Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • @Brauni2012  Monstertier

    Sternenloses Meer ist fertig =)


  • Ich habe es noch auf meinem SUB. Daher kann ich dir noch gar nichts dazu sagen und habe deinen Spoiler und knapp angelesen.

  • Ach soo, ihr habt das noch gar nicht gelesen :ops: dachte, ihr wärt beide schon durch und ich war die, die enorm hinterherhinkt :lol: sorry! Dann gut, dass ich ja doch nochmal ne Spoilerwarnung hingeschrieben habe.

    Dann nochmal spoilerfrei in Kurzform:

    Lässt mich etwas ratlos zurück, gefiel mir trotzdem ziemlich gut, denn ich find den Schreibstil großartig. Für mein Hirn und mein Gedächtnis war es ein wenig zu viel und zu verwickelt, auch wenn ich eben das auch großartig fand, das muss man halt auch erstmal können. Leider schaff ich es aber nicht mehr, bei allem durchzusteigen, daher in einigen Dingen ziemliche Ratlosigkeit. Weiß auch noch nicht, ob es in mein Favoritenregal kommt, wenn ich es auch sehr positiv fand. Muss das alles erstmal etwas sacken lassen :lol: Schreibstilmäßig sofort, oh ja. Voll meins.

  • Na, wenn du verwirrend und kompliziert haben willst, kannst du die Sieben Tode dann direkt hinter schieben xD Grad geht es noch, es verspricht noch komplexer zu werden |)

  • :lol: nee reicht erstmal. Ich hab überraschenderweise Muße für die Bücherdiebin, da muss ich zuschlagen, solange ich sie noch habe :lol: Freut mich auch sehr, dass es jetzt endlich mal passt. Danach dann aber erstmal wieder ein paar leichtere und dünnere Sachen xD Die Bücherdiebin schlägt ja auch mit 580 Seiten zu Buche + total außerhalb meiner Komfortzone :pfeif: Evelyn wird bestimmt noch ein Weilchen warten müssen :tropf:

  • Ich muss hier gerade meine Begeisterung für "A Little Life" teilen, auch wenn ich erst auf Seite 337 von ~700 bin.


    Das Buch besticht vor allem durch wirklich kluge, scharfsinnige und komplexe Charakterentwicklung. Insbesondere der eigentliche Protagonist, Jude St. Francis, wird mit unglaublich viel Feingefühl und Tiefe beschrieben.

    Mir als großer Fan von AutorInnen wie z.B. Donna Tartt und Ann-Marie MacDonald gefällt der detailreiche Schreibstil Yanagiharas sehr; der Roman lebt bisher weniger von der Handlung (obwohl auch diese nicht zu vernachlässigen ist), sondern eben durch diese Genauigkeit der Schilderungen, insbesondere, was die zwischenmenschlichen Dynamiken angeht, aber auch die Überlegungen der Protagonisten, ihr Denken und Fühlen.


    Zudem ist das Buch schlicht und ergreifend herzzereißend traurig, ohne (bis jetzt) im Mindesten kitschig oder aufgesetzt zu wirken. Die seelischen Qualen des Hauptchatakters brennen sich mir in die Seele, man will schreien ob der Grausamkeiten, die ihm angetan werden, auch hier trifft Yanagihara voll ins Schwarze, erzählt psychologisch dicht und absolut berührend von den tiefen Enttäuschungen, den zerstörten Hoffnungen, den grausamen Akten anderer dem Hauptcharakter gegenüber.


    Bis jetzt wirklich außergewöhnlich.

  • Momentan nervt mich irgendwie jede Art der Lektüre. "Glantz und Gloria" von Henning Ahrens habe ich abgebrochen, was für zielloser, pseudopsychedelischer Mist.

    Joseph Roths Erzählungen nerven mich (zu abgehoben), eine Novelle von Tolstoi muss pausieren (alter russischer Hut: Ich kann mir die gefühlt drölfzig Versionen eines einzigen Namens nicht merken) und jetzt lese ich mäkelnd Christian Krachts "Imperium", da ich irgendwas lesen muss.

    Habe mich ungut so konditioniert, dass ich erst eine Weile lesen muss um einschlafen zu können. Nicht lesen = nicht einschlafen

  • Die Bücherdiebin lässt sich bei Weitem flüssiger und leichter lesen als ich erwartet hätte. Hab irgendwie was Zäheres erwartet - vielleicht, weil das Thema eher unangenehm und nicht schön ist? Dass mein Kopf das dann irgendwie mit sperrigerem/schwererem Schreibstil gleichsetzt? :ka: geht mir nämlich immer so.


    Ich weiß aber schon, wieso ich von solchen Büchern eher Abstand nehme. Für mich sind die Grausamkeiten, die Hitler & Co damals getan haben, einfach unbegreiflich, ich verstehe nicht, wie ein Österreicher mit braunen Haaren und braunen Augen die einzig wahre Rasse der Arier mit blonden Haaren und blauen Augen propagieren kann - und dabei auch noch ernstgenommen wird. Welche Taten dann so folgten, etc., ich verstehe es einfach nicht, es ist so Lichtjahre von meinem Denken entfernt, dass ich es nicht mal ansatzweise ein Zipfelchen verstehen kann - und das frustriert mich dann wieder nur und ich will mir den Kopf an die Wand schlagen :pfeif: Hab jetzt noch grob bissel die früheren Jahre von Adolf auf Wiki nachgelesen und frag mich auch da wieder, wie es so n Loser (sorry) ernsthaft so weit bringen konnte. :ops:


    Das Buch an sich gefällt mir aber schon sehr gut.

    Die Thematik muss ich mir aber echt nicht viel öfter zu Gemüte führen, mir ist so schon bewusst, wie schlimm das war und dass sich das nicht wiederholen darf, etc.; ich muss mich da von der Vergangenheit nicht viel öfter quälen lassen... :tropf: Lese ja eigentlich eher zur Freude und "Entspannung", nicht, um ob der Grausamkeit der Menschen zu verzweifeln, das tu ich so schon oft genug, da brauch ich nichts, das es mir nur noch öfter unter die Nase reibt... :ops:

  • In jungen Jahren habe ich viel zu solchen Themen gelesen, besonders über die NS-Zeit, aber auch über Sklaverei, über den Genozid an den amerikanischen und australischen Ureinwohnern, über den Vietnam-Krieg, über Pol Pot ... ich finde es unendlich wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt! Aber ich kann es auch einfach nicht mehr. Vielleicht lese ich deshalb fast ausschließlich Fantasy, SciFi etc.


    Auch die Bücherdiebin, die ich wirklich schon lange als TBR markiert habe, auch weil ich den Autor mag - es will einfach nicht an mich ran.


    Ich bin in den dritten Band der "Erbe der Götter" Trilogie nicht so recht reingekommen und habe deshalb den stürmischen Samstag "Erebos 2" gewidmet.

    Gerade im direkten Vergleich fällt extrem auf, wie enorm der Unterschied auf der sprachlichen Ebene ist, wie komplex und vielschichtig Jemisin mit Sprache umgeht, während Poznanski halt recht nüchtern beschreibt, was als nächstes passiert - aber: beides hat seine Berechtigung und beides ist gut. So sehr ich Jemisins Stil mag, die Tiefe, das assoziative, manchmal hypnotische - nur das geht auch nicht.

    Man will ja auch nicht jeden Tag ein Gourmet-Menu - Tiefkühlpizza aufm Sofa vor der Glotze macht auch glücklich.

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