Warum sollte mir ein Hund freudig folgen und auf mich achten, wenn das alles ist was ich ihm bieten kann?
Wo Du recht hast, hast Du recht. Aber die Anleitung ist nicht verkehrt, sondern nur unvollständig. Neben der konsequenten Einhaltung dieser genannten Tips würde ich trotzdem daran arbeiten, was ICH dem Hund bieten kann, daß er von sich aus im Kopf, also gedanklich, "bei mir" bleibt und damit erreichbar für meine Kommandos (Abruf!), also erstmal haufenweise Spaß mit ihm unterwegs haben.
Den Abruf aus jeglicher Situation kann man getrennt üben, und Konsequenz muß man sich eh auf die Fahne schreiben, in der Pubertät gleich dreimal so groß wie sonst. *gg Da tun sie gerne so, als hätten sie jeglichen Gehorsam "vergessen" und testen aus, wie weit sie damit kommen. KONSEQUENZ.....OMMMMMMM.... :-) :-) :-)
Wenig reizüberflutete Gebiete halte ich am Anfang durchaus für sinnvoll, denn zu viele Reize sorgen dafür, daß Hund gar nicht mehr bei mir sein KANN gedanklich, denn es ist ja hinreichend bekannt, daß ein Hund (wie auch der Mensch!) unter Streß nicht lernen kann und nicht aufnahmebereit ist. Wenn Spielrunden mit andren Hunden geplant werden, dann eher nur mit 1-2 Hunden maximal, und das auch nur mit Hunden, bei denen ich weiß, es eskaliert nicht in Mobben oder sinnloses Hin- und Hergerenne wegen Aufgedrehtheit beiderseits. Weil das wiederum pusht.
Ich hab auch mit meinem Jagdgetier die Erfahrung gemacht, je mehr er hochgedreht ist, desto schneller kommt er mal in den Jagdmodus (und das ist in der Pubertät gefährlich, der Jagdtrieb tritt da u.U. erstmals zutage!), wobei die Jagerei, wie ich inzwischen auch gelernt habe, oft genug auch einfach nur ein "Weglaufen" aus einer Situation ist, die den Hund überfordert; zB bei Hundespaziergängen mit 20 andren Hunden, das wird ihm einfach zu viel. Da wird dann die erstbeste, längst kalte Spur genutzt, ihr zu folgen, einfach, um aus dem Tumult rauszukommen. Sprich: du läufst Gefahr, daß ein Hund, der in so nem Gebiet hochdreht, auch einfach mal für ein paar Stündchen verschwindet, auf einer interessanten Spur...
Kurz gesagt: wen ich merke, daß so ne Situation dem Hund zu viel ist, setze ich ihm dem nicht öfter/länger als unbedingt nötig aus, außer vtl. kurzen Sequenzen, um genau daran zu üben. Aber auch dann erstmal nur abgeschwächt, damit er aufnahmebereit bleibt.