Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Berichte bitte, bei japanischen Veröffentlichungen bin ich ja immer doppelt neugierig
Das mache ich gerne. Bin schon sehr gespannt auf das Buch, da es auf Instagram sehr gelobt wurde.
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Hi
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Teetrinkerin Oh, kennst du gute Seiten rund um Bücher auf Instagram? Würde mich über Empfehlungen freuen
Außerdem fragtest du ja nach Meinung zu Chesshyres "Slow Train" und ich bin damit eben fertig geworden, also hier meine Rezension:
"Slow Train" ist das Buch des Reiseschriftstellers Tom Chesshyre, der sich von England aus zu einer Zugreise durch Europa aufmachte. Er besuchte etwa 13 Länder und legte eine Strecke von fast 6500 Kilometern zurück - in europäischen Zügen, ausgerüstet mit dem Interrail-Pass, der eine solche Europareise auf Schienen zu einem fairen Preis ermöglicht.
Leider blieb der Reisebericht für mich etwas blass und farblos. Ich lese nicht oft autobiographische Reise, aber wenn ich "Slow Train" mit Bill Bryson - z.B. "Frühstück mit Kängurus" - oder Cheryl Strayeds "Wild" ("Der große Trip") vergleiche, so habe ich mich von letzeren eindeutig besser unterhalten bzw. tiefer berührt gefühlt.
Oft gab der Autor ziemlich unnötige Details wieder - ich muss nicht immer wissen, dass sein Zug am Bahnhof x um 12:56 losfuhr, er um 14:45 zehn Minuten Umsteigezeiten am Bahnhof Y hatte und die anvisierte Stadt um 18:24 erreichte. Auch die Züge selbst beschreibt der Autor oft, allerdings verwendet er dsbei gefühlt immer dieselben sechs bis sieben Adjektive.
Die Hotelbeschreibungen fand ich persönlich ähnlich unnötig - muss ich wirklich, ob sein Zimmer pfirsichfarbene Wände hat oder einen kleinen Fernseher an der Wand? Natürlich sind Beschreibungen wichtig, aber der Autor leiert eben zu jedem seiner Hotelzimmer bloß ein paar fade Sätze runter. Am Ende wird allerdings dann auf Internetseiten bzw Kontaktdaten aller erwähnten Umterkünfte verwiesen, was für Leser, die ebenfalls eine Europareise planen, sicherlich nett und nützlich ist!
Aber ja, mit den Beschreibungen des Autors habe ich das ganze Buch über gehadert. Ich muss wirklich nicht wissen, wie jeder Zugmitarbeiter im Laufe seiner Reise die Haare und den Bart trug und warum er ein total ödes, nichtssagendes Gespräch zweier Damen in irgendeinem Zugabteil wiedergibt, verstehe ich auch nicht. Genauso wenig wie die fast eine Seite einmehmende Schilderung eines vollen italienischen Bahnhofcafés und einem Vorfall, bei dem eine Frau einen ihrer beiden Kaffeebecher fallen lässt.
Natürlich sind nicht alle Schilderungen so uninteressant! Chesshyre begegnet im Laufe seiner Reise einigen interessanten Leuten, sowohl Reisenden als auch Europäern in ihrer jeweiligen Heimat, und da gibt es natürlich auch ganz nette Gespräche. Allerdings hat man beim Lesen dennoch mitunter das Gefühl, der Autor versucht krampfhaft, in diese Unterhaltungen große Bedeutungen reinzuinterpretieren, um das Buch spannender zu machen.
Die Reiseeindrücke an sich sind schon interessant und umterhaltsam und man erhält sicherlich gute Anregungen, was in Europa sehenswert ist. Allerdings bleiben die Beschreibungen vieler der Sehenswürdigkeiten, Bauwerke oder lokalen Besonderheiten mitunter auch eher blass, dem Schriftsteller gelingt es manchmal einfach nicht recht, den Leser wirklich zu packen und farbenfrohe Bilder in dessen Kopf entstehen zu lassen.
In einigen Städten verweilt der Autor zudem so extrem kurz, dass man es fast schade findet, dass dadurch die wiedergegebenen Eindrücke eben doch sehr oberflächlich bleiben. Aber gut, so war eben seine Bahnreise...
Ganz gut fand ich, dass der Autor auch auf die gegenwärtige politisch-gesellschaftliche Stimmung in Europa eingeht. Leider gibt er nicht alle Fakten so wider, dass man als Leser wirklich gepackt ist, ab und zu dachte ich mir schon, das ist ja ähnlich, wie einen Wiki-Artikel zu lesen... Aber immerhin schneidet er große Themen wie z.B. den Brexit, rechtsextreme Regierungen und die Flüchtlingspolitik an, was ja durchaus wichtig und berechtigt ist.
Mir persönlich waren es teilweise zu viele "Füller", damit meine ich z.B. die in dem Buch häufig gebrauchte Wendung "Auf einer langen Zugreise nach Europa...", die Versuche, witzig zu sein von Zeit zu Zeit haben meinen Sinn für Humor nicht wirklich angesprochen und viele der Beschreibungen fand ich recht repetitiv, hier großartig, da fantastisch, dort heruntergekommen, das waren so ein paar der Wörter, über die ich immer wieder stolperte.
Nichtsdestotrotz war das Buch kein Reinfall, und ich muss schon sagen, ein ganz klein wenig Lust auf Bahnreisen macht es durchaus
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass einige restlos von diesem Reisebericht begeistert sind, bei mir war es halt nicht ganz so.
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vielen Dank für deine ausführliche Rezension! Schade, dass das doch in großen Teilen recht trocken war. Hätte mir jetzt vom Titel auch mehr versprochen, deswegen hat es mich sehr interessiert, wie es dir gefällt. Aber ich glaube, ich nehme dann doch lieber Abstand vom Buch.
Zu Instagram:
Ich folge da vor allem den einzelnen Verlagen. Ansonsten noch monalalalong, sie ist Lektorin bei KiWi und macht supergeniale Literatursprechstunden. Die nächste findet sogar am Sonntag wieder statt (sie macht das alle paar Wochen mal). Auch mariachristinapiwowarski macht immer mal wieder Literatursprechstunden, wo ich immer gespannt mitgucke. Literarischernerd hat das wohl auch schon mal gemacht, bin mir da aber nicht so sicher - ich folge ihm noch nicht so lange. Er hat gerade ein Leseprojekt mit südosteuropäischer Literatur, das finde ich ganz interessant, weil das so ein wenig in mein derzeitiges Beuteschema reinläuft. Bei booksup.me gab es auch mal eine Literatursprechstunde. Seit kurzem gibt es den Account buchhaendlerleben von einer Buchhändlerin, die vom Lesegeschmack her mir recht nahe ist und den ich sehr mag. Caros_buecher folge ich schon länger auf YouTube und auf Instagram ist sie auch vertreten, wie auch buchgeschichten und sophie_verstand. Dann folge ich noch bibliomarie, lese_verliebt, mariaslesekreis (von der o.g. Buchhändlerin Maria-Christina Piwowarski), lesenbringtwas und elena_liest. Es gibt aber noch zig weitere bookstagramer, aber ich versuche das ein wenig zu reduzieren. Vor allem mag ich nicht diese zu sehr auf Werbung getrimmte Accounts.
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So, jetzt brauch ich dann langsam mal wieder ein gutes Buch, sonst vergeht mir das Lesen noch.
Bei Kristy Logans "Things we say in the dark" wird viel versprochen. "Schockierende Sammlung von dunklen Geschichten", Es soll um die Ängste von Frauen gehen, elektrisierend und ehrlich und innovativ.
Öm, ja offenbar drehen sich 99% der Ängste der Frauen darum, dass sie kein tolles Haus finden, dass es mit ihren Kindern nicht so funktioniert, wie sie sich das erträumen, dass sie nicht den richtigen Partner finden und das nicht nur für weiße hetero Frauen, sondern auch im LGBTQ+ Bereich. Keine Ahnung, was mir die Kurzgeschichtensammlung sonst sagen soll. Manches nimmt Anleihen bei Märchen, manches erscheint eher wie eine Meditation über die eigenen Gedanken, wirklich gut und aussagekräftig finde ich das wenigste davon, vor allem nach den vollmundigen Versprechungen im Vorfeld.
Gerade Mal drei Geschichten gefielen mir inhaltlich und davon fand ich eine vom Erzählstil furchtbar.
Ich habe das Buch auf Grund der grandiosen Rezensionen gekauft und habe mich wirklich letztlich durchgequält, immer in der Hoffnung, dass die nächste Kurzgeschichte doch wieder besser wird, nachdem die mMn beste Story ziemlich zu Anfang kam. Keine Ahnung, vielleicht bin ich nicht Frau genug, um den angeblichen Horror hinter diesen Geschichten zu verstehen.
Note 4,8
Ich kehr jetzt dann mal auf vertraute Pfade zurück und mach mal wieder einen Ausflug zum Dyatlov Pass, bevor mir der Spaß an neuen Büchern endgültig vergeht.
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Ich habe gestern mit "A Little Life" von Hanya Yanagihara begonnen. Würde am liebsten nur lesen und alles andere vernachlässigen die nächsten Tage
Bin ja so ein Fan von dicken Romanen und sehr gespannt, wo die Geschichte hinführt.
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Ich habe gestern mit "A Little Life" von Hanya Yanagihara begonnen. Würde am liebsten nur lesen und alles andere vernachlässigen die nächsten Tage
Bin ja so ein Fan von dicken Romanen und sehr gespannt, wo die Geschichte hinführt.
Da bin ich gespannt, berichte bitte anschließend mal!
Im Rückblick betrachte ich das Buch ziemlich ambivalent, obwohl ich es auch recht gern gelesen habe.
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Ich habe heute Vormittag in der Buchhandlung angerufen um einen Abholtermin für mein bestelltes Buch "Der Klang der Wälder" von Natsu Miyashita zu vereinbaren. Dabei hab ich noch ein wenig mit der Inhaberin gequatscht und da sind wir auf Kalmann gekommen. Auf Instagram postet der Autor "Lebensweisheiten" des Protagonisten, die echt zum schmunzeln sind. Da hab ich ganz spontan gefragt, ob sie das Buch vorrätig hätte. Hatte sie.
Also reiht sich nun auch "Kalmann" von Joachim B. Schmidt in meine Neuzugänge ein.
Die Bücher sind schon vermehrungsfreudig, bevor sie in meinen Regalen stehen.... Ich kann also gar nichts dafür, dass das mit dem SUB-Abbau nicht so recht klappen will.
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Creekers von Edward Lee
Fertig gelesen. Nun ja. Ich nenne es mal grotesk. Vorsichtig ausgedrückt.
Für einen Horrorthriller aber dennoch wirklich gut zu lesen. Eine - wenn auch abstruse - nachvollziehbare Story mit rotem Faden, gelungen dargestellten Charakteren und eine interessante Thematik.
Der Horror kam nicht zu kurz; trotzdem wurde man nicht davon erschlagen. Es wurde gut in der Story verstrickt.
Ich konnte die Horrorelemente tatsächlich gut ab (muss ich mir nun Sorgen machen?
).
Aber ich verstehe auch warum der Autor vor seinem Buch warnt.
Etwas zu viel waren mir diese ganzen Beziehungskrisen... aber es hielt sich noch einigermaßen im Rahmen ohne das es richtig zu nerven begann.
Ich würde - wenn es mal wieder etwas Horror sein darf - durchaus zu einem weiteren Roman von Edward Lee greifen.
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Ja, die Beziehungskiste hätte man nicht gebraucht.
So und jetzt meine Frage zur deutschen Übersetzung, wie angekündigt
Wie haben sie die Übersetzung mit der Creeker Sprache gelöst?
Es wurde ja schon früh angedeutet, worum es ging (Oona und Oonaman, also ein Mann für Oona)
Wie haben sie das im Deutschen gemacht? Einfach nicht übersetzt oder haben sie da irgendwas zusammen gebastelt?
Nein, Sorgen musst du dir erst machen, wenn du sowas die Laymon oder die Trojahn als normal empfindest.
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Bei "Das achte Leben" hsb ich jetzt etwa 550 von 1300 Seitem geschafft. Nach wie vor eine spannende Lektüre, allerdings mit gelegentlichen Längen. Und es ist schwer, sich in alle Protagonisten hineinfühlen zu können, was bei so einer Jahrhundertsaga ja ein häufiges Problem ist.
Hast du das Buch zu Ende gelesen? Ich stolpere gerade echt oft über das Buch und überlege, es auf meine Leseliste zu setzen.
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