Erfahrungen mit der "Problemhundetherapie"

  • Das Thema mit dem Fremdhundekontakt ist immer eine Sache... wobei man das schlicht indivdiuell und wesentlich differenzierter betrachten muss, als die simple schwarz-weiß Ideologie der Hundewelten es einen glauben machen will.


    Ich habe mir ja damals den Spaß gemacht, den "Leitfaden" der Truppe mal anzufordern, gab es damals noch kostenlos in der Zwischenzeit kostet der Unsinn etwas.
    Aber jedem, der überlegt Geld in einen Hundewelten Trainer zu investieren, rate ich, doch lieber erst einmal die paar Euro in die "Größten Irrtümer in der Hundeerziehung" zu inestieren, in der Regel ist dann jeder mit etwas gesundem Menschenverstand schon einmal geheilt und hält Abstand von der Truppe.


    Den Anfang macht das Buch nämlich damit, erst einmal zu erklären, warum alle anderen Trainer Deppen sind und ihre Berufsbezeichnungen wertlos sind. Nur der Wochenendkurs vom eigenen Verein hat Wert...
    Es wir alles andere lächerlich gemacht und dann werden einfache und vor allem schnelle Lösungen versprochen, für die die Hundehalter angeblich nicht wirklich viel tun müssen. keine Anstengung, kein langwieriges Training, nur etwas Umdenken und schon lösen sich die Probleme quasi in Luft auf...


    Und es zeigt sich leider immer wieder, die aggressive Werbestrategie ködert die Leute und wenn sie erst einmal unterschrieben haben und bezahlen, merken sie gar nicht mehr, dass Hundewelten den versprochenen schnellen Erfolg nicht liefern können, weil das Konzept eben nicht funktioniert und seinen Kunden dann doch wieder über Monate das Geld aus der Tasche zieht.

  • Einen Hund ohne Sozialkontakte und freie Bewegung aufwachsen zu lassen, halte ich für Tierquälerei. Also das, was Hundewelten da so propagiert. Nach allem, was ich vom 11er so mitbekommen habe, wäre ich mir aber nicht sicher, dass das die Zulassung verhindert...


    Klar funktioniert das. Wenn ein Hund so gehalten wird, gibt er natürlich irgendwann auf. Und sicherlich hat man mit solchen Praktiken mehr Kontrolle über den Hund, als mit allem, was auch nur ansatzweise auf Freiwilligkeit aufbaut.


    Das ist ja nicht nur Hundewelten, die so eine Total-Kontrolle propagieren - ganz groß ist ja z.B. grad Ulv Philipper dabei. Und das ganze sogenannte Natural Dogmanship Ding geht in die selbe Richtung.


    Klar muss Kontrolle sein. Aber wenn ich einen Hund immer zu 110% deckeln und kontrollieren muss, um durch den Alltag zu kommen, dann ist der Hund schlicht in einen völlig unpassenden Alltag gesteckt worden.


    Oft genug, weil man irgendwas exotisches haben wollte und keinen langweiligen 08/15 Hund.



    Das mit dem hier sogenannten "Bindungsverhalten" - welchen Radius ein Hund hat, ob er eigenständig ist oder menschenbezogen, wie stark sein Aussenfokus ist, wie reaktiv er ist - solche Verhaltensweisen sind ja stark rausgezüchtet und logischerweise unterschiedlich, je nach Rasse/Herkunft. Da muss man dann entsprechend unterschiedlich drangehen. Hat jetzt mit Bindung an den Halter nicht so viel zu tun.
    Wenn schon solches Grundwissen fehlt bei einer angehenden Trainerin...

  • Du machst Witze. In der Stadt ist Leinenzwang.

    Nicht in jeder Stadt :D






    Wer hat sich dieses "Wissen", das bei denen gelehrt wird, eigentlich ausgedacht?
    Das widerspricht ja sämtlichen neuen, wie alten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Hundeerziehung/-haltung. :???:

  • Aber jedem, der überlegt Geld in einen Hundewelten Trainer zu investieren, rate ich, doch lieber erst einmal die paar Euro in die "Größten Irrtümer in der Hundeerziehung" zu inestieren, in der Regel ist dann jeder mit etwas gesundem Menschenverstand schon einmal geheilt und hält Abstand von der Truppe.

    Oh ja, ich hab das damals auch angefangen zu lesen, aus Neugier. heidewitzka. So ein Bullsh....und so gut wie inhaltslos, nur "alle sind blöd, keiner hat Ahnung" aber nix eigenes.


    Als es dann seitenlang darum ging, dass der Ausdruck "positive Strafe" ja absurd sei, weil kein Hund könnte Strafe gut finden - da hab ich aufgegeben.


    Ich finde ja nicht, dass man unbedingt alles möglichen Fachbegriffe aus der Verhaltensbiologie kennen muss, um Hunde zu erziehen. Aber WENN man sie auseinandernimmt, dann sollte man doch wenigstens mal kurz Wikipedia bemüht haben, um zu wissen, was man da eigentlich kritisiert.

  • Die Theorie von der positiven Bestärkung, für die in diesem Forum ständig Propaganda gemacht wird, hilft mir in der Praxis kaum. Mein Hund frisst draußen nichts, unter Stress schon gar nicht. Hier liegen überall Giftköder.

  • Mal davon abgesehen wie absurd ich die hier geschriebenen Sachen von Hundewelten finde, frag ich mich ernsthaft(!) wie man auf sowas kommt. Gibt ja einiges das seinen Ursprung irgendwo hat wo man sagen kann es ist veraltet wie bei dem Rudelgedöns, aber immerhin hat das nen Ursprung. Wo ist denn der Ursprung für diese Regeln von Hundewelten?

    Das wird immer mit "natürlich" und den Wölfen erklärt, oder so. Ist auch immer wieder das selbe, neu gemixt und präsentiert.



    Dass Hunde nicht spazierengehen sollen, sagt z.B. Herr Nijboer schon lange. Oder die extreme Halterabhängigkeit, immer am Bein kleben, das findet sich auch bei vielen, eben auch Ulv P.
    Non-Verbal und so, das klingt halt immer so cool und irgendwie "magic". Da sind die auch nicht die ersten.


    Man muss offensichtlich nur genug auf allen anderen rumhacken, um eine Gefolgschaft zu bekommen. Und das Versprechen eines Patentrezepts, das zieht die Leute an...


    Aber nein, einen wirklichen Ursprung kenne ich nicht, es ist aber auch wie gesagt, nix irgendwie neues, nur uralter Wein in nicht ganz neuen Schläuchen.


    Kein Schöpfungsmythos wie bei Frau Ertel oder so.

  • - die Kommunikation findet nur nonverbal statt und Kommandos gehen gar nicht,

    Der Ausbilder auf dem Platz meinte, wenn er seinen Hund belobigt mit "Feiiiin, supiiii..." dann geht der wie eine Rakete nach vorne ab. So war es nämlich mir gegangen, die ganze Trainingseinheit im Eimer. :(

  • Mal davon abgesehen wie absurd ich die hier geschriebenen Sachen von Hundewelten finde, frag ich mich ernsthaft(!) wie man auf sowas kommt. Gibt ja einiges das seinen Ursprung irgendwo hat wo man sagen kann es ist veraltet wie bei dem Rudelgedöns, aber immerhin hat das nen Ursprung. Wo ist denn der Ursprung für diese Regeln von Hundewelten?

    Wenn man sich die Thesen anschaut, haben sie meist einen wahren Kern, der aber bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wird. ZB: "Hunde spielen nicht": nicht jedes Toben und Rennen auf der Hundewiese ist Spiel, man sieht auch viel Mobbing und Jagdverhalten. Aber daraus zu schließen, daß alle Hunde grundsätzlich weder die Fähigkeit noch das Bedürfnis zu spielen haben, geht weit am Ziel vorbei.
    Oder "Kommandos nur körpersprachlich geben": Ja, Hunde kommunizieren vorwiegend über Körpersprache und tun sich damit leichter. Trotzdem ist es schlicht dumm, deshalb völlig auf Hörzeichen zu verzichten, sie erleichtern den Alltag mit Hunden nun mal erheblich.


    Warum diese extremen Ansichten? - Um sich als Unternehmen von der Konkurrenz abzugrenzen. Man will auffallen und unverwechselbar sein. Ob die Betreiber der Firma ihre steilen Thesen selbst glauben oder nicht, ist dabei unerheblich.


    Dagmar & Cara

  • Die Theorie von der positiven Bestärkung, für die in diesem Forum ständig Propaganda gemacht wird, hilft mir in der Praxis kaum. Mein Hund frisst draußen nichts, unter Stress schon gar nicht. Hier liegen überall Giftköder.

    1. Dein Problem ist doch somit schon gelöst: Wenn Hund draußen nichts frisst, dann doch auch keine Giftköder? :ka:


    2. Positive Bestärkung ist nicht nur "Futter", sondern sooo viel mehr. Mein Welpe hat die ersten sieben Wochen bei mir draußen nichts Fressbares angerührt und ist trotzdem rein mit positiver Bestärkung ausgebildet :dafuer: Das geht, wenn man sich mal damit beschäftigt ;)

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