Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Hintereinander weg 2 Krimis von Peter James, Roy Grace, den 4. und 6. Fall.

    Puh.


    Jetzt das totale Kontrastprogramm:

    Monika Helfer, Die Bagage


    Auch nicht wirklich aufbauend, aber intensiv, der Anfang gefällt mir schon. Erinnert ein wenig an Seethaler.

  • Ich bin begeistert von meinem Zufallsfund: „Bleib bei mir (Abide with me)“ von Elizabeth Strout! Bisher hatte ich noch nichts gelesen von dieser feinfühligen, exzellenten Autorin und Pulitzer-Preisträgerin, die das (amerikanische) Kleinstadtleben mit allen Facetten meisterhaft beschreiben kann.

    Der Titel des Romans bezieht sich auf den gleichnamigen bekannten Kirchenhymnus (im Spoiler die übersetzte 1. und 2. Strophe) , der für den seit kurzem verwitweten jungen Pastor Tyler Caskey eine ebenso besondere Bedeutung hat wie das Leben und die Schriften des lutherischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der im April 1945 von den Nazis ermordet wurde.


    Die Erzählweise der Autorin ermöglicht dem Leser eine intensive Begegnung mit dem Protagonisten, seiner Lebens- und Glaubenskrise nach dem Krebstod seiner jungen Ehefrau. Allein geblieben in dem heruntergekommenen Farmhaus versucht Tyler, den Erwartungen seiner Gemeindeglieder weiterhin gerecht zu werden, mit seiner traumatisierten 5-jährige Tochter, die aufgehört hat zu sprechen und durch zunehmend aggressives Verhalten auffällt, klarzukommen und sich mit seiner dominanten Mutter, die die Betreuung der ca. einjährigen zweiten Tochter an sich gerissen hat, zu arrangieren. Immer mehr Lasten durch die Schicksale einiger Gemeindeglieder werden ihm aufgebürdet, während der Pastor seinen eigenen Trauerprozess verdrängt und nach und nach erst merkt, wie sein Familienleben ihm entgleitet und seine Erschöpfung zu schweren Glaubenszweifeln führt. Klatsch und Tratsch, Gerüchte, schwierige Beziehungen zu einzelnen Personen in der Gemeinde, Zweifel Einzelner an seiner Eignung als Seelsorger und Vater führen zu einer allumfassenden Krise - zumal die Gemeinde seine Verzweiflung und Not ebenso wenig wahrnehmen kann/will wie Tyler die stummen Hilfeschreie seiner kleinen Tochter...


    Ein „stiller“ Roman mit Tiefgang und psychologischem Einfühlungsvermögen, eine Milieustudie des Kleinstadtlebens Ende der 50-er Jahre, die weiterhin aktuell ist, für theologisch Interessierte ebenso interessant wie für Leser, die Werke mögen, in denen die Erzählkunst und Menschenkenntnis der Autorin in wunderbarer Weise deutlich werden.


    Fazit: Weitere Bücher dieser Autorin werden in Kürze folgen.

  • Marabea von Elizabeth Strout habe ich vor einigen Jahren „Mit Blick aufs Meer“ gelesen und das hat mich damals total überrascht und begeistert. Die Aufmachung des Buches hatte mich irgendwas Seichtes erwarten lassen, was sich überhaupt nicht bewahrheitete. Daran hast du mich jetzt gerade erinnert, danke.

  • Marabea , ich sag auch Danke, der Name der Autorin tauchte ja schon mal hier auf und um die werde ich mich jetzt auch mal kümmern.....klingt so ein bißchen wie Anne Tyler, die ich schätze.

  • WeisseSchwalbe : Für das von dir erwähnte Buch „Mit Blick aufs Meer“ hat Elizabeth Strout ja den Pulitzerpreis bekommen. Es ist auch auf der „Zu-Kaufen-Liste“ bei mir. Ihre Romane sind schon etwas Besonderes, so habe ich gelesen. Es geht mehr um Einzelschicksale, feine Beschreibungen von Persönlichkeiten, Beziehungsanalysen, innere Kämpfe bzw. Entwicklungen der Protagonisten. Viel Handlung und „Action“ sucht man wohl vergeblich, vermute ich. Erst, wenn ich weitere Bücher von ihr gelesen habe, werde ich Genaueres wissen.
    abraxas61 : Der Name von Anne Tyler ist mir noch nicht begegnet. Ich werde mal recherchieren...

  • Marabea, von Tyler mochte ich nahezu alles, besonders aber

    Der leuchtend blaue Faden

    Das fand ich großartig und berührend und so unkitschig.


    Daran hat mich Deine Beschreibung von Strout erinnert- aber ich kenne noch nichts von dieser, von daher hinkt der Vergleich vielleicht, vermutlich.

  • Ich habe grade Nebra von Thomas Thiemeyer beendet. Hat mir richtig gut gefallen. Die letzten 200 Seiten habe ich dann heute förmlich aufgesaugt. :D passt sehr gut zur Walpurgiszeit. :herzen1:

  • Ich habe jetzt noch Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers dazwischengeschoben. Hoffe, ich werde pünktlich genug sein, um Das Hexenbuch von Salem anzufangen :lol: 10 Tage dürften aber ausreichen. Das Buch gehört ja mit zu den größten SuB-Leichen hier und endlich hat es von der Stimmung mal gepasst, da musste ich zuschlagen :D

    Die Sprache gefällt mir außerordentlich gut.

    Das einzige, was mich etwas stört, ist die Zeitform. Normalerweise bevorzuge ich das Präteritum, aber wir ziehen ja quasi mit dem Protagonisten zusammen durch die Straßen, die Leser werden auch angesprochen, und es gab auch eine Stelle, da hieß es so in etwa wie: "Ah, da stehen wir nun, vor den Toren von Buchhaim!" (Oder so ähnlich, aber definitiv Präsens) Nur um dann wieder ins Präteritum zu wechseln :denker: Auch in einer Fußnote um die Währung dort wird im Präsens angefangen und dann im Präteritum weitergemacht. Entweder ganz oder gar nicht, so eine Mischung mag ich nicht.

  • Das Hexenbuch von Salem

    Der Schreibstil gefällt mir gar nicht und die Wortwahl noch weniger. Ich bleibe viel zu oft hängen, weil ich viele Wörter gar nicht kenne. So macht das keinen Spaß. :verzweifelt:

    Manchmal brauche ich eine weile, bis ich mich an den Schreibstil von einem neuen Autor gewöhnt habe. Hoffentlich passiert das bei dem Buch auch noch. :fear:

  • Das Hexenbuch von Salem

    Der Schreibstil gefällt mir gar nicht und die Wortwahl noch weniger. Ich bleibe viel zu oft hängen, weil ich viele Wörter gar nicht kenne. So macht das keinen Spaß. :verzweifelt:

    Manchmal brauche ich eine weile, bis ich mich an den Schreibstil von einem neuen Autor gewöhnt habe. Hoffentlich passiert das bei dem Buch auch noch. :fear:

    Oh je. Da bin ich ja mal gespannt. Wenn ich ständig Wörter nachschlagen muss, nervt mich das auch total. Oder dann halt ignorieren, aber das ist ja auch doof. Will ja schon gern wissen, was die bedeuten :ka:

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