Unerwünschtes Verhalten beim Welpen mit der Hand korrigieren?

  • Hi @all!
    Seit vier Tagen haben wir eine neue Mitbewohnerin: Velvet, eine zauberhafte 8 Wochen alte Parson Russell Hündin.


    Heute war eine Hundetrainerin da, die mir erklärt und auch gezeigt hat, wie man unerwünschtes Verhalten wie z.B. Schuhe anknabbern, irgendwas essbares (für sie jedenfalls ) aus dem Boden graben oder unbedingt aufs Bett springen wollen, untersagen kann.
    Dabei hat sie Velvet mit zwei Fingern quasi immer in die Seite "getippt" und ein lautes "Hey" (oder ähnliches) gerufen. Nach ein paar Anläufen wurde Velvet schon unsicher und hat es dann unterlassen. Bei der Trainering hat es super funktioniert.
    Bei mir allerdings nicht. :ka:
    Ich bin aber auch nicht 100%ig überzegt, ob das "meine" Methode ist. Wahrscheinlich hat Velvet meine Unentschlossenheit auch schon gemerkt.
    Ich habe Angst, dass Velvet irgendwann Angst vor mir und/ oder meiner Hand hat.


    Wie korrigiert ihr eure Welpen, wenn ihr eine Handlung unterbinden möchtet?


    Liebe Grüße
    Annette

  • Wie korrigiert ihr eure Welpen, wenn ihr eine Handlung unterbinden möchtet?

    Bei einem acht Wochen alten Welpen? Aufräumen! ;)


    Oder anders gesagt, erst mal ganz viel managen so dass Unsinn gar nicht erst passiert. Und dann habe ich meinen Zwergen immer eine "Fehlermeldung" beigebracht, also ein Wort dass ihnen sagt, "so wie du das gerade probierst wird das nix". Das geht recht einfach mit einem Keks in der Hand: Offen hinhalten (hinlegen, wie auch immer) und abwarten. Geht der Welpe einfach dran, hab ich die Hand geschlossen und kurz hochgezogen, dazu mein Fehlerwort gesagt - bei mir heißt das "ups!". Danach die Hand wieder auf. Hat das kleine Kerlchen nur einen Moment kurz überlegt, hab ich natürlich sofort gelobt und es gab den Keks! Genauso auch mit Spielzeug oder ähnlichem: Ups heißt, du bist gerade auf dem Holzweg, probiert der kleine Hund dann was besseres, wird das gelobt und er kommt zum Ziel seiner Wünsche. Auf diese Art ist das "ups" nix schlimmes, sondern mehr ein Hinweis darauf, dass da gerade was falsch läuft.

  • Wenn meine Welpen was anknabbern wollten (fußleisten / Bettkante) dann habe ich nein gesagt und ihnen eine Alternative (was zum knabbern/ drauf kauen) angeboten bzw. ein Leckerlie fürs sofortige unterlassen der Aktion (nachdem das "nein" dann schon verstanden wurde).


    Den Hund in die Seite zu pieksen würde ich direkt wieder unterlassen. Das ist so eine fragliche Cesar Milan Methode

  • Ich würde diese Methode nicht anwenden.
    Meine Art der Welpenerziehung wäre es nicht, muss ich ehrlich gestehen.


    Ich würde eher ein Abbruchwort erlernen, ein Wort sowie „Aus“ oder „Nein“.


    Wie @Mrs.Midnight schon geschrieben hat, ich würde dem Welpen in nächster Folge eine Alternative bieten.

  • Wobei ich das Wort "nein" eher nicht verwenden würde. Es fällt im Alltag viel zu oft, auch ohne Bezug zum Hund. Man sagt es auch zum Hund schnell mal "nebenher". Und es wird schnell auch sehr scharf ausgesprochen. Von daher würde ich eher etwas neutrales wählen, das man wenn dann auch bewusst, gezielt und eindeutig verwendet.

  • Einen 8 Wochen alten Hund würde ich auch nicht viel korrigieren. schon gar nicht bei sachen die er in die Schnute nimmt.


    Hunde-Babys lernen so, indem sie alles ins Maul nehmen.
    So begreifen sie die Welt - genauso wie Kleinkinder alles anfassen müssen.


    Ich renn doch auch nicht den ganzen Tag hinter meinem Baby her und sage "das darfst du nicht anfassen, das nicht, das auch nicht" - udn weil es mein "Nein" mit 1 Jahr noch nicht versteht, picke ich ihm nicht in die Seite ...
    Da räume ich das meiste hoch und die Sachen die es anfassen und zerpflücken darf, lasse ich halt liegen.


    Und so würde ich es auch beim Welpen machen.
    Klar kann man auch mit 8 Wochen schon mal kurz n "Tabu" einbauen. dass er das Schrittweise lernt.
    Aber in die Seite picken finde ichziemlich unfair.


    Wenn er immer wieder ins Bett springt, was er nicht soll, dann setze ich ihn immer wieder runter oder hindere ihn bereits vorm Sprung daran.
    (Schaut auch genau, warum er ins Bett will - Hunde, gerade welpen, brauchen sehr viel Nähe und Körperkontakt. vielleicht will sie einfach viel bei eich sein.
    Wenn sie ins bett nicht darf, muss außerhalb des Bettes sehr viel Körperkontakt geboten werden)


    Wenn sie die Tischbeine annagt sage ich nein, schiebe sie weg und biete ein Spielzeug als Alternative an.


    Lass sie buddeln, graben, alles was ungefährlich ist in die Schnute nehmen, erkundet gemeinsam die Welt.
    Sei kein Lehrer der ihr etwas beibringen muss, sie korrigiert und berichtigt ...
    sei die "Mama" die ihr die Welt zeigt, die immer da ist wenns Probleme gibt, die liebevoll ist, aber auch verständliche Grenzen und Regeln setzt. (in einem altersgerechten Rahmen - ein 2 Jähriger hat andere Regeln als ein 10 Jähriger. Ein 8 Wochen alter Hund sollte andere Regeln haben als ein 1 Jähriger Hund)



    Warum kommt denn eigentlich schon nach 4 Tagen ein Trainer zu euch?
    Gerade mit dem "In die seite picksen" rate ich dir, diesem Trainer ganz schnell den Rücken zu kehren.
    Genieße die welpenzeit, höhre auf dein Bauchgefühl - du lernst deinen Hund kennen und ihr werdet ein Team - da brauchst du keine Anleitung von außen ...
    nicht in den ersten 4 Tagen.

  • Wenn meine Welpen was anknabbern wollten (fußleisten / Bettkante) dann habe ich nein gesagt und ihnen eine Alternative (was zum knabbern/ drauf kauen) angeboten bzw. ein Leckerlie fürs sofortige unterlassen der Aktion (nachdem das "nein" dann schon verstanden wurde).


    Den Hund in die Seite zu pieksen würde ich direkt wieder unterlassen. Das ist so eine fragliche Cesar Milan Methode

    Das mit der Alternative habe ich auch vorher immer gemacht - aber sie meinte, dass sei nicht das richtige.
    :ops: ......Cesar Milan, den hatte ich vollkommen ausgeblendet! Ich mag seine Erziehungsart überhaupt nicht, das war mir immer zu "brutal".

    Bei einem acht Wochen alten Welpen? Aufräumen! ;)
    Und dann habe ich meinen Zwergen immer eine "Fehlermeldung" beigebracht, also ein Wort dass ihnen sagt, "so wie du das gerade probierst wird das nix". Das geht recht einfach mit einem Keks in der Hand: Offen hinhalten (hinlegen, wie auch immer) und abwarten. Geht der Welpe einfach dran, hab ich die Hand geschlossen und kurz hochgezogen, dazu mein Fehlerwort gesagt - bei mir heißt das "ups!". Danach die Hand wieder auf. Hat das kleine Kerlchen nur einen Moment kurz überlegt, hab ich natürlich sofort gelobt und es gab den Keks! Genauso auch mit Spielzeug oder ähnlichem: Ups heißt, du bist gerade auf dem Holzweg, probiert der kleine Hund dann was besseres, wird das gelobt und er kommt zum Ziel seiner Wünsche. Auf diese Art ist das "ups" nix schlimmes, sondern mehr ein Hinweis darauf, dass da gerade was falsch läuft.

    So aufgeräumt wie im Moment war es bei uns noch nie.... ;)
    Das hört sich gut an, was du schreibst, werde ich mal ausprobieren.


    Liebe Grüße
    Annette

  • Ich kann nicht mehr editieren daher zitiere ich mich mal selber,
    ich habe mich etwas unüberlegt ausgedrückt:

    ein 2 Jähriger hat andere Regeln als ein 10 Jähriger. Ein 8 Wochen alter Hund sollte andere Regeln haben als ein 1 Jähriger Hund)


    Die Regeln sollten schon in etwa die selben sein
    (dennoch würde ich schauen dass ein neuer Hund erstmal mit weniger Regeln konfrontiert wird, als ein Hund der schon ne Weile bei mir lebt)
    Und wenn ich einen Welpen erstmal mit weniger Regeln konfrontieren will, dann muss ich managen. (ich hoffe man versteh was ich meine)


    Außerdem sollte die Erwartungshaltung eine andere sein.
    Die Erwartungshaltung spiegelt sich deutlich im Umgang mit dem Hund wieder.


    Einen 1 Jährigen Hund mal anzumotzen wenn der "bockt", obwohl er schon gut das
    "Tabu" gelernt hat, ist OK - einen Welpen zu picksen der nicht ausreichend
    Zeit hatte zu lernen was du willst, ist nicht OK.

  • werde ich mal ausprobieren.


    Sieh es aber bitte nicht als "Korrektur üben" an, sondern wie ein lustiges Spiel. Sozusagen das "kalt" beim Topfschlagen - und möglichst viel "warm-wärmer-heiß!" dabei. Die Kleine soll es ja als das kennen lernen, was es ist: Ein Hinweis, der ihr hilft die richtige Lösung zu finden. Was bei mir meist gelautet hat, "dem höflichen gehört die Welt": Wer warten kann und nachfragt, bekommt nahezu alles was er sich wünscht. Nur wer drängelt und grob wird, der geht erst mal leer aus. Und woher soll sie das wissen, wenn sie es nicht ausprobieren darf was funktioniert und was nicht? Sie lernt ja die Welt und ihre Spielregeln gerade erst kennen!


    Und dazu gehört ein weiterer Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte: Zu diesem Kennenlernen der Welt gehört auch, dass sie jetzt lernt wie ihr in eurer Familie miteinander umgeht. Da gibt es ja viele Varianten, die eine Familie ist lebhaft und laut, die andere eher leise und zurückhaltend - die Bandbreite ist groß, und das ist auch gut so. Nur sollte man sich bewusst sein, dass das eigene Vorbild auch was mit dem Hund macht. Erlebt er von klein auf, dass man grob miteinander umgeht, sich durchsetzen muss und in einem Wettbewerb um Ressourcen steht, dann darf man sich nicht wundern wenn der Hund auch irgendwann grob wird, versucht sich durchzusetzen und um seine Ressourcen zu rangeln. Nur so als Denkanstoß...

  • Wobei ich das Wort "nein" eher nicht verwenden würde. Es fällt im Alltag viel zu oft, auch ohne Bezug zum Hund. Man sagt es auch zum Hund schnell mal "nebenher". Und es wird schnell auch sehr scharf ausgesprochen. Von daher würde ich eher etwas neutrales wählen, das man wenn dann auch bewusst, gezielt und eindeutig verwendet.

    Ein „Nein“ finde ich nicht schlimm und kann m.M.n. auch verwendet werden, wenn es die TE zum Beispiel gerne verwenden möchte.
    Im Normalfall klingt der Ton ja etwas anders (muss nicht scharf sein)- die Tonlage ist zumindest bei den Signalen für meinen Hund ein anderer, als wenn ich im Alltag das Wort verwende (egal welches).

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