei Dir, ja, bei mir auch".
Mein Rüde ist eine richtig coole Socke, seine Aufgabe: Gelände checken, mir was anzeigen (draussen nur körpersprachlich). Meine Aufgabe (bei "aussergewöhnlichen" Dingen), entscheiden: wie gehen wir damit um. Es kann also vorkommen, dass ich 3 Stunden nicht ein einziges Wort sage, sagen müsste. Er weiss, was er zu tun hat und tun will, ich weiss, was ich zu tun hab und tun will (passt hervorragend). Die TS-Maus ist noch nicht ganz so weit ... kommt aber, dauert halt ein bisserl.
ressourcen (futter und territoriales verhalten) sind ein thema
Beides kein Thema.
Territorium interessiert ihn nicht wirklich verstärkt, wenn er nichts Lebendiges zu schützen hat.Es wird ein Besucher gemeldet, der Postbote gehört zum Alltag. OK, einbrechen, wenn kein Mensch hier ist ... würde ich jetzt nicht wirklich empfehlen ... besser sich früh genug und langsam zurückziehen, das ist noch möglich, aber nur nötig, wenn man überhaupt als bedrohende Spezies wahrgenommen wird (denn er ginge nicht so nach vorne, wie beim Schützen vom Lebendigen ... dann ist das ein anderer Hund ... traut man der eher schläfrig und behäbig wirkenden Schnarchnase gar nicht zu, wenn man es nicht kennt).
Ressourcen werden geteilt. Spielzeug und 95 % des Futters ist Gemeinschaftsgut (nur und ausschliesslich Rinderrippe knabbern ... warum auch immer, die nixe teilen, das sieht er wirklich,wirklich eng, Artgenossen gegenüber).
jagdtrieb, generell viel anleitung nötig und nicht einfach ein "nein" und die sache ist durch
Mässig, beim Rüden reicht ein leise gesprochenes: "nein, bin dagegen". Ist er schon gestartet, spezieller Pfiff mit der Pfeife, selbst dann, wenn er schon in Reichweite ist (blinde und taue Dusselkatze oder so, oder plötzlich Reh).
So weit ist die TS-Maus noch nicht, sie startet noch, ein leises nein reicht nicht, aber sie ist auch abpfeiffbar (mittlerweile sogar zuverlässig), braucht aber ca. 3 Sekunden Reaktionszeit (die hat der Rüde längst überwunden, er reagiert fast unmittelbar), deswegen muss ich sie noch gut im Auge behalten, weil ich blitzschnell reagieren sollte.eigenes mitdenken und auch mal "dagegen-entscheiden" vom hund
Der Rüde: Ja, er denkt mit und jupp, er entscheidet auch mal anders, liesse aber immer noch ein (Super-Truper-Not)-Abbruchsignal durch (wenn nötig). (Die TS-Maus übt das Denken noch ein bisserl, dagegen-entscheiden kann sie schon
)
wachsamkeit, reizempfänglichkeit, unsicherheit, angst.
Der Rüde: Wachsamkeit ja, aber auf eine coole, souveräne Art ohne übersteigertes, kopfloses Handeln. Reize empfängt er gut, ist aber nicht überempfindlich, er kann sie gut sortieren, einteilen, identifizieren. Die TS-Maus ähnlich, aber bei weitem noch nicht so souverän (ist auch noch jung, wird jetzt 2).
Unsicherheit, nein, sehr souverän und von sich überzeugt (nenne ihn hin und wieder Mr. Wichtig). Angst, nein. Er würde Dich fragen: "Wie schreibt man das". Vorsichtig und überlegt würde ich ihn beschreiben. Erst mal genau alles taxieren, dann entscheiden. Die Maus kennt noch Unsicherheiten und ist auch ein wenig ängstlich, aber nicht problematisch, man kann sie mit Ruhe, Geduld und (glaubhaft vermittelter) Souveränität an alles heranführen.
Eigentlich ist Dein Hund all das, was mich überfordern würde bzw. worauf ich soohooo gar keine Lust mehr habe (werde nicht jünger, das war mal anders
).
ich sage mal: von allem ein kleines bisschen was und von nix richtig viel.
Hhhm ... ist bei uns auch anders. Vom HSH ganz viel, von allem anderen ein bisschen was, von manchem gar nichts.
Bei der Maus könnte das in etwa so hinkommen. Das liegt aber sicher daran, dass niemand ihre Anlagen (egal, was sie auch einst mitgebracht hatte) gefördert hätte. Habe sogar den Verdacht ... zwar keine übermässige Prügel, aber Kette, Hinterhof, wenig Kontakt zu Menschen ... sie konnte nicht einmal gerade aus laufen an der Leine ... nur im Kreis ... (das war echt sehr unpraktisch ... zu Beginn). Im Freilauf ähnlich ... immer ein Hang zum kreisen ... Aber sie orientiert sich sehr am Rüden, das vereinfacht das Ganze ... irgend etwas ernsthaft trainieren mit ihr schwierig, situationsbezogen und beim Rüden abgucken schon einfacher (sie kann sich nicht richtig konzentrieren, dafür braucht es keine Ablenkung oder andere Reize .. einfach so nicht ... iss besser geworden ... aber immer noch kein Vergleich).
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Für mich eine Horrorvorstellung ...
Also nicht, dass wir uns falsch verstehen. Schön anzusehen, kann sie bewundern, finde sie auch nett ... Halten, ich, unter gar keinen Umständen ...Für mich wäre ein Beauceron eine Horrorvorstellung. Allgemein sehr "selbstständige" Hunde. So hat jeder seinen passenden Hund
Jule ist eine, für mich, perfekte Mischung aus den Eigenschaften, die für mich und meine Anforderungen passen. Aber ein Spezialist ist sie, trotz ihres Hintergrundes, gar nicht.
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Mich fasziniert an meinen Ridgebacks der Unterschied, den sie zwischen Familie und "Draußen" machen.
In unserer Familie sind sie Traumhunde, die sich selber als vollwertige Familienmitglieder verstehen.
Sie sind unglaublich geduldig und liebevoll, nehmen es allerdings auch als selbstverständlich, dass sie nicht gegängelt werden, sondern Teil der Familie sind.
Sie folgen so, wie es auch unser Sohn oft macht - bei Dingen, die ihnen einleuchten, sind sie einsichtig.
Kommandos, die ihnen willkürlich vorkommen, werden erstmal ignoriert und wenn sie damit nicht durchkommen, verziehen sie sich, wenn die Situation es zulässt, in ihr Zimmer und sind beleidigt.
Sie kämen im Leben nicht auf die Idee, dass wir ihnen weh tun könnten, und sie kämen nie auf die Idee, uns (absichtlich) wehzutun. Wenn man versucht, ein bisschen grober mit ihnen zu spielen, kommt man sich wie ein kleines Kind vor, das mit Erwachsenen rangelt - so bemüht sind sie, uns mitspielen zu lassen, ohne uns zu verletzen.
Zumindest kurz. Dann kommt der "Echt jetzt? Wie albern."-Blick. Den ernte ich auch, wenn ich mit Spielzeug ankomme.
Spielen heißt rennen, raufen, jagen, schnüffeln, suchen.
Spielzeug kannst du dir an den Hut stecken. Wie peinlich so was.
Sie lassen sich alles gefallen (mein Mann trägt sie gerne rücklings in der Gegend herum oder wirft sich auf der Couch über die Hunde) und haben einen ausgeprägten Sinn für Humor. Sie lassen sich gerne necken, machen das aber auch bei uns.
Wir liegen immer mit Körperkontakt, werden aber daheim nicht verfolgt. Das haben sie nicht nötig.
Begrüßungsszenen nach längerer Abwesenheit laufen - wenn sie es denn für nötig halten, aufzustehen und uns zu begrüßen - so ab: Sie kommen zur Tür, lecken einmal an die Hand und verschwinden wieder.
Das Zusammenleben mit ihnen erinnert mich sehr an das Zusammenleben mit unserem 17-jährigen Sohn, nur dass sie NIE aufbrausen oder aufbegehren. Im Zweifel gehen sie einfach und lassen dich stehen.
Der Aussie meines Bruders ist wie ein Sechsjähriger. Immer bemüht, zu gefallen, hoch erfreut, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Er könnte stundenlang spielen. Er versteht sehr viel, wirkt aber trotzdem sehr kindlich dabei.
Dieses Kindische fehlt unseren Hunden fast vollkommen. Sie erwarten, ernst genommen zu werden. Lustige Spielchen in Babysprache finden sie unsäglich peinlich und albern. Sie vermitteln einem dann auch sehr glaubhaft, was sie davon halten. Wenn man Späßchen machen will: bitte - aber dann von Erwachsenem zu Erwachsenem.
Sie verhälten sich sehr verständig und irgendwie vernünftig.
Sie erweisen uns Respekt - erwarten aber auch, dass wir ihnen Respekt entgegenbringen. Bei ihnen funktioniert vieles auf Augenhöhe. Von oben herab (oder mit Druck) erreicht man wenig.
Einige wenige Sachen (seeeehr wenige) müssen aus dem Effeff sitzen, alles "Überflüssige" basiert (zumindest sehen sie das so) eher auf Freiwilligkeit.
Das muss man natürlich mögen.
Wenn ich ihnen sage, sie sollen sich hinlegen, kann es gut sein, dass sie dann eben derweil nach oben ins Schlafzimmer gehen.Sie können durchaus "Platz", aber dann z.B. weil die Situation es grade erfordert.
Ihnen vorschreiben, wo sie ihren Vormittagsschlaf verbringen sollen, könnte ich schwerlich.
Sie würden in Habacht abwarten, bis das Kommando endlich aufgelöst wird, bzw. irgendwann selber entscheiden.
Diese eigenständige Abwägen von Situationen empfinde ich daheim eigentlich tatsächlich als recht angenehm.
Ich muss halt wirklich nicht viel anleiten. Sie kucken, was grad sinnvoll ist, und machen das in der Regel auch.
Allerdings kann ich da sehr leicht abbrechen, wenn ich nicht einverstanden bin.
Dass sie VOR jedem Pups fragen, ob das auch ok so ist (wie der Bruder-Aussie das machen würde), fällt meinen Hunden daheim eher nicht ein.
"Ich mach mal, wenn's nicht passt, sag Bescheid."
So erleben wir unsere Hunde daheim. Enge Freunde und enge Verwandte kennen sie auch so.Ja, und dann gibt es da die Hunde, die Fremde erleben.
Todernst, immer bereit, Hab und Gut und Heim und uns zu verteidigen. "Hier kommst du ned rein - und deine Bestechungswürstchen kannst du dir sonstwohin schieben! Bieder dich woanders an!"
Abweisend, desinteressiert. Bei "Fehlverhalten" wird subtil gedroht. Auch wenn ich das regle. Dann ziehen sie halt hinter meinem Bein die Lefzen an. "Besser du hörst drauf, was sie sagt..." Dazu die Körperspannung... Unter dem kurzen Fell kann man das Muskelspiel gut sehen.
Leute, die sie nicht innerhalb der Familie kennen, können oft nicht verstehen, dass die Hunde im Haus gehalten werden. Wenn man dann sagt, dass sie nicht nur im Haus leben, sondern auch mit uns im Bett schlafen, ist das Entsetzen groß. Wir haben tatsächlich mehrere Bekannte, die sich ständig sorgen, dass wir nachts totgebissen werden könnten.Diese Diskrepanz ist unglaublich faszinierend.
Die "Draußen"-Hunde stellen uns oft vor Herausforderungen, schränken uns auch ein.
Die "Drinnen"-Hunde sind einfach komplett anders.
Terrritoriales Verhalten, Schutz- und Wachtrieb, die Ernsthaftigkeit, die Neigung, eigenständige Entscheidungen zu treffen,.. das ist ja alles auch irgendwo rassetypisch.
Dass sie daheim so anders sind, ist das, was uns immer wieder wundert.
Ich muss dann immer daran denken, wie Rudolph Kainer in seinem Boerboel-Buch das südafrikanische Verständnis vom "Familienhund" beschreibt: In der Familie absolut liebevoll und loyal - und bereit, die Familie nach außen bis aufs Blut zu verteidigen.
In unserer Gesellschaft zum Teil echt schwierig. Ich bin froh, dass wir am Rande unserer Kleinstadt in unserem Haus mit dem großen Grundstück leben. Man muss allerdings dazu sagen, dass jeder Hund alleine für sich auch draußen wesentlich einfacher zu händeln ist.Vielleicht sind meine Malis ja in Wirklichkeit Ridgebacks
Das klingt echt arg nach meinen gelben Freaks. Kein Mensch glaubt, dass der Hund der eben noch mit meiner Oma an der Tuer stand und dem Bauer (der Aepfel verkaufen will) erklaert hat, dass er genau einen Schritt ins Haus macht und es knallt, danach mit den Kids ueber den Boden rollt, neben einem der Familienmitglieder auf dem Sofa pennt oder am Rollator laeuft und sich ohne murren ueber die Fuesse fahren laesst, weil meine Oma nicht gescheit mit dem Ding umgehen kann.
Oder das der Hund, der draussen wie gaskrank rumrennt, ueberall drauf springt (ohne Ruecksicht auf Verluste) im Gegenzug ganz vorsichtig zu alten oder eingeschraenken Menschen und Kindern ist.
Auch das Verhalten innerhalb ihrer Gruppe ist ein Unterschied zum Verhalten gegenueber fremder Hunde. Kein fremder Hund laesst seine schlechte Laune an z.B. Kalle aus ohne eine Reaktion zu bekommen. Als es Fou richtig schlecht ging, hat er sie einfach machen lassen. Stand da, hat sich 'verhauen' lassen (ich hab sie gestoppt) und einfach gewartet, bis sie fertig ist.Hach ich mag diese durchgeknallten Hunde
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Für mich wäre ein Beauceron eine Horrorvorstellung. Allgemein sehr "selbstständige" Hunde. So hat jeder seinen passenden Hund
Genau ... und wenn man sich dessen bewusst ist, so, wie wir Beide uns das sicher vor der Anschaffung gut überlegt haben, sind wir auch vollauf zufrieden.
Und daran scheitert für mich auch so das Thema (zum Teil). Selbst der Gesellschaftshund hat doch stark ausgeprägte Rasseigenschaften, die ihresgleichen suchen.
Stell Dir doch mal unsere Rassen bei solchen Haltern vor, die ich als die Norm empfinde ... Gott bewahre .. für Deine und für meine ... (aber auch die der anderen) aus unterschiedlichen Gründen, aber dennoch mit dem gleichen Ergebnis. Auch der Beauci gehört zu den Rassen, die gerne zwischen 1 - 3 Jahren die Koffer vor die Türe gestellt bekommen, weil sie dem Halter Angst machen (in D und CH seltener, weil es nicht viele hat, aber für die paar sind es schon zu viele ... im Heimatland F ... in Massen).
Bei beiden ist eine gute und auf den Hund abgestimmte Sozialisationsvorarbeit zwingend erforderlich, die Arbeit muss man sich schon machen und Härte oder gar Brutalität dabei... besser nicht, die wissen, dass sie stark sind. Der Weisse aufgrund von Überreizung, der Beauci lässt sich so etwas einfach nicht bieten (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen ... kenne nur keine). Sensibel sind sie wohl beide ...
Insoweit: Eben auch der klassische Gesellschaftshund ist ein "harter" Spezialist ... was die alles aushalten müssen ...
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