Es ist doch "nur" ein Hund - Unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen rund um Vierbeiner

  • Wenn ICH sage, es ist "nur ein Hund" meine ich das so, wie ich schon mehrmals geschrieben habe. Er ist ein Hund und soll ein Hund sein dürfen.

    Ich sage, dann immer: Es ist ein Hund.Lasst ihm seine Freude. Finde das "nur" so negativ abwertend. Aber das ist ja auch Krimskrams ;).

  • Ich denke auch dass das "nur" kontextabhängig ist. Es kann entweder abwertend oder nett gemeint sein. Für mich ist es auch eher negativ - vor allem in gesellschaftlichen/sozialen Diskussionen - aber wie gesagt: situationsabhängig.

  • Ich hab deinen ersten Beitrag gelesen aber warum, ist das /wäre das bei dir so? Eben das verstehe ich nicht.



    Wenn mich eine Situation vor die Wahl stellt, sagen wir ein Unfall: Mein geliebter Hund oder ein völlig fremder Mensch - wen rette bzw. um wen kümmere ich mich zuerst? Ich weiß aus Erfahrung, wie meine Handlung ausfällt. Ich weiß auch, warum das bei mir so ist. Ich wollte jetzt gerne deine Perspektive verstehen, also aus welchem Grund du sagst - dein Hund käme bei sowas an letzter Stelle. Eben, weil ich das bisher nicht nachvollziehen kann.


    Mit: "da kann mein Hund verletzt sein wie er will, wenn ich einem Menschen in einer brenzligen Situation helfen muss, dann kommt der zuerst dran." erklärst du das leider gar nicht.


    Für mich ist es hier: Eigene Familie (da gehören die Tiere dazu) versus Fremde. Also jemandem, dem ich emotional sehr verbunden bin /liebe, für den ich Verantwortung übernommen habe - versus n Fremder.


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    Versteh ich hier auch nicht:


    "Wenn du mal über mehrere Monate einen Hund hattest, der immer nur für 1-2 Wochen sein Futter gefressen hat und du dir dann jedesmal was Neues einfallen lassen musstest wie das bei meinem Benny der Fall war, dann ist das ein "auf der Nase herumtanzen"."


    Ich hatte 14,5 Jahre einen Hund, der nie gut gefressen hat. Sie hat zuletzt Steak, King Prawns und grünen Spargel gegessen. Manchmal Schabefleisch. Gelegentlich ein Wiener Würstchen. Und ich war da verdammt froh drum, wenn sie etwas gegessen hat.


    Wie man davon auf "auf der Nase rumtanzen" kommt, versteh ich eben nicht. Welchen Grund hat dein Hund denn dazu? Denkst du, er will dir eins auswischen / dich ärgern? Ich kam bei meiner Hündin nie auf die Idee. Genauso wenig, wie ich da bei Menschen drauf komme. Und Menschen können mir sagen: Du, das schmeckt mir nicht. Da bekomm ich Magengrummeln von. Das hatte ich jetzt schon dreimal diese Woche und es hängt mir zum Hals raus. Hunde können das nicht.


    Da seh ich genauso wenig bösen Willen oder die Absicht mich zu ärgern, wie bei einem Hund, der sein Futter nicht mag. Aber dieses "Hund mäkelt - geht ja gar nicht" ist eben sehr weit verbreitet und ich würde gerne verstehen, warum.

  • Meine Hunde sind Hunde.
    Ob man das jetzt mit "nur" quantitativ oder qualitativ unterstreichen will/muss... keine Ahnung.


    Ich orientiere mich an den Bedürfnissen meiner Hunde in Kombination mit meinen eigenen Bedürfnissen.


    Stehen meine Hunde in der Wertigkeit über Menschen? Teilweise ja. Seien wir doch mal ehrlich, in den aller seltensten Fällen geht es bei solchen Fragen doch um Leben und Tod und die Frage "wen kann ich aus dem brennenden Haus retten".
    In der Regel geht es doch nur darum, wer letztendlich seinen Willen bekommt. Und ja, da sind mir die Bedürfnisse meiner Hunde - im Rahmen der Gesetze und des menschlichen Anstands - in der Regel wichtiger, als die Bedürfnisse von Fremden oder auch teilweise Familie.
    Liegt aber auch mit daran, dass ich den Spaziergang mit meinem Hunden wesentlich mehr schätze als den Kaffeeklatsch bei Schwiegermutter und daher den Hunden eher den Vorzg gebe.

  • Im Zuge der Futter Mäkeln Debatte ist mir noch ein Gedanke durch den Kopf geschossen.
    Katzen sind dafür berühmt berüchtigt das sie scheinbar willkürlich Futter mögen oder auch nicht.
    Es wird als Klischee verkauft und in diversen Büchern und Bühnenorogrammen damit hantiert.


    Ich glaube ich habe noch nie irgendwo gelesenen oder gehört das man der Katze aus Prinzip das Mäkeln angewöhnen will, eher ging es darum was man der gnädigsten wohl als nächstes Kredenzen könnte um die Gunst der Majestät zu erlangen .


    Obwohl Katzen halt "auch nur Tiere " sind .

  • Ich bin auch fürs kontextabhängige 'nur'. :D
    Bei den Leuten ohne Hunde in meinem Umfeld sind es aber leider geschätzte 3/4, die mit 'es ist doch nur ein Hund' meinen, dass es okay ist, wenn dessen Bedürfnisse prinzipiell ganz hinten anstehen und man sich auch nicht großartige Gedanken um diese macht. Da hat es der Hund automatisch gut, wenn er ein Dach überm Kopf, ein beliebiges Futter im Bauch und dreimal täglich die Möglichkeit zum lösen hat, da kann man als Besitzer nach 8 Stunden Arbeit doch ruhig jeden Abend noch 2 Stündchen was ohne Hund unternehmen und wenn man den Hund beschäftigen will, reicht Stöckchen werfen.


    Das übrige Viertel geht eher davon aus, dass es eben 'nur ein Hund' ist, wenn sie Eigenheiten und Macken zeigen... klar, Hunde sind lernfähig, aber keine Maschinen und da sollte man auch mal Rücksicht walten lassen. Ich bin schließlich 'auch nur ein Mensch', wenn ich Fehler mache, Schwächen habe oder einen Tag nicht gut drauf bin.

  • Und ja, da sind mir die Bedürfnisse meiner Hunde - im Rahmen der Gesetze und des menschlichen Anstands - in der Regel wichtiger, als die Bedürfnisse von Fremden oder auch teilweise Familie.

    Das ist bei mir genau so, ich plane alles so, dass es auch für meinen Hund passend ist, auch wenn ich dann mal zurückstecken muss.


    Und trotzdem ist das halt bei mir so, dass zuerst der Mensch kommt und dann der Hund, aber eben nur dann, wenn es hart auf hart kommt und nicht im normalen Alltagsleben, da ist mein Hund ein vollwertiges Familienmitglied mit bestimmten Bedürfnissen und die versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten zu erfüllen - auch wenn es heißt, dass ich auf bestimmte Sachen verzichten muss und mein Mann und Sohn diese Dinge ohne mich machen mussten.
    Das ist für mich kein Problem, da stecke ich für den Hund gerne zurück.


    @straalster


    Ich hab halt eine andere Meinung dazu und will mich dafür nicht ein weiteres mal vor dir erklären/rechtfertigen, nur weil du das nicht verstehen kannst. ;)

  • Ich weiß leider nicht, wie ich meine beiden Aussagen noch erklären soll, damit du sie verstehst.

    Vielleicht kannst du ja schauen und beschreiben, wie das bei dir entstanden ist. Du hast eine Überzeugung und eine Einstellung, die ja irgendwie zustande kamen. Ist das bei denen Eltern so und du bist so aufgewachsen, ist das bei deinem Umfeld so, hast du da lange drüber nachgedacht und das so für dich entschieden?


    Erklärt hast du doch bisher gar nichts. Du hast nur gesagt, dass es bei dir so ist. Aber nicht, warum, wieso, weshalb.

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