Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Vielleicht sollte den mir-doch-egal-Damen mal ein gutes Buch über die Zeit empfohlen werden.

    Gibts doch nicht :omg:

    Seid froh, dass es euch nicht (mehr) betrifft, aber seid nicht so respektlos. Das finde ich ganz schlimm.

  • Ok, ich lese weiter von meinem Lieblingspapierhund Tassen und es bleibt sehr, sehr gut.

    Man kann nicht wissen, wie Hunde denken, empfinden ( man kann es ahnen, wir HH tun das täglich, schon klar) und jeden Versuch, das literarisch wiederzugeben, fand ich immer kläglich...aber das ist wirklich, wirklich anders.

  • Doch, kann man. Nee ehrlich. Ich werde das auch weiterhin sagen. Wer da dann jetzt sowas reininterpretieren will, soll's halt. Irgendwo ist auch mal Schluss mit dieser albernen politischen Korrektheit immer und überall. Min. 80% der Menschen wissen nicht einmal, dass es bei “Jedem das Seine“ überhaupt einen bösen geschichtlichen Hintergrund gibt. Hitler hat bestimmt auch öfter mal gesagt, dass er Hunger hat.. :roll: sowas Albernes.

    Ich bin zwar wie oben geschrieben eher für eine bewusste (!) positive Umdeutung, aber bei dem Vergleich bleibt mir doch die Spucke weg.

    "Jedem das Seine" ist nichts, was "Hitler mal gesagt hat". Das steht am Tor des KZ Buchenwald und gehört damit definitiv zum härtesten Kern der Nazi-Rhetorik.

  • Dennoch hatte dieser Spruch seinen Ursprung weit vor der Nazizeit und ist auch heute noch sehr gebräuchlich, ganz ohne Bezug zu unserer düsteren Vergangenheit.

    Das man das Hakenkreuz nicht mehr nutzen darf, kann ich absolut verstehen, aber ja, irgendwo hört es einfach auf und ich denke auch, dass die allerwenigsten wissen, was es überhaupt damit auf sich hat. Heute hat man ja auch gesehen, dass es selbst dann genutzt wird, wenn man davon weiß, einfach weils nun mal manchmal passend ist. Natürlich, mit gänzlich anderer Bedeutung.

    Die Nazizeit hat so viel kaputt gemacht und genommen, da lasse ich mir persönlich doch nicht auch noch einzelne Sätze nehmen.

    Was macht ihr denn, wenn dieser Satz mal in einem Buch steht? Zuklappen und entsorgen?

  • Ich muss auch anmerken, ja "wir Jungen", teilweise Ende 80er und 90er haben die erste kritische Diskussion mit dem Spruch nicht bewusst wahrgenommen (nach Recherche Mitte 90er aufgeblüht und entsprechend der Rechtsstaatlichkeit verfolgt)

    Dennoch finde ich einen Ausspruch wie "Arbeit macht frei" um Längen schlimmer als ein Spruch, der von den Nazis in seiner eigentlichen Bedeutung beraubt und umgedacht wurde. Gerichte und auch die Bundeswehr verwenden den Spruch noch in ihrem ursprünglichen Sinne "Suum cuique".

  • Was macht ihr denn, wenn dieser Satz mal in einem Buch steht? Zuklappen und entsorgen?

    Zumindest stutze ich und versuche, es in dem jeweiligen Zusammenhang zu lesen und heute ist mir das so entschlüpft und das war mir persönlich dann wirklich unangenehm, da ich die Generation bin, die von Kriegs-Eltern und Großeltern und jüdischen Wurzeln geprägt ist.

    Die Nazizeit hat so viel kaputt gemacht und genommen, da lasse ich mir persönlich doch nicht auch noch einzelne Sätze nehmen.

    ich schon und das ist eine ganz persönliche Betroffenheit, die auch weiter nicht interessieren muss und umso blöder fand ich heute die Verwendung meinerseits.

    Okay oder nicht, wir könnens mMn hier jetzt auch mal beenden.

    Jedwede Relativierung ist mir suspekt und ich ertrage es einfach nicht, wenn gesagt wird" nun muss es aber auch mal gut sein". Kann ich nicht mit umgehen und dafür entschuldige ich mich niemals.

  • abraxas61 und Nesa8486 : Ihr habt beide teilweise recht mE - was ja eigentlich nicht möglich ist. Sensibilität bzgl. vorgeprägter und geschichtlich belasteter Begriffe ist wichtig. Andererseits gibt es auch Redewendungen, die „nur“ aufgrund einer Ideologie in einen anderen Kontext gestellt wurden und damit in ihrer eigentlichen Bedeutung missbraucht werden.

    In diesem Fall möchte ich nicht sagen, dass sie damit generell für mich tabu sind.


    Es gibt zum Thema einen interessanten Artikel von F. Brunssen „Jedem das Seine - zur Aufarbeitung des lexikalischen NS-Erbes.“ Herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung. Da ich ihn nicht verlinken kann, hier mal den Hinweis:

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