Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Katherine Rundell – The Golden Mole and other vanishing Treasures / Warum die Giraffe nicht in Ohnmacht fällt (Sachbuch)
"Katherine Rundell nimmt uns mit auf eine Reise rund um den Globus zu den seltsamsten und beeindruckendsten Tieren der Welt, darunter Schuppentiere, Wombats, Lemuren und Seepferdchen. Doch jedes dieser Tiere ist vom Aussterben bedroht. Und so ist dieses leidenschaftlich überzeugende und scharfsinnig witzige Buch auch ein dringender, aufrüttelnder Appell: zu schätzen und zu handeln – um die verschwindenden Wunder der Natur zu retten, bevor es zu spät ist."
Fantastisches, superinteressantes Buch, 21 spezielle Tiere (teils stellvertretend für ihre jeweiligen Gattungen und Unterarten) werden angesprochen. Die Kapitel sind kurz und folgen einem Schema aus geschichtlichem Abriss, historischen Anekdoten, speziellen Eigenarten und Besonderheiten der Tiere und ihrer aktuellen Situation, die bei wirklichem jedem Tier richtig richtig miserabel ist. Die letzten Zeilen in jedem Kapitel sind echt ein Weckruf und mich haben diese oft erschüttert, was wir Menschen unserer Flora und Fauna antun. Das letzte Kapitel handelt vom Menschen und enthält eine Fabel, die jedem von uns zu denken geben sollte.
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Jess Kidd – Himself / Der Freund der Toten
"Ein kleines Dorf, sein dunkles Geheimnis und eine gefährliche Begegnung mit der Vergangenheit ... Der charmante Gelegenheitsdieb Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht beunruhigt die Bewohner von Anfang an. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des mysteriösen Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin. Furchtlos, wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören ..."
Ein gutes Jahr vor "Heilige und andere Tote" erschienen, ist dieses Buch jenem sehr ähnlich. Historischer Thriller mit Magical Realism-Elementen. Reihenweise kauzige und böse Charaktere, ein interessantes dörfliches Jeder-kennt-jeden-Setting und eine, an Tempo gewinnende, spannende Geschichte. Mir hat es sehr gefallen! Am Ende passiert sehr viel was dem Überblick ein wenig schadet, die Dual-Perspektive zwischen Mahony und seiner Mutter war für mich etwas zu schwach, der Großteil der zig (aufeinanderfolgenden) Kapitel ist immer mit April/Mai 1976 betitelt und es gibt nur wenige Kapitel mit Mahoney's Mutter. Mahoney hat sich in jedem Kapitel auch mindestens 10 Zigaretten angesteckt ... die umherwandelnden Toten fand ich allerdings fantastisch. Schön zur Geltung kam, dass nicht alle Interesse an ihm haben und ihm in keinster Weise irgendwie helfen wollten oder Hilfe brauchten. Sie waren einfach da, schwebten umher und taten was sie wollten. Den typisch dunklen spitzfindigen Humor mochte ich wieder sehr gern, die Geschichte fühlte sich durch den schlauen Dialoge fassbar irisch an.
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"Mad Honey" von Jennifer Finney Boylan und Jodi Picoult
Ich war als Jugendliche und junge Erwachsene immer großer Picoult-Fan und verschlang ihre Romane (die meisten davon habe ich tatsächlich mehrmals gelesen). Irgendwann war für mich aber die Luft ein wenig raus und so griff ich nun zum ersten Mal seit Längerem mal wieder zu einem neuen Werk Picoults, welches sie gemeinsam mit Jennifer F. Boylan verfasste.
Ich hatte keine Ahnung, was mich thematisch erwarten würde, weiß aber natürlich, dass Picoult sich in ihren Romanen häufig aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und moralischen Dilemmata widmet und meist gibt es ja auch noch eine große Gerichtsverhandlung - und ich wurde nicht enttäuscht. "Mad Honey" ist ein ziemlich typisches Picoult-Werk - inklusive der obligatorischen ein bis zwei größeren Plot-Twists, die ich hier insgesamt aber auch, wie schon früher so oft, durchaus gelungen fand.
Achtung, Spoiler zur Thematik:
Lily ist trans - das kommt erst im Laufe der Gerichtsverhandlung ans Licht. Zuerst war ich ein wenig zwiegespalten ob dieser Enthüllung, weil ich es nicht immer gerne mag, wenn so etwas erst nach längerer nger Zeit hinauskommt - hat für mich oft etwas irgendwie Voyeuristisches, und wirkt, als würden Autor*innen solche Thematiken ausschlachten, um Aufmerksamkeit zu generieren.
Picoult und Boylan, die übrigens selbst trans ist, haben mich hier aber schnell überzeugt - denn sie haben das Thema auf wirklich feinfühlige Weise behandelt.
Ich hatte ja schon seit "Sing You Home" überlegt, wann Picoult wohl Transidentität in einem ihrer Bücher aufgreifen würde, und freue mich, dass sie dies nun gewagt und gewohnt gekonnt umgesetzt hat.
Spoiler zum Ende
Von der eigentlichen Auflösung um Lilys Tod war ich zugegebermaßen etwas enttäuscht. Das ist dann doch sehr amtiklimaktisch und die Art und Weise, wie die Schuldige erzählt, was wirklich vorgefallen ist, fand ich ehrlich gesagt ziemlich unglaubwürdig und unrealistisch. Da wäre mir ein offen bleibendes Ende fast lieber gewesen. Allerdings tut dies dem Spannungsbogen im Buch an sich keinen Abbruch.
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Sarah Crossan – Where the heart should be
"Die 16jährige Nell arbeitet als Küchenmädchen im „Großen Haus“ des Gutbesitzers Wicken. Einst liebte sie die Schule, Bücher und Träume. Aber es gibt nicht viel Auswahl an Arbeit, wenn das Land Lebensmittel anbaut, die in der Erde verrotten. Jetzt schrubbt, schält, wäscht und fegt sie für Lord Wicken, den Mann, dem ihr Haus, das Land ihrer Familie, die Ernten, einfach alles gehört. Seine Hunde werden immer gut gefüttert, selbst als die Hungersnot ausbricht. Oben im großen Haus, den Bereich Nell nicht betreten darf, wohnt Johnny Browning, der gerade aus England angekommen ist: der junge Neffe, der eines Tages alles erben wird. Und während um sie herum Hunger und Krankheit grassieren, entzündet sich ein Funke des Lebens und der Hoffnung, als Nell und Johnny zueinander finden. Dies ist eine Liebesgeschichte und die Geschichte eines Volkes, das auseinandergerissen wird."
Sarah Crossan erzählt hier, in typischer Vers-Form, die Geschichte eines Mädchens, das zu früh erwachsen werden musste und mit einem schwindend geringen Lohn zum Ernährer einer 4köpfigen Familie wird. Zur Zeit der irischen Hungersnot arbeitet Nell für einen britischen Gutsbesitzer, dass sie und Johnny sich verbotenerweise näher kommen ist dabei nur eines von vielen Problemen, die nach und nach zu Tage treten.
Unglaublich starke Erzählstimme, oft gefasst, gegen Ende sehr emotional, fernab typischer YA/Jugendliteratur, obwohl Nell und Johnny erst 16/17 sind. Hauptthemen sind natürlich die Große Hungernot 1845–49, Liebe und Verlust, Familienbande, soziale Ungerechtigkeit und das Aufeinandertreffen verschiedener Klassen und Kulturen sowie die Auswirkungen des Kolonialismus und der systemischen Ungleichheit auf Einzelne und Gemeinschaften.
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Muss ich eine Art Rezension schreiben? Mache ich, wenn ihr wollt.
Aber ich muss das nachfolgende erstmal los werden.
Ich hab die "Alice Chroniken" von Christina Henry gelesen und bin mir gar nicht sicher ob ich überhaupt noch ein Buch von ihr lesen will.
Diese Alternativen "Märchen" reizen mich immer sehr, aber das war irgendwie...naja ich weiß halt nicht ob ich mehr davon brauche.
Mich stört massiv, das dem Leser ohne jede Vorwarnung deutlich gemacht wird, dass Alice vom Kaninchen ( das ein Mann mit Hasenohren ist) vergewaltigt worden ist. Dabei geschreibt die Autorin halt, dass Alice das Blut an den Schenkeln herunter läuft.
Dann das Alice sich selbst die Schuld gibt, weil sie ja unbedingt ein Abenteuer in der alten Stadt erleben wollte.
Die Struktur durch alle drei Bücher ist immer irgendwie gleich. Das letzte Buch hat es auf die Spitze getrieben. Das erste Kapitel macht null Sinn, weil eine neue Figur auftaucht die wenig Sinn ergibt, die da ist und dann im "luftleeren" Raum schwebt. Man fragt sich am Ende was das sollte.
Es taucht ,gefühlt, auf den letzten 30 Seiten mal schnell noch ein Bösewicht auf, der aber schon die 20 Seiten davor als massive Gefahr dargestellt wird und dann aber mit einem Fingerschnipp erledigt ist. Hätte man sich echt sparen können.
Und irgendwie bin ich doch enttäuscht.
Und es mag an mir liegen, aber mich stört es massiv wenn die starke, emanzipierte Heldin, die sich gerade selbst gefunden hat usw. plötzlich an Heirat denkt und schwanger wird.
Ich hät so gern mal eine die mal so außerhalb der Klischees ist. Oder man spinnt den Faden halt nicht weiter, nachdem sie sich verliebt hat.
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Muss ich eine Art Rezension schreiben? Mache ich, wenn ihr wollt.
Musst du nicht, aber du kannst gerne :)
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Vengeful V.E. Schwab
Ich fand's wie Vicious toll, aber hab's nicht so verschlungen wie das erste Buch. Das lag aber nicht am Buch selbst, sondern daran das es bei so vielen Charakteren so lange einfach Scheisse läuft. Mir taten die einfach so lange Leid und ein wohliges Gefühl hat einem das Ende auch nicht gegeben. Aber es hat Sinn gemacht. Ich find's auch gut,dass die "Reihe" nur aus zwei Büchern besteht. Klar könnte man das Thema noch zig Bücher weiter spinnen und mehr Geld rausziehen, aber so ist es perfekt. Ich muss auch sagen,dass mich mittlerweile alles was 5 Bücher oder mehr hat, wirklich abschreckt und es gar nicht erst anfangen will.
The Colors of Magic von der Autorin steht auf jeden Fall jetzt auf meiner Bücherliste.
Gerade aktuell lese ich " Awaken the fifth Order" von Allison Carr Waechter. Auch das letzte Buch einer Reihe und ähm ja es läuft auch da für die Charaktere eher so semi.
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Ich hab die "Alice Chroniken" von Christina Henry gelesen und bin mir gar nicht sicher ob ich überhaupt noch ein Buch von ihr lesen will.
Ich hab Christina Henry für mich auch ad acta gelegt. Für mich fühlt sich ihr Stil wie reine Effekthascherei an, mit nix dahinter. Das ist mal ganz nett und liesst sich flott weg, aber es bleibt hohl.
Wenn du Retellings bekannter Stoffe magst und es auch griechische Mythologie sein darf - Das Lied des Achilles kann ich absolut empfehlen, und Circe, beides von Madeleine Miller.
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Wenn du Retellings bekannter Stoffe magst und es auch griechische Mythologie sein darf - Das Lied des Achilles kann ich absolut empfehlen, und Circe, beides von Madeleine Miller.
Fand ich zum Beispiel ganz schrecklich.
Vor allem dieser schreckliche Trend bei all diesen Stoffen eine schlecht erzählte Lovestory mit Gewalt in den Vordergrund zu drängeln. Ganz besonders, wenn einem dass dann noch als "feministische Neuerzählung" verkauft werden soll und da ist Miller leider nicht die einzige geblieben, die aus alten Mythen nervige Romance gemacht hat.
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Huhu, ich suche ein Buch! 😎
Es soll positiv-konstruktiv-utopistisch sein, eher fiction und trotzdem gut geschrieben und fesselnd. Gibt es sowas? 😊
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