Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
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Literatur im allgemeinen Sprachgebrauch wäre dann schon der etwas schwierigeren Lektüre zuzuordnen. „Schau heimwärts, Engel“ oder die „Buddenbrooks“ wären da Beispiele für Familiensagen. Oder „Das Hotel New Hampshire“. „Jenseits von Eden“.
Der Schauspieler Christian Berkel hat mit „Der Apfelbaum“ ein Stück seiner eigenen Familiengeschichte geschrieben, das war ganz gut kritisiert und steht auf meiner entfernteren „Wunschliste“. Und guck mal nach Kate Morton und Sophie Oliver, da ist eine Tante von mir sehr begeistert.
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Belletristik ist für mich alles, was eben nicht Sachbuch- Charakter hat. Das kann und sollte schon, wenns um historische Romane geht, gut recherchiert sein, aber eben kein Sachbuch.
Hat jemand Ideen für Familiensagen, meine Mutter liest diese sehr gerne und ich bin noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk.
Archer, Clifton- Saga?
Zur Zeit gibt es reichlich mehrbändige Familien- Sagas, schau in eine beliebige Buchhandlung. Ist wirklich ein Trend.
Jacobs, Korn, Bindert, Ulrike Renk fallen mir da grad so ein.
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"Dee Wal und das Ende der Welt", bis S. 275
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Irgendwie fällt es mir gerade etwas schwer, mich ganz auf diese Geschichte einzulassen. Einfach weil - naja, die Beschreibung der Hamsterkäufe zum Beispiel war für mich durch die Corona-Situation so negativ behaftet, weil das Hamstern halt im realen Leben so verpönt ist. Und hier machte es mir somit automatisch gleich den Protsgonisten unsympathischer... und nun auch noch die Theorie des alten Bankers, das Virus sei künstlich hergestellt und absichtlich losgelassen worden... Verschwörungstheorie hallo.
Also, eigentlich ist das ja ein durchaus interessanter Plot und spannende Fiktion. Aber Corona sei "Dank" lese ich den Roman jetzt leider so anders, als ich normalerweise lese.
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Ich habe gestern Abbitte von Ian McEwan beendet. Was für ein Buch... Sicherlich ein großer Wurf, wenn auch thematisch und inhaltlich nicht immer leichte Kost.
Der erste Teil zeichnet sich durch sehr viel Liebe zum Detail aus durch eine sehr langsame und genaue Erzählweise. Der Leser muss sich diesen Teil fast schon erarbeiten. Teil zwei und drei sind temporeicher. Viele sagen, der erste Teil ist der schwächere und erst in Teil zwei und drei nimmt das Buch richtig an Fahrt auf und wird interessant. Das empfinde ich nicht so. Im ersten Teil werden Ereignisse von mehreren Perspektiven beleuchtet. Die Erzählweise ist manchmal schon fast qäulend langsam - und das meine ich nicht nur negativ, sondern empfinde es als stilistisch unglaublich gut. Vor allem, wenn es auf das unausweichliche Ereignis zuläuft, die Geschichte an Dramatik gewinnt, das Tempo aber immer noch langsam voranschreitet, ist es für den Leser fast unerträglich, in dieser Geschwindigkeit weiterzulesen. Das hat mich nachhaltig beeindruckt. Literarisch finde ich den ersten Teil herausragend!
Von Lovenberg hat geschrieben, Briony ist "moralisch fragwürdig und doch höchst smpathisch". Mir wurde Briony nie richtig sympathisch, auch wenn sie in den späteren Teilen durchaus sympathischer wird. Kann ich ihre "Tat" nachvollziehen? Ja, in gewisser Weise schon. Ich denke, Mädchen waren zu dieser Zeit noch entsetzt, wenn sie manche Dinge erfahren haben, worüber heutige Mädels nur noch müde lächeln würden. Ich denke, sie war in einer Art Schockzustand und hat Dinge falsch eingeordet. Diese Fassade bekam zwar bald Risse, aber kennt nicht jeder von uns die Situation, dass man in einem Fahrwasser ist und sich fragt, wie man wieder umkehren könnte (auch wenn ich nie in so einer schwerwiegenden Situation war)? Auf jeden Fall werde ich noch eine Weile auf "dem Buch rumkauen".
Auch wenn McEwan mit diesem Buch nicht zu meinem Lieblingsschriftsteller wird, war es eine sehr lohnenswerte Lektüre.
es ist immer wieder interessant zu lesen, wie unterschiedlich Bücher von den Lesern aufgenommen werden. "Der Wal und das Ende der Welt" empfand ich nie bedrückend oder beklemmend, an manchen Stellen düster ja, aber nie so, dass es mich bedrückt hätte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich es im Sommer gelesen habe, als wir so ein wenig Coronapause hatten, die erste Welle gut überstanden haben und zum anderen dadurch, dass wir immer genügend Vorräte zuhause haben. Ist es verpönt, Vorräte zu haben? In solchen Zeiten zu hamstern, ja, Vorräte in krisenarmen Zeiten anlegen, nein. Während alle dem Klopapier hinterhergelaufen sind, haben wir uns entspannt zurückgelehnt. Allerdings wohnen wir auf dem Land, in unserem Dorf gibt es zwar einen kleinen Lebensmittelladen, aber das war es schon. Deswegen haben wir immer Vorräte da, denn was machen, wenn das Auto kaputt ist? Zumal ich mit großem Garten und Hang zur Selbstversorgung sowieso im Sommer und Herbst viele Vorräte anlege. Auch habe ich den ersten Lockdown als Chance angesehen. Die Supermärkte waren zwar weiterhin offen, aber anstatt mal schnell einkaufen zu gehen, habe ich wieder versucht, mehr zu improvisieren. Vielleicht empfand ich daher das Buch nicht als "Wohlfühl-Dystopie".
So, ich habe wieder drei Bücher zur Auswahl: "Bella Cio" von Raffaella Romagnolo, "Die Abtei von Northanger" von Jane Austen und "Das Jagdhaus" von Rosemarie Marschner. Ich bin noch unentschlossen, was ich lesen soll/ möchte, mein Sohn hat für mich entschieden, dass ich das Jagdhaus lesen soll. Mal sehen...
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Kurze Frage an diejenigen die „Die Geschichte der Wölfe“ gelesen haben......
Kommt in der Geschichte eine Leiche vor?
Antwort gern kurz im Spoiler.
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Viele sagen, der erste Teil ist der schwächere und erst in Teil zwei und drei nimmt das Buch richtig an Fahrt auf und wird interessant. Das empfinde ich nicht so. Im ersten Teil werden Ereignisse von mehreren Perspektiven beleuchtet. Die Erzählweise ist manchmal schon fast qäulend langsam - und das meine ich nicht nur negativ, sondern empfinde es als stilistisch unglaublich gut. Vor allem, wenn es auf das unausweichliche Ereignis zuläuft, die Geschichte an Dramatik gewinnt, das Tempo aber immer noch langsam voranschreitet, ist es für den Leser fast unerträglich, in dieser Geschwindigkeit weiterzulesen
Habe den Roman neulich auch abgeschlossen.
Aufgrund des ersten Teils hätte ich das Buch fast abgebrochen.
Die minutiöse und sehr psychologisch orientierte Erzählweise war dabei allerdings nicht mein Problem.
Ich mag das.
Was gar nicht ging:
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Der komplette erste Teil ist dermaßen schamlos und unrealistisch durchkonstruiert, dass ich irgendwann richtig sauer wurde.Lässt man sich mal auf der Zunge zergehen, was alles an schicksalsschwangerem Ereignis in einen einzigen Tag, von dem der erste Teil berichtet, gestopft wird, wirds einfach seltsam.
Vor allem die absurde Häufung an Missdeutungen durch die ständig überall anwesende und nervtötende Briony verdarb mir das Buch fast.
Alle drei Zeilen dachte ich "na was für ein glücklicher Zufall für den Plot..."
Von Lovenberg hat geschrieben, Briony ist "moralisch fragwürdig und doch höchst smpathisch". Mir wurde Briony nie richtig sympathisch,
Mir auch nicht.
Nie.
Ich fand sie moralisch fragwürdig plus mal mehr und mal weniger nervig - aber nie auch nur ansatzweise sympathisch.
Zudem scheint mir der Bruch in der Person Briony im Verlauf der drei Teile wenig authentisch.
Trotzdem fand ich Teil 2 und Teil 3 sehr lesenswert, dicht und spannend geschrieben.
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ich finde es sehr spannend, wie unterschiedlich ein Buch von den Lesern wahrgenommen wird. Das finde ich auch das tolle, dass jeder "sein eigenes Buch" liest.
Ich empfand den ersten Teil gar nicht durchkonstruiert. Daher erstaunt es mich, dass du es so wahrgenommen hast. Auf jeden Fall auch ein interessanter Aspekt, über den ich noch nachdenken werde.
Ich habe "Das Jagdhaus" angelesen (wie ich feststellte, sogar schon zum zweiten Mal, weil noch ein Lesezeichen drin steckte) und wieder abgebrochen. Total gestellte, kitschige, triviale und gestelzte Dialoge und Gedanken. Zum Beispiel als Johann Bethany zu seiner Tochter, seinem Schwiegersohn und dessen Eltern sagt: "Wie ihr wisst, bin ich Historiker". Bitte, wer sagt sowas zu seiner Familie? Die wissen das doch, ohne darauf aufmerksam gemacht werden zu müssen.
Oder als dessen Frau, als sie vor Jahren feststellte, mit 40 Jahren noch einen Nachzügler zu erwarten, sich nicht sofort freute und selbst nach 12 Jahren immer noch so ein schlechtes Gewissen hat, dass sie sich schwor, "diese Sünde tausendfach gutmachen würde, indem sie ihm alle die Liebe schenkte, die ein Kind von seiner Mutter erwarten konnte".
Ja, Herrgott nochmal, wenn dass die einzigen schlechten Gedanken sind, die sie jemals über ihr Kind hatte, dann Fall ich vom Glauben ab. Wie viele Mütter hatten nicht schon mal den Gedanken, ihr Kind im Smaland abzugeben und nicht mehr abzuholen? Ich jedenfalls nicht nur einmal.
Also zuklappen und weg damit.
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Kurze Frage an diejenigen die „Die Geschichte der Wölfe“ gelesen haben......
Kommt in der Geschichte eine Leiche vor?
Antwort gern kurz im Spoiler.
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Äh..is schon ne Weile her. Geht es dir echt explizit um eine Leicje oder generell darum ob da wer stirbt? Einen Tod gibt es aber ob da was über die Leiche explizit steht weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.
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Teetrinkerin Ja, vor allem aufgrund des Corona-Lockdowns hier in Österreich und der rasant steigenden Todesfälle empfinde ich das Buch gerade als bedrückend und beklemmend. Man lebt ja nicht in einem Vakuum, und mich nimmt es darum schon ziemlich mit. Habe auch überlegt abzubrechen aber es ist gerade das einzige ungrlesene Buch das ich hier habe, jetzt haben Buchhandlungen ja geschlossen, Neues muss ich also erst bestellen.
Und naja, für mich
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fiel das was im Buch beschrieben wird schon unter "Hamstern". Es wird ja später geschrieben, das Dorf hat eigentlich genug Möglichkeiten, sich durch Fischfang, Molkerei etc zu ernähren. Und es ist ja was anderes Vorräte für sich und seine engsten Bezugspersonen anzulegen als füe win ganzes Dorf tonnenweise Zeugs zu kaufen. Ich habe aber auch hier eben noch sehr frisch die Bilder vom 1. Lockdown vor Augen als Supermärkte teils leergwräumt wurden. Realistisch sind die Bescreibungen des Verhaltens von Joe und Konsorten aber vermutlich schon, der Überlebenswille eben...
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Kurze Frage an diejenigen die „Die Geschichte der Wölfe“ gelesen haben......
Kommt in der Geschichte eine Leiche vor?
Antwort gern kurz im Spoiler.
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Äh..is schon ne Weile her. Geht es dir echt explizit um eine Leicje oder generell darum ob da wer stirbt? Einen Tod gibt es aber ob da was über die Leiche explizit steht weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr.
Ich brauche noch ein Buch für die Challenge in dem keine Leiche vorkommt.
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Daher würde ich das Buch nun schon vorsichtshalber ausschließen, wenn da jemand stirbt.
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