Spinalkanalverengung, Lähmungssymptome - hilft nur noch eine OP?

  • Mein DSH Rentner Jonny hat leider eine Verengung im Spinalkanal und damit einhergehend immer wieder Probleme im Bewegungsapparat. Diese Diagnose wurde schon vor 6 Jahren gestellt, er ist nun (mindestens) 10.
    Für einige Jahre hatte wir keine schlimmen Schübe mehr, aber vor ein paar Wochen ging es wieder los: sein Gangbild wurde wieder auffällig, seine Rute war komplett gelähmt und hing einfach an ihm, als wenn sie nicht zu ihm gehört.Er war aber trotzdem richtig gut drauf und es hat ihn scheinbar gar nicht gestört. Mit Kortison- und Schmerzspritzen ging es wieder ein paar Tage gut, bis er gestern morgen vor Schmerzen kaum noch aufstehen wollte.
    Er hatte starke Lähmungssymptome in den Hinterbeinen und konnte diese kaum noch kontrollieren, die Beine haben gezittert und beim laufen waren sie wie Gummibänder die gar nicht zu ihm gehören. Weder Rimadyltabletten noch Cortisonspritzen haben ihm geholfen. Die Tierärztin hat mir dringend zur OP geraten, die soll schon Donnerstag sein. Sie meint die einzige Alternative wäre ihn gehen zu lassen.
    Da er aber erst im November eine Magendrehung hatte und lange gebraucht hat, um sich von der Operation zu erholen, würde ich es ihm gerne ersparen, abgesehen von dem Risiko einer OP bei einem älteren Hund...
    Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit Alternativen? Goldakupunktur, Physio, etc.?
    Heute früh war es schon wieder etwas besser, er hat mich zumindest schon wieder ein bisschen angewedelt, als ich aufgestanden bin.
    Definitiv ist es zu früh um ihn gehen zu lassen, er ist super drauf, frisst, spielt (wenigstens etwas), macht alles was andere Hunde tun, ...
    Ich würde mich sehr über erfolgsversprechende Alternativvorschläge freuen, vielen Dank fürs Lesen!

  • Ich kann leider nur mit einem Negativbeispiel aufwarten. In der Nachbarschaft lebt ein DSH schon seit einigen Jahren mit diesen Symptomen, unoperiert. Lebensqualität gegen null. Vorn ein Mordskerl von Hund, hinten nix. Spaziergänge seit Jahren nicht mehr möglich, nur paar 100 m gestütztes Hin- und Hergeschwanke.


    Was hätte dieser Hund von einer OP profitieren können...


    Also ich würde meinen Hund, gäbe es die Chance auf Besserung, mit diesem traurigen Bild vor Augen unbedingt operieren lassen.

  • Vielen Dank für Deine Antwort! :bussi:
    Ja, genau vor diesem Bild habe Angst, er ist jetzt schon nur noch ein trauriges Bild, er war immer der große, stolze Rüde, jetzt kommen mir dauerhaft die Tränen, wenn ich ihn schwanken und taumeln sehe. Ich war gerade mit ihm im Garten, er torkelt hinten so schlimm :verzweifelt:
    Ich habe ja vorerst den OP Termin, denn gar keine Behandlung kommt für mich nicht in Frage, dann lieber operieren.
    Vielen Dank noch mal für Deine Antwort und alles Gute für den DSH Deiner Nachbarn.

  • Wenn der Nervenkanal zu eng ist, ist er zu eng, da wird man außer operieren nichts machen können.


    Ich würde allerdings bedenken, dass so eine OP (dürfte das gleiche Vorgehen wie bei CES sein) schon bei jüngeren Hunden sehr belastend ist und keine 100% Heilungschance hat .

  • Danke @bordy !
    Ja, das Vorgehen ist wie bei CES und die Heilungswahrscheinlichkeit ist lange nicht bei 100%.
    Aber im Moment habe ich ja nur diese Alternative, denn einschläfern kommt noch nicht in Frage.
    Hast Du Erfahrung mit CES Operationen?

  • Bei meinen eigenen zum Glück nicht, aber ich hatte das ein paar Mal im
    Umfeld. Es gibt da wohl
    Durchaus Unterschiede in der genauen Ausführung (und damit im
    Ergebnis), aber die Heilungszeit war bei allen relativ lang.. und das waren eigentlich immer Hunde von maximal 5-6 Jahren, bei denen das ganze relativ „plötzlich“ auftrat.



    Natürlich musst du das wissen, aber ich würde mir das wirklich überlegen, ob ich einem 10jährigen Hund so eine schwere OP mit so langer Heilungsdauer zumuten möchte (von den hohen Kosten mal abgesehen).
    Ich würde mir zumindest davor noch eine Zweitmeinung einholen.

  • Hallo Manu,


    es tut mir leid, das von Jonny lesen zu müssen :( :


    Mein Quattro hatte ja auch mit ca. 7 Jahren die Diagnose CES, aber bei ihm stand eine OP aufgrund seines übrigen ziemlich desolaten Zustandes nicht zur Debatte. Allerdings hatte er mit einer Schmerztablette am Tag dadurch keine wesentlichen Einschränkungen - bei ihm war eben nur die Frage: wann hat er soviel Lebensqualität verloren, dass es besser ist, ihn gehen zu lassen. Sein Sturz im April 2016 hat diese Entscheidung dann notwendig werden lassen.


    Wenn Du daran glaubst, dass Jonny das gut übersteht, würde ich die OP machen lassen, aber dabei im Hinterkopf behalten, dass es eben nicht immer wirklich gut wird und Du dann evtl. trotzdem die schwere Entscheidung treffen musst.
    Für mich ist halt immer die echte Lebensqualität des Hundes wichtig - ein "aber er freut sich doch so, wenn es Futter gibt" reicht mir da nicht für die übrigen 23,5 Stunden des Tages....


    Ich drück Dich mal :streichel:


    und Jonny drücken wir alle Daumen und Pfoten

  • Danke @bordy !
    Ja, das Vorgehen ist wie bei CES und die Heilungswahrscheinlichkeit ist lange nicht bei 100%.
    Aber im Moment habe ich ja nur diese Alternative, denn einschläfern kommt noch nicht in Frage.
    Hast Du Erfahrung mit CES Operationen?

    Meine letzte Schäferhündin wurde an CES operiert und zwar in München in der Uniklinik.
    Dabei wurde in dem Bereich in dem der Wirbelkanal verengt war das Wirbeldach abgefräst damit die Nerven wieder ausreichend Platz hatten. Sie war 7 Jahre alt als sie operiert wurde. Ob die OP langfristig Erfolg gebracht hätte kann ich leider nicht sagen, da sie mit 8 Jahren wegen Analfisteln eingeschläfert werden musste. Nach der OP ging es ihr auf jeden Fall besser, wobei sie noch keine so starken Ausfallerscheinungen gehabt hat wie dein Hund.



    Ich persönlich würde da wahrscheinlich meinem Hund wenn er schon 10 Jahre alt ist, nicht mehr "antun".

  • Ich danke Euch für Eure Meinungen.
    Wenn ich von einem Hund in dem Alter und mit den Symptomen lesen würde, würde ich vermutlich dazu raten ihn gehen zu lassen und darum verstehe ich die Meinungen hier.
    Es ist aber viel schwieriger, wenn man einen Hund vor sich hat, der richtig gut drauf ist und der eigentlich wirkt als wenn alles ok wäre, außer dass er schwankt und seine Hinterbeine nicht mehr ordnen kann
    Er hat viel Spaß an Spaziergängen und erst am Sonntag hat er noch mit Julchen und einer bekannten Hündin richtig ausgiebig gespielt, obwohl er da schon längst seine Rute nicht mehr bewegen konnte.
    Ehrlich gesagt denke ich schon, dass er die OP überstehen würde und so schwer es mir fällt:wenn er nicht mehr aufwachen würde, wäre er eben einfach eingeschlafen.
    Wenn man klar darüber nachdenkt, ist es natürlich wie schon @bordy meinte: Wenn der Kanal zu eng ist, muss er weiter werden, da gibt es keine Alternativen.
    Goldakupunktur hätte wohl vor ein paar Monaten geholfen, aber nicht wenn die Lähmung schon einsetzt :|
    Der Termin bleibt erst mal, alles weitere mache ich von seinem Gemütszustand der nächsten Stunden und Tage abhängig :verzweifelt:
    Danke Euch!!

  • Nur mal so als kleine Info, falls das irgendwie relevant ist.
    Diese OP hat uns vor 10 Jahren mit allem Drum und Dran (auch Benzinkosten, da wir einfache Fahrt 150km hatten) fast 5000€ gekostet.

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