Der "gefährliche" Hund

  • Ich kann mir das mit dem KH-Aufenthalt eben auch bei ner kleineren Wunde sehr gut vorstellen. Sie ist Mutter zweier Kleinkinder. Selbst wenn das eine eher kleine Wunde war, kann sie die Zuhause im Alltag eher schlecht schonen. Erfahrungsgemäß zumindest. Da kann es eben besser sein, wenn sie die ersten Tage stationär ist

    Ich kenne kein Krankenhaus, dass das machen würde. Es werden Leute bereits zwei oder drei Tagen nach schweren OPs nach Hause geschickt, weil sie kein Geld mehr bringen und Betten blockieren. Da werden die niemanden mit einer kleinen Wunde da behalten.

  • Hmh...und wie alt ist der Rotti heute, der mit 3,5 Monaten uebernommen und bisher wohl eher nicht gerade gebogen wurde?

    Ich glaube so in Anjus Alter.
    Für mich ist das sehr gut grade gebogen. Sie kann mit dem Hund und ihren Kindern gut zusammen leben, muss den Hund aber eben mehr managen. Das kann einem auch mit jedem anderen Hund passieren, der nicht schon als Welpe oder Junghund aggressiv ist. Und das hätte man mit dem 5 Monate altem Rotti mit Sicherheit auch hinbekommen.

  • Natuerlich. Aber der Eigentuemer ist nicht verpflichet, seinen Hund da abzugeben! Wieso auch?

    nö, verpflichten kann ihn keiner aber so rein aus menschlicher Sicht, so hätte der kleine wenigstens noch die Chance bekommen und der Halter wäre das Problem auch los gewesen. Ich kenne mich damit nicht aus aber was spricht denn gegen die Abgabe an eine nothilfestelle? Geld kann es nicht sein, einschläfern kostet auch. Es wäre einfach eine Alternative zum töten gewesen :|

  • Ich glaube so in Anjus Alter.Für mich ist das sehr gut grade gebogen. Sie kann mit dem Hund und ihren Kindern gut zusammen leben, muss den Hund aber eben mehr managen. Das kann einem auch mit jedem anderen Hund passieren, der nicht schon als Welpe oder Junghund aggressiv ist. Und das hätte man mit dem 5 Monate altem Rotti mit Sicherheit auch hinbekommen.

    Du hast geschrieben 'Der Hund ist bis heute nicht einfach, lässt sich nicht anfassen und muss im Alltag viel gehändelt werden.'
    Das ist fuer mich jetzt kein 'wurde gerade gebogen'. :nixweiss:
    Nein, d.h. nicht, dass der Hund hier definitiv getoetet haette werden muessen o.ae. ;)

    EDIT: Kann aber sehr gut sein, dass wir 2 grad komplett aneinander vorbei reden :ops:

    EDIT2: ICH hab uebrigens keinerlei Probleme mit Aggressionsverhalten. Auch nicht bei Welpen/Junghunden ;)

  • Ich kenne kein Krankenhaus, dass das machen würde. Es werden Leute bereits zwei oder drei Tagen nach schweren OPs nach Hause geschickt, weil sie kein Geld mehr bringen und Betten blockieren. Da werden die niemanden mit einer kleinen Wunde da behalten.

    Nach zwei drei Tagen, wenn sie kein Geld mehr bringen und Betten blockieren.... Merkste was?
    KHs sind logischerweise auch auf Wirtschaftlichkeit bedacht.
    Nach fünf Jahren mit einem Arzt ist mir das nur allzu bewusst. Da wurden Leute nach Hause geschickt, die dringend Hilfe brauchten - lohnte sich fürs KH halt nicht mehr. Lohnte sich dann wieder, wenn sie neu aufgenommen wurden.
    Und andere wurden wegen Lappalien da behalten, weil die Auslastung gerade gering war. Ich bin fast gestorben und war nach 24 Stunden wieder draußen.
    Deswegen ziehe ich aus der Dauer des Krankenhausaufenthalts keine Rückschlüsse mehr auf den Schweregrad der Verletzung.

  • Ich denke Chris meint es generell. Die wenigsten Menschen wissen noch, wie man sich einem Tier gegenüber verhält.

    Als Beispiel: Ich, mit meinem gesunden Menschenverstand, würde niemals einfach so auf eine Kuhweide, oder Pferdekoppel marschieren. Einmal weil die Tiere mir und ich den Tieren unbekannt bin und weil weder ich ihr Verhalten noch sie mein Verhalten einschätzen können. Das dann vielleicht eine Kuh oder ein Pferd allergisch auf mein Auftauchen reagieren könnte, sagt mir mein gesunder Verstand. Passiert mir war, dann brauche ich mich nicht wundern, wenn ich so leichtsinnig bin.

    Ich bin von meinen Eltern so erzogen worden, dass man sich Tieren (Wildtieren oder auch Weidetieren) nie einfach so nähert. Dass man sie respektiert, und dass man, wenn man sie sieht, erstmal stehen bleibt und sie bewundert. Also im positiven Sinne bewundert. Weil sie schön sind, und vor allem bei Wildtieren auch, weil man sie nicht stören soll.
    Wenn es beim Wandern mal sein musste, dass man dem Wanderweg folgend wirklich durch eine Kuhweide musste, hatte ich einen Heidenrespekt (und habe ich bis heute).
    Aber im Sinne der "modernen Freizeitkultur" kann ich mir schon vorstellen, dass Menschen dieses Denken nicht mehr haben. Ich schreibe jetzt mal das Klischee "Städter" haben keine Ahnung mehr von der Natur.

    Wenn ein Hund die Zähne fletscht, dann lächelt er nicht und es gibt genug Leute, die genau das erzählen. Denn ein Hund ist im allgemeinen Blick ein Haustier und kein Raubtier, dass durchaus seine Zähne einsetzen kann, wenn einige Konstellationen falsch treffen. Aber das wird ja gern mit einem süßen Aussehen und Eier verschleiert und wehe, der Hund benimmt sich dann doch so, wie es in seinen Instinkten einprogrammiert ist.

    Da fallen regelmäßig Leute aus allen Wolken und können es nicht begreifen und verstehen, dass alles angeblich ohne Vorwarnung passiert.

    Es wurde hier im Forum ja schon oft geschrieben, dass Menschen, auch Kinder, einfach so auf fremde Hunde zugehen und sie antatschen. Ob das zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Ich selber würde das nie machen, und nicht nur wegen meiner Ängstlichkeit vor Hunden. Sondern siehe oben, Respekt vor Tieren.
    Aber wenn ich mir die Vielzahl an niedlichen Videos und Fotos ansehe, die online zu finden sind, von Kindern kuschelnd mit Hund, vor allem mit "Riesenhund", dann frage ich mich regelmäßig, ob dem Hund das so Spaß macht. Und ob die Menschen merken, wenn es dem Hund dann doch nicht so gefällt, so gedrückt und gekuschelt zu werden.

  • Du hast geschrieben 'Der Hund ist bis heute nicht einfach, lässt sich nicht anfassen und muss im Alltag viel gehändelt werden.'Das ist fuer mich jetzt kein 'wurde gerade gebogen'. :nixweiss:
    Nein, d.h. nicht, dass der Hund hier definitiv getoetet haette werden muessen o.ae. ;)

    Dann haben wir einfach unterschiedliche Ansichten von grade gebogen. Zumal man ja nu wirklich nicht vom einen Hund auf den anderen schließen muss. Bei dem Rotti aus dem Bericht weiß man doch gar nicht, aus welchen Motiven er so gehandelt hat und was vorher wirklich passiert ist. Vielleicht ist es etwas, was man gänzlich wieder hätte hinbekommen können. Es ist ja auch nicht jeder Hund gleich... manche sind sensibler als andere und brauchen länger um mit bestimmten Situationen nach negativen Erlebnissen wieder zurecht zu kommen, oder sie kommen nur unter Dauerhafter Anleitung klar und wieder andere haben kein Problem damit, mit der Vergangenheit "abzuschließen" und lassen sich einfacher wieder auf bestimmte Situationen ein.


    Anju gehört da auch eher zu den Sensibelchen. Eine schlechte Erfahrung mit einem betrunkenem Mann hat gereicht und schon kann sie bestimmte Bewegungen von Menschen nicht mehr ab, wo ich auch immer ein Auge drauf haben muss, dass sich niemand über sie beugt oder sonst wie bedrohlich in der Körpersprache wirkt. Ich nehme auch nicht an, dass sich das je ändern wird, denn das "Problem" existiert seit 2 Jahren.
    Ein anderer Hund hätte das Verhalten von dem Betrunkenen vielleicht besser weg gesteckt.

  • Es wurde hier im Forum ja schon oft geschrieben, dass Menschen, auch Kinder, einfach so auf fremde Hunde zugehen und sie antatschen. Ob das zutrifft, kann ich nicht beurteilen.

    Das ist uns auch schon mal passiert, dass mein Rüde beim Vorbeilaufen von einem Mann einfach mal so getätschelt wurde. Auf den Rücken. Einfach so, ohne zu fragen. Mein Hund hätte ein Hund sein können, der auf Berührungen "allergisch" reagieren hätte können, oder ein Hund mit Rückenschmerzen, der entsprechend auf Berührung reagieren könnte. Ich habe den Mann aus Reflex gefragt, ob ihm seine Hände egal sind, dass er fremde Hunde einfach so enpatscht. Ich war dann wohl die blöde, hysterische Hundehalterin.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder mich eher um Erlaubnis fragen, als Erwachsene. Meine Hunde haben nichts dagegen, gestreichelt zu werden (mein Mädchen liebt jegliche Aufmerksamkeit und findet auch Umarmungen nicht schlimm, sondern toll), aber ich weise immer darauf hin, dass man fremde Hunde nicht einfach anfasst. Und das bringe ich Erwachsene bei.

    Und jetzt stelle ich mir mal vor, ich komme gerade mit meinen Rüden aus der Tierklinik. Dann ist er immer noch stark gestresst, hat Schmerzen und ist ohnehin gespannt wie ein Drahtseil. Und nun stelle ich mir einen reaktiven Hund vor, der bei einer Berührung dann einfach explodiert und zuschnappt und dann kommt ein Hampelmann vorbei, der meint, man darf fremde Hunde einfach mal so anfassen... wer ist der Blöde am Ende? Der Hund, weil ihm einfach aberkannt wird, dass er ein Lebewesen ist, der vielleicht auch einfach mal kein Bock darauf hat, einfach angefasst zu werden.

    Mir wurde als Kind, nachdem unser Familienhund mir in die Hand gebissen hat, gesagt, dass ich selbst Schuld bin, weil ich ihn nicht in Ruhe gelassen habe, als er stark gestresst war. Heute wäre der Hund sofort im Tierheim als Kinderbeißer gelandet. :ka:

    Die Entwicklung ist echt bedenklich. Deswegen denke ich auch, dass sich Beissvorfälle häufen. Einmal weil dem Hund jegliche Aktion aberkannt wird, er entweder alles darf, oder dauerhaft gedeckelt wird und wehe er traut sich, verbal mitzuteilen, dass ihm etwas unheimlich ist oder nicht passt. Die Verkindlichung des Hundes finde ich ebenfalls äusserst bedenklich. Der Hund wird in eine Rolle gepresst, in die er nicht gehört und manche Hunde können damit nicht umgehen, andere resignieren oder haben ihren Besitzer gut im Griff.

  • @PocoLoco wir haben genau so einen Hund hier. Er würde um sich schnappen wenn ihn jemand fremdes anfasst und ja wir und er wären die Dummen in der Situation. Es ist ein dauerhaftes abchecken der Umgebung, ein permanentes wechseln der Seite an der Leine damit er nicht dummerweise beim um die Ecke gehen in eine fremde Person rein läuft. Menschenmenge machen ihm nichts aus aber ich wüsste eben wie er reagiert wenn von irgendwoher eine Hand kommt.
    Und ja ich kann deine Erfahrung teilen, dass es eher erwachsene sind. Es ist mir bis jetzt einmal passiert dass ein Kind einfach streicheln wollte, im Gegenzug dazu aber gefühlt 50 mal dass erwachsene einfach mal hallo sagen wollten oder sogar zu ihren Kindern/Enkeln gesagt haben „oh schau mal ein wauwau, geh mal streicheln“. Die Kinder schauen mich dann immer mit großen Augen an und warten ab (da sind sie wirklich vernünftiger als die erziehungsberechtigten dazu) und wenn ich dann nett erkläre, dass Marley das nicht mag schauen Sie ihre Eltern an und sagen, wie Kinder sind, „der Hund mag das nicht“ und damit hat er schon den Stempel böser Hund drauf. Ist aber jetzt eigentlich eher OT

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