Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich habe nun mit Donna Tartts "Die geheime Geschichte angefangen", und kommt bisher (Seite 60) nicht rein. Mal schauen, ob das bis Seite 100 noch was wird, sonst kommt es weg....

    Oh, das wäre schade, ich hab das vor Ewigkeiten gelesen und fands spannend.

    Es hat mich an einen (ziemlich merkwürdigen) Hitchcock- Film erinnert.

    "Rope". (Cocktail für eine Leiche).

    Aber hin und wieder passt ein Buch nicht.:ka:

  • "Die geheime Geschichte" mag ich sehr. Aber ich mag Donna Tartts 3 Romane eigentlich alle. Mir gefällt dieses Ausführliche, der langsame Aufbau von Atmosphäre... aber ich denke, an Donna Tartt scheiden sich die Leseratten-Geister.

  • 40 Seite bekommt es noch, ich bin ja geneigt, dranzubleiben, wenn es hier Leserinnen mit ähnlichem Geschmack gefällt, manchmal kommt man ja auch rein. Und ich bin halt ungeduldig, mit langsamem Aufbau bin ich schwer zu kriegen.... |)

  • Das erklärt einiges, ich stehe ja total auf eine gewisse Langsamkeit, "Slow Burn" ist total meins :D Ich liebe es, wenn sich von Seite zu Seite Atmosphäre aufbaut und habe generell eine Vorliebe für dicke Wälzer :tropf:


    Im Moment quäle ich mich übrigens durch Stephen Kings unter dem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlichte "Menschenjagd". Was bin ich froh, dass es nur noch 150 Seiten bis zum Ende sind. King schreibt normalerweise so gekonnt und atmosphärisch, aber "Menschemjagd" liest sich wie ein vorhersehbarer, zweitklassiger Actionstreifen. Dabei ist die Grundidee ganz originell, wenn man bedenkt, dass das Buch in den 80ern geschrieben wurde: Irgendwann in der Zukunft (es dürfte nach 2025 sein) konteolliert ein ominöses "Netzwerk" Nordamerika. Dazu besteht eine extreme Zwei-Klassen-Gesellschaft und die der armen Seite leben in ärmlichsten, miserablen Bedingungen. Um an Geld zu kommen, besteht die Möglichkeit, sich bei der "Spiele-Kommission" für die Teilnahme an einer perfiden Form von Reality-TV zu bewerben. Der junge Ben Richards, der ein schwerkrankes Kind zuhause hat und seine Familie kaum ernähren kann, wird für die heftigste Sendung ausgewählt, die "Menschenjagd". 30 Tage lang wird erbarmungslos auf ihn Jagd gemacht, für jede Stunde, die er überlebt, bekommt er Geld, das an seine Familie geht. Überlebt hat diese Show jedoch noch kein einziger Teilnehmer...

    Die Grundidee ist also ganz originell, und ähnliche Geschichten gibt es ja schon, zB Amelie Nothombs "Reality-Show" oder auch das berühmte "Tribute von Panem". Aber der Schreibstil der "Menschenjagd" gefällt mir einfach nicht, die Story wird so "runtergeleiert", auch mit dem Protagonisten werde ich nicht warm...

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    Zudem bin ich jemand, der gern mehr über das Drumherum erfährt: Wie kam es zu solch einer gespaltenen Gesellschaft? Wie ist das Alltagsleben darin?

    Und dann finde ich manches einfach nicht so gelungen. Ich meine, ok, das Buch wurde wohl Anfang der 80er veröffentlicht, aber die Umsetzung der Show wirkt so altbacken... Ben Richards bleibt mit dem Network in Kontakt, indem er täglich 2 Kasetten mit Aufnahmen von sich selbst an den Fernsehsender schickt - diese werden dann dem Publikum vorgespielt. Nicht sehr futuristisch, wenn man da zB an die technischen Möglichkeiten denkt, die in "Tribute von Panem" vorkommen.

  • 40 Seite bekommt es noch, ich bin ja geneigt, dranzubleiben, wenn es hier Leserinnen mit ähnlichem Geschmack gefällt, manchmal kommt man ja auch rein. Und ich bin halt ungeduldig, mit langsamem Aufbau bin ich schwer zu kriegen.... |)

    Ah, daran mags liegen, ich bin da ähnlich, aber ich gestehe auch, früher geduldiger gewesen zu sein.;)

  • Der nächste Klassiker auf der Liste war Roald Dahls "Charlie and the chocolate factory".

    Vorweg Nesa8486 das Vokabular bliebt das ganze Buch hindurch relativ simpel, dürfte also auch für eher ungeübte Leser machbar sein.

    Ich finde es faszinierend, wie gering der Grat zwischen Kindermärchen und Horrorfilm sein kann. Würde man das ganze nur ein kleinw enig anders formulieren, wären wir da sehr schnell im FSK 16 Bereich. Wobei ich ja noch etwas wanke, ob ich das ganze ausufernd fanatsievoll und kreativ oder zutiefst geisteskrank finden soll. Liegt halt doch näher bei einander, als man denkt. xD

    Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich die Geschichte auch als Kind geliebt hätte. Ich mochte es da schon immer mit einem gruseligen Unterton und ich muss sagen, ich bin etwas sauer, dass meine Englischlehrerin in der 7. Klasse mir Dahl damals so verdorben hat. Sie fand Dahl ganz grandios und im Grunde war alles außer Dahl Schund und das hat sie uns wieder und wieder und wieder unter die Nase gehalten. Dahl, Dahl, Dahl, muss man unbedingt sofort und ales und nur das lesen.

    Und auf solchen Hype reagiere ich massiv allergisch. Auch heute noch. Das ist auch der Grund wieso ich lange keinen Harry Potter gelesen habe - ich bin erst eingestiegen kurz bevor "Order of the Phoenix" erschien - das Gleiche bei Panem, die hab ich auch erst nach der ersten Verfilmung gelesen.

    Wenn jemand mit "oh Gott, das ist soooo super, das MUSST (!!1!!11!!!elf!) du sofort lesen" ankommt, hab ich schon keine Lust mehr darauf.

  • Wenn jemand mit "oh Gott, das ist soooo super, das MUSST (!!1!!11!!!elf!) du sofort lesen" ankommt, hab ich schon keine Lust mehr darauf.

    So geht mir das mit Bestsellerliste, Faz/Sz/Buchpreis was auch immer- hochgejazzte Belletristik....da lass ich erst einmal die Pfoten weg (zB Ferrante, wenns auch vielen gefiel und ist ok), das nervt mich sofort.

    Dahl hat eine der besten Mord- Kurzgeschichten geschrieben und seine Kinderbücher kamen bei mir in der Schule nicht vor, den habe ich später entdeckt.

    Seine Stories (KüsschenKüsschen und so)- herrlich.

  • Dahl hat eine der besten Mord- Kurzgeschichten geschrieben

    Ich erinnere mich da nur an die Frau, die ihren Mann mit der Lammkeule erschlagen hat und an irgendeine Geschichte mit einem Kreuzfahrtschiff, wo die Leute gewettet haben, wie lang das Schiff wohn braucht und einer manipulieren wollte.

    Wir haben die damals im Unterricht gelesen und ich erinnere mich, dass ich die Geschichten eigentlich mochte, aber mir dieses "du musst die alle mögen" die Freude daran verdorben hat.

  • Mein aktuelles Leseprojekt (Sebastian Barry: Ein verborgenes Leben) erfordert etwas Geduld und Durchhaltevermögen, was durchaus ja nichts Negatives ist. Nur wenige mir bekannte Bücher haben einen derart brillanten Schreibstil und eine so differenzierte Schilderung der Gedanken und Erinnerungen eines Menschen.


    Einerseits „erzählt“ die fast 100-jährige Roseanne, wie eine Nacht im Bürgerkriegs-Irland im Jahr 1922 das Leben ihrer Familie zerstörte und in den folgenden Jahren weitreichende Folgen nach sich zog, andererseits „berichtet“ der sie seit Jahrzehnten behandelnde Psychiater Dr. Grene, was sein Leben aktuell tiefgreifend verändert und was die Befragungen der uralten Dame und die Recherchen in alten Unterlagen, die vielleicht Aufschluss geben, warum sich Roseanne seit über 60 Jahren in der Anstalt befindet, ergeben. Und die Zeit drängt, da das Irrenhaus (wie Roseanne es nennt) abgerissen werden soll und die Patienten in den Neubau umgesiedelt oder entlassen werden müssen. Die beiden Protagonisten schreiben eine Art Selbstzeugnis über ihr Leben auf, während die Gespräche miteinander kurz und unbedeutend erscheinen.

    Zu recht ein preisgekrönter Roman, der zeigt, wie einfache Menschen vom Lauf der Geschichte mitgerissen und gezeichnet werden - in jenen unruhigen Jahrzehnten der irischen Vergangenheit angesiedelt. Ich mag ihn sehr, obgleich das ständige Hin- und Herspringen zwischen beiden Ich-Erzählern sowie die jeweiligen Rückblenden keine einfache Lektüre ermöglichen. Eine gewisse Kenntnis der irischen Geschichte setzt der Autor wohl voraus, sonst verliert sich der Leser in der komplexen Historie der kleinen Insel.

  • Buchserien gesucht. Was kennt ihr , was könnt ihr empfehlen. Fantasy und SiFi. Serie geht übrigens erst bei mehr als 5 los. :D Alles andere sind Triologien und Quadrologien oder zwei Bände. Kennt ihr da was? Über empfehlungen würde ich mich freuen.

    PS. Vampire sind nicht Fantasy sondern Menschengeschichten mit langen Zähnen. Wherewölfe sind das selbe nur mit Fell. :D

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