Schutztrieb

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    • Wenn ich in eine brenzlige Situation kommen würde, klemm ich schnell meine Dackelhündin unter den Arm und renn so schnell ich kann.

      Meine Hündin ist ja auch so ein absolutes Schaf, Menschen sind alle toll ih ihren Augen.


      Ich wurd einmal, abends im Dunkeln und bei strömenden Regen, von einem komischen Typen verfolgt. Weit und Breit war natürlich sonst niemand unterwegs.
      Als er mir zu Nahe kam, hab ich geblufft. Ich hab ihn mit ruhiger Stimme gebeten, Abstand zum Hund zu halten, sonst könne ich für nichts garantieren.
      Hat gewirkt, manchmal muß man diese schrägen Vögel daran erinnern, daß man einen Hund mit sich führt, der evtl. auch beissen könnte. ;)

    • Wobei ich Schutztrieb und zu verteidigende Ressource gleich setzen würde?!? Der Hund zeigt den Schutztrieb, da es eine Ressource gibt, die er verteidigen will....


      Im Grunde ist alles Ressourcenverteidigung.


      Was der Hund für sich als Ressource (=wichtig fürs Leben) betrachtet, ist individuell. Dazu gehören beispielsweise seine eigene Unversehrheit, sein(e) Sozialpartner, ein Territorium, Nahrungsquellen und so weiter ...


      Und wie souverän oder unsicher er das macht, ist ebenfalls individuell.

      genau das waren eben auch meine gedanken dazu.
      mir stellt sich die frage(n) eben auch, aus was für einer motivation ein hund schützt, wenn er es denn tut?
      und so kam ich eben zu dem schluss, dass das aus einer motivation der ressourcen-verteidigung passieren kann.
      gibt es noch weiter motivationsgründe, aus welchen heraus der schutztrieb entsteht?


      Würde ich ebenfalls gerne machen können, wäre ziemlich praktisch :lol:

      das fände ich ja so praktisch :) hätt ich mir schon oft gewünscht, da ich mir meine eben auch gerne mal unter'n arm klemmen wollen würde um ma fix "weg zu sein". das geht aber bei meiner z.b. gar nicht. wenn ich das gefühl habe "mir ist mulmig, ich will mal schnell weg", bleibt meine eben meist stehen und fängt an sich genau umzusehen, warum mir so ist...
      generell wird gerne mal gebellt und in die leine gesprungen, wenn ich mit leuten rede/die auf uns zukommen etc. aber das ist, mMn bei ihr mehr so die überforderung mit der situation bzw. unsicherheit oder etwas in diese richtung. es ist definitiv sehr unsouveränes verhalten.
      im dunkeln ist sie --nur bei uns in der weiteren nachbarschaft, nicht, wenn wir z.b. in einer anderen stadt unterwegs sind-- sehr wachsam, checkt auch ecken ab etc. und in park-nähe "auf jagd" bzw. das würde sie gerne, würde ich sie lassen ;)


      generell denke ich bei meiner eben, dass sie keinen schutztrieb hat, sondern territorial und ressourcenbezogen unterwegs ist und gerne wacht. dazu kommt noch ihre unsicherheit.

    • So wie ich meine Hündin kenne, würde ich sie als sog. "Angstbeißer" betiteln denn wenn ihr in der Anfangszeit was nicht geheuer war, ging sie bellend drauf los, wobei ich glaube, dass sie sich nicht zubeißen trauen würde und man sie evtl. mit einem lauten "Buh" und einem Aufstampfen in die Flucht schlagen könnte.

    • Ich würde aber auch nie einen Hund absitzen lassen, wenn mir irgendwelche Menschen komisch vorkämen.

      Das würde ich auch nicht tun. Nicht mal aus dem Grund, dass ein absitzender Hund artig scheint. Mein Ziel ist es, zügig durch solche Situationen durch zu gehen, ohne das sich jemand angesprochen fühlt. Und sollte sich doch jemand veranlasst fühlen, mich auf welche Weise auch immer anzusprechen, kann ich weitergehen. Das tue ich auch aus dem Grund, weil ich mich nicht mit fremden ggfs. unkontrollierten Menschen befassen möchte und dabei gleichzeitig meinen Hund im Auge haben muss.

      Ich glaube nicht, dass Schutztrieb und Ressourcenverteidigung gleichzusetzen bzw. bestimmt bei manchen aber nicht bei allen.

      Naja, "Schutztrieb" ist der Begriff, den wir dafür verwenden, wenn der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt. Die Motivation hieraus ist sicherlich die Ressourcenverteidigung. Insofern wäre "Ressourcenverteidigung" eigentlich die geeignetere Bezeichnung als "Schutztrieb". Die Ausprägung hängt sicherlich vom Hund ab, allerdings auch von seiner Position im Familienverbund und damit auch davon, wie ich meinen Hund trainiere, damit er lernt, diesen Trieb kontrolliert einzusetzen.


      Meine Hündin zeigt einen ausgeprägten, aber durch Training kontrollierbaren Schutztrieb. Würde ich sie lassen, würde sie so ziemlich jede Situation kontrollieren wollen, weil sie der Meinung wäre, ich kriegs nicht hin....und das bedeutet für den Hund puren Stress.


      Das ist häufig die Schwierigkeit je nach Hund, den vorhandenen Schutztrieb, der oft auch durch nicht optimal trainierte Unsicherheiten entsteht, zu kontrollieren. Meist weiss man gar nicht wie, da der Hund in solchen Situationen nicht ansprechbar ist.


      Meine Hündin knurrt zB. nur im Wachtriebmodus, wenn überhaupt.

    • auch davon, wie ich meinen Hund trainiere, damit er lernt, diesen Trieb kontrolliert einzusetzen.

      Ja, da geb ich dir Recht. Der Schutztrieb hat auch etwas mit Training oder vielmehr nicht Training, also laufen lassen der Dinge zu tun.
      Ich hätte den Schutztrieb bei meinem Hund vollkommen unterbinden können. Das wollte ich aber nicht, Ich wollte den Hund genauso haben, wie er war und habe bewußt schon beim Züchter nach einem entsprechenden Welpen geschaut.


      Ich hab damals mitten in der Innenstadt gewohnt, nahe zur Altstadt.
      Was da an komischen Typen rumlief; vom Junkie bis zum Alki über Vergewaltiger, die junge Frauen auf dem Heimweg in Hauseingänge gezerrt und vergewaltigt haben.
      Ich wollte einen Hund, der all dieses "Gepacks" auf Abstand hält und genau so einen Hund habe ich bekommen. :lol:
      Ein Hund, der nicht ängstlich war und absolut keinen Respekt hatte vor Menschen.

    • Ich wollte einen Hund, der all dieses "Gepacks" auf Abstand hält und genau so einen Hund habe ich bekommen.

      So einen Hund habe ich auch :D aber das bedeutet für mich nach wie vor regelmäßiges Training, damit der Hund im richtigen Moment auch abrufbar ist und nicht sein Ding durchzieht...

    • aber das bedeutet für mich nach wie vor regelmäßiges Training, damit der Hund im richtigen Moment auch abrufbar ist und nicht sein Ding durchzieht...

      Ja logisch, ich war mit meinem "Teufelsbraten" schon im Alter von fünf Monaten auf dem Hundeplatz. Er war der Jüngste dort.
      Er hatte die Begleithund- und die Schutzhundausbildung.

    • @Lorbas und @Mia2015:

    • Irgendwie verstehe ich den Unterschied zwischen Unsicherheit und Schutztrieb immer noch nicht. Also bzw. woran ich das eine und das andere erkennen soll.


      Balou ist ja ein GR, ein untypischer, aber ok. Unsicher war er bereits mit acht Wochen. Gruselte sich vor vielen Dingen, bei Hunden und Menschen fiddelte und beschwichtigte er. Mit vier Monaten packte er dann Territorialverhalten aus. Sind wir irgendwo etwas länger gewesen (zehn Minuten reichen völlig), wurde das Territorium bewacht. Dies hat er nicht mit einer Ruhe wie ein 12 Wochen alter Spitz getan, aber in der Ernsthaftigkeit unterschied sich da nix. Mit sechs Monaten stellte er im Freilauf den ersten Menschen. Abseits des Waldweges im Gestrüpp. Dies passierte uns aus Unwissenheit noch wenige Male (vielleicht 3-4 mal). Er pöbelte alle Menschen draußen an, fixierte durchgehend, lief steif.


      Mit hartem Training laufen wir in für ihn normalen Situationen und Gegenden schon sehr lange neutral an Menschen vorbei. Manchmal ist er starr und fixiert (sehr ruhige Gegend, merkwürdiger Mensch, etc.). Läuft jemand auf mich zu und spricht mich an, geht er bellend Richtung Mensch. Er ist da sehr schwer wieder zu beruhigen, sodass wir uns meist einfach entfernen. Wir werden aber auch selten angesprochen und die Menschen starren ihn leider an. Im Vorbeigehen darf mich übrigens jemand ansprechen.
      Führe ich ein „Streitgespräch“, steht er knurrend vor mir und lässt den anderen Menschen nicht aus den Augen. Geht es mir nicht gut (psychisch oder physisch), hat er noch feinere Antennen und muss noch enger geführt werden. Da reagiert er gerne über.


      Zuhause und im näheren Umkreis des Hauses ist er ekelhaft zu Menschen und Hunden. Da steht er durchgehend im Gehorsam und hat nichts zu kontrollieren, entscheiden usw. Wachen darf und tut er aber ausgiebig und angemessen.
      Je weiter wir von unseren Standardgegenden weg sind, desto entspannter ist er mit Menschen und Hunden. Er will dennoch keinen Kontakt, bleibt aber ignorant.


      Normalerweise wird mir immer gesagt, ich hätte einen sehr unsicheren Hund. Wenn ich hier manche Beschreibungen lese, erkenne ich meinen Balou aber viel wieder.
      Also Wach- und Schutztrieb, aber noch jung und nicht souverän? So würde ich ihn beschreiben.

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