Der "gefährliche" Hund

  • Also zumindest in Wien ist der Umgang mit den Listenhundhaltern aktuell der gleiche wie mit den verantwortungsvollen ÖKV Züchtern.
    Die Leute, die sich Mühe geben, ihre Hunde beschäftigen und erziehen, sicher führen und Rücksicht nehmen, bekommen eine am Deckel und halten sich als brave Bürger an die neuen Gesetze, egal wie blöd sie sein mögen und die, denen das egal ist, machen ohnehin weiter wie bisher (siehe Zwischenfall mit Pitbull und Sharpei).
    Gleiches mit den verantwortungsvollen Züchtern - die bekommen Anzeigen wegen Tierquälerei, weil die Schnauze ausgeschoren wird oder der Hund einer Trimmrasse angehört und die Hinterhofvermehrer kommen ungeschoren davon, weil man die nicht so einfach dran kriegt.


    Es gibt bei uns so viele Leute mit richtig viel Ahnung, die sich sehr dafür eingesetzt haben, dass statt Maulkorb und Leinenpflicht verpflichtende Kurse bei fähigen Trainern besucht werden müssen, dass es sinnvolle Hundeführscheinprüfungen gibt, etc., aber das will die Dame ja alles nicht.


    Wahrscheinlich glaubt sie eigentlich, dass Hunde unerziehbare Bestien sind, die man am besten wie Tiger im Zoo hinter Gitter sperrt :fear:

  • Du siehst nicht, was ich als Problem ansehe. Hunde die andere angehen sind in meinen Augen gefaehrlich! Gefaehrlich bedeutet fuer mich nicht, dass sie in der Lage sind einen anderen Hund zu toeten!
    Ja, meine Hunde haetten ihn toeten koennen. Nur das meine Hunde NICHTS machen...bis Punkt X! Und dann duerften sie sich mAn wehren.
    Kalle ist ein ignoranter Sack! Der will keinen Stress, der reagiert nicht auf angepoebelt werden, der belaestigt keine Hunde/Menschen. Aber er laesst sich nicht reaktionslos beissen!
    Wenn also was passiert waere, waere mein Hund der Depp. Nicht der Kleine der gegen jeden (!) Hund geht und dessen Halter unfaehig ist, den zu sichern.
    Wenn man nun anfaengt zu sagen, Halter von Hunden ab Groesse/Gewicht X muessen andere Auflagen erfuellen, bedeutet es noch lange nicht, dass nichts passiert. Bzgl. der von Lennox genannten Lehrgaengen etc. muesste mAn dann jeder HH zu sowas! Egal ob er einen 5 kg Hund oder einen 40 kg Hund fuehrt!



    Noe sie stehen auf keiner Liste (was ich um ehrlich zu sein nicht ganz verstehe). Aendert aber nix dran, dass die sehr wohl eingestuft werden koennen. Und nur weil ich eine Rasse fuehre, die nicht gelistet ist, muss ich es ja nicht gut finden, wenn andere Rassen grundsaetzlich als 'die sind hochgefaehrlich' abgestempelt werden.

  • Rasselisten für alle? Alle Hunde aus der Stadt verbannen?

    Man war beim Thema Lehrgänge, Prüfung und Kontrolle. @Murmelchens Aussage macht nur im Kontext des Gesprächsverlaufs Sinn. Lehrgänge, Prüfung für ALLE.


    Verstehe, dass Dich das triggert, aber so hat sie das sicherlich nicht gemeint, wie Du das jetzt verarbeitet hattest.


    Im Fall von @Murmelchen hatte sie zufälligerweise eine für den entlaufenen Kleinen günstige Hundekonstellation mit (also Glück für den Kleinen). Das hätte auch anders ausgehen können. Dann wäre es nicht so:

    Darum geht es. Nicht darum, ob jemand nachher der Depp ist, sondern ob er nachher tot ist.

    Sondern:
    Der Kleine ist tot (oder schwerst verletzt) UND der HH des Grossen der Depp.


    Finde die Regelung in CH wesentlich besser. Nahezu in jedem Kanton und Gemeinde gilt:


    Anleinpflicht im öffentlichen Raum. Es spielt keine Rolle, ob CC oder Chi.


    Für alle Freilaufgebiete gilt:


    Kommt einem als Freiläufer ein angeleinter Hund entgegen, dann ist der eigene Hund auch anzuleinen. Auch hierbei gilt, irrelevant ob CC oder Chi.


    Ausgerechnet das bringt zumindest Klarheit und sollte auch die ewigen Diskussionen (die auch hier im DF sich stets im Kreis drehen) einschränken. Ganz einstellen kann man das nicht, weil es immer Menschen geben wird, die es nicht einsehen und solche die sich über Vorschriften hinweg setzen.


    Somit würde der Terrier bei Murmelchen als Verursacher gewertet. Man hat natürlich als Grosshundehalter trotzdem die A-Karte. Denn ein verletzender Vorfall wird quasi in die Akte des grossen Hundes eingetragen. Aber die Aussicht ist gross, das ihr kein Verschulden zugeschoben wird.


    Meine bessere Hälfte hat z.B. mal einen unserer Kleinen zu einem Grossen hinlaufen lassen (ich war nicht dabei). Wie kann ich dann hingehen und dem Grossen die Verantwortung zuschieben? Denn die Regel lautet doch, dass mein Mann hätte den unsrigen bei sich behalten müssen. :ka:


    Und natürlich hat man m.E. auch das Recht, sich darüber zu beschweren, dass man die Verantwortungslosigkeit anderer ausbaden muss. Der Tod des einen macht doch das Unglück des anderen nicht wett.


    Edit:


    Bzgl. der von Lennox genannten Lehrgaengen etc. muesste mAn dann jeder HH zu sowas! Egal ob er einen 5 kg Hund oder einen 40 kg Hund fuehrt!

    Du warst schneller ...

  • Recht haben und Recht bekommen sind halt zwei Paar Schuhe.
    Deswegen gilt hier, im Zweifel trete ich jeden ankommenden Hund so dass er 200 Meter weit fliegt, als dass das Elfengetier in die Misere kommt das selbst regeln zu müssen. Musste ich GsD noch nie, bisher haben Maßnahmen wie blocken, motzen, ggf. was werfen völlig ausgereicht. Das massivste was ich bisher tun musste in den 1,5 Jahren ist mir gestern erst passiert, als ein Hund meinte seinen Frust an meinem kleinen Hund auslassen zu müssen, den hab ich mir gepackt und mit den Knien weggeschoben inkl. anbölken. Das war aber ein Reflex, weils auch direkt vor meinen Füßen war.


    Sachkundekurse etc. alles ne feine Sache, die Leute die man aber damit eigentlich erreichen muss, die machen das eh nicht.
    Ich bin mMn ein verantwortungsbewusster Hundehalter, aber Anordnungen wie Leinenpflicht etc werden zB sehr großzügig übergegangen (sie jagt nicht, bleibt auf dem Weg, sobald andere Menschen mit oder ohne Hund kommen ist sie bei mir usw, aber die Leine ist eben trotzdem nicht dran)... und wenn man mein Drüberhinwegsetzen steigert hat man eben Besitzer mit Rasse x, dem das alles scheißegal ist und solche Fälle wie jetzt in Wien.

  • Wahrscheinlich glaubt sie eigentlich, dass Hunde unerziehbare Bestien sind, die man am besten wie Tiger im Zoo hinter Gitter sperrt

    Das wundert mich aber angesichts der Vorfälle nicht. Denn ich gehe davon aus, dass auch bei Euch für die Haltung von Listenhunden ganz spezielle Regelungen gelten. D.h., zumindest all jene haben ihre Kurse gemacht.


    Im Ergebnis: Kinder verletzt oder gar getötet, Hunde verletzt oder getötet.


    Sind es weniger Vorfälle? Glaube nicht.


    Dabei sollte das alles nicht passieren dürfen und dafür hat die Gesellschaft schlicht kein Verständnis mehr. Das passt nicht zu ihrem Sicherheitsdenken. Kinder sollten draussen von ihren Grosseltern unbescholten geschlenkert werden dürfen, Shar Peis dürfen vor Kindergärten gesichert warten, bis Mami den Kleinen abgeholt hat. Kinder müssten völlig gefahrlos in Gemeinschaftsgärten mit ihren Vätern spielen dürfen. Jedes Kind und jeder unschuldige Hund, der verletzt oder getötet wird, ist eines zu viel.


    Wenn das nicht funktioniert, und das tut es ganz offensichtlich nicht, geht auch dabei eines Tages der Krug zum Brunnen bis er bricht (und er ist schon sehr, sehr rissig). Denn die Gesellschaft hat das gleiche Problem, wie @hasilein75 oder ich: Sie fühlt sich machtlos, hilflos dem ausgesetzt.


    Dabei spielt es keine Rolle, ob andere mit umgehen können, viele sich daran halten und einige wenige nicht. Man möchte nicht, dass auch nur ein einziges Kind, welches von einem Hund verletzt oder gar getötet wird. Punkt.


    Das ist nicht anders, wie Unfällen vor Kindergärten und Schulen. Es gibt immer Autofahrer, die nehmen Rücksicht und andere sind eben besonders rücksichtslos, verantwortungslos, rasen daran vorbei, halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.


    Irgendwann reicht es den Gemeinden. Es werden Schwellen und Hindernisse gebaut, die man nur langsam überfahren und umrunden muss. Damit soll der Autofahrer gezwungen werden, die Geschwindigkeit zu drosseln. Dass so manch hohe Schwelle auch beim langsamen Überqueren nicht gut und/oder dass einige Autos gar nicht mehr drüber fahren können, ist Kollaterialschaden ohne dass sie sich jemals hätten etwas zuschulden kommen lassen). Und reicht das immer noch nicht, dann kann es passieren, dass auf einmal davor und dahinter Poller aufgestellt werden, die Strasse nicht mehr durchfahren werden kann. Ende im Gelände. Denn niemand will überfahrene Kinder haben.


    Das sind Prozesse, die entwickeln sich über Jahrzehnte, mehrere. Es gab quasi mal nichts (für die Hundeszene und auch keine Verkehrsberuhigung). Dann versuchte man es mit Appellen an die Verantwortung (im Falle der Strassen: Verkehrserziehung), dann die Listen, darauf folgen noch mehr Vorschriften und Sicherungsmassnahmen und wenn das alles nichts hilft, ist damit zu rechnen, dass der Laden dicht gemacht wird.


    Das ist schlicht und ergreifend eine Kausalität. "Meiner tut nix" (diesmal ernst gemeint), zieht nicht mehr. Das hat sich schlicht und ergreifend im Laufe der Jahrzehnte abgeschliffen, denn das war schon das Argument vor jeder sich als nutzlos erwiesenen Massnahme, die eingeführt wurde.


    (Das bedeutet nicht, dass ich das gut finde und befürworte. Es zeigt nur mein Verständnis für die Logik, die dahinter steht)

  • Deswegen gilt hier, im Zweifel trete ich jeden ankommenden Hund so dass er 200 Meter weit fliegt, als dass das Elfengetier in die Misere kommt das selbst regeln zu müssen.

    Hoffe, das ist jetzt eine masslose Übertreibung ...


    Denn jJupp und wenn Du Pech hast, verklagt Dich Dein Gegenüber. Vor Gericht wird dann geprüft, inwieweit Deine Massnahme der Situation angemessen war oder es als übersteigerte Brutalität anzusehen ist.


    Glaubst Du nicht? Kannst gerne recherchieren ... bin zu faul, Dir den Fall mit dem getretenen Hund raus zu suchen, in dem auch der - glaube - Radfahrer als (mit)schuldig verurteilt wurde und Strafe zahlen musste. Das ist so, damit auch einer vorauseilenden Brutalität Einhalt geboten wird. Sich nicht jeder gleich berechtigt fühlt, Exempel statuieren zu wollen.

  • So schnell geht das nun auch nicht, da müßte dein Hund schon mehrfach zugebissen haben.

    Bei uns reicht es im Prinzip schon, wenn jemand sich subjektiv durch den Hund bedroht fühlt.
    Da muss der Hund nicht mal beißen.
    Bei uns gibt es z.B. den „wunderbaren“ Begriff „gefahrdrohendes Anspringen“.
    Reicht in Bayern schon für Auflagen.

  • Bei uns reicht es im Prinzip schon, wenn jemand sich subjektiv durch den Hund bedroht fühlt.
    Da muss der Hund nicht mal beißen.
    Bei uns gibt es z.B. den „wunderbaren“ Begriff „gefahrdrohendes Anspringen“.
    Reicht in Bayern schon für Auflagen.

    Und ich dachte schon, hier in NRW wären sie besonders streng. :lol:

  • Ja, in der Hinsicht ist Bayern... naja.
    Ich lasse meine Hunde grundsätzlich nie an fremde Menschen ran, egal ob mit oder ohne Hund und auch egal, ob die Kontakt möchten.

  • Ich lasse meine Hunde grundsätzlich nie an fremde Menschen ran,

    Ich auch nicht, sie wird sofort angeleint, wenn uns jemand entgegenkommt.
    Leider ist meine Hündin zu freundlich, sie würden jeden begrüßen, sprich anspringen. Und ich kriegs nicht raus bei ihr. :wuetend:

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