Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • annsch

    "Nebelsturm" hat mich dann noch richtig gepackt und die Auflösung war für mich unerwartet und überzeugend. Mal gucken, ob ich die anderen beiden Bände noch lese, habe "Nebelsturm" von meiner Schwester gebraucht geschenkt bekommen.

  • annsch

    "Nebelsturm" hat mich dann noch richtig gepackt und die Auflösung war für mich unerwartet und überzeugend. Mal gucken, ob ich die anderen beiden Bände noch lese, habe "Nebelsturm" von meiner Schwester gebraucht geschenkt bekommen.

    Leider kann ich da nicht mitreden, mein Opa hat mir nur Teil 1 und 3 gegeben. :ops:

    Teil 1 fand ich gut, Teil 3 nach 100 Seiten pausiert. Es packte mich (noch) nicht. Und die Protagonisten zu Beginn klischeehaft.

  • Ich lese gerade "ohne ein einziges Wort". Ich hatte Lust auf etwas Schnulziges.

    Was mich jedoch immer wieder raus bringt, sind die Zeitsprünge.

    Rückblenden in Serien und Filme vermiesen mir alles, das ist bei Büchern leider nicht anders.


    Lohnt es sich dran zu bleiben?

  • Leider kann ich da nicht mitreden, mein Opa hat mir nur Teil 1 und 3 gegeben.

    Unsere Familien....tststs...;)Krimitrilogien muss man doch bitte immer komplett abgeben!

    Ich lese jetzt erstmal "Abschied von Chautauqua", nachdem mir "Emily, allein" so gut gefallen hatte.

  • Leider kann ich da nicht mitreden, mein Opa hat mir nur Teil 1 und 3 gegeben.

    Unsere Familien....tststs...;)Krimitrilogien muss man doch bitte immer komplett abgeben!

    Ich lese jetzt erstmal "Abschied von Chautauqua", nachdem mir "Emily, allein" so gut gefallen hatte.

    Ich glaub tatsächlich, es gibt sogar einen vierten Teil.

  • Zuletzt gelesen:


    Titel: "Was man für Geld nicht kaufen kann"

    Autor: Michael J. Sandel

    Genre: populärwissenschaftliches Sachbuch (Philosophie)

    Erscheinungsjahr der Originalausgabe: 2012



    In diesem Werk behandelt der an Harvard lehrende Moralphilosph die zunehmende Kommerzialisierung und die Ausbreitung der modernen Marktwirschaft auf alle Lebensbereiche.

    Er konzentriert sich hier vor allem auf die Frage, inwiefern dies moralisch zulässig oder fragwürdig ist. Hierbei bringt Sandel die unterschiedlichsten Beispiele - von drogenabhängigen Frauen, denen Geld dafür gegeben wird, dass sie sich sterilisieren lassen (um zu verhindern, dass sie schwanger werden und drogenabhängige Kinder gebären), von "Todeswetten" auf Prominente, die es tatsächlich seit einigen Jahren im Internet gibt, von der Möglichkeit, durch Bezahlen einer Zusatzgebühr ganz an die Spitze einer Warteschlange gehen zu dürfen (zB im Vergnügungspark), von Unternehmen, die dafür bezahlen, die Umwelt zu verschmutzen und zu schädigen, um weiterhin ihre Praktiken ausüben zu können, und von Konzernen, die Unterrichtsmaterial für Schulen bereitstellen und dieses oft genug auch dafür nutzen, Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen in Klassenzimmer zu schleusen. Und das sind nur einige der Beispiele, die Sandel in diesem Buch zusammengetragen hat und aus der Sicht eines Moralphilosophen analysiert.

    Sandel wendet sich hier gegen die Meinung vieler Ökonomen, all das, was "Nutzen" kreiert, freiwillig geschieht und dazu führt, dass "Gewinn"gemacht wird, sei per se völlig unpoblematisch, solange es legal ist.

    Der Moralphilosoph stützt sich hier auf mehrere Argumente, insbesondere aber auf das der Fairness (wenn z.B. davon auszugehen ist, dass ärmere Menschen dadurch benachteiligt oder unter eine Art Druck/Zwang gesetzt werden könnten - zB könnte jemand, der sein Haus verlieren könnte, dazu einwilligen, darauf eine riesige Werbefläche anbringen zu lassen) und das der "Korruption".


    Sandel fragt: Gibt es nicht Werte abseits des Marktes, die man eben nicht in eine Form von "Marktwert" umwandeln kann - Freundschaft zB? So gibt es Firmen, die anbieten, zB Entschuldigungsschreiben für ihre Kunden zu verfassen und sogar dem Empfänger vorzutragen - aber ändert es nicht die Bedeutung einer Entschuldigung, ob sie von der Person selbst kommt oder die Worte eigentlich von jemand anderem stammen?

    Ist es nicht schlecht für den Gemeinsinn und den moralischen Charakter, "Todeswetten" zuzulassen oder es zu erlauben, mit Lebensversicherungen so zu spekulieren und zu handeln, dass man letztlich auf den Tod einer Person hofft? Wie passt es zusammen, Schulen als Bildungseinrichtungen zu verstehen, die kritisches Denken fördern sollen, und gleichzeitig SchülerInnen im Klassenzimmer mit Werbung bombardieren zu lassen?


    Das Buch liest sich sehr flüssig, leicht verständlich und ja, sogar recht spannend. Sandel hat aus allen möglichen Lebensbereichen Fakten und Beispiele zusammengetragen, was das Buch zu einer sehr anregenden Lektüre macht, die einfach jeden irgendwie betrifft. Das Buch ist für die interessierte Allgemeinheit geschrieben - dies macht es sehr leicht lesbar und erleichtert einen Dialog, gleichzeitig ist es dadurch für Menschen mit fortgeschritteneren Philosophiekenntnissen manchmal ein wenig enttäuschend, da manche Argumente durchaus noch viel tiefer reichen würden und sosehr man Sandel inhaltlich auch zustimmen mag, fand ich doch hin und wieder, er setzt Dinge, die seiner Argumentation dienen, ein wenig zu sehr voraus oder stellt sie als selbstverständlich dar - und gerade im Bereich der Philosophie sollten die Schlussfolgerungen, die man zieht, einfach völlig wasserdicht sein.


    Das ist allerdings Kritik auf hohem Niveau,da es ja Sandels Absicht gewesen sein dürfte, mit diesem Werk vor allem eine Diskussion in der breiten Öffentlichkeit anzuregen. Und dafür eignet sich "Was man für Geld nicht kaufen kann" hervorragend, denn es öffnet doch so manches Mal die Augen dafür, wie sehr wir uns schon an das heute geltende marktkonforme Denken gewöhnt haben und wo es uns überall begegnet.

    Daher bei Interesse an der Thematik klare Leseempfehlung. Und wer es noch etwas tiefschürfender möchte, sollte Sandels Beststeller "Gerechtigkeit" lesen.

  • Danke für den Bericht. Zum Thema Markt und (fehlende) Moral lässt sich ja noch Einiges sagen, gewettet wird im Marktgeschehen ja z. B. auch auf Krieg, Naturkatastrophen, Wasserknappheit, Dürre und Ernteausfälle. Ich setz mir das Buch mal auf die Liste.

  • Ich hab gerade wieder kein glückliches Händchen...


    Die Beschreibung von David Morrells "Creepers" klang so vielversprechend. Ein seit jahrzehnten verlassenes Hotel eines exzentrischen Millionärs, eine Gruppe von Urban Explorern, die sich eine Nacht lang in dem geheimnisvollen Gebäude umsehen wollen und ein gruseliges Geheimnis...

    Doch leider ist das Buch inhaltlich wie auch vom Layout her ein Chaos.

    Es beginnt mit einem Reporter, der eine Gruppe von Urban Explorern ins alte Paragon Hotel begleiten will. Auf dem Weg hinein treffen sie auf ein paar mutierte Tiere, die sich in den gängen rumtreiben, zweischänzige Ratten, fünfbeinige Katzen... doch irgendwie ist das Thema schnell vergessen, auch die Gruselthematik, dann geht es plötzlich um einen potentiellen Schatz und drei Räuber, die ihn auch haben wollen, aber auch das Thema herrscht nicht lange vor, den mit einem Mal taucht auch noch ein Serienmörder auf...

    Genau so unbeständig wie die Geschichte, ist das Layout. Mitten im Buch wechselt plötzlich das Format, die meisten Kapitel beginnen mit der Kapitelnummer am Ende einer Seite und teilweise stehen mitten im Text Sätze in riesiger Schrift. Man sollte halt auch für ein eBook auf ein vernünftiges Layout achten.


    Die Hauptfigur schummelt sich auch so durch seine Geschichte und man erfährt nach und nach immer wieder große Brocken seiner Hintergrundgeschichte, was dem Charakter aber nicht wirklich mehr Tiefe verleiht. Was im übrigen für alle Charaktere gilt. Da man zwischendurch immer nicht weiß, wo die Story eigentlich hinwill, kommt nicht wirklich Spannung auf, bis auf in ganz kleinen Sequenzen. Hinzu kommt, dass das Buch furchtbar dialoglastig ist, was einem oft das Gefühl gibt, die Story würde still stehen.


    Schade, wieder einmal hatte man eine interessante Grundidee, ein spannendes Setting und hat all die Möglichkeiten nicht genutzt, sondern lässt platte Hauptfiguren durch drei verschiedene Geschichten, die man irgendwie zu einer zusammengestückelt hat, stolpern.


    Note: 5

  • Mittagsstunde war in meinen Augen ebenso grandios wie Altes Land von Dörte Hansen.

    Ich mag die Entwicklung der Charaktere, die übers ganze Buch hinweg andauert.

    Sehr trocken und fast nebensächlich lässt die Autorin diverse Knoten in der Geschichte platzen, die mich dann fast immer dazu bewegt haben, den Satz oder Abschnitt nochmal zu lesen. xD

    Treffend und trotzdem irgendwie emotional wird die Metamorphose des Dorfes übers ganze Buch hinweg beschrieben, so dass ich selber ganz wehmütig wurde und an das Leben bei meiner Oma erinnert wurde.


    Klare Leseempfehlung. :gut:

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