Katzen - Freigänger pro und contra

  • Ich kann verstehen, wenn man in der Großstadt z.B. die Katze nicht rauslassen will.
    Bei "Landkatzen" kann ich's weniger verstehen.
    Sicher kann man eine Katze auch drinnen auslasten.
    Aber es käme doch auch keiner auf die Idee, einen Hund ausschließlich drinnen auszulasten.
    DEN Aufschrei hier möchte ich hören.
    In meinen Augen ist das eher eine Notlösung, wenn der Freigang eben tatsächlich aus ganz bestimmten Gründen nicht möglich ist.


    In der Nachbarschaft gab es mal ein Kätzchen, das von der Tochter der Besitzer an der Leine "spazieren geführt" wurde...
    Mädel voraus, Katze bremsend hintendran hängend.
    Ab und an gab's einen kurzen Ruck, dann hüpfte die Katze wie ein Pingpongball ein paar Schritte nach vorne, bevor sie sich wieder in den Boden stemmte.
    Wenn die beiden an einem Baum vorbeikamen, versuchte das Kätzchen raufzuklettern.
    Manchmal blieb das Mädel eine Weile am Baum stehen, während sich die Katze am Stamm festkrallte.
    Meistens wurde sie mit einem kleinen Ruck abgepflückt und weitergeschleift. (Ping pong ping)
    So was Trauriges hab ich selten gesehen.
    Nach einiger Zeit sah man die beiden übrigens nicht mehr.
    Das Mädel fand's wohl irgendwann genauso blöd wie das Kätzchen.

  • Für mich persönlich ist es einfach nicht mehr zeitgemäß seine Katzen in den ungesicherten Freigang zu schicken. Es gibt nur noch ganz wenige Orte/Bereiche wo so wenig Verkehr ist und auch sonst kaum Gefahren, dass es vertretbar wäre.
    Es ist einfach wissenschaftlich erwiesen dass Katzen, und auch Hunde, kein Gespür dafür haben wie schnell ein Auto und sein Bremsweg ist. Unser Familienkater lebt nur, weil er so viel Angst vor Autos deren Geräuschen hat, dass er schon wegläuft bevor das Auto überhaupt in Sichtweite kommt.
    Es gibt einfach zu viele Gefahren heutzutage.
    Immer mehr Menschen sind davon genervt wenn die Nachbarskatze auf den teuren Polstern liegt die auf der überdachten Terrasse sind usw. Es sind eben keine Wildtier, sondern man weiß genau dass jemand dieses Tier angeschafft hat und betreut und dementsprechend entsteht dann auch ein Hass auf diese Tiere bzw darauf, dass man sich mit "andrer Leut Getier" rumschlagen muss.

  • Wir wohnen am Stadtrand einer Großstadt neben einem Gewerbegebiet in einer Reihenhaussiedlung.
    Ich bin mit Katzen aufgewachsen, insgesamt hatten wir 4. Alle hatten Freigang. Der erste Kater (von meiner Mutter) ist 17 geworden, hatte an zig verschiedenen Orten Freigang und ist wegen Nierenversagen eingeschläfert worden.
    Dann kam ein Geschwisterpärchen. Die Kätzin ist mit 6 Monaten an einem Sonntag (da fährt bei uns kaum was) von einem Auto überfahren worden. Der Kater ist nach 7 Jahren irgendwann einfach nicht mehr aufgetaucht, aber der war ein Rumtreiber und ging überall ein und aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass er einfach wo anders geblieben ist, schätze ich größer ein, als dass er überfahren wurde.
    Dann kam Mira, die Zeit ihres Lebens von der Straße weggelaufen ist, sobald sie Auto gehört hat. Sie ist mit 17 wegen einem Lebertumor eingeschläfert worden.


    Im letzten Sommer habe ich morgens um halb sechs auf dem Weg zur Arbeit auf einer Landstraße eine tote Katze von der Straße gesammelt und mittags zur Identifizierung zum TA gefahren.
    Das hat mich nochmal drin bestätigt, dass sollte ich je wieder Katzen haben, sie keinen unkontrollierten Freigang mehr haben werden.
    Reine Wohnungskatzen kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen. Alle Wohnungskatzen, die ich kenne, sind super nervig :ugly: (mal abgesehen davon, dass ich das genauso falsch finde wie Hunde nur in der Wohnung zu halten)
    Ergo - entweder sehr großes Freigehege oder keine Katzen mehr für mich.


    Mag sein, dass ich das in einigen Jahren anders sehe, wenn ich irgendwo wohnen sollte, wo mir Freigang als nicht extrem risikoreich erscheint, aber Österreich ist eigentlich fast überall sehr dicht besiedelt, daher gehe ich nicht davon aus.

  • @Pinky4
    Dass lag aber da dran dass der Katze der Leinenspaziergang gar nicht richtig beigebracht wurde. Damit fängt man immer in der Wohnung an und erst wenn die Katze in der Wohnung zuverlässig gelernt hat an der Leine zu folgen beginnt man ganz behutsam sie an "draußen" zu gewöhnen. Zuerst natürlich nur vor der Haustür usw, je nachdem wie mutig die Katze ist. Und bei älteren, scheuen Katzen klappt es natürlich auch nicht. Einfach Geschirr um und los funktioniert einfach nicht.

  • @leiderHundelos Ich differenziere da schon. Kein Hass auf die Katze selbst, aber schon großer Ärger über die Besitzer, die sich nicht darum scheren was ihr Tier da so anstellt.


    Egoismus pur. "meine Katze wird nicht eingeschränkt, egal was sie da draußen anstellt" (meine Meinung, auch wenn sich jetzt bestimmt manche angegriffen fühlen)


    Das ist als würde ich sagen "mein Hund kommt auch zur Brut und setz Zeit nicht an die Leine, auch wenn sie jagdlich ambitioniert ist" - oder "ich rufe meinen Hund nicht zurück, nur weil er die Passanten anspringt" (fiktiv, das macht mein Hund nicht)



    Die Sandkästen die vollgepinkelt sind & die Katzenscheiße die überall herum liegt, hab ich vorhin btw vergessen zu erwähnen.



    Ich kann Männe auch verstehen, der würde der Katze am liebsten den Hals umdrehen (sprichwörtlich) die am neuen Auto (2 Wochen wars da...) den Lack zerkratzt und im Plastik hinten ne richtig schöne Furche hinterlassen hat.


    Selbe Geschichte 250km weg von hier bei meinem Vater, der allerdings nicht zimperlich im Umgang mit so was war, als es den Hasenstall mit babys getroffen hat. Dorf halt.


    Achja und letzten April, der Nachbar meiner Schwester, auch 250km von hier entfernt, der eine seiner geliebten Laufenten verloren hat, weil sich eine Katze laut tosend drauf gestürzt hat, während wir nebenan gegrillt haben. (War für die Kinder auch nicht schön das mit anzusehen.. die mögen die Enten)

  • @oregano
    Nervig sind meine bei Besuch eigentlich nicht. Da verziehen die sich eher nachdem er kurz begrüßt wurde. Einmal wurde ich gefragt ob wir wirklich Katzen haben, weil beide oben auf dem Schrank am schlafen waren. Aber: Sie wollen natürlich morgens nach dem Aufstehen auf den Balkon während wir uns fertig machen und dann muss gespielt werden bevor es Futter gibt und wir zur Arbeit gehen usw. Aber wenn ich hier einen Hund habe der mehrmals am Tag bei Wind und Wetter Gassi muss da auch ein bisschen beschäftigt werden will, dann ist das genau so anstrengend.

  • Ich habe eine Zeit lang in einer sehr ruhigen Gegend direkt am Waldrand gewohnt. Die einzige Straße war in einiger Entfernung vom Haus und trotzdem wurde mir mein Kater am hellichten Tag überfahren und der Fahrer hatte anschließend noch die Muße, ihn in den Graben zu werfen :( :
    Ich möchte nie, nie wieder den zerschmetterten, blutigen Körper meines Haustieres einsammeln müssen. Deshalb für mich ein klares "Nein" zum Freigang, sollte hier nochmal eine Katze einziehen.

  • Lilly und Fee sollte ich gar nicht raus lassen, auch wenn ich wollte. Die beiden hatten schon zweimal Katzenschnupfen, ausgelöst durch die Impfung. Auf Anraten des TA werden sie jetzt natürlich nicht mehr geimpft, da sie jedesmal wieder Schnupfen bekommen würden. Auch wenn ihr Immunsystem mal runterfährt, löst das den Schnupfen aus. Hatten wir auch schon mal :verzweifelt: Weiterhin ist die Fee komplett weiß, mit wenig Beharrung auf den Ohren. Diese Katzen bekommen gerne Mal Hautkrebs, wenn sie die Sommer draußen verbringen. Weißen Hunden kann man ja Nase und Ohren vorm Spaziergrang cremen, bei Katzen schon schwieriger, wenn sie tagelang nicht nach Hause kommen. Aber wie schon gesagt, ich bin da Egoist, die beiden hätten auch keinen Freigang, wenn sie komplett gesund wären.

  • @Tahlly


    Ja, du hast es treffend beschrieben. So etwas ist einfach ärgerlich und immer weniger Menschen sind bereit das hinzunehmen. Ist ja, genau wie bei den Hunden auch, so dass immer mehr Leute sich Katzen anschaffen und irgendwann geht es einfach nicht mehr so wie es früher mal war und ohne so strenge Regeln und Gesetze.

  • Nachdem ich sehe wie glücklich unsere Katzen als Freigänger sind, würde ich nie wieder reine Wohnungshaltung praktizieren. Vorher waren sie reine Hauskatzen, im Nachhinein furchtbar, es gab dauernd Knatsch, obwohl wir ein großes Haus haben.
    Das ist mir das Risiko wert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!