Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
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Bei mir kams genauso an und ich hatte auch
im Kopf.
Aber so ist das mit dem Internet halt..
Ich kann leider auch nicht helfen, da ich keines der Bücher kenne.
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Tat ich nicht und hätte gar nicht antworten sollen.
Mir sind die Kategorien eben nicht wichtig.
Alles gut, Du wirst schon eine für Dich passende Einordnung finden Nesa8486 .
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Hier liefert Wikipedia tatsächlich eine gute Beschreibung:
Also: Fantasyelemente wären ein Ausschlusskriterium, zeitgenössische Bücher eines Autors ebenso.
Was noch durchklingt ist ein gewisser Anteil von „Eskapismus“ im Historischen Roman. Also eine Flucht aus dem Alltag in andere Zeiten (oder das Bild, das man sich von ihnen macht). Kritische Aufarbeitungen eines Zeitgeschehens, das noch ganz direkt in unsere Gegenwart hineinwirkt - wie z. B. beim Wintersoldaten oder beim Trafikanten - würde ich daher nicht da reinrechnen. Das ist aber teils ein persönliches Empfinden. Ich habe noch Leute gut gekannt, die den 1. und 2. Weltkrieg miterlebt haben.
Aber ich wäre auch mit einigen Beispielen bei Wikipedia nicht ganz einverstanden. „Der Tod des Vergil“ zum Beispiel ...
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Für mich ist ein Roman erstmal ein Obergriff für Fiktion.
Klar kann man dies dann noch weiterführend einteilen: Kriminalroman, Thriller, Zeitgenössischer Roman, Schicksalsroman, Entwicklungsroman, Jugendroman, Liebesroman, Dystopischer Roman, Fantasy, etc.
Aber natürlich sind die Grenzen da fließend - wie das eben so ist im Bereich Kunst und Kultur. Ich ordne meine Romane grob nach Themen und Autoren, weiter mache ich mir darum keinen Kopf, warum auch? (Nicht böse gemeint - ich versteh nur gar nicht, warum man sich darüber Gedanken machen sollte).
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"Historischer Roman" ist für mich das, was tatsächlich schon sehr weit von unserer Lebenswirklichkeit entfernt ist und nicht in der Zeit des Autors spielt. Plus - aber das ist eher eine subjektive Empfindung - der Trivialanteil ist relativ ausgeprägt.
Deswegen würde ich bei den meisten von denen, die abraxas bereits aus der Liste genommen hat, ebenfalls nicht zu historischen Romanen zählen.
Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich die Reihe von Ken Follet "Sturz der Titanen" und die Folgebücher ein gutes Beispiel für den Trivialpunkt. Im Gegensatz zu zum Beispiel dem Trafikanten oder der Bücherdiebin: Beides behandelt das 20te Jahrhundert bzw den zweiten Weltkrieg, aber die Art der Erzählung ist unterschiedlich. Follett will in erster Linie unterhalten, während die anderen beiden noch einen gewissen kritischen Aspekt behandeln.
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„Die Magie der kleinen Dinge“ spielt z. B. sehr bewusst damit, dass nicht klar ist, ob Magie eine Rolle spielt oder nicht. Könnte aber noch eher zu den historischen Romanen gerechnet werden als „Die Landkarten der Zeit“ mit sehr manifesten Elementen.
Das letzte Jahrhundert - hmh. Die kritische Auseinandersetzung zumindest mit dem 2. Weltkrieg, den Gräueln des Nationalsozialismus, Rassismus, bürgerlichen Zwängen der Nachkriegszeit etc. unter „Historischen Roman“ gefasst zu sehen, täte mir persönlich auch in der Seele weh. Ich sähe diese Geschehnisse damit sprachlich/ideell in eine Ferne gerückt, in die sie aus meiner Sicht nicht gehören (und damit „harmlos“ gemacht) . Die Fragen sind mMn noch aktuell. Oder um mit einem Größeren zu sprechen:
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch ...“
Das mag nun wirklich eine Frage der Generation sein. Nesa8486 , Waldhörnchen : Wirklich aus Interesse nachgefragt und überhaupt nicht böse gemeint: Ist das so für Euch? Dass die Epoche der Weltkriege, der „Rassenkämpfe“, der bürgerlichen Unfreiheit etwas so Entferntes ist, dass man quasi darin abtauchen kann - in weit entfernte Zeiten?
Mit den „Roaring Twenties“ könnte ich mir das tatsächlich noch vorstellen. aber sonst tatsächlich eher nicht.
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Ist das so für Euch? Dass die Epoche der Weltkriege, der „Rassenkämpfe“, der bürgerlichen Unfreiheit etwas so Entferntes ist, dass man quasi darin abtauchen kann - in weit entfernte Zeiten?
Für mich fühlt es sich tatsächlich weit entfernt an. Allerdings nicht so weit, dass ich Bücher mit diesen Themen als historische Romane bezeichnen würde. Bei historischen Romanen denke ich eher ans Mittelalter.
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Ja. Das muss man mit einem alten Schädel auch erstmal gefasst bekommen. Ich hab mit Überlebenden von Auschwitz und Treblinka und anderen KZs gesprochen. Miterlebt und darunter gelitten, was die Nazivergangenheit meines Großvaters und die Kriegszeit mit meiner Familie gemacht haben. Hab studiert zu einer Zeit, die zwar lange nach den Siebzigern war, aber in der der Hauch noch kräftig durch die Hörsäle gerauscht und dem Rest des Geistes der Fünfziger zusammengeklatscht ist. Die Erkenntnis, wie grauenhaft der Mensch sein kann, über eine Broschüre aus Bildern von der Befreiung von Auschwitz erfahren (da war ich sieben). Debatten über Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ziehen sich durch mein ganzes Erwachsenenleben.
Mir sitzt das noch direkt auf der Haut.
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Phonhaus, mir ging das ähnlich und geht es noch. Das ist für mich keine Historie, das ist aus erster Hand gehörtes, erzähltes Leben, Leiden, was sich durch die Familie zog.
Ist wohl unbedingt eine Altersfrage, ansonsten stimme ich Waldhörnchen zu, was das Mittelalter angeht.
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Meine Urgroßeltern haben nie mit mir über den Krieg gesprochen, weil ich noch zu klein war und meine ersten Berührungen mit dem Thema kamen tatsächlich erst im Geschichtsunterricht in der Schule. Bis dahin waren meine Urgroßeltern aber auch leider schon verstorben.
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