Der "gefährliche" Hund

  • Und ob sich den dann auch jeder leisten kann? Sonst landen wegen so nem Dreck wieder unnötig viele Hunde in Tierheimen. Und ja: Ich finde so was sinnlos. Ich persönlich mag mich nämlich nicht noch mehr vom Staat kontrollieren lassen als ohnehin schon. Und ändern würde das auch nicht viel. (Dass man nicht trinken und Auto fahren sollte weiß auch jeder mit Führerschein. Unfälle und Tote gibt es trotzdem jedes Jahr.)

    Wer einen oder mehrere Hunde hält und sich nicht 2 Mal je ca. 40 Euro leisten kann oder will, der kann oder will das wohl auch nicht beim Tierarzt - und sollte dann drüber nachdenken, ob Hundehaltung wirklich das richtige ist. Wer seinen Hund wegen ein bisschen Geld und Mühe ins Tierheim steckt, scheint für mich im Umkehrschluss kein verantwortungsbewusster Halter. Und um die geht es ja schließlich. Auch der HF ist kein Garant. Aber man muss sich mit dem Thema Hundehaltung auseinandersetzen. Und ja, da sehe ich jeden Tag mehr oder weniger zwingenden Bedarf, der von mir aus auch staatlich kontrolliert werden kann. Ja, viele haben nen Führerschein und trinken trotzdem. Dumm genug. Da ein Auto aber potenziell töten kann (meist durch meine Schuld), muss ich beweisen, dass ich es steuern kann. Theoretisch könnte mir das auch Tante Frieda beibringen und ich gefährde nie jemanden. Aber hier brauchen wir nen Führerschein, weil es einfach sicherer ist als ohne (auch wenn es keine 100% gibt). Ob ich mir den leisten kann fragt auch keiner und der ist wesentlich teurer.
    Ja, Hunde sind keine Autos. Aber gewisse parallelen wage ich zu erkennen, wenn es um das Führen potenzieller "Gefahren" geht. Und beim Führerschein fragt auch keiner, ob ich nen Lupo mit Automatik fahren werde oder nen Hummer mit Gangschaltung (gibt's sowas? :ugly: ), auch wenn das eine einfacher und vermeintlich ungefährlicher wäre.

  • Was soll dir dann passieren?
    Wenn du dir selbst den Finger absägst, zeigt dich auch niemand wegen Körperverletzung an.
    Der Arzt flickt zusammen, empfiehlt vielleicht noch was zu unternehmen und gut.


    Woher kommt immer die Vorstellung bei den Leuten, dass die Behörden da draußen bloß alle drauf lauern, ihnen die Hunde wegzunehmen :ka:

    Mir würde nichts passieren. Aber wenn der Arzt quasi gezwungen wäre, jeden Vorfall unabhängig von den Umständen zu melden, müsste man in einem solchen Fall seine eigenen Hunde "belasten". (Ist das nicht in den USA so? Meine, da mal sowas gelesen zu haben...?) Und warum sollte ich das machen? Insbesondere, wenn ich die Situation doch selbst verschuldet habe?

  • Und ob sich den dann auch jeder leisten kann? Sonst landen wegen so nem Dreck wieder unnötig viele Hunde in Tierheimen. Und ja: Ich finde so was sinnlos. Ich persönlich mag mich nämlich nicht noch mehr vom Staat kontrollieren lassen als ohnehin schon. Und ändern würde das auch nicht viel. (Dass man nicht trinken und Auto fahren sollte weiß auch jeder mit Führerschein. Unfälle und Tote gibt es trotzdem jedes Jahr.)

    Ergänzend zu HerrinDesFeuers sei noch gesagt, dass der niedersächsische Hundeführerschein nicht für jeden Hund neu abgelegt werden muss. Man muss nur einmal die theoretische und die praktische Prüfung bestehen. Ich habe für Theorie 45 € und für Praxis 50 € gezahlt.

  • Ergänzend zu HerrinDesFeuers sei noch gesagt, dass der niedersächsische Hundeführerschein nicht für jeden Hund neu abgelegt werden muss. Man muss nur einmal die theoretische und die praktische Prüfung bestehen. Ich habe für Theorie 45 € und für Praxis 50 € gezahlt.

    Und hat dir das gefühlt irgendeinen Mehrwert beschert?

  • Wir hatten in der CH ja lange diesen Hundeführerschein (SKN - Sachkundenachweis).
    Theorie war für alle Ersthundehalter verpflichtend (nicht für Mehrhundehalter). Der Praxisteil für alle - also auch für Mehrhundehalter. Der SKN war verpflichtend für alle.


    Ergbnis: Man hat den SKN Anfang 2016 abgeschafft, weil sich die Beissstatistik nicht gebessert hat :ka:


    Ganz ehrlich 5 Praxisstunden im Junghundalter sagen doch nichts über die Fähigkeit aus einen Hund / bzw. den Hund zu führen. :roll:
    Ganz davon abgesehen, das der reine Umgang mit Hund und das Verständnis zum Thema Hund nicht geprüft wird.




    Dann haben wir das Hundebissmeldesystem. Da wird stupide gemeldet (bzw. müsste :pfeif: ), egal wie es dazu kommt.
    Glaubt mir das wollt ihr nicht. Bei der kleinsten Sache droht Maulkorb und Leinenzwang.
    Selbst bei Rudelkeilerein oder wenn ein älterer Hund einen jungen Korrigiert und ausversehen mal das Ohr erwischt :roll: .

  • Und hat dir das gefühlt irgendeinen Mehrwert beschert?

    Ich wohne auch in Niedersachsen, musste den Hundeführerschein nicht machen, weil ich vor Inkrafttreten des Gesetzes lange genug einen Hund auf meinen Namen angemeldet hatte, hab' aber mal bei einer Prüfung zugeschaut.


    Und ich bin sehr, sehr dankbar, dass meine bucklige Verwandtschaft den Hundeführerschein mit ihrem Hund machen musste. :pfeif: Das sind so Leute, die glaubten, dass sich alle Hunde immer nur liiieb haben, man den eigenen ohne Leine überall hinrennen lassen darf, dass jedes Knurren 'böse' ist und bestraft werden muss, usw. usf. Denen (und ihrem Hund...) haben die paar Stunden Praxisunterricht und dass sie für den Theorieteil mal in ein Buch gucken mussten, echt gut getan.


    Klar, der Test ist nicht perfekt, einige Fragen im Theorieteil sind mehr als seltsam, aber es ist besser als nix. Und die Praxisprüfung ist wirklich von jedem einigermaßen mitdenkenden HH locker zu bestehen, dafür braucht man keinen 'perfekt erzogenen' Hund. Es wird halt Wert darauf gelegt, dass man seinen Hund vorausschauend führt und auf andere Menschen und Tiere Rücksicht nimmt – und das kann man Neu-HH (oder auch einigen, die schon ewig Hunde haben... :hust: ) anscheinend gar nicht oft genug sagen.

  • Da bin ich schon lange für. Niedersachsen sieht es ja für Neu - HuHa vor, ich hab ihn gemacht. Und bin der Meinung, niemand wird dadurch dümmer. Mit dem was man da lernt, überrascht man auch alte Hasen (es hat sich in den letzten 30 Jahren halt was getan :muede: ). Klar, jeder der schon nen Hund hat, würde laut los jammern. Aber auch wenn man schon lange Hunde hat: Besser wäre die Pflicht für alle, auch wenn man nicht jeden aussieben kann.

    Ich würde auch vielen Hunden in der Nachbarschaft wünschen, dass ALLE Hundehalter zumindest 1x den Hundeführerschein machen müsse.. (Nicht nur Neuhalter wie wir damals).
    Nützt den Hunden, den Nachbarn u. v. m. (an Beißvorfälle denke ich erst nachrangig).Und teuer ist es wirklich nicht - im Vergleich zu Tierarzt oder vielem Tüddelkram (wie Lottes Mantelsammlung).

  • Klar, der Test ist nicht perfekt, einige Fragen im Theorieteil sind mehr als seltsam, aber es ist besser als nix. Und die Praxisprüfung ist wirklich von jedem einigermaßen mitdenkenden HH locker zu bestehen, dafür braucht man keinen 'perfekt erzogenen' Hund. Es wird halt Wert darauf gelegt, dass man seinen Hund vorausschauend führt und auf andere Menschen und Tiere Rücksicht nimmt – und das kann man Neu-HH (oder auch einigen, die schon ewig Hunde haben... ) anscheinend gar nicht oft genug sagen.

    tja, und dann gibt es die Angsthunde, mit denen man nicht besteht und was ist dann? Was passiert mit den Hunden?
    Und eine Prüfung wird rein gar nichts ändern, das ist nur das Wunschdenken. Der Führerschein macht die Fahrer auch nicht rücksichtsvoller, das sieht man dann, wenn sie aufs anonyme Fahrrad umsteigen.


    und noch ein Nachtrag: Ich möchte mir auch nicht Vorschreiben lassen, was ich meinen Hunden beizubringen habe. Auch Chilly kann kein Bleib, weil ich es so nie brauche. Wie leinenführig meine Hunde sind, kann jedem egal sein.

  • Soweit ich weiß darf man in Niedersachsen auch mit einem anderen Hund teilnehmen. Es geht um den Umgang mit Hunden. Und wenn man selber einen Angsthund hat nimmt man halt die nervenstarke Dogge vom Nachbarn. :ka:

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