Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Fertig mit "Nullpunkt" von Lincoln Child und ich muss sagen, ich mag, wie das neue Lesejahr anfängt :D

    Eine kleine Gruppe von Klimaforschern geht von einer ehemaligen Militärbasis mitten im Nirgendwo Alaskas ihrer Forschung nach, als der schmelzende Gletscher eines seiner Geheimnisse frei gibt. Eine riesige, im Eis eingefrorene Kreatur. Die Forscher glauben, ein Smilodon entdeckt zu haben und melden ihren Fund. Nicht ahnend, dass ihr Geldgeber ihnen eine Filmcrew nach Alaska schicken wird, um aus dem Fund möglichst viel Profit zu schlagen. Doch sehr schnell müssen alle Anwesenden erkennen, dass sie etwas anderes aus dem Eis geschnitten haben, etwas viel gefährlicheres.

    Spannender Science Grusler. Bisher das beste Soloprojekt, dass ich von dem Autor gelesen habe, das durchaus mit den Pendergast Büchern mithalten kann. Wie schon im "Wächter der Tiefe" kränkelt das Buch etwas bei der Charakterisierung der weniger positiv besetzten Figuren, aber es ist hier deutlich erträglicher.

    Für Fans der frühen Pendergast Reihe gibt es auch ein kleines EasterEgg.

    Eine unterhaltsame Geschichte aus der Eiswüste Alaskas, spannend erzählt, allerdings phasenweise recht blutig untermalt. Genau das Richtige, um sich an einem Winterabend die Zeit zu vertreiben.

    Note 1,9

  • Oh man, ich hab, glaube ich, meinen persönlichen Rekord gebrochen bei "Wie schnell breche ich ein Buch ab"... Hab mit Virals von Kathy Reichs angefangen und grad mal 20 Seiten geschafft. Kann mich nicht erinnern, mal einen Thriller von ihr gelesen zu haben, aber man merkt total, dass sie sonst keine Jugendbücher schreibt. Schon die Charakterisierung ist Klischee pur. Hauptfigur, hübsch, Nichte von einer Berühmtheit, sehr intelligent. Nerdfreund 1: Technikfreak, klein, schmächtig. Nerdfreund 2: Groß, witzig, pummelig. Schwarm: durchtrainierter Sunnyboy. Boah.... Und mit dem Schreibstil geht es so möchtegern jugendlich weiter...

    Und dann, ne Kleinigkeit, aber hat mich mega gestört: "Sie schnürte ihre Adidasturnschuhe". Wen kümmert es denn bitte, dass die von Adidas sind??? Wird die Autorin für Schleichwerbung bezahlt?

    Ich ging eigentlich an die Sache positiv ran, aber bin doch sehr enttäuscht. Und vielleicht wird es ja noch richtig gut, aber es reizt mich so gar nichts weiterzulesen :/

  • Ich bin mit Jeff Vandermeers "Annihilation" durch.

    Kleiner 200 Seiten Roman, den man an einem Tag durch lesen kann und das ist auch gut so, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch morgen nochmal zur Hand genommen oder das recht viel länger ausgehalten hätte. Es passiert selten, dass ich so etwas sage, aber ich fand den Film um längen besser.

    "Annihilation" ist wieder eines der Bücher, das zu seiner Zeit (und auch rund um die Verfilmung) wahnsinnig gehyped wurde, bei dem ich aber nicht wirklich verstehe, wieso.

    Es hat eine interessante Prämisse und zu Beginn ist das beschauiche Erzähltempo und die Sprachpoesie durchaus ansprechend, aber das reicht einfach nicht aus, um einen 200 Seiten Roman zu tragen. Die Charaktere sind im Grunde genommen nicht vorhanden. Das geht los dabei, dass sie keine Namen haben, nicht einmal die Prota die aus der ersten Person erzählt, geschweige denn, irgendwelche kennzeichnenden Eigenschaften.

    Hinzu kommen Logiklöcher die schon früh anfangen und sich durch die ganze Erzählung ziehen... sie dürfen keinen Kompass nutzen, wissen aber 100% wo Norden ist, obwohl Sonne und Co sich in Area X anders verhalten. Sie haben keine Uhren, wissen aber genau wann die Sonne untergeht und wann Mitternacht ist. Man ist mit zwei Schüssen so schwer verwundet, dass man im einen Moment nur kriechen kann, im nächsten kann man aber nicht nur aufstehen, sondern eine erwachsene Frau von A nach B tragen... Hinzu kommen solche Einfälle wie Gedankenkontrolle durch Hypnose, was nur noch platt wirkt.

    Das ganze Buch ergibt nicht so wirklich Sinn, das geht los dabei, dass man die Beweggründe der Prota nicht nachvollziehen kann und irgendwann quält man sich durch zig Rückblenden in ihre Kindheit und ihre (unglückliche?) langweilige Ehe, man versteht nicht, wieso die Southern Reach immer und immer und immer wieder Teams hinschickt, es wird nicht klar, warum Expedition 12 nur aus Frauen besteht und und und...

    Als Kurzgeschichte oder 50 Seiten Novelle wäre das sicherlich nett und kunstvoll gewesen, als Roman hat es etwas von gewollt und nicht gekonnt. Man hat ständig den Eindruck, dass der Autor etwas ganz spezielles in Inhalt und Form erschaffen wollte und sich einfach übernommen hat.

    Ich bezweifle, dass ich die andern beiden Bände der Southern Reach Triologie noch lesen werde.

    Note: 4,4

  • Ging mir ganz genauso. Ich habe Band 2 noch gelesen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ich verstehe einfach nix.

    Vielleicht sollte ich den Film mal anschauen.

  • Habe Charlotte Links neuen Krimi „Ohne Schuld“ fertig, und er lässt mich unzufrieden zurück. Dabei hat sie all das berücksichtigt, was die Ratgeber zum Thema „Krimischreiben“ empfehlen: Ein dramatischer Beginn mit Folgen für den 1. Protagonisten, Mordanschläge auf 2 Frauen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, eine unscheinbare 2. Protagonistin, die zur alleinigen Heldin wird und gegen Ende des Buches in Lebensgefahr gerät. Nach fast jedem Kapitel Cliffhanger (was mich irgendwann nervte), ständiges Mitleiden des Lesers mit den beiden Opfern, die auf der Flucht bzw. in der Hand des/der Mörder sind. Ein Ende, das nicht dem üblichen Schema folgt, und mir daher gut gefiel. Die Geschichte im Hintergrund - Motive des/der Täters/Täter - fand ich dagegen sehr konstruiert - um es mal nett auszudrücken.

    Ein Bestseller in jedem Fall, da er sich bestens verkaufen wird, aber nicht in dem Sinne, dass er super geschrieben ist. Für mich bleibt als Fazit ein „Befriedigend“.

  • Ich habe "Sami und der Wunsch nach Freiheit" von Rafik Schami beendet.

    Die anfängliche Leichtigkeit des Buches verfliegt wie die Leichtigkeit der Kindheit mit Fortschreiten des Buches. Es ist nie schwere Kost, aber es vermittelt sehr eindringlich die Grausamkeiten der Diktatur, von Unterdrückung und Folter. Dabei wird es nie weinerlich, sondern erzählt von diesen wunderbaren Menschen, die versuchen, ihre Kultur zu bewahren und zu überleben, von Freundschaft und Familie.

    Ich finde, dieses Buch sollte Schullektüre sein, da es aufzeigt, wie grausam Diktatur ist, ohne verstörend zu sein und wie wichtig es ist, für Meinungsfreiheit und Freiheit einzustehen und es zu bewahren.

  • Morgen wäre Patricia Highsmith 100 Jahre alt geworden. Diogenes hat einige ihrer Werke als wunderschöne Neuausgaben herausgebracht. Ich habe vor Zug Jahren mal mal "Zwei Fremde im Zug" gelesen und das hat mir nicht gefallen. Ich weiß allerdings nicht mehr, warum. Lohnt es sich, der Autorin nochmals eine Chance zu geben?


    Dürrenmatt hätte übrigens am 05. Januar seinen 100. Geburtstag gehabt. Von ihm will ich unbedingt noch einiges lesen. Die Kommissar Bärlach-Krimis mag ich sehr.

  • Mein Mann kommt jetzt bereits bei den 900 Seiten-Büchern an. :cuinlove:

    Er liebäugelt mit Christine von Stephen King. Das Buch hat 896 Seiten und das findet mein Mann mittlerweile voll ok. Zur Erinnerung: Im November sollte ein Buch nicht mehr als 400 Seiten haben. :D

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