Es ist doch "nur" ein Hund - Unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen rund um Vierbeiner
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- aber der Jäger hat seinen Sauhund trotzdem auf die Sau gehetzt. Und in Kauf genommen, dass der Hund verletzt oder gar nicht zurückkam.
Und mit diesem Risiko leben Feuerwehrmänner, Bombenentschärfer, Bergretter, Polizisten und viele viele Menschen, die jeden Tag ihr Leben für die Allgemeinheit riskieren. Diese Menschen tun das aus Passion, aus tiefster Überzeugung, genau wie der Jagdhund. Die Familien der obigen Berufsgruppen haben immer Angst, ob alle gesund zurückkommen. Das hat der Jagdhundeführer ebenfalls. Doch was du liebst, lass frei.Und beim Wachhund draußen hat sich keiner die Frage gestellt, ob der nicht Abends lieber bei Familienanschluss vorm Ofen läge.
Und wieder: Ärzte, Krankenschwestern, Heimerzieher, die oben genannten Berufsgruppen..... arbeiten Nachts, Heiligabend, notfalls am Geburtstag, ohne Klagen, einfach weil es notwendig ist.Und mein Großvater hat Schäferhunde für die Armee ausgebildet (worauf ich alles andere als stolz bin). Der hat die Hunde aufrichtig geliebt. In den Einsatz mussten sie trotzdem...
Wie viele Mütter, Väter, Ehefrauen müssen ihre Männer in Kriege ziehen lassen?
Die Pferde und Hunde haben in der Armee häufig das letzte Brot bekommen... es waren geliebte Kameraden.
War das extrem? So ein paar Überbleibsel davon gibts heute noch. Nach wie vor auch Hundehalter, die ihren Hund für eine bestimmte Aufgabe wirklich brauchen
Moro ist mein Signalhund (im Moment und vielleicht für immer hat er frei, weil ich keine Nachtdienste in WGs mehr mache), er ist 24/7 bei mir, so nah wie er ist mir niemand anders. Und zuallererst ist er mein Hund, mein Freund, mein Begleiter in allen Lebenslagen. Und nach seinen Bedürfnissen schaue ich immer zuerst.Und bei viel zu vielen Menschen geht damit Unwissen einher, was denn nun tatsächlich die Bedürfnisse des Hundes sind. Was dan wieder zu - ggf. unbeabsichtigter - Tierquälerei und Vernachlässigung führt.
Das fällt mir auch auf, dass das Wissen über Hunde verloren geht. Ich bin damals noch damit aufgewachsen, heute müssen sich viele das mühsam anlernen. Oft fehlt dann diese Leichtigkeit im Miteinander.Und auf der anderen Seite treffe ich immer mehr Leute, deren Hund top versorgt ist, die sich viel Mühe rund um ihn herum geben und gleich die gigantische moralische Keule auspacken, wenn jemand ihrer Ansicht nach ne nicht wirkluch artgerechte Hundehaltung bietet. Die nie in Länder fahren würden, wo Hunde gegessen werden oder als unrein gelten. Die aber ohne Probleme ihr täglich Fleisch und ihre Milch abgepackt als billigstes Produkt vom Discounter holen und sich nicht im mindesten Gedanken darüber machen, welches enorme Tierelend da in jeder abgepackten Packung steckt. Und garstig werden, wenn man sie auf diese Doppelbödigkeit anspricht.
Das finde ich auch erschreckend. Ich esse gerne Fleisch. Aber ich möchte, dass das Tier ein glückliches Leben und einen schmerzfreien barmherzigen Tod hat. Mir ist vollkommen klar, dass Töten niemals rosarot ist, klar wenn dabei ein Tier stirbt.... aber im Rahmen der Möglichkeiten ist das mein Anspruch an mich selber.Von Klamotten aus In-Shops oder Textildiscountern, deren Zulieferer Kinderarbeit zulassen, will ich hier gar nicht erst anfangen ... Auch hier nehme ich mich nicht aus.
Schwierig.... weil ein höherer Preis ja nicht ausschließt, dass es astrein produziert wurde. -
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Hi
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Für mich ist ein Hund einfach der optimale Begleiter. Viele sehen ihren Hund ja auch als besten Freund/in an oder als Partner Ersatz. Das trifft für mich jetzt nicht zu. Für mich ist mein Hund ein Familienmitglied und wir schätzen ihn alle sehr.
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Zitat von hasilein75
Und mit diesem Risiko leben Feuerwehrmänner, Bombenentschärfer, Bergretter, Polizisten und viele viele Menschen, die jeden Tag ihr Leben für die Allgemeinheit riskieren. Diese Menschen tun das aus Passion, aus tiefster Überzeugung, genau wie der Jagdhund. Die Familien der obigen Berufsgruppen haben immer Angst, ob alle gesund zurückkommen. Das hat der Jagdhundeführer ebenfalls. Doch was du liebst, lass frei.
Wobei man da auch einfach anmerken sollte, dass sich ein Tier im Gegensatz zum Menschen nicht aus eigener Überzeugung dafür entscheidet, sein Leben für irgendwen zu riskieren oder sich im Einsatz größter Gefahr auszusetzen. Der Hund, der für die Rettungshundearbeit oder für das Militär angeschafft und ausgebildet wird, hat keine Wahl, die Entscheidung trifft der Mensch für ihn. Und aus dem Grund finde ich diesen Vergleich nicht ganz angemessen.
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Arbeitshunde arbeiten sehr gerne. Und der Hund lebt im hier und jetzt.
Ich hätte auch Angst um meinen Hund, aber da ich weder Dienst-, noch Jagdhundeführer bin muss ich mir die Frage auch nicht stellen.
Aber ich glaube, diese Menschen machen sich das auch nicht leicht. Aber das Risiko fährt immer mit.
Und wenn ein Hund dabei sein Ende findet, dann hat er als letztes das getan, was sein Leben war. Das mag ein Trost sein.
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Für mich ist mein Hund ein Familienmitglied und wir schätzen ihn alle sehr.
So ist es hier auch, deswegen darf Trixie trotzdem Hund sein.
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Hi,
@Dreamy: Das sehe ich etwas zwiespältig. Auch wenn ich im Vergleich zu @hasilein75 wohl eher in die Sparte pazifistischer Vegetarier (
) und meinetwegen auch Tierschutzuschi (aufs Missionieren habe ich aber immer noch keinen Bock) gehöre.
Ich habe leider einige Jagdhunde in Nichtjägerhand erlebt, die dann im Tierheim gelandet sind. Das ist alles andere als schön. Man darf eins nicht vergessen - das wollte ich auch mit meinem letzten Post ausdrücken:
Gebrauchshunde sind über einen langen, langen Zeitraum hinweg auf die jeweiligen Eigenschaften und Neigungen selektiert worden. Und haben die menschliche Entwicklung mitgeprägt. Sie bieten einen kulturellen Schatz an Fähigkeiten, die unter vielen anderen Umständen überlebenswichtig sein können.
Und wie mit so viel anderem überlebenswichtigem tradiertem Wissen auch gehen wir damit in unserer schönen neuen technisierten Welt höchst fahr- und nachlässig um. Bleibt zu hoffen (oder auch nicht), dass da niemand mal den Stecker zieht.
Und zum Individuellem: Wenn Du z.B. einen passionierten Jagdhund siehst, der seinen Neigungen gar nicht folgen kann und einfach immer nur gedeckelt werden muss, siehst Du meiner Meinung nach auch kein glückliches Geschöpf. Leider oft auch mit fatalen Folgen fürs Tier - und möglicherweise auch den Halter. Kannst Du genauso mit anderen Gebrauchshunden sehen. Was ist jetzt besser- lebenslanger Frust oder Risiko
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Hi,
@Dreamy: Das sehe ich etwas zwiespältig. Auch wenn ich im Vergleich zu @hasilein75 wohl eher in die Sparte pazifistischer Vegetarier (
) und meinetwegen auch Tierschutzuschi (aufs Missionieren habe ich aber immer noch keinen Bock) gehöre.
Ich habe leider einige Jagdhunde in Nichtjägerhand erlebt, die dann im Tierheim gelandet sind. Das ist alles andere als schön. Man darf eins nicht vergessen - das wollte ich auch mit meinem letzten Post ausdrücken:
Gebrauchshunde sind über einen langen, langen Zeitraum hinweg auf die jeweiligen Eigenschaften und Neigungen selektiert worden. Und haben die menschliche Entwicklung mitgeprägt. Sie bieten einen kulturellen Schatz an Fähigkeiten, die unter vielen anderen Umständen überlebenswichtig sein können.
Und wie mit so viel anderem überlebenswichtigem tradiertem Wissen auch gehen wir damit in unserer schönen neuen technisierten Welt höchst fahr- und nachlässig um. Bleibt zu hoffen (oder auch nicht), dass da niemand mal den Stecker zieht.
Und zum Individuellem: Wenn Du z.B. einen passionierten Jagdhund siehst, der seinen Neigungen gar nicht folgen kann und einfach immer nur gedeckelt werden muss, siehst Du meiner Meinung nach auch kein glückliches Geschöpf. Leider oft auch mit fatalen Folgen fürs Tier - und möglicherweise auch den Halter. Kannst Du genauso mit anderen Gebrauchshunden sehen. Was ist jetzt besser- lebenslanger Frust oder Risiko
Darauf wollte ich mit meinem Post aber nicht hinaus. Es geht darum, in welchem Kontext ich einen Gebrauchshund seine Anlagen ausleben lasse. Es macht schlichtweg einen gravierenden Unterschied, ob ich mit einem Schäferhund 3 x pro Woche IPO auf dem Platz trainiere oder ihn in den lebensgefährlichen Einsatz nach Afghanistan schicke.
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Wobei man da auch einfach anmerken sollte, dass sich ein Tier im Gegensatz zum Menschen nicht aus eigener Überzeugung dafür entscheidet, sein Leben für irgendwen zu riskieren oder sich im Einsatz größter Gefahr auszusetzen. Der Hund, der für die Rettungshundearbeit oder für das Militär angeschafft und ausgebildet wird, hat keine Wahl, die Entscheidung trifft der Mensch für ihn. Und aus dem Grund finde ich diesen Vergleich nicht ganz angemessen.
Obwohl ich nicht sicher bin ob ein Hund überhaupt die Fähigkeit hat so eine Entscheidung zu treffen. Nicht in dem Ausmas als dass es der Mensch treffen kann.
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Verstehe schon - für mich bleibt es aber zwiespältig. Ich will mir da einfach kein Urteil erlauben, weil ich weder IPO trainieren noch mit Hund in einen Kriegseinsatz gehen möchte. Das Thema „Kriegseinsatz in anderen Ländern“ bzw. „Deutschland am Hindukusch verteidigen“ ist sowieso speziell und würde mich zu weit ins OT führen...
Wenn denn aber der Krieg vor meiner Haustür ist, meine Ressourcen und damit auch die meines Hunds bedroht wären, und mein Hund etwas in die Waagschale zu werfen hätte - unter Lebensgefahr? Momentan kann ich mich darüber freuen, dass ich in dieser Situation nicht bin - und nur (etwas verschämt) hoffen, dass es so bleibt.
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Arbeitshunde arbeiten sehr gerne. Und der Hund lebt im hier und jetzt.
Ich hätte auch Angst um meinen Hund, aber da ich weder Dienst-, noch Jagdhundeführer bin muss ich mir die Frage auch nicht stellen.
Aber ich glaube, diese Menschen machen sich das auch nicht leicht. Aber das Risiko fährt immer mit.
Und wenn ein Hund dabei sein Ende findet, dann hat er als letztes das getan, was sein Leben war. Das mag ein Trost sein.
Nachdem es in Deutschland mittlerweile die ersten Wolfsangriffe auf durch HSH geschützte Herden gibt, muss ich mir solche Gedanken in Bezug auf meine Mc`s auch machen, da führt kein Weg dran vorbei.
Ich setze das dahingehend um, dass ich mich intensiv mit der Materie Herdenschutz beschäftige, den Hunden ihre Lebensaufgabe so leicht wie möglich mache, im Laufe der zunehmenden Wolfsausbreitung in BY den Bestand an Hunden entsprechend aufstocken werde und auch ansonsten für ergänzende Herdenschutzmaßnahmen sorge.
Die Mc`s sind hier Teil unserer kleinen "Ranch" wie wir Menschen und die anderen Tiere auch - die Haltung ist den Umständen entsprechen anders als bei Familienhunden, aber das bedeutet nicht, dass man sie weniger gern hat, sich weniger um sie sorgt, weniger für sie sorgt.
Von Hilfseinsätzen in einem früheren Abschnitt meines Lebens weiss ich, dass "Arbeitshunde" im Hilfsdienst einen unglaublichen Stellenwert für alle Beteiligten hatten - war einer der Hunde in Gefahr, haben sich alle dafür eingesetzt, ihn zu retten. Von Jägern kenne ich das auch - wird ein Hund im Einsatz vermisst, stehen zack zig Jäger für die Suche auf der Matte. Diese Hunde sind mitarbeitende Familienmitglieder, Kollegen, Helfer - die Wertschätzung für sie ist immens.
Die Zusammenarbeit mit einem Hund, der für bestimmte Aufgaben gedacht ist, vertieft die Bindung eher noch mehr, das ist mein Eindruck dabei.
LG, Chris
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